stahl und eisen 01-02/2020 Leseprobe

Ehemaliger Rasselstein-Vorstand
Nachruf auf Franz Weber
Sowohl bei Thyssen in Bruckhausen als auch bei Rasselstein und im Stahlinstitut VDEh
engagierte sich Dr.-lng. Franz osef Weber für ualitätssicherung und Innovationen in der
Stahlproduktion. Im ktober starb er im Alter von 1 ahren.
D
er am 26. Juli 1928
in Duisburg geborene
Franz osef
Weber hat sein
ganzes beruiches
Leben in den Dienst des Werkstoffes
Stahl und der Unternehmensgruppe
Thyssen gestellt. Nach dem
Studium der Eisenhüttenkunde
an der Technischen Hochschule
in Aachen begann er seine berufliche
Laufbahn 14 als Assistent
in der Versuchsanstalt der damaligen
August Thyssen-Hütte AG
in Duisburg-Hamborn. 1 promovierte
er mit einer metallurgischen
Arbeit bei Professor elsen
in lausthal-ellerfeld.
Einstieg bei Thyssen
Franz Weber war bei Thyssen in
verschiedenen Produktionsbetrieben
als Assistent tätig, bevor ihm
1 die Leitung der Block- und
Profilwalzwerke übertragen wurde.
1 wurde er zum Betriebsdirektor
ernannt, und 171 übertrug
man ihm die Leitung der Stahl
und Walzwerke Bruckhausen
mit gleichzeitiger Ernennung zum
Werksdirektor. In dieser Funktion
war er mitverantwortlich für die
Entwicklung und Modernisierung
dieses Werkes von 171 bis 11.
Vorstand der Rasselstein AG
um 1. uli 11 erfolgte seine Berufung
in den Vorstand der Rasselstein
AG, verantwortlich für den
Bereich Technik. Dort kam ihm
sein breitgefächertes Wissen auf
dem Feld der Stahltechnologie,
speziell auf dem für die Vormaterialualität
so wichtigen Gebiet
des Warmwalzens, zugute. Sehr
schnell und intensiv drang er in
die Materie des Kaltwalzens und
Veredelns ein und leistete auch
auerhalb des Unternehmens
namhafte Beiträge zur Fachdiskussion.
In seine eit fielen wichtige
Investitions und Modernisierungsmanahmen,
mit denen ein hoher
technischer Stand der Produktionsanlagen
erreicht wurde. Besonders
zu erwähnen ist die Inbetriebnahme
der ersten Kontiglühe in Europa.
u den wesentlichen Anliegen
von Franz Weber gehrten die
ptimierung der Weiblecheigenschaften
und die Entwicklung
neuer Anwendungsmglichkeiten
für den Werkstoff. Dabei bemühte
er sich besonders darum, dem bei
Weiblech bereits vorhandenen
Status der Umweltfreundlichkeit
auch in der ffentlichkeit die ntige
Anerkennung zu sichern. Selber
sehr leistungsorientiert, erkannte
er auch die Leistungen und gut begründeten
Ideen anderer an. Dass
er den Wert des im Unternehmen
gewachsenen Wir-Gefühls und des
harmonischen usammenklangs
hoch schätzte, kam auch darin
zum Ausdruck, dass er den Ansto
zur Gründung des Rasselsteiner
Werk-hores gab.
Aktiv in der
Gemeinschaftsarbeit
Neben seinen unternehmerischen
Aufgaben widmete sich F. Weber in
hohem Mae der Gemeinschaftsarbeit.
Seit 1 war er Mitglied
im heutigen Stahlinstitut VDEh,
1 wurde er in den Vorstand
des VDEh berufen. Als Vorsitzender
des Kaltwalzausschusses hat er
von 1 bis zu seinem Eintritt in
den Ruhestand Anfang 1 den
Erfahrungsaustausch zwischen
den deutschen Werken verstärkt
und auf europäische Länder ausgeweitet.
In Anerkennung seiner
besonderen Verdienste um die Kaltwalztechnik
und den Erfahrungsaustausch
unter den deutschen
und europäischen Kaltwalzern
wurde er 1 zum Ehrenmitglied
des Kaltwalzausschusses ernannt.
Dem Fachbeirat des Betriebsforschungsinstituts
gehrte er seit
1 an, insbesondere als dessen
Vorsitzender von 17 bis Anfang
1 hat er das BFI entscheidend
mitgeprägt. Auerdem war er viele
ahre tätig im Vorstand der Vereinigung
der Eisen- und Metallindustrie
Rheinland-Rheinhessen. e.V.
und im Verwaltungsrat des Technischen-berwachungs-Vereins
Rheinland e.V.
Am 14. ktober 1 starb Dr.-
lng. Franz osef Weber im Alter
von 1 ahren. Wir werden ihm
ein ehrendes Andenken bewahren.
Dr.-Ing. Hans Bodo Lüngen,
Geschäftsführendes
Vorstandsmitglied
Stahlinstitut VDEh
stahl und eisen 140 (2020) Nr. 01-02
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