Elisa Dunkelberg, Immanuel Stieß - ENEF-Haus
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58 Energieberatung für Eigenheimbesitzer/innen<br />
Handwerker, Architekten und Kommunalvertreter/innen angehören, sind regelmäßige Stammti-<br />
sche zum gegenseitigen Austausch und gemeinsame Aktionen zur Öffentlichkeitsarbeit. Art und<br />
Umfang der Aktivitäten unterscheiden sich in den jeweiligen Kommunen (Hübner 2010). Die VZ<br />
NRW ist im Rahmen des Projektes „Sparnachbar“ ein maßgeblicher Akteur im Bereich „Ener-<br />
gieberatung in Privathaushalten“ in den Kompetenznetzwerken. In der Regel arbeitet ein bei der<br />
VZ NRW angestellter Energieberater in der jeweiligen Kommune im Team des kommunalen<br />
Netzwerks. Hauptaufgaben der Energieberater/innen sind es, eigene Energieberatungen in der<br />
Kommune durchzuführen sowie Anfragen an entsprechend qualifizierte und zur Unabhängigkeit<br />
verpflichtete Honorarberater/innen weiterzuleiten. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass auch<br />
in weniger dicht besiedelten Gebieten qualifizierte, unabhängige Energieberater/innen zur Ver-<br />
fügung stehen (Sieverding 2010b). Die Qualitätssicherung der Energieberater/innen inklusive<br />
der Honorarberater/innen erfolgt durch die VZ NRW – zur genauen Beschreibung der Qualitäts-<br />
sicherung siehe Kapitel 5.5). Über die genannten Aspekte hinaus kann die Bildung von kommu-<br />
nalen Kompetenznetzwerken, wie in Kapitel 5.6 beschrieben, einen wichtigen Beitrag zur Quali-<br />
tätssicherung von Energieberatungen sowie von Handwerksleistungen erbringen.<br />
Die beschriebenen Aktivitäten in NRW tragen dazu bei, dass den Eigenheimbesitzer/innen der<br />
Sanierungsprozess erleichtert wird und die Sanierungsqualität gesteigert wird. Dabei spielen,<br />
wie beschrieben wichtige Teilaspekte eine Rolle:<br />
- Erstens kann das Zusammenbringen verschiedener Anbieter von Energieberatungen im<br />
Rahmen der Gemeinschaftsaktion „Mein <strong>Haus</strong> spart“ zur Abstimmung von Beratungstypen<br />
führen, so dass insgesamt ein sich ergänzendes Beratungssystem entsteht. Die gemein-<br />
same Außendarstellung über die Website vermittelt den Eigentümer/innen einen schnellen<br />
Überblick über verschiedene Beratungsangebote und die Sanierungshotline ermöglicht die<br />
Identifikation geeigneter Angebote und Weitervermittlung an die entsprechenden Akteure.<br />
- Zweitens tragen gezielte Aktionen in einzelnen Kommunen dazu bei auch weniger gut an-<br />
sprechbare Zielgruppen zu erreichen und Hemmnisse gegenüber einer energetischen Sa-<br />
nierung abzubauen.<br />
- Drittens erhalten Eigentümer/innen über die kommunalen Netzwerke insbesondere auch in<br />
weniger dicht besiedelten Regionen Zugang zu unabhängigen Informations- und Bera-<br />
tungsangeboten, die in der Regel in bundes- oder landesweite Programme eingebettet sind.<br />
- Und viertens fördern kommunale Kompetenznetzwerke den gewerkeübergreifenden Erfah-<br />
rungsaustausch und tragen zum Aufbau von Kompetenzen für eine energetische Sanierung<br />
im lokalen Handwerk und Fachhandel bei. Darüber hinaus können sie den Boden für die<br />
Etablierung eines Qualitätssicherungssystems auf kommunaler Ebene bereiten und liefern<br />
den <strong>Haus</strong>eigentümer/innen Ansprechpartner für den gesamten Sanierungsprozess – von<br />
der Beratung bis zur Umsetzung.<br />
Da die Kompetenzentwicklung und Steigerung der Sanierungsquote auch mit einer Steigerung<br />
der kommunalen Wertschöpfung einhergehen kann (vgl. Schüle 2005), ist es Ländern und<br />
Kommunen zu empfehlen regionale Akteure bei der Vernetzungsarbeit zu unterstützen.