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Christkatholisch_2020-04

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14 Panorama

Christkatholisch 4/2020

Kleine biblische Zoologie, Folge VII

Der Löwe – der König der Tiere

Der Löwe ist das in der Bibel meist genannte

Wildtier. Löwen kamen in Palästina

bis ins 13. Jahrhundert n. Chr.

vor und wurden dann ausgerottet. Die

meisten Menschen erliegen der Faszination

dieser grossen, in Familienverbänden

lebenden Raubkatze. Der

Löwe wird wegen seiner majestätischen

Erscheinung bewundert (Spr

30,30), im Volksmund gilt er als

«König der Tiere». Gefürchtet wird er

wegen seinem bedrohlichen Gebrüll

(Am 3,8). Wie heute auch waren die

Menschen im alten Bund durch Löwen

nicht eigentlich gefährdet. Hingegen

wurde sein Speisezettel sicher

durch den Verzehr von Nutztieren

berei chert, waren diese doch leichter

zu überwältigen als etwa wildlebende

Gazellen. Hirten wird der Löwe durchaus

begegnet sein, ihn notfalls zu bekämpfen

ihre Aufgabe. Als Hirte hat

David den Löwen schon erlegt, was

ihn im Vertrauen auf Gott auch furchtlos

gegen Goliath antreten liess (1.Sam

17,31-36). Der Löwenjagd wimdete sich

nur der König als Repräsentant der

Götter, weil Löwen nach der Vorstellung

der Menschen damaliger Zeit nur

von Göttern besiegt werden konnten.

So war Salomos Thron mit 14 Löwen

geschmückt (1.Kön 10,19.20). Gott

selbst vergleicht sich im Zorn über die

Untreue des Volkes mit einem reissenden

Löwen (Hos 5,14).

Erwähnenswert ist auch die Geschichte

von Daniel in der Löwengrube.

Daniel überlebte die Nacht bei den

Löwen unversehrt. Seine Neider, welche

den König dazu veranlasst hatten,

Daniel so zu strafen, wurden ihrerseits

zu den Löwen gesetzt. Keiner

überlebte (Da 6,2-29). Die Geschichte

will uns zweierlei zeigen: 1) Man soll

Gott mehr gehorchen als den Menschen;

2) Man soll Gott auch in auswegloser

Situation vertrauen.

Im Neuen Testament wird der Teufel

mit einem brüllenden Löwen verglichen

(1.Petr 5,8) und auch Jesus

Christus wird als mächtiger Löwe

dargestellt (Offbg 5,5). Wie also der

Löwe die menschliche Fantasie durch

die Jahrtausende hindurch bis heute

anregt, so wird er auch in der Heiligen

Schrift in verschiedenen Facetten

dargestellt.

Jürg Meier

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