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ASTRID KAISER: IN 60 TAGEN

ALLEINE UM DIE WELT

Sie war schon in Florida und auf Hawaii, in Samoa, Tonga und Malaysia. Sie hat schon viel von der

Welt gesehen – und doch: Einmal Wangerooge im Monat – das muss einfach sein.

m

oin,

Frau Kaiser,

begrüßten

wir sie an der

Strandpromenade.

Wieso kommen Sie denn

ausgerechnet immer nach Wangerooge?

»Weil es«, betont die Erziehungswissenschaftlerin

Prof.

Dr. Astrid Kaiser, die seit 1993

an der Uni Oldenburg tätig war

und seit 2013 im Ruhestand ist;

»Weil es nur einen Strand auf

der Welt gibt, der schöner ist als

der Wangerooger? Nämlich der

Lake McKenzie auf Fraser Island

in Australien, den ich auch

schon besucht habe.«

Auch in jungen Jahren ist

die aus dem Harz stammende

Astrid Kaiser immer sehr lange

und sehr fern gereist. In Oldenburg

hat sie unter anderem die

Lernwerkstatt Sachunterricht

aufgebaut und den niedersächsischen

Schulversuch zur Integration

einer jungen- und mädchengerechten

Schule geleitet.

Sie kooperierte mit nationalen

und internationalen Wissenschaftlern.

Zudem hat sie zahlreiche

Zeitschriftenartikel und Buchbeiträge,

Bücher und Buchreihen

verfasst.

Ihr neustes Buch: In 60 Tagen

als Frau allein um die Welt.

Für Prof. Dr. Astrid Kaiser

ist Wangerooge etwas ganz Besonderes.

Hier kann sie durchatmen

und Ideen sammeln. Und

hier sind viele ihrer Arbeiten

entstanden – wie auch ihr neustes

Buch über ihre Weltreise.

Dort auf dem Hintergrundfoto

ist der Strand von Menase auf

der Insel Savaii, zu Westsamoa

gehörend, zu sehen.

Ich habe dort in einem hölzernen

Beach-Fale gewohnt und

bin rund um die Insel gefahren,

um das größte polynesischen

Kulturbauwerk zu sehen, habe

aber nur ein Dornröschen-Heiligtum

angetroffen, das 5 Jahre

nach der Ausgrabung schon völlig

überwuchert war.

Ich komme seit März 1997

so gut wie jeden Monat auf die

Insel. Ich finde die Ruhe an der

Ostplate, die Weite und den

frischen Wind so erholsam. Die

Wellen und die Vögel zu hören

und einmal ganz vom Stress

der Welt zu entkommen, ist für

mich wunderbar.

»Man muss nicht aussteigen, um die Welt zu umrunden und muss auch nicht teure Schiffsreisen

machen, die wenig vom jeweiligen Land zeigen.« In diesem Buch erfährt man aus den Geschichten

und Erlebnissen sehr viel über die Kultur und Lebensweise in den jeweiligen Ländern. Besonders

auf die Menschenbegegnungen legt Astrid Kaiser ihr Augenmerk im Buch.

Die Farben auf der Insel ändern

sich von Monat zu Monat,

so ist es nie langweilig, immer

sieht man etwas Neues. Hier ein

Strandflieder, dort eine Lachmöwe,

hier reife Sanddornbeeren,

dort neue Muscheln. Ich

bin leidenschaftliche Bernsteinsammlerin

und finde es immer

spannend, ob dieses Mal etwas

zu finden ist oder nicht.

HAUS AUF WANGEROOGE

Die 70-Jährige ist Erziehungswissenschaftlerin

und arbeitete

zuletzt an der Uni Oldenburg.

Sie stammt aus dem Harz, zog

in den Norden, um in Oldenburg

zu lehren und kaufte nach

dem Tod ihrer Mutter vor etwa

20 Jahren das Haus auf Wangerooge.

»Auch meine Mutter liebte

das Meer, wuchs aber in ärmlichen

Verhältnissen auf und

konnte nie wirklich reisen.«

Die See kannte sie aus Bildern

und Geschichten. Erst später,

als ihre Mutter 85 Jahre alt war

und schon im Rollstuhl saß,

fuhr Astrid Kaiser mit ihr an die

Küste – ein besonderes Erlebnis.

»Schon da hatte sie mir das

Haus auf Wangerooge gegönnt.

Es ist auch eine Art Gedenkstätte

für meine Mutter.«

Für Astrid Kaiser ging damit

ein Traum in Erfüllung:

»Während meine Schulkameraden

früher in den Urlaub

nach Langeoog fuhren, habe

ich als Schülerin auf dem Acker

gearbeitet.« Irgendwann hielt

sie es aber nicht mehr aus, fuhr

gegen den Willen ihrer Mutter

an die Ostsee und auf die Hallig

Hooge. Seitdem sie das Haus

auf Wangerooge besitzt, kann

Astrid Kaiser immer ans Meer

fahren, wann sie will. Und das

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