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Elisa Dunkelberg, Immanuel Stieß - ENEF-Haus

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60 Energieberatung für Eigenheimbesitzer/innen<br />

mutlich wegen hoher Beitrittskosten. Die Herausbildung eines allgemein anerkannten Zertifizie-<br />

rungssystems ist aufgrund des schwierigen Abstimmungsprozesses zwischen den betroffenen<br />

Akteuren nicht abzusehen. Daher bedarf es vermutlich staatliche Vorgaben und Koordination,<br />

damit ein Zertifizierungssystem mit einheitlichen Kriterien und Verfahren zustande kommt.<br />

Standards hinsichtlich der Inhalte von Weiterbildungen, die einen Beitrag zur Qualitätssiche-<br />

rung leisten können, existieren bereits in der BAfA-Vor-Ort-Richtlinie. Es ist jedoch wünschens-<br />

wert, dass sich diese stärker nach den Kundenwünschen und weniger an rein formalen Aspek-<br />

ten ausrichten. Ein wichtiger Aspekt bei Weiterbildungen ist die Einbindung von Freiberuflern in<br />

die Lehre, da der Beruf des Energieberaters viel Praxiserfahrung erfordert und in ein sehr dy-<br />

namisches Umfeld eingebettet ist. Bislang beschränkt sich die Vorgabe von Mindestanforde-<br />

rungen an Inhalte von Ausbildungslehrgängen auf solche für Berater/innen von konzeptorien-<br />

tierten Beratungen – für die Ausbildung zum Durchführen niederschwelligerer Beratungstypen<br />

fehlen entsprechende Mindestanforderungen. Eine Möglichkeit zur Qualitätssicherung wäre ei-<br />

ne einheitliche Richtlinie, die die Beratungsleistung der verschiedenen Beratungstypen für die<br />

Kunden verständlich definiert und Anforderungen an die jeweiligen Ausbildungslehrgänge oder<br />

Schulungen enthält. Vor der Beratung könnte das Einhalten der Richtlinie vertraglich geregelt<br />

werden.<br />

Beratungsanbieter wie Energie- und Klimaschutzagenturen oder die Verbraucherzentrale kön-<br />

nen weitere Möglichkeiten zur Qualitätssicherung nutzen. Neben der sorgfältigen Auswahl der<br />

Energieberater/innen sollte die Qualitätssicherung regelmäßige Weiterbildungsmaßnahmen<br />

beziehungsweise im Fall der Einbindung von Honorarfachkräften Fachaustausche, die Kontrolle<br />

von Beratungsprotokollen oder Berichten sowie ein Beschwerde- und Ideenmanagement bein-<br />

halten. Regelmäßige Evaluationen der Kundenzufriedenheit und Beratungswirkung tragen dar-<br />

über hinaus zur stetigen Verbesserung der Programme bei. Für freiberufliche Berater/innen be-<br />

steht – teilweise kostenpflichtig – die Möglichkeit sich an kommunale Kompetenznetzwerke an-<br />

zubinden, die ähnliche Maßnahmen zur Qualitätssicherung enthalten.<br />

Das Zusammenbringen verschiedener Akteure zur Abstimmung von Beratungstypen sollte auf<br />

Bundes-, Landes sowie auf Kommunalebene erfolgen, so dass insgesamt ein sich ergänzendes<br />

Beratungssystem entsteht. Wichtige Aspekte der kommunalen Vernetzung wurden am Bei-<br />

spiel NRW erarbeitet: Eine Gemeinschaftsaktion auf Landesebene, die die verschiedenen Ak-<br />

teure vereint und eine Kommunikationsplattform für gemeinsame Öffentlichkeitsauftritte bietet,<br />

ist eine gute Basis für eine Abstimmung von Beratungsangeboten. Eine neutrale Beratungshot-<br />

line vermittelt Interessenten an geeignete Beratungsanbieter. Kommunale Kompetenznetzwer-<br />

ke ermöglichen es, Energieberatungen außerhalb von großen Städten möglichst flächende-<br />

ckend anzubieten und eine hohe Qualität der Beratung zu sichern. Gezielte lokale Aktionen<br />

können ebenfalls dazu beitragen, Energieberatungen lokal zu verbreiten. Eigenheimbesit-<br />

zer/innen ausgewählter Regionen werden beispielsweise durch <strong>Haus</strong>-zu-<strong>Haus</strong>-Beratungen ge-<br />

zielt adressiert, um die energetische Sanierungsquote in besonders sanierungswürdigen Stadt-<br />

teilen zu erhöhen. Prinzipiell sind die genannten Maßnahmen zur kommunalen Vernetzung und<br />

kommunenübergreifenden Koordination auf alle Bundesländer übertragbar – förderlich ist eine<br />

Unterstützung durch die Landes- oder Kommunalvertretung.

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