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Waffenmarkt-Intern 02/2020 Teaser

Light Version Waffenmarkt-Intern – Das Insider-Magazin für Jagd, Messer, Schießsport und Security / Ausgabe Februar 2020

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VDB<br />

<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>0 · 15<br />

WM-<strong>Intern</strong> hat nachgefragt. Im hessischen Universitätsstädtchen Marburg treffen<br />

wir ein dreiköpfiges Team unter der Leitung von Geschäftsführer Ingo Meinhard,<br />

das daran arbeitet die Beschlüsse und Leitlinien des VDB-Präsidiums in die<br />

Tat umzusetzen.<br />

Ingo Meinhard, Geschäftsführer des VDB<br />

(links), Dr. Hahn, die LINKE, und Politikberater<br />

Dr. Hubert Koch (rechts)<br />

WM-<strong>Intern</strong>: Wie vertritt der VDB die Interessen<br />

seiner Mitglieder als Lobbyverband?<br />

Ingo Meinhard: Mit Transparenz und<br />

einem offenen Visier könnte man sagen.<br />

Die Mitglieder des Präsidiums<br />

und ich sprechen regelmäßig mit Vertretern<br />

aus Parlamenten und Behörden<br />

und bieten unsere Fachkenntnis<br />

beratend an. Die größte Hürde bei<br />

Entscheidern, ebenso wie in der Bevölkerung,<br />

sind Unwissenheit und<br />

Halbwissen über die realen Bedingungen<br />

des privaten Waffenbesitzes.<br />

WM-<strong>Intern</strong>: Mit wem reden Sie da<br />

bzw. welche Politiker sind bereit,<br />

mit Ihnen als Vertreter der Waffenlobby zu sprechen?<br />

Ingo Meinhard: Wir reden grundsätzlich mit Vertretern aller zugelassenen<br />

Parteien und suchen aktiv das Gespräch mit Mandatsträgern genau der<br />

Fraktionen, die gemeinhin als Gegner unserer Branche gelten. Damit meine<br />

ich keine Gespräche im Hinterzimmer, sondern ganz offiziell mit anschließendem<br />

Gruppenfoto für die sozialen Medien.<br />

WM-<strong>Intern</strong>: Ist das keine Zeitverschwendung mit Politikern von Oppositionsparteien<br />

zu sprechen, die darüber hinaus auch noch den bürgerlichen Waffenbesitz<br />

einschränken wollen?<br />

Ingo Meinhard: Nein, dadurch gewinnen wir Zeit. Die letzten Landtagswahlen<br />

zeigen einen deutlichen Trend, dass vor allem die GRÜNEN eine gute<br />

Chance auf eine Regierungsbeteiligung in Berlin haben werden. Der VDB<br />

bemüht sich heute schon Kontakt und Vertrauen bei denen aufzubauen, die<br />

in naher Zukunft vielleicht schon Ministerinnen oder Kanzler sein könnten.<br />

Das beste Mittel gegen ideologische und populistische Entscheidungen ist<br />

Sach- und Hintergrundwissen.<br />

WM-<strong>Intern</strong>: Wie finden Sie Ihre Gesprächspartner eigentlich? Einen Bundestagsabgeordneten<br />

trifft man ja nicht spontan in seinem Büro in Berlin.<br />

Ingo Meinhard: Es kommt darauf an, die Gespräche zur richtigen Zeit zu führen<br />

bzw. den Kontakt aufgebaut zu haben, bevor ein kritisches Thema behandelt<br />

werden muss. Dazu arbeiten wir eng mit Experten zusammen, die<br />

den politischen Prozess in Berlin gut kennen und für den VDB die Gespräche<br />

koordinieren. Die politische Lobbyarbeit bietet jedoch auch Synergiemöglichkeiten<br />

für die Öffentlichkeitsarbeit. In der Parlamentspause besuchen<br />

wir die Abgeordneten in ihrem Wahlkreis und verabreden Treffen in den Geschäftsräumen<br />

unserer Mitglieder. Im Waffenfachhandel können die Politiker<br />

dann sehen und anfassen worüber wir reden.<br />

WM-<strong>Intern</strong>: Sie sprechen von fehlendem Hintergrundwissen bei Politikern<br />

und Medienvertretern. Ist es Aufgabe der Interessenverbände hier Aufklärungsarbeit<br />

zu leisten?<br />

Ingo Meinhard: Niemand möchte gerne belehrt werden. Darum kommunizieren<br />

wir von vornherein konstruktiv und auf Augenhöhe. Wer in seinem<br />

Alltag keinen Kontakt zu Sportschützen, Jägern oder Waffensammlern hat,<br />

wird es schwer haben, sich in deren Themen hineinzudenken. Genau dafür<br />

sind die Anhörung und das Gespräch mit Lobbyisten, also Interessenvertretern,<br />

im politischen Prozess vorgesehen. Für den VDB ist das Ziel erreicht,<br />

wenn Politiker und Journalisten unser Angebot annehmen, Fachwissen einfach<br />

bei uns abzufragen wenn sie es brauchen.<br />

WM-<strong>Intern</strong>: Was bedeutet es, für die Lobbyarbeit Mitglieder mobilisieren zu<br />

können?<br />

Ingo Meinhard: Eine möglichst große Anzahl an Bürgerinnen und Bürgern<br />

für Briefaktionen oder Petitionen mobilisieren zu können, ist neben Fachkompetenz<br />

ein wichtiger Faktor. Damit zeigen wir, wie relevant das Thema<br />

für Wählerinnen und Wähler ist und möglicherweise Einfluss auf deren<br />

Wahlentscheidung hat.<br />

WM-<strong>Intern</strong>: Was wünschen Sie sich bzw. wodurch kann die Arbeit des VDB<br />

unterstützt werden?<br />

Ingo Meinhard: Wir planen in 2<strong>02</strong>0 noch mehr Aktionen für – nennen wir es –<br />

aktive Aufklärungsarbeit von Medien und Politik. Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung<br />

sind ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg in Berlin – erlebbare Themen<br />

hinterlassen bekannter Maßen einen bleibenden Eindruck. Hierzu benötigen<br />

wir natürlich Unterstützung und Partner aus der Industrie und lokalen Vereinen,<br />

mit denen wir solche Konzepte entwickeln und umsetzen können.<br />

Das Interview führten Ingo Meinhard (VDB) und Roland Zobel (WM-<strong>Intern</strong>).<br />

www.vdb-waffen.de<br />

Über Lobbyarbeit<br />

Um erfolgreich politisch Interessen<br />

vertreten zu können, müssen Verbände<br />

professionell mit der Politik<br />

kommunizieren. Die Zeit sporadischer<br />

Hinterzimmergespräche mit<br />

wohlwollenden Abgeordneten ist<br />

passé. Interessenvertretung 2<strong>02</strong>0<br />

muss kontinuierlich erfolgen und<br />

professionell angelegt sein. Was bedeutet<br />

das? Der Dialog mit den politischen<br />

Institutionen (auch Brüssel!)<br />

muss dauerhaft sein. Der Inter-<br />

Dr. Hubert Koch<br />

essenvertreter benötigt einen guten<br />

Draht zu den Akteuren, auch bevor und nachdem er seine Anliegen<br />

kommuniziert. Dies erzeugt Vertrauen. Auch darf man sich in Zeiten<br />

wechselnder und knapper politischer Mehrheiten nicht auf etablierte<br />

Kontakte verlassen. Wichtig ist es, den Dialog mit allen regierungsfähigen<br />

Akteuren zu pflegen. Transparenz und Glaubwürdigkeit sind unerlässlich<br />

und Markenzeichen professioneller Interessenvertretung. Botschaften<br />

und Aktivitäten müssen dabei so angelegt sein, dass sie für die<br />

politischen Zielgruppen leicht nachzuvollziehen sind. Reines Beschweren<br />

oder gar Drohen („wir machen unser Werk dicht oder wählen AfD!“)<br />

führt inhaltlich zu nichts, sondern beschädigt das Netzwerk.<br />

www.koch-consulting.de

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