wellhotel Ausgabe 2-2018
Das Fachmagazin für Hotellerie & Gastronomie, Tourismus & Freizeit, Wellness & Beauty
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[ der persönliche fragebogen – christian margesin, www.alpiana.com ]<br />
„Der Gast von morgen ist in erster<br />
Linie auf der Suche nach sich selbst“<br />
Christian Margesin leitet gemeinsam mit seinem Bruder, seinen Eltern und seiner Schwägerin das ALPIANA<br />
RESORT in Völlan. Mit den ehrgeizigen Umbauten in den Jahren 2015 und <strong>2018</strong> hat die Gastgeberfamilie<br />
etwas Großes gewagt und aus dem einstigen Völlanerhof eine neue und unvergleichliche Urlaubswelt geschaffen.<br />
Ein unverkennbarer ALPIANA Style trifft hier auf eine Philosophie, die sich um Nachhaltigkeit, um<br />
das Gefühl „Zeit zu haben“, um Naturerleben und um bewussten Genuss dreht.<br />
Was macht, Ihrer<br />
Meinung nach, einen<br />
guten Hotelier aus?<br />
Wie sieht Ihr normaler<br />
Arbeitstag aus?<br />
Sie setzen ganz gezielt<br />
auf Wellness. Wohin<br />
wird der Weg führen?<br />
Welche besonderen<br />
Angebote bieten Sie?<br />
Christian Margesin: Ein guter Hotelier ist meiner Meinung nach extrem vielfältig und wandlungsfähig.<br />
Er ist gleichzeitig leidenschaftlicher Gastgeber wie auch gewiefter Manager. In Zeiten immer<br />
hochwertigerer und komplexerer Hotelbetriebe mit einer Vielzahl an Mitarbeitern, ständig wachsenden<br />
Investitionen in die Infrastruktur und jährlich noch anspruchsvolleren Gästen reicht es um erfolgreich<br />
zu sein nicht mehr aus, sich Tag und Nacht nur um seine Gäste zu kümmern. Ein guter Hotelier ist<br />
gleichzeitig erfahrener Bau-Manager, Mitarbeiter-Motivator, Marketing-Experte wie Urlaubs-Berater.<br />
Er beherrscht das Gastgewerbe vor wie hinter den Kulissen perfekt.<br />
Christian Margesin: Was ist ein normaler Arbeitstag? Das spannende an meinem Beruf ist gerade<br />
eben, dass es keinen „normalen“ Arbeitstag gibt. An manchen Tagen bin ich ganz und gar Marketing-<br />
Freak, an anderen Tagen heißt es sich vorwiegend um Personalfragen zu kümmern (ein Thema, das in<br />
den vergangenen Jahren im Guten wie im Schlechten stark an Bedeutung gewonnen hat und immer<br />
mehr unserer Zeit in Anspruch nimmt).<br />
An besonders guten Tagen darf ich unsere Gäste zum Wandern zu den schönsten Almen der Region<br />
begleiten oder zum Tennismatch fordern. Normale Arbeitstage von 8 bis 17 Uhr mit standardisierten<br />
Aufgaben gibt es wie gesagt Gott sei Dank recht selten.<br />
Christian Margesin: Wenn ich das wüsste, wäre ich der gefragteste Mann in der Branche ... Persönlich<br />
glaube ich, dass es in den nächsten Jahren mehrere, sehr unterschiedliche, ja fast konträre, Entwicklungen<br />
geben wird.<br />
Es gibt auf der einen Seite den ganz starken Trend zur sogenannten Self-Awareness. Ein Trend der aus<br />
den großen Städten immer mehr zu uns aufs Land überschwappt und mit Projekten wie Südtirol Balance<br />
und ähnlichen Initiativen auch in der Ferienhotellerie in Südtirol immer mehr an Bedeutung gewinnt.<br />
Der Gast von morgen ist in erster Linie auf der Suche nach sich selbst. Als Destination können<br />
wir ihm dabei helfen, indem wir mit authentischen, natürlichen, ehrlichen Angeboten den perfekten<br />
Rahmen dafür schaffen sich im Urlaub selbst wieder etwas näher zu kommen.<br />
Auf der anderen Seite gibt es aber auch den absoluten Gegenpol mit der wie ich sie persönlich gerne<br />
nenne „Freizeitpark-Wellness-Hotellerie“. Hier will der Gast in möglichst kurzer Zeit so viel wie möglich<br />
erleben und den ganzen Tag über „bespaßt“ werden. Dabei gilt es den Gast mit immer verrückteren<br />
Angeboten bei Laune zu halten und ihn vorwiegend über die Infrastruktur ins Haus zu holen. Obwohl<br />
in der Literatur eher „verschrien“, findet diese Art von Wellness bei vielen Gästen momentan<br />
einen sehr großen Anklang.<br />
Ich glaube, dass beide Arten von Wellness ihre Berechtigung haben und obwohl ich persönlich ganz<br />
klar ein Fan der ersteren Linie bin, möchte ich die anderen Entwicklungen keinesfalls abwerten.<br />
Christian Margesin: „Waldbaden“ mit meiner Schwägerin Berta Margesin, Spa-Treatments aus der<br />
Region mit dem Ultner Schafwollbad, Yoga im Garten, ein Ausflug mit unserem DolceVita E-Smart Cabrio,<br />
oder ganz „gewöhnliche“ Erlebnisse wie ein echtes Südtiroler Genießer-Frühstück auf unserer<br />
Sonnenterrasse. Seit unserem großen Umbau von 2015/16 haben wir uns zudem dem Thema vegetarisch-vegane<br />
Küche etwas stärker angenommen und bieten unseren Gästen auch in diesem Bereich ein<br />
ziemlich starkes Angebot.<br />
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WellHotel