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Christkatholisch_2020-04

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Christkatholisch 4/2020 Hintergrund

5

Welche Kirchen sind in diese Einheit einzubeziehen?

Innerhalb der altkatholischen Weltgemeinschaft,

zu der auch die Schweizer

Christkatholiken gehören, gibt es unterschiedliche

Meinungen. Und auch bei jenen

Kirchen, zu denen wir in besonderen

Beziehungen stehen. Das gilt besonders

für die anglikanische Kirche, die orthodoxen

Kirchen und natürlich auch für die

römisch-katholische Kirche.

«Die Frage ist, ob solche

Entscheide eine Gemeinschaft

in Frage stellen.»

In altkirchlicher Tradition entscheidet man

wichtige Fragen gemeinsam und nicht in

Alleingängen – es sei denn, man hat das

Gefühl, es sei so wichtig vor dem Gewissen,

dass man das tun müsse. Aber sonst

ist die Bewahrung der Einheit ein sehr

wichtiger Aspekt. In der Frage der Frauenordination

haben wir fast vierzig Jahre

um eine Konsens-Lösung gerungen.

Die christkatholische Kirche hat den

Schritt aber vollzogen.

Die Frage der Frauenordination wird bei

den Anglikanern, bei den Orthodoxen und

auch in der römisch-katholischen Kirche

diskutiert, auch wenn nicht entschieden

wird. Bei den Christkatholiken ist die Frage

der Frauenordination so gelöst, dass

diese in der Schweiz eingeführt wurde

und auch in weiteren Ländern. In Polen

gibt es keine Frauenordination. Die tschechische

Kirche kennt nur Diakoninnen,

keine Priesterinnen. Die Frage ist, ob solche

Entscheide eine Gemeinschaft in Frage

stellen oder ob man damit leben kann.

Bei der Frauenordination hat es einen

Bruch gegeben. Die polnische katholische

Kirche in den USA hat damals die Utrechter

Union verlassen. Aber alle

anderen Mitgliedskirchen sind

geblieben, unabhängig davon,

ob sie die Frauenordination

haben oder nicht.

«Vier Modelle stehen

zur Debatte.»

Das Thema Ehe für alle hat einen

kulturellen Aspekt, den

man auch mitberücksichtigen

muss. Trotzdem muss man in

der Schweiz schauen, was

hier richtig ist.

Woran wollen die Christkatholiken sich

in ihren Diskussionen an der ausserordentlichen

Synode im März orientieren?

Rein: An der Synode wird es vier Referate

geben, die vier Modelle vertreten. Das

eine Modell sagt: Es bleibt so, wie es ist.

Das heisst Ehe und Partnerschafts-Segnung.

Ein Modell sagt: Nein, es soll zwei

Sakramente geben, eines für die klassische

Ehe, eines für andere Verbindungen.

Und ein Modell sagt: totale Gleichstellung,

also nur ein Trauformular für alle.

Das vierte Modell geht von Segnungsformularen

für Lebenssituationen aus, die

die Frage des Geschlechts ausser Acht

lassen. Und die Synode kann sich dazu

äussern, welches Modell sie bevorzugt

und welches sie auf keinen Fall will. Die

ausserordentliche Synode muss in dem

Sinne Tendenzen setzen.

«Was ist biblisch und von der

Tradition unaufgebbar?»

Ich meine zudem: Segnen ist grundsätzlich

sakramental. Das heisst, wenn zwei

Menschen eine Beziehung auf Dauer oder

für ihr Leben miteinander eingehen und

zusammenleben wollen, und sie wollen,

dass die Kirche ihnen sozusagen dafür

den Segen Gottes gibt, dann ist es einfach

sakramental. Auf der anderen Seite gibt

es eine klare Vorstellung, was von der Bibel

und von der Tradition her Ehe sein

kann. Man muss sich aber fragen: Was ist

biblisch und von der Tradition unaufgebbar?

Oder was ist in der Bibel und der Tradition

kulturell vorgegeben und in eine

bestimmte Umwelt eingebunden und was

bedeutet das heute? Was heute Ehe und

Familie sein kann, konnte es vor tausend

oder zweitausend Jahren nicht sein. Also

konnte es so in der Bibel gar nicht vorkommen.

(kath.ch)

Randbemerkung

La façon de le dire

Il arrive que nous soyons confrontés

à des défauts de communication.

Incompréhension, agressivité,

nous avons tous connu

des moments de détresse dans

le communiquer avec autrui.

«Quoique vous pensiez, le mieux

est de le dire avec les bons mots»

(William Shakespeare). D’accord,

mais il n’est pas facile de convertir

nos pensées en paroles. Il

n’est pas facile de les exprimer

de telle manière que notre interlocuteur

puisse les comprendre

totalement. Ce que vous dites

peut ne pas être compris comme

vous le croyez. Le grand défi de

la communication réside dans le

fait de parler de notre monde intérieur,

notamment de nos sentiments,

de nos émotions et de

notre perception du monde. Il

n’est pas facile de mettre des

mots sur tout ce que nous ressentons

et il est parfaitement impossible

d’avoir le contrôle sur ce

que nous allons générer chez les

autres en communiquant. La

communication humaine est tellement

complexe, qu’elle ne dépend

pas seulement de nos

«bons ou mauvais» mots mais

aussi de l’expression de notre visage,

notre regard, notre attitude…

Sans pour autant renoncer

à communiquer, nous devons

être attentifs au moment, au lieu

et à l’interlocuteur. Ne devonsnous

pas aussi nous efforcer à

toujours essayer de dire ce que

nous voulons exprimer réellement.

C’est ce que je recherche

dans mes échanges avec autrui.

Je n’accepte plus l’agressivité facile,

mais la communication qui

m’enrichie autant que la personne

en face de moi.

Aurélie Ethuin-

Lanoy

Die Bischöfe der

Kirchen der Utrechter

Union. Der Weg

muss gemeinsam

gefunden werden.

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