Ein-Blick 3-RZ - Marienkrankenhaus Schwerte
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Berichtt der Gesschäfftsfführung<br />
4<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
<strong>Ein</strong> neues Preissystem<br />
für Krankenhäuser<br />
Was kommt da auf uns zu?<br />
Revolution im Krankenhaus<br />
Auf die Krankenhäuser kommt ein neues Preissystem (DRG) zu. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />
(FAZ) spricht sogar von einer „Revolution im Krankenhaus“. Doch was steckt genau hinter den drei<br />
Buchstaben D R G, welche Veränderungen sind so revolutionierend, wie sieht die „Revolution“ aus<br />
und wie gehen wir mit den neuen Rahmenbedingungen um?<br />
Gesundheitsreform 2000<br />
Der Gesetzgeber hat mit dem Gesundheitsreformgesetz<br />
2000 weitreichende Änderungen im Krankenhausbereich<br />
eingeleitet. Nach den Vorgaben des<br />
Gesetzgebers musste für Deutschland ein geeignetes<br />
Entgeltsystem gefunden werden, das die Behandlung<br />
im Krankenhaus pauschal und leistungsorientiert<br />
vergütet. Darüber hinaus sollte sich dieses Entgeltsystem<br />
bereits im internationalen <strong>Ein</strong>satz bewährt<br />
haben, denn die grundsätzlichen Überlegungen von<br />
pauschalen Fallpreisen sind bereits in vielen Ländern<br />
umgesetzt worden. So wurde dann auch die ausländische<br />
Bezeichnung dieser Systeme übernommen:<br />
D R G – Diagnosis Related Groups oder zu deutsch:<br />
diagnosebezogene Fallgruppen.<br />
Nach intensiven Prüfungen entschied sich eine<br />
Expertenkommission für die Version, die bereits in<br />
Australien eingesetzt wird. Diese Variante dient nun<br />
als Grundlage für die Entwicklung eines deutschen<br />
DRG-Systems. Mit der Anpassung und der Weiterentwicklung<br />
auf deutsche Verhältnisse entstehen so<br />
die German-Diagnosis Related Groups (G-DRGs).<br />
Die bisherige Abrechnung von<br />
Krankenhausaufenthalten<br />
Je länger die stationäre Behandlung dauert, desto<br />
teurer ist sie. So kann man vereinfacht die bisherige<br />
Abrechnungspraxis der Krankenhäuser charakterisieren,<br />
da ein großer Teil der stationären Krankenhausleistungen<br />
auf Basis eines Behandlungstages vergü-<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002<br />
tet wird. Die Behandlungstage werden mit einem<br />
Betrag (Pflegesatz) multipliziert, wodurch sich der<br />
Rechnungsbetrag ergibt.<br />
Vereinfachte Rechnungserstellung im jetzigen System:<br />
Pflegesatz der Fachabteilung x<br />
Behandlungstage = Rechnungsbetrag<br />
Doch der Pflegesatz pro Behandlungstag ist von<br />
Krankenhaus zu Krankenhaus verschieden. Ebenso<br />
unterscheidet sich die Behandlungsdauer in den verschiedenen<br />
Kliniken. Für die stationäre Behandlung<br />
gleicher Erkrankungen entstehen den Krankenkassen<br />
demnach unterschiedliche Kosten. Sie hängen davon<br />
ab, in welchem Krankenhaus die Behandlung erfolgt<br />
und wie lange sie jeweils dauert. Für die Krankenhäuser<br />
ist das bisherige System ebenfalls „ungerecht“,<br />
da sie für gleiche Behandlung (gleiche Leistung)<br />
nicht das gleiche Geld erhalten. Genau hier<br />
setzt das neue DRG-System an.<br />
Diagnosebezogene Fallgruppen<br />
Die Grundannahme des Konzeptes diagnosebezogener<br />
Fallgruppen ist, dass Patienten mit vergleichbaren<br />
Krankheiten (Behandlungsaufwand) im Krankenhaus<br />
auch vergleichbare Kosten verursachen. Hierzu<br />
muss der Patient allerdings genau einer „Krankheitskategorie“<br />
zugeordnet werden. Dies geschieht, in