Ein-Blick 3-RZ - Marienkrankenhaus Schwerte
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AAllllggemmeines<br />
8<br />
Peter Kirchhausen ist seit<br />
sechs Jahren in der Krankenhaushilfe<br />
aktiv<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002<br />
Allein unter<br />
Grünen Damen<br />
Peter Kirchhausen<br />
Etwas Besonderes<br />
will Peter Kirchhausen<br />
gar nicht sein.<br />
„Ich will den Kranken<br />
einfach nur helfen“,<br />
sagt der 67-Jährige.<br />
Etwas Besonderes<br />
ist der Rentner aber<br />
dann doch. Denn als<br />
einziger Mann ist er<br />
bei den so genannten<br />
Grünen Damen<br />
– der ehrenamtlichen<br />
Krankenhaushilfe –<br />
dabei.<br />
Im Krankenhaus ist er immer dienstags ein paar Stunden<br />
am Vormittag, immer auf Station 2a tätig.<br />
„Zeit und Ort habe ich mir selbst ausgesucht, denn<br />
bei uns ist alles freiwillig.“ Entscheiden können sich<br />
auch die Patienten, nämlich ob ihnen der Mann mit<br />
dem weißen Namensschild der katholischen Krankenhaushilfe<br />
einen Dienst erweisen kann. Kirchhausen:<br />
„Ich stelle mich vor und frage, ob ich etwas<br />
holen, besorgen, kaufen, erzählen, lesen kann oder<br />
den Patienten in Ruhe lassen soll.“<br />
Die Aufgaben, die sich der „Grüne Herr“ und seine<br />
Kolleginnen stellen, sind so vielfältig wie die Patienten:<br />
Das reicht vom Zeitung holen, Witze erzählen<br />
und Zuhören über die Erledigung wichtiger Besorgungen<br />
in der Stadt und das Kümmern um eine<br />
Rechnung bis zur Sorge, dass ein Patient seine tägliche<br />
Banane zu essen bekommt. „<strong>Ein</strong>em älteren<br />
Mann konnte ich durch meine Kontakte helfen, dass<br />
seine irreparable Brille wenigstens provisorisch vom<br />
Optiker geflickt wurde. Der Mann war regelrecht<br />
selig“, erzählt er von einem seiner Fälle und fährt fort<br />
mit einer Grundüberzeugung: „Wenn man nur einmal<br />
helfen konnte, hat sich das ganze Jahr gelohnt.“<br />
Überhaupt, davon ist der Mann von der Krankenhaushilfe<br />
überzeugt, profitieren von dem ehrenamtlichen<br />
Engagement nicht nur die Patienten. „Durch<br />
die Erfahrungen hier lebe ich viel bewusster“, sagt<br />
Kirchhausen: „Vorher muss man aber lernen, vernünftig<br />
mit den Krankheiten der anderen umzugehen.“<br />
Doch das sei ebenso möglich, wie sich auf die spezielle<br />
(Krankenhaus-)Situation der Patienten einzustellen.<br />
Kirchhausen: „Deshalb lasse ich mich, bevor ich<br />
das Krankenhaus betrete, ganz bewusst auf die<br />
Sichtweise der Kranken ein. Sie haben während meiner<br />
Zeit hier Priorität. Richtig freuen würde ich mich<br />
aber, wenn noch weitere Männer zur Krankenhaushilfe<br />
stoßen würden.“ Wer einmal mitgehen will,<br />
kann sich unter Tel. 0 23 04 / 4 32 63 an Peter Kirchhausen<br />
wenden. Und vielleicht gibt es bald zwei<br />
„Grüne Herren“ am <strong>Marienkrankenhaus</strong>.<br />
Stichwort „Grüne Damen“<br />
Als „Grüne Damen“ und „Grüne Herren“ werden die<br />
ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der evangelischen,<br />
katholischen und ökumenischen Krankenhaushilfe<br />
bezeichnet. Entstanden ist diese Freiwilligenbewegung<br />
in Deutschland vor mehr als 30<br />
Jahren. Angeregt von dem Beispiel der „Pink Ladies“<br />
aus den USA gründete die Ehefrau des damaligen<br />
Bundesverteidigungsministers Gerhard Schröder<br />
(CDU, *11.09.1910 † 31.12.1989) in einer Düsseldorfer<br />
Klinik die erste Krankenhaushilfe. Zurzeit unterstützen<br />
11.000 „Grüne Damen“ und „Grüne Herren“<br />
das Pflegepersonal in 700 Krankenhäusern und Altenheimen<br />
ehrenamtlich. Der Name „Grüne Damen“ leitet<br />
sich übrigens von den damals in Krankenhäusern<br />
getragenen grünen Kitteln ab.