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Journal Frühjahr 2020

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FRISCH VOM MARKT 21<br />

info<br />

Bilder © Hohe Salve (1), Marinelli (2), Hohe Salve/Angelika Kieachl (1), H Tirol Werbung/assos Elias (1), Tirol Werbung/TVB Pitztal (1), Tirol Werbung/hall.wattens.at (1),<br />

Tirol Werbung/Hörterer Lisa (1), Tirol Werbung/Bauer Frank (1)<br />

schwimmend in Fett goldbraun herausgebacken<br />

werden. "Kiachl sind deshalb so<br />

besonders, weil man dieses Gericht süß<br />

oder sauer, mit Preiselbeeren oder mit<br />

Sauerkraut, essen kann und beides hervorragend<br />

harmoniert.“ Martin Ager verrät<br />

auch das Geheimnis hinter jedem guten<br />

Kiachl-Rezept: Zeit. "Der Teig muss sehr<br />

langsam aufgehen und auch das 'Aussabackn‘<br />

braucht etwas Geduld. Idealerweise<br />

platziert man den Topf auf einem alten<br />

Bauernherd, der funktioniert am besten.“<br />

Familie Ager schwört bei ihren Zutaten<br />

auf Qualitätsprodukte aus biologischer<br />

Landwirtschaft.<br />

Klassiker in modernem Gewand<br />

Wer Tiroler Knödel liebt, der ist bei<br />

Guido Degasperi genau richtig. In seinem<br />

Gasthaus "Zur Geierwally“ in Elbigenalp<br />

serviert man Klassiker wie Rohnenknödel,<br />

Spinatknödel oder Lechtaler Krautkrapfen.<br />

Die Alpenküche beschreibt Herr Degasperi<br />

als "regional, saisonal und natürlich.“<br />

Hausgemachte Produkte und Speisen, die<br />

liebevoll zubereitet werden, stehen auf<br />

der Speisekarte.<br />

Auch hier zeigt sich bei der Geschichte von<br />

so manchem Gericht der Wandel der kulinarischen<br />

Wahrnehmung. Die Lechtaler<br />

Erdäpfelnudeln beispielsweise waren früher<br />

ein "Werktagsessen“, das mit Granta<br />

(Preiselbeeren) oder Sauerkraut gegessen<br />

wurde. Früher also ein günstiges Essen für<br />

arbeitende Menschen, finden die Nudeln<br />

heutzutage neben den feinsten Wildgerichten<br />

Platz am Teller.<br />

EINE KURZE<br />

KULINARIK-GESCHICHTE<br />

TIROLS<br />

Die Tiroler Küche und Esskultur<br />

hat ihre Einflüsse sowohl aus dem<br />

Süden als auch aus dem Norden:<br />

Aus Südtirol und Italien kamen viele<br />

landwirtschaftliche Erzeugnisse,<br />

die in der Gebirgsregion Tirol nicht<br />

angebaut wurden, und durch die<br />

Hochzeiten der Habsburger im<br />

15. und 16. Jahrhundert fanden<br />

zusätzlich flandrische Einflüsse<br />

ihren Weg in die Küche der Alpenregion.<br />

Außerdem war das Land Tirol<br />

auch in frühen Zeiten schon ein<br />

Durchzugsland: Von den Etruskern<br />

und Langobarden bis hin zu den<br />

Römern bewegte sich eine Vielzahl<br />

an Völkern durch die Alpenregion<br />

und beeinflusste die Esskultur.<br />

Viele regionale Rezepte sind also<br />

ein kulinarisches und historisches<br />

Abbild der Geschichte, der Berufe,<br />

der Zutatenverfügbarkeit und des<br />

ländlichen Lebenszyklus. Wie bei<br />

vielen Gerichten aus Österreich<br />

steckt eben auch in der Tiroler<br />

Küche jede Menge Geschichte.

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