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stahl und eisen 01-02/2020 Leseprobe

In dieser Leseprobe erhalten Sie erste Einblicke in die aktuelle Ausgabe 01-02/2020 von stahl und eisen.

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INNOVATION + ENTWICKLUNG<br />

Neue Wege für die Etablierung leistungsfähiger Werkstofflsungen<br />

HDT-Technologie erffnet neue<br />

Eigenschaftskategorien für Stähle<br />

<strong>und</strong> hochfeste Materialien<br />

Autoren:<br />

Dr.-Ing. Kristin Helas,<br />

Dr.-Ing. Alexander<br />

Borowikow,<br />

Dr.-Ing. Margarita D.<br />

Bambach,<br />

GMT Berlin,<br />

Guido Olschewski,<br />

Linda Oberli,<br />

Steeltec AG<br />

Die permanente Suche nach neuen Produkten <strong>und</strong> Technologien kennzeichnet<br />

hochentwickelte Industriekulturen. Demgegenüber steht eine auf der jahrelangen<br />

wirtschaftlichen Stabilität basierenden Trägheit bei der Akzeptanz neuer Erzeugnisse, die<br />

den technischen Innovationsdrang dämpft. Neue Ideen stoen bei der Markteinführung<br />

auf Hürden unterschiedlichster Natur. Indessen lässt die weltweite Innovationsfreude<br />

nicht nach. Der dringend erforderliche nächste Technologiesprung ist ohne visionäre<br />

Mitstreiter nicht realisierbar.<br />

F<br />

orschungs- <strong>und</strong> Entwicklungstätigkeiten bringen<br />

beständig innovative Werkstofsungen<br />

hervor, welche den Bedarf an leistungsfähigeren<br />

Produkten decken knnten. Auch<br />

Stahllegierungen wie der 7MnB sowie der<br />

MnVS wurden entwickelt, um in hochbeanspruchten<br />

Komponenten, beispielsweise im Automobilbau,<br />

eingesetzt zu werden. Trotz hervorragender Verarbeitungs-<br />

<strong>und</strong> Materialeigenschaften finden diese modernen<br />

Erzeugnisse am Markt nur wenig Akzeptanz. Dahinter<br />

stehen Hindernisse <strong>und</strong> Schranken unterschiedlicher<br />

ouleur, so die zähe <strong>und</strong> langwierige Einbindung neuer<br />

Erkenntnisse in Normenwerke <strong>und</strong> Richtlinien, langjährige<br />

Zulassungsverfahren von bis zu zehn Jahren aber<br />

auch der mangelnde Austausch zu aktuellen Anforderungen<br />

<strong>und</strong> Problemstellungen. Vor allem die hohen<br />

Einführungszeiten für nicht standardisierte Werkstoffe<br />

hemmen deren Entwicklung erheblich.<br />

Nichtsdestotrotz ist die Verwendung von Materialien<br />

mit einem erweiterten Eigenschaftsspektrum ein erster<br />

Schritt hin zur Erzeugung von innovativen Endprodukten.<br />

Der wesentliche Vorteil liegt darin, dass die<br />

Werkstoffe im Prinzip bekannt sind. So sind signifikante<br />

Eigenschaftsverbesserungen unter Beibehaltung des<br />

Legierungssystems ohne grere Erhhung der Kosten<br />

allein durch den Einsatz des nachfolgend beschriebenen<br />

Technologie- <strong>und</strong> Anlagenkonzeptes mglich.<br />

Das Konzept der HDQT-Technologie<br />

Die HDT-Technologie High Deformation uenching<br />

and Tempering wird charakterisiert durch die Verknüpfung<br />

einer Intensivumformung mit einer differenzierten<br />

Temperaturführung. Eine breite technologische Variantenvielfalt<br />

wird durch ein exibles Prozesslayout ermglicht<br />

Bild 1. ur Einstellung wichtiger Prozesstemperaturen<br />

kommen die Temperaturführungsstrecken<br />

ein- <strong>und</strong> auslaufseitig zum Einsatz für ein Verringern,<br />

Halten oder Erhhen der Werkstücktemperatur. e nach<br />

dem ausgewählten technologischen Konzept kann die<br />

Umformung im austenitischen, ferritisch-perlitischen<br />

Gefügezustand oder auch im unterkühlten Austenit<br />

erfolgen. Die Temperaturführung vor <strong>und</strong> nach der<br />

Intensivumformung ist extrem exibel gestaltbar <strong>und</strong><br />

ermglicht ein breites Spektrum an Erwärmungs- <strong>und</strong><br />

Wärmebehandlungszyklen Bild . Angepasst auf die<br />

individuellen Ansprüche der Legierungen lassen sich im<br />

Anschluss auch Anlass- oder Haltevorgänge umsetzen.<br />

Der Intensivumformschritt<br />

Das Herz der Anlage ist eine speziell für diese Technologie<br />

angepasste Intensivumformung. In einer Vielzahl<br />

aufeinander folgender lokaler Umformzyklen über begrenzte<br />

Kontaktächen wird der uerschnitt des Werk-<br />

1<br />

Beispiellayout<br />

einer HDQT-Anlage<br />

(schematisch)<br />

Quelle (5): GMT<br />

30<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 140 (2<strong>02</strong>0) Nr. 1/2

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