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0 52 DOPPELDEUTIG
IM WESTEN NICHTS NEUES?
Auf Wangerooge kann diese altbekannte Frage nur mit einem klaren DOCH beantwortet werden.
Denn im Westen der Insel hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan. Das sehen die Gäste schon
bei der Anreise mit der Fähre. Und es soll noch schöner werden am Hafen.
m
it einem ganz anderen
Thema befasste sich Erich
Maria Remarque, als er vor
90 Jahren seinen Roman
schrieb. »Im Westen nichts Neues« schildert
die Schrecken des Ersten Weltkriegs aus der
Sicht eines jungen Soldaten. Thomas Schneider,
Herausgeber einer neuen Taschenbuchausgabe
des Textes und seit 2000 Leiter des
Erich Maria Remarque-Friedenszentrums
in Osnabrück, bezeichnet den Roman als
»perfekt konstruierte, alternierende Abfolge
von grausamen, abschreckenden, emotional
aufwühlenden mit retardierenden und
reflexiven aber auch humoresken Standardsituationen
des ,Kriegs.« Obwohl Remarque
selbst das Buch als unpolitisch bezeichnet
hat, ist es als Antikriegsroman zu einem
Klassiker der Weltliteratur geworden.
VOR 90 JAHREN
Im Westen nichts Neues erschien als Vorabdruck
erstmals am 10. November 1928 in der
Vossischen Zeitung, in Buchform beim Propyläen
Verlag am 29. Januar 1929. Innerhalb
von elf Wochen erreichte es nach Verlagsangaben
eine Auflage von 450.000 Exemplaren.
Es wurde noch im selben Jahr in 26 Sprachen
übersetzt. Bis heute gibt es Ausgaben in
über 50 Sprachen, die geschätzten Verkaufszahlen
weltweit (Stand: 2007) liegen bei über
20 Millionen. Kein im Original deutschsprachiger
Erzähltext hat laut Wikipedia jemals
eine höhere Verkaufszahl erzielt.
Bei den Nationalsozialisten hatte sich
Remarque mit seinem Roman Feinde gemacht.
Als Teil ihrer Rufmordkampagne gegen
den missliebigen Autor bezweifelten sie
dessen Authentizität und verbreiteten das
Gerücht, er habe überhaupt nicht am Ersten
Weltkrieg teilgenommen. Während der nationalsozialistischen
Bücherverbrennungen
1933 wurden auch zahlreiche Exemplare von
»Im Westen nichts Neues« vernichtet.
Übrigens: Weltweite Bekanntheit erreichte
ebenfalls die gleichnamige US-Verfilmung
aus dem Jahre 1930 von Lewis Milestone.
50 JAHRE YACHTCLUB
Nun, als filmreif kann man den Hafen von
Wangerooge eigentlich nicht bezeichnen.
Obwohl das Gewässer im Westen in den
vor allem von Insulanern heftig kritisierten
Fernsehfilme des NDR neben den Kühen
von Bauer Menz die Hauptrolle spielte. Der
Yachtclub mit seinen knapp 250 Mitgliedern,
den zahlreichen Fördermitgliedern vom
Festland und seinem emsigen Hafenmeister
Osterloh stellte bei der Hauptversammlung
neue Pläne vor.
Zum Beispiel plant der Wangerooger
Yacht-Club den Sportboothafen am Westanleger
zu modernisieren. Dazu gehört die Errichtung
von Betonstegen. Der Ausbau soll
zum Teil barrierefrei erfolgen, damit auch
Wassersportler mit Einschränkungen die
Anlage nutzen können. Allerdings muss noch
vieles geklärt werden, u.a. die Gewährung
von Zuschüssen. Ohne die wären die Ideen
nicht zu realisieren.
Was gab's sonst noch? Die Zahlen stimmen.
Gute Laune. Der Vorsitzende Frank
Zoeke kündigte seinen Rücktritt (nach 12
Jahren) an. Und mit Bernd Stamm wurde
nach dem Rücktritt von Serge Kratzert
ein neuer Schriftführer gewählt. Ein neuer
Stammplatz für Stamm, der am folgenden
Tag beim zünftigen Yachtclubfetst zum neuen
Kohlkönig gekrönt wurde.
FOTO: EVELYN GENUIT