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SchlossMagazin März 2020 Bayerisch-Schwaben und Fünfseenland

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| LEBEN + DESIGN | 57

INSEKTENHOTELS

Gut gemeint – aber nicht immer gut gemacht: Manche DIY-Insektenhotels

werden erst gar nicht angenommen, in anderen stirbt die Brut, weil das Material

ungeeignet war. Hier fünf Tipps, damit sich die Insekten in ihrer Behausung

auch wohl fühlen

1. DAS HOLZ

Insektenhotels bestehen aus vielen kleinen Einzelelementen und brauchen

daher einen festen Rahmen. Man kann ihn aus Holzbrettern zimmern und

mit einem spitzen Dach versehen, wie z. B. bei einem Nistkasten für Vögel.

Man kann aber auch eine ausgebrauchte Schublade dafür hernehmen oder

ein Holzrad mit Speichen von einem alten Bauernkarren. Oder einfach eine

flache Holzkiste.

Fürs Innenleben sollte man auf gut abgelagerte Hartholz-Scheite von

Eschen, Buchen oder Eichen zurückgreifen. Weichholz neigt zum Splittern

und reißt schnell. Die Rissbildung wird auch beschleunigt, wenn

man die Bohrlöcher für die Brutstellen falsch bohrt – wie es leider nur

allzu oft geschieht. Man sollte niemals so in Baumscheiben bohren, dass die

Jahresringe zu sehen sind (parallel zur Rinde), sondern unbedingt quer zur

Faserrichtung. Andernfalls können in die Risse, die sich bei der Trocknung

des Holzes rasch bilden, Feuchtigkeit und damit brutschädigende Pilze

eindringen.

2. DIE BOHRLÖCHER

Die Bohrlöcher sollten zwischen zwei bis neun Millimeter groß sein und

ausreichend Abstand zwischen den Löchern aufweisen – ungefähr das

Dreifache des Bohrer-Durchmessers. Außerdem sollten die Löcher von

innen möglichst glatt gebohrt sein, also splitterfrei. Sonst besteht die

Gefahr, dass sich die Tiere beim rückwärts Rauskriechen ihre zarten Flügel

verletzen.

3. DAS WEITERE FÜLLMATERIAL

Die meisten Insekten brauchen hohle Röhrchen für ihr Nest. Man kann

diese Röhrchen aus Bambus, Schilfrohr oder Halmen sowohl vertikal wie

auch horizontal platzieren. Sie sollten ca. 10 bis 15 Zentimeter lang und

am hinteren Ende verschlossen sein, also zum Beispiel mit Ton oder Gips

zugeschmiert werden. Der Innendurchmesser sollte weniger als 10 mm

betragen. Vor dem Zusammenbau der Niströhren aber unbedingt das Innere,

das Mark, entfernen. Die Enden der Röhren sollten glatt geschliffen

sein, ohne harte, pieksend hervorstehende Fasern. Viele Insektenhotels

sind mit Hohlziegeln ausgestattet – die Löcher sind aber für unsere Insekten

viel zu groß. Allerdings können die Löcher mit Bambus und Co aufgefüllt

werden. So lässt sich ein bereits vorhandenes Insektenhotel attraktiver

machen.

4. DER STANDORT

Damit das Hotel auch vor wiederkehrender Nässe verschont bleibt, ihm

unbedingt einen trockenen sonnigen Standort gönnen. Um es vor Feuchtigkeit

von unten zu schützen, sollte es nicht direkt auf dem Boden stehen.

Bitte auch nicht baumelnd aufhängen, sondern anlehnen oder an

einer Wand befestigen.

5. EXTRA-TIPP

Wer Ohrenkneifern im Garten helfen möchte, sollte einen Unterschlupf,

z. B. einen mit Stroh gefüllten Tontopf, genau da platzieren, wo er Schädlinge

vernichten soll: Neben den Rosen mit Blattläusen – aber nicht

direkt im Insektenhotel. #

QUELLE swr

FOTOS Mangelsdorf, Ch. Kuchem, Tone Colour, Bephep, Gardico

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