Christkatholisch_2020-04
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8 Hintergrund
Christkatholisch 4/2020
Der Adler: Symbol
für den Evangelisten
Johannes.
Serie zu den vier Evangelien
Die Vielfarbigkeit
der frohen Botschaft
Nach den Beiträgen zum Lukas-, Markus- und Matthäusevangelium folgt
nun ein Blick auf das Johannesevangelium. Die Serie will einen kleinen Einblick
in die spezifische Eigenart der jeweiligen Evangelien geben. Unsere
Leitfragen waren: Was ist einem Evangelisten besonders wichtig? Wo werden
die Schwerpunkte im Evangelium gesetzt?
Unser Jesus-Bild ist immer ein durch die unterschiedliche Perspektive der
Evangelien geprägtes. Es finden sich hier also vier Texte nebeneinander, die
sehr unterschiedlich sind, ja sich teilweise sogar widersprechen. Für uns ist
das nicht Ausdruck eines Defizites, sondern einer grossen Stärke der biblischen
Botschaft. Die Vielfarbigkeit auch der Evangelien ist kein theologischer
Mangel, sondern Ausdruck der Weite des christlichen Glaubens.
Wenn wir die vier so unterschiedlichen Evangelien immer wieder neu – und
vielleicht auch nebeneinander – lesen, zeigen sich erst diese Vielfalt, Vielfarbigkeit
und Fülle der frohen Botschaft.
Liza und Thomas Zellmeyer
Worten» zum Ausdruck. Jesus bezeichnet
sich darin als «Brot des Lebens»,
«Licht der Welt», «Tür», «der
gute Hirte», «die Auferstehung und
das Leben», «den Weg, die Wahrheit
und das Leben» und als «der Weinstock».
In all diesen «Ich-bin-Worten»
markiert Jesus seinen Vollmachtanspruch.
Vollmachtsanspruch
Dieser Vollmachtsanspruch kommt
auch in den – ebenfalls sieben –
Wunderhandlungen Jesu im Johannes-Evangelium
zum Ausdruck. Die
Wunder Jesu im Johannes-Evangelium
werden allerdings durchgängig
als «Zeichen» bezeichnet. Zentral ist
damit nicht der eigentliche Wundercharakter
der Handlung Jesu als
machtvolle Aufhebung der Naturgesetze.
Vielmehr weisen die «Zeichenhandlungen»
eben über sich hinaus,