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BERLINER KURIER, Mittwoch, 29. Januar 2020<br />
BERLIN-BRANDENBURG 15<br />
An dieser Stelle stand vorzwei<br />
Jahren noch reichlich Wasser.<br />
Nun ist das Moor ausgetrocknet.<br />
Warum wir jetzt<br />
viral erkranken<br />
Eine neue Pandemie ist da<br />
– das Corona-Virus. In<br />
erster Linie verbreitetessich<br />
natürlich im Netz. Geht also<br />
viral. Es gibt 993 Millionen<br />
Treffer, wenn man in die<br />
Mensch<br />
Meyer<br />
Kabarettist<br />
Chin Meyer<br />
schreibt jeden<br />
Mittwoch und<br />
Sonnabend<br />
im KURIER.<br />
Suchmaschine „Corona-Virus“eintippt.<br />
Zum Vergleich:<br />
„Influenza-Grippe“ erzielt<br />
noch nicht einmal ein Prozent<br />
davon! Todesfälle durch<br />
Corona: bisher etwa 100 (in<br />
China). Todesfälle durch die<br />
Influenza allein in Deutschland:<br />
Circa 25000 jedes Jahr!<br />
Wir benehmen uns ein wenig<br />
wie der Alkoholiker, der nach<br />
der zweiten Flasche Wodka<br />
täglich erschreckt beschließt,<br />
mit dem Rauchen aufzuhören<br />
–das er noch nicht mal angefangen<br />
hatte ... Oder wie Sigmar<br />
Gabriel, der einst sagte,<br />
dass die SPD dahin gehen<br />
müsse, „wo es brodelt, da wo<br />
es manchmal riecht, gelegentlich<br />
auch stinkt“ –und der<br />
jetzt folgerichtig bei der<br />
Deutschen Bank im Aufsichtsrat<br />
landete. Doch wie<br />
kann sich der erschreckte<br />
und verunsicherte Deutsche<br />
gegen die chinesische Gefahr<br />
wehren? Gilt das Erschießen<br />
eines Chinesen ohne Mundschutz<br />
als fremdenfeindlicher<br />
Totschlag oder als medizinische<br />
Vorsorgemaßnahme?<br />
Ist jetzt nicht jeder eine<br />
potenzielle Gefahr, der hustet?<br />
Isteserste Bürgerpflicht,<br />
einen Huster niederzuringen<br />
und in Quarantäne zu stecken,<br />
bis man auf Nummer sicher<br />
ist, dassder oder die Betreffende<br />
keine Gefahr für die<br />
Öffentlichkeit darstellt? Darf<br />
man das mit Jens Spahn auch<br />
machen, ohne dasserhustet?<br />
Gott sei Dank gibt es gegen<br />
die Corona-Krankheit einen<br />
Impfstoff. Er kommt aus<br />
Mexiko, istalkoholgelöst und<br />
am gleichlautenden Namen<br />
zu erkennen. Vor, während<br />
oder nach den Mahlzeiten<br />
eine Ampulle oral spritzen –<br />
schützt nicht hundertprozentig,<br />
entspannt aber die<br />
Lage …<br />
Schwerer Brummi-Unfall<br />
Lastermit Hänger<br />
legtA100 lahm<br />
kel und dicht, sondern stellenweise<br />
kahl. Die Borkenkäfer<br />
haben keinerlei Probleme, die<br />
Bäume zu befallen.<br />
Luthardt zeigt auf die Wipfel<br />
der Buchen. Es ist Winter und<br />
kein Laub ist mehr an den Bäumen,<br />
aber der Fachmann sieht<br />
die Schäden trotzdem. Normalerweise<br />
verzweigen sich die<br />
großen Äste immer weiter bis<br />
in allerkleinste Ästchen. „Aber<br />
gerade dieses Feinreisig fehlt“,<br />
sagt Luthardt und schlägt an<br />
den Stamm einer etwa 200 Jahre<br />
alten Buche. „Da oben sind<br />
schon sehr viele Äste tot. Ein<br />
Kandidat, dem ich nicht mehr<br />
allzu lange gebe.“<br />
Weil es so heiß und trocken<br />
war, warfen die Buchen ihre<br />
Blätter bereits im August ab.<br />
„Das nennen wir Notabwurf“,<br />
sagt Luthardt. So wollen die<br />
Weil es nur noch so<br />
wenige Buchenwälder gibt,hat die Unesco<br />
2011 auch den Grumsin zum Weltnaturerbe erklärt.<br />
Bäume sich schützen. Er geht<br />
nicht von einem Massensterben<br />
der Bäume hier aus, sagt er.<br />
„Ich rechne damit, dass die<br />
Hälfte der Bäume es schaffen<br />
kann.“ Er hebt die Schultern.<br />
„Aber wir wissen es nicht.“<br />
Luthardt spricht von einem<br />
Teufelskreis. Denn das Leiden<br />
der Bäume bleibt nicht unbemerkt.<br />
Die Forstfachleute<br />
haben Messungen vorgenommen<br />
und festgestellt, dass die<br />
Bäume bei „Trockenstress“ bestimmte<br />
Gase aussondern. „Ich<br />
nenne es Angstschweiß“, sagt<br />
er. Den riechen die Käfer und<br />
anderen Schadinsekten. „Es<br />
wirkt wie ein Lockmittel. Die<br />
Insekten wissen: Der Baum hat<br />
kaum noch Abwehrkraft, der ist<br />
schwach. Die Insekten sind<br />
dann die Totengräber für den<br />
bereits geschwächten Baum.“<br />
Fotos: Gerd Engelsmann<br />
„Um die Wasserverluste im<br />
Boden und im Grundwasser<br />
durch die zweijährige Hitze<br />
auszugleichen, müsste es nun<br />
30 Tage lang in Folge Dauerregen<br />
geben.“<br />
Wird der Grumsin sterben?<br />
Luthardt schüttelt den Kopf.<br />
„Gefährdet sind vor allem jene<br />
Buchen, die auf Hügeln stehen<br />
und deren Wurzeln nicht tief<br />
genug reichen. Der Grumsin<br />
wird nicht sterben. In diesem<br />
Wald gibt es zum Glück viele<br />
kleine Seen.“<br />
Luthardt hofft nun doch noch<br />
auf viel Schnee, der die Wasserspeicher<br />
im Boden wieder auffüllt.<br />
„Denn dieser schöne alte<br />
Wald und auch viele andere<br />
sind längst am Limit“, sagt er.<br />
„Wenn wir noch solch ein Jahr<br />
bekommen wie 2018 und 2019,<br />
dann gnadeuns Gott.“<br />
Wilmersdorf –Ein Brummi-<br />
Unfall hat gestern auf der<br />
Stadtautobahn zu kilometerlangen<br />
Staus geführt. An<br />
der Ausfahrt Kurfürstendamm<br />
in Richtung Norden<br />
verunglückte kurz nach 2<br />
Uhr ein Laster mit Anhänger,der<br />
mit DHL Containern<br />
beladen war.<br />
Er war gegen die Barriere<br />
zwischen Autobahn und Abfahrt<br />
geprallt und dabei abgehoben.<br />
Der Anhänger<br />
blieb nach dem Unfall<br />
schräg auf der Barriere liegen.<br />
Die Feuerwehr musste<br />
das Fahrzeug samt Anhänger<br />
bergen. Der Lkw-Fahrer<br />
(39) wurde schwer verletzt<br />
und in ein Krankenhaus gebracht.<br />
Die Unfallursache ist unklar.<br />
Für die Bergung des<br />
Lkw und die Reinigung der<br />
Fahrbahn wardie Autobahn<br />
in Richtung Norden bis zum<br />
Mittag gesperrt. LSC<br />
Foto: Pudwell