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26 KULTUR<br />
FEINE TÖNE<br />
GEGEN AIDS<br />
FOTO: FLORIAN GANSLMEIER<br />
Werke von Mozart, Ligeti,<br />
Wagner, Piazolla stehen unter<br />
anderen auf dem Programm des<br />
14. Münchener Aids-Konzerts<br />
im Prinzregententheater. Neben<br />
dem Bariton Michael Volle, der<br />
Sopranistin Gabriela Scherer<br />
und der Violinistin Arabella<br />
Steinbacher ist auch Englands<br />
wohl bekanntestes Vokalensemble<br />
The King’s Singers zu<br />
Gast bei dem vom Münchener<br />
Kammerorchester initiierten<br />
Benefizkonzert am 7. Mai. Im<br />
Anschluss an das Konzert , das<br />
unter der unter der Schirmherrschaft<br />
des Oberbürgermeisters<br />
Dieter Reiter steht, findet ein<br />
Fest mit den beteiligten Künstlern<br />
im Gartensaal statt, zu dem<br />
alle Konzertbesucher herzlich<br />
eingeladen sind. Zudem wird das<br />
Konzert live im Programm BR-<br />
Klassik übertragen. *fis<br />
14. Münchener Aids-Konzert,<br />
7.5., 20 Uhr, Prinzregententheater,<br />
www.m-k-o.eu<br />
FOTO: THOMAS DASHUBER<br />
Musik aus der besten aller Welten<br />
„Candide“ war schon immer mehr, als es auf den ersten Blick schien, denn in seiner<br />
bestechenden Mischung aus Operette, Musical und Revue ist das Werk – wie<br />
sein Schöpfer <strong>Leo</strong>nard Bernstein es selbst einmal so schön ausdrückte – nicht<br />
weniger als eine „Liebeserklärung an die europäische Musik“. Ab dem 6. Mai zeigt<br />
das Staatstheater am Gärtnerplatz die faszinierend schöne Umsetzung des<br />
philosophisch-satirischen Romans „Candide oder der Optimismus“ von Voltaire,<br />
die sowohl europäische Tanzformen wie Gavotte, Mazurka oder Polka wie auch<br />
Traditionen der italienischen Belcanto-Oper zitiert. Die Einstellung Candides, der<br />
sich nie in seinem Glauben, in der besten aller Welten zu leben, erschüttern ließ, wird<br />
durch diese Musik bestätigt – wie sonst sollte etwas so Schönes entstanden sein? *fis<br />
An verschiedenen Tagen ab dem 6.5., Candide, Gärtnerplatztheater,<br />
Gärtnerpl. 3, München, www.gaertnerplatztheater.de<br />
AUSSTELLUNG<br />
Kollektive mit<br />
Sendungsbewusstsein<br />
Die Ausstellung „Radio-Aktivität“ beschäftigt sich bis zum 23. August<br />
mit dem Thema „Aufstand der Hörer“, einem Gedankenprozess, den<br />
Bertolt Brecht angestoßen hatte, enttäuscht von dem durch Propaganda<br />
und Werbung vereinnahmten Medium.<br />
„Es ist eine sehr schlechte Sache“, so urteilte Brecht über das Radio 1932.<br />
„Man hatte plötzlich die Möglichkeit, allen alles zu sagen, aber man hatte,<br />
wenn man es sich überlegte, nichts zu sagen.“ Wer hat die Deutungshoheit<br />
über die Medien? Wer spricht und zu wem wird gesprochen? Es geht<br />
um Utopien schrankenloser und herrschaftsfreier Kommunikation. In den<br />
beiden Jahrzehnten gründeten sich vermehrt Kollektive, die Bedingungen<br />
neu dachten und Formen antinationaler und internationaler Kommunikation<br />
schaffen wollten. Die ganze Geschichte gibt es im Lenbachhaus in<br />
München. *fis<br />
www.lenbachhaus.de<br />
Max Radler „Der Radiohörer“, 1930, Städtische Galerie im Lenbachhaus<br />
und Kunstbau München, Foto: Lenbachhaus