AJOURE´ Magazin Februar 2020
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AJOURE / UMWELT<br />
Damit du dir eine Vorstellung von der Größenordnung<br />
dieser Zutat machen kannst,<br />
geben wir dir eine Zahl an die Hand:<br />
Zehntausende Tonnen von Mineralöl und<br />
abgeleiteten Produkten werden jedes Jahr<br />
in der Kosmetikbranche weiterverarbeitet.<br />
Eines der wichtigsten Derivate ist das sogenannte<br />
Paraffin, auch als „Weißöl“ bekannt.<br />
Es ist eine weiße, leicht klebrige<br />
Masse, die besonders in der Zutatenliste<br />
von Haarkuren, Body-Lotions und Pflegeprodukten<br />
weit oben steht. Paraffin sorgt<br />
für eine angenehm cremige Konsistenz<br />
und dafür, dass sich Cremes und Co auf<br />
der Haut verstreichen lassen. Es wird aus<br />
Mineralöl gewonnen, was wiederum aus<br />
dem geförderten schwarzen Rohöl destilliert<br />
wird.<br />
Wenn du auf verarbeitete Bestandteile von<br />
Erdöl in deiner täglichen Morgen- und<br />
Abendtoilette verzichten möchtest, solltest<br />
du alle Lieblingsprodukte auf ihre genaue<br />
Zusammensetzung hin untersuchen. Auf<br />
der Rückseite müssen alle Zutaten genau<br />
aufgeführt werden. Viele Naturkosmetik-Linien<br />
ersetzen inzwischen Paraffin<br />
und Silikone durch hochwertige Naturöle,<br />
die zum Beispiel aus Mandeln oder Sanddorn<br />
gewonnen werden. In Deutschland<br />
gibt es etliche geprüfte Zertifikate, die solchen<br />
„echten“ Produkten verliehen werden.<br />
Beispiele sind:<br />
• das BDIH-Siegel (Aussteller: Bundesverband<br />
deutscher Industrie- und Handelsunternehmen<br />
• das Siegel Ecocert (Aussteller:<br />
deutsch-französischer Zertifizierungsverband<br />
für ökologische Produkte)<br />
• das Label NaTrue (international gültig<br />
und etabliert)<br />
2. Kerzen und Wachsprodukte<br />
Kerzenlicht schafft Gemütlichkeit, Flair<br />
und Romantik - das sprichwörtliche Candlelight-Dinner<br />
ist der beste Beweis. Ob in<br />
Restaurants oder auf dem heimischen Esstisch:<br />
Dekorative Kerzen mit oder ohne<br />
Duft sind beliebt und werden jedes Jahr<br />
allein Deutschland zu tausenden Tonnen<br />
gekauft.<br />
Doch die meisten Kerzen enthalten Weichoder<br />
Hartparaffin, das Derivat von Mineralöl.<br />
Zudem ist der Anteil hoch: Zu<br />
rund 70 Prozent bestehen diese Quellen<br />
für Wärme und Behaglichkeit aus dem<br />
„Weißöl“, das auch für Kosmetika verwendet<br />
wird.<br />
Ersatz gibt es, jedoch vor allem in den<br />
höheren Preissegmenten: Produkte, die<br />
vollständig aus natürlichem Bienenwachs<br />
oder industriell hergestelltem Soja- beziehungsweise<br />
Rapswachs bestehen, sind gute<br />
Alternativen.<br />
Wie bei den Kosmetika muss der Hersteller<br />
auf der Verpackung aufführen, aus welchen<br />
Materialien das Produkt besteht. Hier<br />
kannst du also genau nachkontrollieren,<br />
ob die Kerze frei von Paraffinen, Silikonen<br />
und Co ist. Inzwischen verkaufen viele Imkereien<br />
solche „Bio-Kerzen“, den Rohstoff<br />
gewinnen sie aus den Resten der Bienenstöcke.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 35 | FEBRUAR <strong>2020</strong>