Elisa Dunkelberg, Immanuel Stieß - ENEF-Haus
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Energieeffiziente Sanierung von Eigenheimen 49<br />
Weiterbildungen kommen hinsichtlich der Aktualität selbstverständlich an ihre Grenzen. Um sei-<br />
tens der Berater/innen den aktuellen Stand des Wissens aufrecht zu erhalten, sind daher re-<br />
gelmäßige Schulungen und die Teilnahme an Netzwerken von zentraler Bedeutung.<br />
Zu den oben genannten Empfehlungen zu Qualitätsanforderungen wie Berufspraxis der Bera-<br />
ter/innen und Evaluation der Kundenzufriedenheit zur Verbesserung der Angebote können<br />
Standards in der Aus- und Weiterbildung nur einen geringen Beitrag leisten, indem auf die Be-<br />
deutung dieser Qualitätsanforderungen hingewiesen wird. Die Differenzierung verschiedener<br />
Beratungstypen wird in den meisten Lehrgängen angesprochen (Ahlers 2010; Fell 2010).<br />
An den Lehrgängen und Weiterbildungen wird teilweise bemängelt, dass sich das Weiterbil-<br />
dungsangebot stark nach der Nachfrage richtet und dadurch Lehrinhalte, die den Teilneh-<br />
mer/innen nicht wichtig sind, aber dennoch für die Beratungsqualität oder die Reichweite der<br />
Energieberatungsangebote bedeutsam sein können wie z.B. die aktive Kundenansprache, nicht<br />
längerfristig angeboten werden. Dies verstärkt sich dadurch, dass die meisten Weiterbildungs-<br />
angebote berufsbegleitend stattfinden und die Teilnehmer/innen genau abschätzen, für welche<br />
sie einen Arbeitsausfall in Kauf nehmen (Berthold 2010; Gaisbauer 2010). Einigen Bera-<br />
ter/innen wird zudem erst während der Ausübung ihres Berufes klar, welche weiteren Qualifika-<br />
tionen wie z.B. Kommunikationstraining sinnvoll wären.<br />
Nach Absolvieren der Lehrgänge sollten den Berater/innen daher Ansprechpersonen an den<br />
Weiterbildungsinstitutionen für weitere Fragen aus dem Berufsalltag zur Verfügung stehen (Fell<br />
2010; Gehbauer-Schumacher 2010). Eine Individualberatung der Energieberater nach Absolvie-<br />
ren der Lehrgänge kann den Berater/innen wichtige Hinweise hinsichtlich Vernetzung und akti-<br />
ve Kundenakquise vermitteln (Ahlers 2010).<br />
Adressierung der Einsparpotenziale und Hemmnisse<br />
Hinsichtlich der Adressierung der zentralen Einsparpotenziale gilt die Einschätzung, dass eine<br />
gute Aus- oder Weiterbildung die Basis für eine fachlich ausgewogene, gewerkeübergreifende<br />
Energieberatung und damit zum Erreichen hoher Energieeinsparungen legen kann. Durch<br />
Standards in der Weiterbildung ausschließlich für die BAfA-Vor-Ort-Beratung kann die Angst vor<br />
unseriösen Anbietern vermutlich nur bedingt verringert werden, da im Markt Energiebera-<br />
ter/innen mit unterschiedlichster Berufsabschlüssen tätig sind. Für die Eigenheimbesitzer/innen<br />
ist nicht unbedingt ersichtlich, welche Energieberater/innen eine durch das BAfA anerkannte<br />
Ausbildung haben, es sei denn die Berater/innen selbst sind bei der BAfA gelistet und werben<br />
aktiv mit diesem Eintrag. Zudem setzt eine Anerkennung der Qualifizierung zur Energiebera-<br />
tung durch die Eigenheimbesitzer/innen voraus, dass sich diese bereits weitergehend mit dem<br />
Thema Energieberatung und Ausbildung zum Energieberater beschäftigt haben.<br />
Eine Adressierung der weiteren Hemmnisse ist oftmals dadurch möglich, dass die individuelle<br />
biographische, finanzielle Situation sowie die Gebäudespezifika bei den Sanierungsempfehlun-<br />
gen berücksichtigt werden. Standards in Aus- und Weiterbildung tragen zu einer soliden fachli-<br />
chen Grundlage eines Energieberaters bei und ermöglichen bei entsprechenden Vorgaben an