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Berliner Kurier 05.02.2020

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8 BERLIN BERLINER KURIER, Mittwoch, 5. Februar 2020<br />

NACHRICHTEN<br />

Kopfloser Otto<br />

Foto: dpa<br />

Mitte –Dino Tristan Otto<br />

ist geköpft worden: Das<br />

Skelett eines Tyrannosaurus<br />

rex wird derzeit im<br />

Naturkundemuseum abgebaut.<br />

Mit Hilfe von Leitern<br />

und einem Flaschenzug ließen<br />

Museumsmitarbeiter<br />

gestern den Schädel zu<br />

Boden. Das Skelett soll<br />

demnächst im Kopenhagener<br />

Naturkundemuseum<br />

zu sehen sein.<br />

Radlerin (79) stirbt<br />

Reinickendorf –Drei Tage<br />

nach dem Lkw-Unfall<br />

auf der Holzhauser Straße<br />

mit einer schwer verletzten<br />

Radfahrerin ist die Frau<br />

(79) ihren Verletzungen erlegen.<br />

Sie starb laut Polizei<br />

am Montag. Den Ermittlungen<br />

zufolge hatte der Lkw<br />

die Frau erfasst, als er<br />

rechts auf die A11 abbog.<br />

Chinesen sagen ab<br />

Berlin –Die Hälfte der<br />

Aussteller aus China auf der<br />

diesjährigen Fruchtmesse<br />

Fruit Logistica (bis 7.2.) hat<br />

ihre Teilnahme wegen der<br />

Coronavirus-Ausbreitung<br />

abgesagt. Laut einer Sprecherin<br />

waren 100 Aussteller<br />

erwartet worden.<br />

Schweres Diebesgut<br />

Peitz –Nach dem Diebstahl<br />

eines rund zwei Tonnen<br />

schweren Kriegerdenkmals<br />

in Peitz ermittelt<br />

die Polizei in alle Richtungen.<br />

Unbekannte hatten das<br />

3,20 Meter hohe bronzene<br />

Denkmal für die Toten des<br />

Ersten Weltkrieges am<br />

Bahnhof gestohlen.<br />

ARCHE NOAH<br />

Chico ... musste ins Heim,<br />

weil sein Besitzer erkrankte.<br />

Der Terrier-Mix ist verschmust,<br />

anhänglich und<br />

hat einen echten Hundeblick.<br />

Der Schatz wünscht<br />

sich ein Zuhause bei Menschen<br />

ohne Kinder.<br />

Vermittlungs-Nr. 19/2913<br />

Tierheim Berlin,<br />

Hausvaterweg 39, 13057 Berlin,<br />

Telefon: 030/768880,<br />

www.tierschutz-berlin.de<br />

Die Tiervermittlung ist geöffnet:<br />

Mittwoch–Sonntag 13–16 Uhr<br />

Foto: Tierheim Berlin<br />

Einsatzkräfte<br />

der <strong>Berliner</strong><br />

Polizei sichern<br />

eine Bar in<br />

Neukölln.<br />

Oftmals wird<br />

bei den Razzien<br />

unversteuerter<br />

Shishatabak<br />

gefunden.<br />

Auch Luxusautos<br />

werden vonder<br />

Polizei an den<br />

Haken genommen.<br />

Shisha-Bars<br />

geraten<br />

immer<br />

wieder ins<br />

Visier der<br />

<strong>Berliner</strong><br />

Polizei.<br />

Keineruhige Minute<br />

fürdas Verbrechen<br />

Fotos: dpa, Pudwell, Camcop<br />

Die Polizei rückte im vorigen Jahr fast jeden TagzuRazzien<br />

gegen kriminelle Clans aus. Doch die Einsätze sind umstritten<br />

Von<br />

P. DEBIONNE<br />

Berlin – Es ist ein Kampf, der kaum<br />

zu gewinnen ist. Seit einem Jahr<br />

machen die <strong>Berliner</strong> Ermittlungsbehörden<br />

trotzdem Druck auf die<br />

kriminellen Clans in unserer Stadt.<br />

Nahezu täglich schwärmen Ermittler<br />

des Landeskriminalamtes in Bezirke<br />

wie Neukölln aus, um der anderen<br />

Seite zu zeigen: Wir haben<br />

euch im Blick! Dem KURIER liegen<br />

nun neue Zahlen über diese Einsätze<br />

vor. Allerdings ist die neue Polizeitaktik<br />

nicht unumstritten.<br />

„Die Polizei Berlin führte im Jahr 2019<br />

im Zusammenhang mit der Bekämpfung<br />

von Angehörigen ethnisch abgeschotteter<br />

Strukturen (Clankriminalität)<br />

insgesamt 382 Einsätze durch“,<br />

heißt es in einer Antwort der Senatsinnenverwaltung<br />

für Inneres und Sport<br />

auf eine Anfrage des FDP-Politikers<br />

Marcel Luthe. Dabei leisteten die eingesetzten<br />

Kräfte 45 519 Mannstunden.<br />

Veranschaulicht bedeutet das, dass<br />

ein einzelner Beamter über fünf Jahre<br />

rund um die Uhr arbeiten müsste, um<br />

auf diese Stundenzahl zu kommen.<br />

Das Ergebnis dieser Razzien sind<br />

unter anderem 972 Strafanzeigen wegen<br />

Delikten wie etwa Verstoßes gegen<br />

das Betäubungsmittelgesetz (419),<br />

Verkehrsstraftaten (100) oder wegen<br />

des Verstoßes gegen das Waffengesetz.<br />

Als Quelle gibt die Innenverwaltung<br />

die Ressourcendatenbank der<br />

<strong>Berliner</strong> Polizei sowie eine händische<br />

Auswertung der Einsatzabschlussmeldungen<br />

durch das LKA 4an.<br />

Für Polizeipräsidentin Barbara Slowik<br />

ist die Strategie der massenhaften<br />

Razzien ein Erfolg. Sie sagte im Januar,<br />

die Polizei habe „genügend Anzeichen,<br />

dass es auf jeden Fall Unruhe<br />

gibt, dass wir die geschäftlichen Tätigkeiten<br />

stören und dass die Beteiligten<br />

sich deutlich gestört fühlen“.<br />

FDP-Mann Luthe hingegen sagte<br />

dem KURIER: „Mit knapp 46000<br />

Mannstunden wäre es problemlos<br />

möglich gewesen, den offenen Drogenhandel<br />

im Görlitzer Park in den<br />

Griff zu bekommen und so den Clans<br />

eine wichtige Geldquelle zu nehmen“,<br />

so Luthe weiter. Dafür sei allerdings<br />

kein Personal vorhanden.<br />

Auch die Polizeigewerkschaft GdP<br />

sah die Vielzahl der Razzien in der<br />

Vergangenheit mitunter kritisch.<br />

Zwar sei es im Kampf gegen arabische<br />

Clans „wichtig, als Rechtsstaat immer<br />

wieder Stärke zu zeigen und sie regelmäßig<br />

aus ihrer Wohlfühlatmosphäre<br />

herauszuholen“, hatte Thomas Spaniel<br />

von der Gewerkschaft der Polizei<br />

(GdP) nach einer dieser Razzien gesagt.<br />

„Selbstverständlich“ könne man<br />

aber „den polizeilichen Nutzen einer<br />

solchen Showveranstaltung in Frage<br />

stellen“.

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