Ein-Blick 3-RZ - Marienkrankenhaus Schwerte
Ein-Blick 3-RZ - Marienkrankenhaus Schwerte
Ein-Blick 3-RZ - Marienkrankenhaus Schwerte
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Unsere<br />
Krankenpflegesschule<br />
Unser Serviceangebot<br />
für Patienten
IInhaltt<br />
2<br />
Editorial Krankenhaus aktuell 3<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Allgemeines<br />
Medizin<br />
<strong>Ein</strong> neues Preissystem für Krankenhäuser 4<br />
Bau- und Renovierungsmaßnahmen 2002/ 2003 6<br />
Kurznachrichten 26<br />
Personalangelegenheiten<br />
Moderationstraining 7<br />
Allein unter Grünen Damen 8<br />
Aus Patientenbriefen/-beurteilungen 9<br />
Die Wohnheime des <strong>Marienkrankenhaus</strong>es 10<br />
Segnung von Neugeborenen 12<br />
Vasile Popa und die Sterntaler 13<br />
Service-<strong>Ein</strong>richtungen im <strong>Marienkrankenhaus</strong> 14<br />
Venöse Portsysteme 18<br />
<strong>Ein</strong> Künstler und sein Krankenhausaufenthalt 20<br />
Der Kaiserschnitt 22<br />
Was ist eine Kernspintomographie? 24<br />
Mitarbeiter stellen ihre Hobbys vor<br />
Jubiläen, Beförderungen, <strong>Ein</strong>tritte, Austritte 28<br />
Wer ist eigentlich ...? / ... und wer ist das? 31<br />
<strong>Ein</strong>e Abteilung stellt sich vor<br />
Seelsorge<br />
Im <strong>Blick</strong>punkt<br />
Die Lust zu quilten 25<br />
Krankenpflegeschule 32<br />
Berufsziel: Krankenschwester/-pfleger 34<br />
Schüler-Projekt auf Station 4c 35<br />
Diagnose Herzerweiterung! 36<br />
Gedenkgottesdienst 37<br />
Patientenforum – Leben bis zuletzt 38<br />
Hilfsaktion für Hochwasserkatastrophe 2002 39<br />
Rabenvater auf dem Dach 40<br />
Kongresse, Veranstaltungen, Ausstellungen 41<br />
Aufgeschnappt – Für Sie gelesen<br />
Spaßseite<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002<br />
Engel über allem 42<br />
Heute schon gelacht? 43<br />
Die Redaktionsmitglieder<br />
Impressum<br />
Ausgabe Nr. 3, Nov 2002<br />
Verantwortlich:<br />
Jürgen Beyer<br />
<strong>Marienkrankenhaus</strong><br />
<strong>Schwerte</strong><br />
Goethestraße 19<br />
58239 <strong>Schwerte</strong><br />
Tel.: 0 23 04 / 109-0<br />
Internet:<br />
www.marien-kh.de<br />
Redaktionsmitglieder:<br />
Jürgen Beyer<br />
Monika Hilsmann<br />
Josef Hönig<br />
Christoph Kollmann<br />
Oliver Machate<br />
Evi Römer<br />
Stefanie Schäckel<br />
Birgitt Stephan<br />
Siegfried Volkert<br />
Dr. Walter Vosberg<br />
Redaktionelle<br />
Koordination:<br />
Jürgen Beyer/<br />
Christoph Kollmann<br />
Konzept und<br />
Realisierung:<br />
Kolöchter & Partner<br />
Werbeagentur GmbH,<br />
<strong>Schwerte</strong><br />
www.koloechter.de<br />
Titelbild:<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
der Krankenpflegeschule vor<br />
„ihrem“ Krankenhaus
Editorial<br />
Editorial<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong><br />
Medizinischtechnischer<br />
Fortschritt,<br />
Bevölkerungsüberalterung,Personalüberbelastungen,Tarifsteigerungen<br />
usw. sind<br />
Schlagworte, die eines verdeutlichen: die Gesundheitsversorgung<br />
hat ihren Preis. Dennoch will unsere<br />
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt den<br />
Krankenhäusern für das Jahr 2003 eine Null-Runde<br />
verordnen. Bei einer Null-Runde werden die Budgets<br />
der Krankenhäuser eingefroren und das, obwohl<br />
unabwendbar z.B. im Personalbereich Kostensteigerungen<br />
auf Grund von Tarifsteigerungen auf die Kliniken<br />
zukommen werden. Insbesondere wirtschaftliche<br />
Krankenhäuser – und zu denen gehören wir<br />
nachgewiesenermaßen – befinden sich in der Situation<br />
einer ausgepressten Zitrone, die keinen Tropfen<br />
mehr hergibt. Es stellt sich zu Recht die Frage, wie<br />
die Krankenhäuser diese Null-Runde bewältigen sollen,<br />
ohne hierbei auch ihr Leistungsangebot zulasten<br />
der Patienten zu reduzieren.<br />
<strong>Ein</strong>e Null-Runde als Lösungsansatz für die Probleme<br />
im Gesundheitswesen ist nicht sonderlich kreativ<br />
und schwächt darüber hinaus einen Markt, der<br />
„Krankenhaus aktuell“<br />
eigentlich enorme Wachstumschancen hat. Erforderlich<br />
wäre in der jetzigen Situation eine grundsätzliche<br />
Strukturreform, mit der die Leistungserbringer<br />
im Gesundheitswesen auch eine leistungsgerechte<br />
Vergütung erhalten. <strong>Ein</strong> Ansatz ist das neue Entgeltsystem<br />
für Krankenhäuser. Mehr hierzu erfahren Sie<br />
auf Seite 4.<br />
Vor dem Hintergrund einer Null-Runde stellt sich für<br />
mich auch die Frage: „Wo bleibt hier der Patient mit<br />
seiner Krankheit und mit seinen Sorgen?“ Die beeindruckende<br />
Antwort hierauf geben täglich in vorbildlicher<br />
Form die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
unseres Krankenhauses: Medizinische und pflegerische<br />
Kompetenz, gepaart mit freundlichem und fürsorglichem<br />
Handeln – eben in guten Händen. Die<br />
ständig steigenden Patientenzahlen und die positiven<br />
Rückäußerungen unserer Patienten verdeutlichen<br />
uns täglich, dass unsere Arbeit und unser Wirken<br />
von diesen besonders honoriert wird. Sicherlich ein<br />
Trost in der ansonsten sehr trostlosen Krankenhauslandschaft,<br />
die durch die aktuelle Gesundheitspolitik<br />
geprägt wird.<br />
Trotz alledem wünsche ich Ihnen viel Spaß bei der<br />
Lektüre unserer dritten Ausgabe von „<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong>“!<br />
Ihr Jürgen Beyer<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002<br />
3
Berichtt der Gesschäfftsfführung<br />
4<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
<strong>Ein</strong> neues Preissystem<br />
für Krankenhäuser<br />
Was kommt da auf uns zu?<br />
Revolution im Krankenhaus<br />
Auf die Krankenhäuser kommt ein neues Preissystem (DRG) zu. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />
(FAZ) spricht sogar von einer „Revolution im Krankenhaus“. Doch was steckt genau hinter den drei<br />
Buchstaben D R G, welche Veränderungen sind so revolutionierend, wie sieht die „Revolution“ aus<br />
und wie gehen wir mit den neuen Rahmenbedingungen um?<br />
Gesundheitsreform 2000<br />
Der Gesetzgeber hat mit dem Gesundheitsreformgesetz<br />
2000 weitreichende Änderungen im Krankenhausbereich<br />
eingeleitet. Nach den Vorgaben des<br />
Gesetzgebers musste für Deutschland ein geeignetes<br />
Entgeltsystem gefunden werden, das die Behandlung<br />
im Krankenhaus pauschal und leistungsorientiert<br />
vergütet. Darüber hinaus sollte sich dieses Entgeltsystem<br />
bereits im internationalen <strong>Ein</strong>satz bewährt<br />
haben, denn die grundsätzlichen Überlegungen von<br />
pauschalen Fallpreisen sind bereits in vielen Ländern<br />
umgesetzt worden. So wurde dann auch die ausländische<br />
Bezeichnung dieser Systeme übernommen:<br />
D R G – Diagnosis Related Groups oder zu deutsch:<br />
diagnosebezogene Fallgruppen.<br />
Nach intensiven Prüfungen entschied sich eine<br />
Expertenkommission für die Version, die bereits in<br />
Australien eingesetzt wird. Diese Variante dient nun<br />
als Grundlage für die Entwicklung eines deutschen<br />
DRG-Systems. Mit der Anpassung und der Weiterentwicklung<br />
auf deutsche Verhältnisse entstehen so<br />
die German-Diagnosis Related Groups (G-DRGs).<br />
Die bisherige Abrechnung von<br />
Krankenhausaufenthalten<br />
Je länger die stationäre Behandlung dauert, desto<br />
teurer ist sie. So kann man vereinfacht die bisherige<br />
Abrechnungspraxis der Krankenhäuser charakterisieren,<br />
da ein großer Teil der stationären Krankenhausleistungen<br />
auf Basis eines Behandlungstages vergü-<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002<br />
tet wird. Die Behandlungstage werden mit einem<br />
Betrag (Pflegesatz) multipliziert, wodurch sich der<br />
Rechnungsbetrag ergibt.<br />
Vereinfachte Rechnungserstellung im jetzigen System:<br />
Pflegesatz der Fachabteilung x<br />
Behandlungstage = Rechnungsbetrag<br />
Doch der Pflegesatz pro Behandlungstag ist von<br />
Krankenhaus zu Krankenhaus verschieden. Ebenso<br />
unterscheidet sich die Behandlungsdauer in den verschiedenen<br />
Kliniken. Für die stationäre Behandlung<br />
gleicher Erkrankungen entstehen den Krankenkassen<br />
demnach unterschiedliche Kosten. Sie hängen davon<br />
ab, in welchem Krankenhaus die Behandlung erfolgt<br />
und wie lange sie jeweils dauert. Für die Krankenhäuser<br />
ist das bisherige System ebenfalls „ungerecht“,<br />
da sie für gleiche Behandlung (gleiche Leistung)<br />
nicht das gleiche Geld erhalten. Genau hier<br />
setzt das neue DRG-System an.<br />
Diagnosebezogene Fallgruppen<br />
Die Grundannahme des Konzeptes diagnosebezogener<br />
Fallgruppen ist, dass Patienten mit vergleichbaren<br />
Krankheiten (Behandlungsaufwand) im Krankenhaus<br />
auch vergleichbare Kosten verursachen. Hierzu<br />
muss der Patient allerdings genau einer „Krankheitskategorie“<br />
zugeordnet werden. Dies geschieht, in
Bericht der Geschäftsführung<br />
dem seine Erkrankungen in Form von Diagnosen und<br />
seine Behandlungen in Form von Therapien anhand<br />
eines sehr umfangreichen Verschlüsselungssystems<br />
durch die Krankenhausmitarbeiter genau dokumentiert<br />
und erfasst werden. Insgesamt weist das neue<br />
System über 700 verschiedene Fallpauschalen aus.<br />
Ohne EDV geht nichts mehr<br />
Alle erfassten Diagnose- und Therapieschlüssel werden<br />
je Patient mithilfe einer Software (Grouper) durch<br />
die EDV bewertet und einer genauen Fallkategorie<br />
und damit einem relativen Gewicht zugeordnet, das<br />
letztendlich die Vergütungshöhe bestimmt. Je höher<br />
das über die verschlüsselten Diagnosen und Therapien<br />
ermittelte Kostengewicht eines stationär behandelten<br />
Patienten ist, desto höher ist auch die Vergütung<br />
für diesen Fall. Die Vergütung erfolgt zukünftig<br />
somit leistungsorientiert. Wichtig im neuen System<br />
ist die vollständige und richtige Erfassung der Haupterkrankung<br />
und der Nebenerkrankungen je Patient.<br />
Denn alles, was nicht erfasst wird, kann auch durch<br />
die EDV nicht bewertet werden und fließt somit nicht<br />
mit in die Ermittlung der Fallschwere ein, folglich<br />
wird es auch nicht bezahlt.<br />
Aus Berechnungstag wird DRG<br />
Für die Behandlung von Patienten erhalten die Krankenhäuser<br />
somit zukünftig für alle Leistungen eine<br />
Fallpauschale, unabhängig von der Dauer des Krankenhausaufenthaltes.<br />
Die Berechnung stellt sich<br />
dann wie folgt dar:<br />
Vereinfachte Rechnungserstellung im neuen System:<br />
relatives Gewicht der DRG x Basisrate =<br />
Rechnungsbetrag<br />
Das relative Gewicht bringt hierbei den Behandlungsaufwand<br />
zum Ausdruck. Bei einer Blinddarmoperation<br />
ohne weitere Nebenerkrankungen kann der Faktor<br />
z. B. 0,75 betragen.<br />
Die Basisrate ist ein fester Betrag, der die Leistung<br />
monetär bewertet. Diese Basisrate soll zukünftig für<br />
alle Krankenhäuser identisch sein. Bei einem relativen<br />
Gewicht für die Blinddarmoperation von 0,75<br />
ergibt sich bei einer zukünftig für alle Krankenhäuser<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong><br />
identischen Basisrate von z. B. 2.000 EUR ein Rechnungsbetrag<br />
von 1.500 EUR. Für einen Patienten der<br />
eine Niere transplantiert bekommt, beträgt das relative<br />
Gewicht bspw. 9,50. Bei einer der Basisrate von<br />
2.000 EUR ergibt die Behandlung eine Vergütung in<br />
Höhe 19.000 EUR. Beide Beispiele sind fiktiv und sollen<br />
lediglich den Wirkungszusammenhang zwischen<br />
Behandlungsaufwand und Rechnungsbetrag verdeutlichen.<br />
Erfolgsfaktoren im neuen<br />
System<br />
Für alle Krankenhäuser ist das neue Entgeltsystem<br />
verbindlich ab dem Jahr 2004 umzusetzen. <strong>Ein</strong> freiwilliger<br />
Umstieg ist bereits ab dem Jahr 2003 möglich.<br />
Bisher erhalten die Krankenhäuser für identische Leistungen<br />
unterschiedliche Entgelte. Dies hängt wie<br />
oben dargestellt mit den unterschiedlichen Pflegesätzen<br />
pro Tag sowie mit den unterschiedlichen Verweildauern<br />
zusammen. Doch wenn diese Unterschiede<br />
zukünftig wegfallen, da die Krankenhäuser<br />
für gleiche Leistung auch das gleiche Geld erhalten<br />
sollen, so muss es auf Seiten der Krankenhäuser<br />
bei einem Systemwechsel Gewinner und Verlierer<br />
geben.<br />
Voraussetzung zur Sicherung einer guten Position bei<br />
einem Umstieg in das neue Entgeltsystem ist eine<br />
hohe medizinische und pflegerische Kompetenz, die<br />
eine qualitativ hochwertige Behandlung garantiert.<br />
Diese Behandlung muss vollständig in der EDV<br />
erfasst und mit möglichst kostengünstigen Strukturen<br />
erbracht werden. Dies sind die Erfolgsfaktoren im<br />
neuen System.<br />
Für unser <strong>Marienkrankenhaus</strong> können wir aufgrund<br />
eines großen Vergleichsprojektes, an dem ca. 1.200<br />
deutsche Krankenhäuser teilnehmen, schon jetzt<br />
feststellen, dass wir in allen Bereichen sehr gut vorbereitet<br />
sind und mit Sicherheit zu den Systemgewinnern<br />
gehören.<br />
Über die konkreten Auswirkungen eines neuen Entgeltsystems<br />
wird in der nächsten Ausgabe von „<strong>Ein</strong>-<br />
<strong>Blick</strong>“ informiert.<br />
[ Jürgen Beyer ]<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002 5
BBeeriichhtt der Gesschäfftsführuungg<br />
6<br />
Bau- und 2002/2003<br />
Renovierungsmaßnahmen<br />
Abschiedsraum für Verstorbene<br />
Der Anbau für den neuen Abschiedsraum für Verstorbene<br />
und die neue Leichenhalle wird Ende<br />
November fertig gestellt sein. Über den <strong>Ein</strong>gang<br />
zur Kapelle kann über die bisherige Sakristei, die<br />
hierfür verkleinert<br />
wurde, der<br />
Abschiedsraum<br />
erreicht werden.<br />
Für die Um- und<br />
Anbaumaßnah-<br />
Die Um- und Anbaumaßnahmen sind in vollem Gange<br />
me wurden Gesamtkosten<br />
von<br />
ca. 75.000 EUR<br />
veranschlagt.<br />
Zentrallager im Pfarrer-Stelzner-Haus<br />
/ Verlagerung der<br />
Unterrichtsräume<br />
Bisher waren im Keller des Pfarrer-Stelzner-Hauses<br />
die Unterrichtsräume unserer Krankenpflegeschule<br />
untergebracht. Diese Unterrichtsräume werden nun<br />
in das 1.OG des Pfarrer-Stelzner-Hauses verlegt.<br />
Hierfür wird der bisherige EDV-Schulungsraum zu<br />
einem Unterrichtsraum umgestaltet. Allerdings kann<br />
dieser Unterrichtsraum auch zukünftig noch für EDV-<br />
Schulungen genutzt werden. Auch der zweite Unterrichtsraum<br />
(bisher im Keller) und die Arbeitszimmer<br />
der Unterrichtskräfte (bisher 2. OG) werden verlagert<br />
und im 1.OG untergebracht. Die Unterrichtsräume<br />
sowie die Zimmer der Lehrkräfte befinden sich<br />
dann auf einer Ebene und liegen direkt nebeneinander.<br />
Die durch die Verlagerung der Unterrichtsräume frei<br />
werdende Fläche im Keller des Pfarrer-Stelzner-Hauses<br />
wird zu einem Zentrallager umgebaut. Erschlossen<br />
wird dieses Zentrallager über eine seitliche<br />
Rampe mit Lastenaufzug am Pfarrer-Stelzner-Haus.<br />
Erforderlich wird diese erweiterte Lagerfläche, da<br />
das <strong>Marienkrankenhaus</strong> ab dem 01.01.2003 zwei<br />
Hagener Krankenhäuser sowohl mit Arzneimitteln als<br />
auch mit Medizinprodukten versorgen wird. Diese<br />
Maßnahme muss daher zum Jahresende abgeschlossen<br />
sein.<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002<br />
Sanierung der Stationsflure 1a<br />
und 3b<br />
Die zwischen den Weihnachtstagen und dem Jahreswechsel<br />
in der Regel reduzierte Belegung des<br />
Krankenhauses soll dazu genutzt werden, auf die<br />
Flure der Stationen 1a und 3b einen neuen Bodenbelag<br />
zu verlegen. Zu anderen Zeiten sind aufgrund der<br />
kontinuierlich guten Belegung des Krankenhauses<br />
solche Instandsetzungsarbeiten kaum noch möglich.<br />
Zwei neue Arztpraxen am<br />
<strong>Marienkrankenhaus</strong><br />
Im Wesentlichen abgeschlossen sind die Umbaumaßnahmen<br />
für die ärztliche Praxis von Dr. med.<br />
Michael Herr. Seine diabetologische Schwerpunktpraxis<br />
wird ihren Betrieb am 01.01.2003 in der Goethestraße<br />
17 aufnehmen.<br />
Dr. Pia Heinze, die kurzfristig eine Zulassung für eine<br />
kardiologische Facharztpraxis erhalten hat, wird<br />
ebenfalls in unser Ärztehaus ziehen. Die Praxiseröffnung<br />
ist für den Dezember 2002 geplant.
Allgeemeines<br />
Allgemeines<br />
Moderationstraining<br />
Moderation und Moderator sind heute geläufige<br />
Begriffe im Fernsehen, im Rundfunk... Jedoch wofür<br />
benötigt das <strong>Marienkrankenhaus</strong> Moderatoren? Auch<br />
im betrieblichen Alltag hat die Moderation <strong>Ein</strong>zug<br />
gehalten. Dies vollzog sich in den letzten Jahrzehnten,<br />
in denen neue Vorstellungen davon entstanden,<br />
wie zu führen ist und wie man geführt werden möchte,<br />
sei es nun als Mitarbeiter in einer Arbeitsgruppe,<br />
als Mitglied einer Projektgruppe oder als Teilnehmer<br />
von Besprechungen. Vom Leiter solcher Veranstaltungen<br />
wird heute in der Regel erwartet, dass er sich<br />
nicht als derjenige versteht, der, ohne die Betroffenen<br />
zu fragen, sagt, was richtig und zu tun ist. Vielmehr<br />
muss er die Gruppe selbst entscheiden lassen,<br />
zumindest aber ihr Wissen, ihre Vorstellungen und<br />
Ideen in seine Entscheidungen einbeziehen.<br />
Moderationsmethoden werden u. a. beim Aufbau<br />
eines Qualitätsmanagements eingesetzt. Wo im Rahmen<br />
von Qualitätszirkeln Mitarbeitergruppen gezielte<br />
Thematiken angehen und diese bearbeiten, indem<br />
sie Lösungsvorschläge erarbeiten. Der Moderator ist<br />
Das beim Training Gelernte konnte gleich<br />
praktisch ausprobiert werden<br />
der Leiter solch<br />
einer Gruppe; er<br />
ist kein Spezialist<br />
für ein bestimmtes<br />
Thema, er ist<br />
neutrales Mitglied<br />
– ein Helfer. Seine<br />
Inhalte müssen visualisiert werden<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong><br />
Aufgabe ist es dafür zu sorgen, dass die Gruppe<br />
arbeitsfähig bleibt. Er trägt Verantwortung für die<br />
Ergebnisfindung, nicht jedoch für dessen Qualität.<br />
Insbesondere das Visualisieren (die bildlich-veranschaulichende<br />
Darstellung) war ein Schwerpunkt des<br />
ersten Moderationstrainings im <strong>Marienkrankenhaus</strong>.<br />
Für dieses Training stand uns Herr Prof. Dr. Manfred<br />
Bornewasser von der Universität Greifswald zur Verfügung.<br />
<strong>Ein</strong>e Gruppe von 8 Mitarbeitern erlebte 1 1/2<br />
spannende Tage, an denen ihnen unterschiedliche<br />
Methoden bekannt gemacht wurden und jeder in der<br />
Praxis mit diesen Methoden unter Anleitung und<br />
positiver Kritik durch Prof. Bornewasser experimentieren<br />
konnte.<br />
Teilnehmer: Dr. Hruschka, Andreas Oberarzt Unfall-Chirurgie<br />
Vossen, Ulrich Oberarzt Innere Medizin<br />
Hagemeister, Annette Oberärztin Gyn./Gebh.<br />
Ruppert, Nicole MTA-Labor<br />
Niermöller, Petra stellv. Pflegedienstleitung<br />
Dr. Jaschke, Ulrich Oberarzt Allgemein-Chirurgie<br />
Kleine, Ursula Krankenschwester 4b<br />
Römer, Burkhard Krankenpfleger 3b<br />
Arbeitsgruppe mit Prof. Bornewasser<br />
[ Petra Niermöller ]<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002 7
AAllllggemmeines<br />
8<br />
Peter Kirchhausen ist seit<br />
sechs Jahren in der Krankenhaushilfe<br />
aktiv<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002<br />
Allein unter<br />
Grünen Damen<br />
Peter Kirchhausen<br />
Etwas Besonderes<br />
will Peter Kirchhausen<br />
gar nicht sein.<br />
„Ich will den Kranken<br />
einfach nur helfen“,<br />
sagt der 67-Jährige.<br />
Etwas Besonderes<br />
ist der Rentner aber<br />
dann doch. Denn als<br />
einziger Mann ist er<br />
bei den so genannten<br />
Grünen Damen<br />
– der ehrenamtlichen<br />
Krankenhaushilfe –<br />
dabei.<br />
Im Krankenhaus ist er immer dienstags ein paar Stunden<br />
am Vormittag, immer auf Station 2a tätig.<br />
„Zeit und Ort habe ich mir selbst ausgesucht, denn<br />
bei uns ist alles freiwillig.“ Entscheiden können sich<br />
auch die Patienten, nämlich ob ihnen der Mann mit<br />
dem weißen Namensschild der katholischen Krankenhaushilfe<br />
einen Dienst erweisen kann. Kirchhausen:<br />
„Ich stelle mich vor und frage, ob ich etwas<br />
holen, besorgen, kaufen, erzählen, lesen kann oder<br />
den Patienten in Ruhe lassen soll.“<br />
Die Aufgaben, die sich der „Grüne Herr“ und seine<br />
Kolleginnen stellen, sind so vielfältig wie die Patienten:<br />
Das reicht vom Zeitung holen, Witze erzählen<br />
und Zuhören über die Erledigung wichtiger Besorgungen<br />
in der Stadt und das Kümmern um eine<br />
Rechnung bis zur Sorge, dass ein Patient seine tägliche<br />
Banane zu essen bekommt. „<strong>Ein</strong>em älteren<br />
Mann konnte ich durch meine Kontakte helfen, dass<br />
seine irreparable Brille wenigstens provisorisch vom<br />
Optiker geflickt wurde. Der Mann war regelrecht<br />
selig“, erzählt er von einem seiner Fälle und fährt fort<br />
mit einer Grundüberzeugung: „Wenn man nur einmal<br />
helfen konnte, hat sich das ganze Jahr gelohnt.“<br />
Überhaupt, davon ist der Mann von der Krankenhaushilfe<br />
überzeugt, profitieren von dem ehrenamtlichen<br />
Engagement nicht nur die Patienten. „Durch<br />
die Erfahrungen hier lebe ich viel bewusster“, sagt<br />
Kirchhausen: „Vorher muss man aber lernen, vernünftig<br />
mit den Krankheiten der anderen umzugehen.“<br />
Doch das sei ebenso möglich, wie sich auf die spezielle<br />
(Krankenhaus-)Situation der Patienten einzustellen.<br />
Kirchhausen: „Deshalb lasse ich mich, bevor ich<br />
das Krankenhaus betrete, ganz bewusst auf die<br />
Sichtweise der Kranken ein. Sie haben während meiner<br />
Zeit hier Priorität. Richtig freuen würde ich mich<br />
aber, wenn noch weitere Männer zur Krankenhaushilfe<br />
stoßen würden.“ Wer einmal mitgehen will,<br />
kann sich unter Tel. 0 23 04 / 4 32 63 an Peter Kirchhausen<br />
wenden. Und vielleicht gibt es bald zwei<br />
„Grüne Herren“ am <strong>Marienkrankenhaus</strong>.<br />
Stichwort „Grüne Damen“<br />
Als „Grüne Damen“ und „Grüne Herren“ werden die<br />
ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der evangelischen,<br />
katholischen und ökumenischen Krankenhaushilfe<br />
bezeichnet. Entstanden ist diese Freiwilligenbewegung<br />
in Deutschland vor mehr als 30<br />
Jahren. Angeregt von dem Beispiel der „Pink Ladies“<br />
aus den USA gründete die Ehefrau des damaligen<br />
Bundesverteidigungsministers Gerhard Schröder<br />
(CDU, *11.09.1910 † 31.12.1989) in einer Düsseldorfer<br />
Klinik die erste Krankenhaushilfe. Zurzeit unterstützen<br />
11.000 „Grüne Damen“ und „Grüne Herren“<br />
das Pflegepersonal in 700 Krankenhäusern und Altenheimen<br />
ehrenamtlich. Der Name „Grüne Damen“ leitet<br />
sich übrigens von den damals in Krankenhäusern<br />
getragenen grünen Kitteln ab.
Allgemeines<br />
Zur Person „Peter Kirchhausen“<br />
„Nach einem halben Jahr nur Lesen und Musik hören<br />
hatte ich genug“, schildert der ehemalige Verkaufsleiter<br />
für elektronische Geräte die Zeit, als er sich entschied,<br />
bei den „Grünen Damen“ mitzumachen.<br />
Nach seinem Ausscheiden aus dem Beruf hatte ihm<br />
eine Bekannte von ihrer Tätigkeit als „Grüne Dame“<br />
berichtet. Er ging mehrfach mit, schaute sich an, was<br />
die Krankenhaushilfe konkret tat, stieg schließlich<br />
ein. „So lange es mir Freude macht, mache ich hier<br />
im Krankenhaus weiter“, ist sich Kirchhausen sicher.<br />
Außer bei den „Grünen Damen“ ist der Rentner auch<br />
noch beim Sauerländischen Gebirgsverein aktiv.<br />
Zudem besucht er Alleinstehende in einem Altersheim.<br />
[ Christoph Kollmann ]<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong><br />
Aus Patientenbriefen/-beurteilungen<br />
Brief einer Patientin<br />
Peter Kirchhausen im Kreise von Schwestern<br />
„seiner“ Station<br />
Ich wurde vom 27.08.02 bis 02.09.02 wegen Entfernung eines Adenoms an der Schilddrüse stationär<br />
behandelt. Es war die erste OP in meinem Leben, vor der ich große Angst hatte. Nun habe<br />
ich das Bedürfnis, Ihrem Hause auf diesem Wege zu danken. Ich hatte nicht erwartet, in einem<br />
Krankenhaus, wo so viele Menschen versorgt werden müssen, seitens des Personals auf so viel<br />
Menschlichkeit und Freundlichkeit zu stoßen. So wurde mir sehr schnell meine Angst genommen.<br />
Die angenehme freundliche Station 5b hat etwas mehr Anerkennung verdient als einen<br />
unpersönlichen ausgefüllten Fragebogen. Ihr Krankenhaus werde ich in guter Erinnerung behalten<br />
und wärmstens weiterempfehlen.<br />
Ich vergebe: ☺☺☺☺☺☺<br />
Den Mitarbeitern des <strong>Marienkrankenhaus</strong>es ist es wichtig, dass sich Besucher und Patienten im Haus wohlfühlen.<br />
Deshalb können Sie Hinweise, Beschwerden oder vielleicht sogar Lob gleich auf mehrere Arten loswerden.<br />
Ist man mit einer Krankenhaus-Leistung unzufrieden, ist es gut, wenn man den Mitarbeitern sofort sagt, was missfällt.<br />
Bei wesentlichen Beschwerden kann man sich vertrauensvoll an die Pflegedienstleitung (Tel. 217) oder an den<br />
Geschäftsführer (Tel. 218) wenden.<br />
Im neuen Internetauftritt des Krankenhauses (www.marien-kh.de) gibt es schließlich die Rubrik „Ihr Urteil über uns“.<br />
Dort besteht die Möglichkeit zum Lob oder aber auch auf die Bereiche aufmerksam zu machen, in denen sich das<br />
Krankenhaus noch weiter verbessern kann.<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002 9
AAllllggemmeines<br />
10<br />
Fortsetzung:<br />
Fortsetzung:<br />
Die Wohnheime Wohnheime des<br />
<strong>Marienkrankenhaus</strong>es<br />
<strong>Marienkrankenhaus</strong>es<br />
Wohnheim II – jetzt Station 5b<br />
Zu wenig Wohnheimplätze<br />
Unser heutiges Krankenhausgebäude entstand im<br />
Wesentlichen in den Jahren 1962 bis 1967 als Umund<br />
Erweiterungsbau des alten Hauses von 1880.<br />
Mit 312 Betten war der neue Betrieb erheblich größer<br />
als vorher (185 Betten). Für die Versorgung der<br />
Kranken wurde dementsprechend zusätzliches Personal<br />
benötigt, das in der damaligen<br />
Zeit – wenig Arbeitslose in<br />
Deutschland; schlechte Bezahlung<br />
in den Krankenhäusern – noch<br />
schwieriger zu bekommen war als<br />
heute. Ohne Wohnmöglichkeiten<br />
in Krankenhausnähe anbieten zu<br />
können, war es fast aussichtslos,<br />
neue Arbeitskräfte einzustellen.<br />
Da die vorhandenen Wohnheimplätze<br />
hierfür nicht ausreichten,<br />
musste dringend für weitere<br />
Unterkünfte gesorgt werden.<br />
Ausnahme-Baugenehmigung<br />
Nach den damals geltenden ministeriellenWohnheim-Bestimmungen<br />
mussten „Schwestern- und<br />
Personalwohnheime in selbstständigen<br />
Baukörpern untergebracht<br />
werden, die von den Baulichkeiten des Krankenhausbetriebes<br />
getrennt sind.“ Auf dem Krankenhausgrundstück<br />
stand nicht mehr genügend Fläche für<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002<br />
➞<br />
Der große Flur auf Station 5b<br />
Die Rückseite des <strong>Marienkrankenhaus</strong>es 1968<br />
Das Wohnheim II als zusätzliches Geschoss,<br />
hier noch mit Balkonen<br />
Für die Beschäftigten unseres Krankenhauses wurden in den Jahren 1961, 1967 und 1974 die drei<br />
Wohnheime W I, W II und W III (offizielle Bezeichnung in Bauanträgen, Darlehnsverträgen u.Ä.) mit<br />
insgesamt 157 Heimplätzen fertig gestellt und bezogen. Jetzt sind nur noch wenige Zimmer vermietet<br />
und die Nutzung als Wohnunterkunft geht immer weiter zurück. Welche Heime hatten wir und<br />
was ist aus ihnen geworden?<br />
In der letzten „<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong>“-Ausgabe berichteten wir über das jetzige „Pfarrer-Stelzner-Haus“, das als<br />
Wohnheim I mit 76 Plätzen im Jahr 1961 fertig gestellt wurde. Es war sofort und ständig voll belegt.<br />
einen Neubau zur Verfügung. Deswegen versuchten<br />
die Verantwortlichen andere Grundstücke in der<br />
Nähe des Krankenhauses zu erwerben. Diese Bemühungen<br />
blieben bis Mitte 1965 erfolglos. Wegen der<br />
Notsituation erreichte man aber als einmalige Ausnahme<br />
eine Befreiung von dem entsprechenden<br />
Erlass des Ministers für Wohnungsbau. So durfte das<br />
Wohnheim II im Krankenhausgebäude<br />
untergebracht werden<br />
(Bescheid des Regierungspräsidenten<br />
Arnsberg vom 28.09.1965).<br />
Fertigstellung 1967<br />
Für das damals im Bau befindliche<br />
Krankenhaus wurden für den<br />
a-Trakt und den c-Trakt je fünf<br />
Geschosse gebaut, während für<br />
den b-Trakt nur vier Geschosse<br />
vorgesehen waren. So war es<br />
naheliegend, das neue Wohnheim<br />
als zusätzliches Geschoss über<br />
den Bettenstationen des b-Traktes<br />
zu errichten. Hier entstanden auf<br />
einer Gesamtfläche von rd. 700 m 2<br />
22 <strong>Ein</strong>zelzimmer, jeweils mit einer<br />
Loggia, aber ohne Nasszellen. Das<br />
W II wurde zum 01.09.1967 belegt<br />
und wurde zur Klausur der Ordensschwestern, die<br />
aus dem W I umzogen und dort entsprechend Zimmer<br />
für weltliche Mitarbeiter frei machten.
Allgemeines<br />
Klausur<br />
Die neue Klausur hatte für die Ordensschwestern<br />
den erheblichen Vorteil, im Gebäude bleiben zu können<br />
bei ihrem täglich mehrmaligen Gang in die Kapelle<br />
und ins Refektorium. Auch der Krankenhausbetrieb<br />
profitierte von der Nähe der Klausur zu den Stationen,<br />
denn die Ordensschwestern waren jetzt vor allem in<br />
Notfällen noch schneller bei den Kranken.<br />
Stichwort: Klausur<br />
Die Klausur ist der Wohn- und Schlafbereich eines Klosters, zu dem<br />
Außenstehende, vor allem Personen des anderen Geschlechts, keinen<br />
oder nur einen sehr beschränkten Zutritt haben.<br />
Stichwort: Refektorium<br />
Das Refektorium ist der Speisesaal der Ordensgemeinschaften für<br />
die täglichen gemeinsamen Mahlzeiten morgens, mittags und<br />
abends. Im <strong>Marienkrankenhaus</strong> befand es sich zunächst im Kellergeschoss<br />
unter der Kapelle in den Räumen unseres jetzigen Zentrallabors.<br />
1978 wurde das Refektorium verlegt in einen abgeschlossenen<br />
Teilbereich der Cafeteria.<br />
Altersbedingt oder weil sie in anderen <strong>Ein</strong>richtungen<br />
ihrer Ordensgemeinschaft dringender gebraucht wurden,<br />
haben 11 Schwestern in den Jahren 1967 bis<br />
1980 <strong>Schwerte</strong> verlassen müssen, die wegen Nachwuchsmangels<br />
nicht ersetzt wurden. Mitte 1981<br />
wohnten in der Klausur nur noch 8 Schwestern, die<br />
sich wegen der schlechten Auslastung des W II<br />
gerne bereiterklärten, in das Obergeschoss des<br />
Wohnheims III an der Goethestraße umzuziehen. Nur<br />
vierzehn Jahre nach seiner Fertigstellung wurde das<br />
W II nicht mehr als Personalwohnheim benötigt.<br />
Jetzt erwies sich der Bau des W II im Krankenhausgebäude<br />
als Glücksfall für die stationäre Patientenversorgung.<br />
Umbau zur Bettenstation<br />
In der Zeit von 1975 bis 1980 war die Zahl der stationären<br />
Patienten um 20 % gestiegen und es mussten<br />
häufig über 320 Patienten stationär untergebracht<br />
werden. Es war keine Seltenheit, dass 15-30 Zustellbetten<br />
in den ohnehin schon sehr engen Patientenzimmern<br />
aufgestellt werden mussten. Es war deswegen<br />
im Interesse einer besseren Patientenversorgung<br />
naheliegend, im 4. Obergeschoss des<br />
b-Traktes eine Pflegestation unterzubringen. Hierfür<br />
waren umfangreiche Baumaßnahmen notwendig.<br />
Die Zimmer wurden vergrößert, indem die Balkone in<br />
die Zimmer einbezogen wurden. So erhielten die<br />
Zimmer auch eine bessere Isolierung der Außenwän-<br />
➜<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong><br />
de und es konnten in den <strong>Ein</strong>bettzimmern des Wohnheims<br />
jetzt zwei Betten für Patienten untergebracht<br />
werden. <strong>Ein</strong>ige Zimmer erhielten Nasszellen und<br />
konnten so als dringend benötigte Zimmer für Wahlleistungspatienten<br />
genutzt werden.<br />
Statt Station 3c nun Station 5b<br />
Nach Abschluss der Umbauarbeiten wurde<br />
Anfang Oktober 1981 die bisherige Station 3c<br />
aufgegeben und zur neuen Station 5b verlegt.<br />
Die Station 3c befand sich dort, wo heute die<br />
Rheumatologie, die Bettenzentrale und ein<br />
Teil des Kreißsaalbereichs untergebracht<br />
sind.<br />
3c war als „Kleinkinderstation“ für eine pädiatrische<br />
Belegabteilung mit 21 Betten gebaut<br />
und eingerichtet worden. Sie wurde jedoch<br />
nie entsprechend genutzt. Deswegen wurden<br />
hier vor allem Kinder und Jugendliche<br />
der HNO-Belegabteilung betreut und versorgt.<br />
Für diese Patienten konnten wegen<br />
der kleinen Grundfläche der Station 3c nur 10 Betten<br />
aufgestellt werden. Mit den – damals wie heute – 29<br />
Betten der neuen Station 5b entspannte sich im ganzen<br />
Haus die Belegung der Patientenzimmer zur<br />
Freude der Kranken<br />
und der Mitarbeiter<br />
ganz entscheidend.<br />
Das Wohnheim II<br />
war zwar als Mitarbeiterunterkunft<br />
mit<br />
22 Plätzen nur für<br />
eine relativ kurze<br />
Zeit wichtig, aber<br />
für die Entwicklung<br />
des Krankenhausbetriebes<br />
seit 1981<br />
bis heute hat es<br />
eine ganz hervorra-<br />
Der <strong>Ein</strong>gang der Station 5b<br />
gende Bedeutung.<br />
Ohne die Möglichkeit der Umwidmung des Wohnheims<br />
in eine Krankenpflegestation hätte es keine<br />
Chance gegeben, die Bettenkapazitäten zu erweitern<br />
und die Qualität der Unterbringung auch für Regelleistungspatienten<br />
so zu verbessern, wie es erreicht<br />
werden konnte und wie wir es heute schon als<br />
selbstverständlich ansehen.<br />
[ Franz-Josef Beyer ]<br />
In der nächsten Ausgabe: Wohnheim III<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002<br />
11
AAllllggemmeines<br />
12<br />
Segnung von Neugeborenen<br />
im <strong>Marienkrankenhaus</strong><br />
Sie ist eine uralte Tradition: die Neugeborenen-Segnung.<br />
Seit ein paar Monaten wird sie in der Kapelle des<br />
<strong>Marienkrankenhaus</strong>es im wahrsten Sinne des Wortes<br />
mit neuem Leben erfüllt.<br />
„Die Idee, so etwas auch bei uns zu machen, hatte<br />
der Chefarzt der Geburtshilflichen Abteilung Dr.<br />
Georg Homann, als er von einer solchen Segnung in<br />
einem anderen Krankenhaus las“, erzählt Krankenhaus-Seelsorgerin<br />
Theresia Kruse über die Entstehungsgeschichte<br />
des neuen Angebotes.<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002<br />
Theresia Kruse während der Segnung<br />
Doch bloß kopiert haben die <strong>Schwerte</strong>r<br />
Organisatoren das Vorbild nicht.<br />
Theresia Kruse: „Es war uns wichtig,<br />
dass die Eltern selbst die Kinder<br />
segnen. Dann haben sie<br />
nämlich, wenn ihre Kinder größer<br />
werden und mehr und<br />
mehr ihre eigenen Wege<br />
gehen, die Möglichkeit, die<br />
Kinder im Gedanken zu<br />
segnen und sie dem<br />
„Bleib sein Kind“<br />
Schutz Gottes anzuvertrauen“,<br />
sagt die<br />
Seelsorgerin. Der Segen<br />
soll die Kinder<br />
hineinbegleiten in<br />
ihr Leben. Segnende<br />
Hände machen deutlich,<br />
dass Gott durch<br />
uns seinen Segen<br />
Eltern segnen ihre Kinder<br />
ausspricht.<br />
Daneben geht es aber auch darum, die Neugeborenen-Segnung<br />
zu einem schönen Erlebnis für Eltern<br />
und Kind sowie ggf. miteingeladene Geschwister,<br />
Großeltern oder andere Angehörige zu machen. Um<br />
das zu erreichen wurde die Segnung feierlich<br />
umrahmt. So erklingt beispielsweise Reinhard Meys<br />
Lied von der „Ersten Stunde“ als musikalische <strong>Ein</strong>stimmung<br />
durch den Kapellenraum, ein Gebet und<br />
eine Bildbetrachtung der Steigerwald-Figur „Bleib<br />
sein Kind“ sind ebenfalls Teil der zirka halbstündigen<br />
Feier. <strong>Ein</strong> Bild der Figur findet sich auch außen auf<br />
der mittelgroßen Faltkarte, die die Eltern bei der Segnung<br />
erhalten. Sie soll die Eltern auch Jahre später<br />
noch an das schöne Ereignis erinnern.<br />
„Zur Neugeborenen-Segnung sind nicht nur Eltern<br />
mit Kindern eingeladen, die im <strong>Marienkrankenhaus</strong><br />
geboren wurden“, sagt Pflegedienstleiterin Monika<br />
Hilsmann.<br />
Angeboten wird die Neugeborenen-Segnung immer<br />
mittwochs um 17 Uhr. Weitere Informationen erhalten<br />
Interessierte von den Schwestern der Entbindungsstation<br />
auf der Station 3a.<br />
[ Theresia Kruse / Christoph Kollmann ]
Allgemeines<br />
Vasile Popa wieder<br />
im <strong>Marienkrankenhaus</strong><br />
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des <strong>Marienkrankenhaus</strong>es<br />
erinnern sich noch gut und gerne an<br />
Vasile. Der nette Junge aus Rumänien kam im Jahr<br />
2001 mit der Unterstützung des Vereins Sterntaler<br />
nach <strong>Schwerte</strong> ins <strong>Marienkrankenhaus</strong>. <strong>Ein</strong>e schwerste<br />
Behinderung machte ihm ein selbstständiges<br />
Gehen unmöglich. Umfangreiche und komplizierte<br />
Operationen brachten ihm rasch Besserung. „Wir<br />
freuen uns, dass Vasile noch in diesem Jahr wieder<br />
vom <strong>Marienkrankenhaus</strong> <strong>Schwerte</strong> eingeladen worden<br />
ist, um die Nägel und Platten aus seinen Beinen<br />
herauszuoperieren“, so Brigitte Schweppe, die im<br />
Verein Sterntaler engagiert ist. Nach seiner Rückkehr<br />
in seinen Heimatort Oravita (Rumänien) im<br />
Dezember 2001 läuft Vasile jetzt schon nur noch mit<br />
einer Krücke und wenn er es einmal richtig eilig hat,<br />
sogar auch ohne Hilfen.<br />
Vasile Popa aus Rumänien<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong><br />
Stichwort: Sterntaler ★★★★★★ Sterntaler ist ein Verein, der sich für die sozialpädagogische Arbeit von Kindern in Rumänien einsetzt. Mitglieder<br />
von Sterntaler haben u. a. die Aktion „Betreutes Wohnen“ für behinderte Kinder und Jugendliche konzipiert und<br />
mitfinanziert. In einem Ort in der Nähe von Oravita wurde dieses Konzept umgesetzt. Bedenken gegen die Aufnahme<br />
behinderter Jugendlicher im Dorf wurden bei Nachbarn und beim Bürgermeister<br />
ausgeräumt. Den Hausbewohnern steht ein Brunnen mit Trinkwasser sowie<br />
ein großer Garten zur Verfügung. Sterntaler übernimmt hierbei mit einem<br />
australischen Sponsor die monatlichen Betreuergehälter für zwei Personen<br />
aus dem Ort: eine Pflegerin und einen Hausmeister mit handwerklicher<br />
Ausbildung. Auch Vasile kann demnächst in dieses Häuschen einziehen.<br />
Es fehlt nur noch die Genehmigung des staatlichen Amtes<br />
„Aufsicht für Kinder und Jugendfragen“.<br />
★Für Fragen und Informationen zu<br />
dem Projekt von Sterntaler e.V.<br />
steht Brigitte Schweppe, Sterntaler e.V.<br />
Metzer Str. 12, 44137 Dortmund,<br />
Tel. 02 31 / 72 12 555, gerne zur Verfügung.<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002 13
AAllllggemmeines<br />
14<br />
Service-<br />
<strong>Ein</strong>richtungen<br />
im <strong>Marienkrankenhaus</strong><br />
Shopping im Hospital<br />
– Der Kiosk<br />
Ob Patienten, Mitarbeiter oder Besucher, wenn es<br />
darum geht, sich den Klinikalltag versüßen zu lassen,<br />
kommt eigentlich keiner am Kiosk in der <strong>Ein</strong>gangshalle<br />
vorbei. „<strong>Ein</strong>er der Renner in unserem Angebot<br />
ist die lose Ware in den Bonbon- und Fruchtgummigläsern“,<br />
erzählt Herbert Hemmersbach. Der Leiter<br />
der Wirtschaftsdienste im Krankenhaus sorgt mit seiner<br />
Stellvertreterin Verena Marquart dafür, dass der<br />
Nachschub im Mini-Laden des Krankenhauses nicht<br />
versiegt. <strong>Ein</strong>e Vielzahl von <strong>Ein</strong>zel-Artikeln, von der<br />
Zeitschrift über Tabakwaren und Getränke eben hin<br />
bis zu den so gern genommenen Süßigkeiten wird<br />
hier angeboten. „Wir schauen aber nicht nur, dass<br />
die Regale immer voll sind. Wenn es in den einzelnen<br />
Sortimenten etwas Neues gibt, kümmern wir uns<br />
möglichst darum, dass wir es auch in unserem Kiosk<br />
haben“, sagt Hemmersbach.<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002<br />
Kiosk, Friseur, Bücherei , Cafeteria...: <strong>Ein</strong>e Aufzählung wie diese macht es offenkundig, es gibt auch<br />
eine Vielzahl nichtmedizinische Service-<strong>Ein</strong>richtungen am <strong>Marienkrankenhaus</strong>. <strong>Ein</strong>ige wollen wir in<br />
diesem „<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong>“ vorstellen:<br />
Regelmäßig füllt Gudrun Hüppe die Waren auf<br />
Doch nicht nur Abwechslung ist dem Kiosk-Verantwortlichen<br />
wichtig. Der kleine Laden hat auch deshalb<br />
eine wichtige Funktion fürs Krankenhaus, weil<br />
Patienten oder ihre Angehörige dort auch am
Allgemeines<br />
Auch für die kleinen Gäste ist der Kiosk gut sortiert<br />
Samstag oder Sonntag Dinge kaufen können, die<br />
man beim hastigen Weg in die Klinik vielleicht vergessen<br />
hat. Taschentücher, Shampoo, Zahnbürste,<br />
Seife oder Ähnliches sind deshalb im Shop im Erdgeschoss<br />
zu haben. Auch die kleinen Gäste des Krankenhauses<br />
wurden nicht vergessen: Malbücher, Eis<br />
oder Stofftiere haben schon so manches Kinderherz<br />
hochschlagen lassen. Und nicht nur das. Denn eines<br />
ist Hemmersbach noch wichtig: „Bei uns soll das<br />
Preis-Leistungsverhältnis auch immer überzeugen.“<br />
Öffnungszeiten von 58 Stunden an sieben Tagen in<br />
der Woche geben ausgiebig Gelegenheit, sich selbst<br />
davon zu überzeugen. Stöbern kann man im Kiosk<br />
von Montag bis Freitag 8-12 und 13-18 Uhr,<br />
Samstag 8-12 und 14-17 Uhr, Sonntag 9-12 und<br />
14-17 Uhr.<br />
„Es gibt Tage, da warten einige Kunden<br />
schon vor der Tür darauf, dass ich<br />
öffne, weil sie ihre Zeitung wollen.“:<br />
Gudrun Hüppe arbeitet seit rund zwei<br />
Jahren im Kiosk des <strong>Marienkrankenhaus</strong>es<br />
und kennt dadurch inzwischen<br />
die <strong>Ein</strong>kaufs-Vorlieben so<br />
manch eines Kiosk-Besuchers. „Viele<br />
wollen schnell bedient werden und<br />
sind in Eile. Doch andere lieben es,<br />
vor dem eigentlichen Kauf ein wenig<br />
mit mir zu plauschen, wenn es der<br />
Andrang nicht verhindert“, ist sich die<br />
53-Jährige bewusst, dass sie mit<br />
ihrer Tätigkeit zwischen Zeitschriftenständer<br />
und Getränkeregal auch<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong><br />
eine soziale Funktion erfüllt. Waren einräumen, auf<br />
die Haltbarkeitsdaten achten oder für die eine oder<br />
andere neue Ware den richtigen Platz finden, um sie<br />
ordentlich zu präsentieren: Die Arbeit von Gudrun<br />
Hüppe und ihrer drei Kolleginnen ist mehr als Kassieren<br />
und Wechselgeld rausgeben. Ja sie reicht in manchen<br />
Fällen sogar bis zu praktischer Kaufberatung für<br />
junge Väter. Schließlich ist es ja durchaus eine wichtige<br />
Frage, ob eine frisch entbundene Frau besser<br />
Orangen- oder Apfelsaft verträgt. „Es macht mir<br />
Spaß, dass ich unseren Kunden durch solche Kleinigkeiten<br />
weiterhelfen kann“, sagt die gelernte Verkäuferin<br />
Hüppe und wendet sich der nächsten Kundschaft<br />
zu. Ulrike Hegewald-Bittner und die dreijährige<br />
Paula sind nach dem Besuch im Haus wieder einmal<br />
im Kiosk vorbeigekommen. „Ich bin beruflich regelmäßig<br />
hier“, sagt die junge Mutter und da liegt nichts<br />
näher als hier eine Kleinigkeit zu kaufen. Diesmal darf<br />
sich die kleine Paula eine Süßigkeit aussuchen. Und<br />
die Wahl fällt nicht schwer: „Die guten Traubenzucker-Lutscher“,<br />
ist vom Mädchen zu vernehmen.<br />
Und die beiden werden wohl wiederkommen –<br />
wegen der Lutscher sicher – aber vielleicht auch<br />
wegen Gudrun Hüppe und ihren Kolleginnen.<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002 15
AAllllggemmeines<br />
16<br />
➜ ➜ ➜ ➜ ➜ Service-<strong>Ein</strong>richtungen ➜ ➜ ➜ ➜ ➜<br />
im <strong>Marienkrankenhaus</strong><br />
Zum Haareschneiden in<br />
die Klinik<br />
– Der Friseursalon<br />
Wer das Reich von Anja Borgstädt betritt,<br />
glaubt sich in einer anderen Welt. Statt Krankenhausbett,<br />
Visite und medizinischer Diagnose<br />
regieren hinter der Glastür im 5. Stock<br />
des <strong>Marienkrankenhaus</strong>es Lockenwickler,<br />
Kamm und Schere. Seit rund siebeneinhalb<br />
Jahren arbeitet die Friseurin jetzt in dem<br />
wohl höchst gelegenen Friseursalon in<br />
<strong>Schwerte</strong>.<br />
„Anfangs hatte ich Probleme mit den Krankheiten<br />
konfrontiert zu werden. Jetzt kann ich<br />
damit umgehen“, erzählt sie von ihren Anfängen in<br />
dem etwas anderen Friseursalon. Mit drei Frisierplätzen,<br />
einer Wartezone, diversen Haartrocken- und<br />
Pflegemaschinen braucht sich die Ausstattung des<br />
<strong>Ein</strong> vollständig eingerichteter Friseursalon in der 5. Etage<br />
Salons nicht hinter der anderer zu verstecken. Und<br />
auch, was den Kundenbesuch angeht, geht es der<br />
Friseurin im <strong>Marienkrankenhaus</strong> wie vielen ihrer Kollegen.<br />
Borgstädt: „Es gibt Tage – insbesondere vor<br />
Wochenenden – da reiht sich ein Termin an den nächs-<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002<br />
Manfred Eichmann wird frisiert<br />
ten. Aber selbst wenn, es lohnt sich anzurufen und<br />
nachzufragen. Denn, wann immer es geht, mache ich<br />
insbesondere auch kurzfristig Termine möglich.“<br />
Ja sogar zu Friseurbesuchen am Krankenbett macht<br />
sich die Handwerkerin mit mehr als zehnjähriger<br />
Berufserfahrung auf: „Da brauche ich beim Schneiden<br />
dann allerdings eine Hilfestellung“, erläutert die<br />
Friseurin: Deshalb bemühen wir uns soweit es<br />
irgendwie geht, die Patienten in den Salon zu bringen.<br />
An diesem Tag hat Manfred Eichmann mittels<br />
Rollstuhl und Pfleger den Weg in den Salon im<br />
<strong>Marienkrankenhaus</strong> gefunden. „Kurz und knapp“<br />
beschreibt er den gewünschten Haarschnitt. Und<br />
schon rattert die Haarschneidemaschine, klappert die<br />
Schere.<br />
„Wenn die Leute zufrieden sind, kommen sie oftmals<br />
auch wieder, wenn sie aus dem Krankenhaus<br />
entlassen worden sind“, kann die Friseurin berichten.<br />
Deshalb kann sie auf Stammkunden zählen, die<br />
außer aus <strong>Schwerte</strong> aus Iserlohn, Holzen, Aplerbeck,<br />
Berghofen und Westhofen zu ihr kommen, wenn es<br />
um Dauerwelle, neue Farbe fürs Haar oder um Haarersatz<br />
geht.
Allgemeines<br />
➜ ➜ ➜ ➜ ➜ ➜ ➜ ➜ ➜ ➜ ➜ ➜ ➜ ➜ ➜ ➜<br />
„Schön wäre es, wenn die Menschen ihrem Haar<br />
mehr Aufmerksamkeit schenken würden. Mit ein<br />
bisschen Pflege der Kopfhaut erreicht man nicht nur<br />
gutes Aussehen der Haare sondern auch mehr<br />
Gesundheit. Ich berate gerne“, sagt Borgstädt.<br />
Essen im Krankenhaus<br />
– Die Cafeteria<br />
Außer dem Kiosk und dem Friseursalon gibt<br />
es noch weitere Service-<strong>Ein</strong>richtungen im<br />
<strong>Marienkrankenhaus</strong>. Zu nennen ist beispielsweise<br />
die Cafeteria im 5. Stock der Klinik. Drei<br />
Menüs stehen dort Tag für Tag zur Wahl.<br />
Neben immer wiederkehrenden Standards,<br />
wie den beliebten Schnitzeln, werden vom<br />
Küchenteam regelmäßig Aktionswochen<br />
organisiert. Dabei werden dann immer<br />
besondere Speiseideen präsentiert, die unter<br />
einem bestimmten Motto stehen. So fand<br />
letztens eine asiatische Woche statt, die bei<br />
den Mitarbeitern regen Zuspruch fand.<br />
Die Cafeteria hat Montag bis Freitag von 7 bis<br />
18 Uhr und Samstag und Sonntag von 8 bis<br />
18 Uhr geöffnet.<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong><br />
Der Friseursalon ist Mittwoch und Donnerstag<br />
von 9 bis 13 Uhr, Freitag von 9 bis 17 Uhr und<br />
Samstag von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Terminvereinbarungen<br />
sind unter 0 23 04 /109-411 möglich.<br />
Die Cafeteria 1968 ...<br />
... und heute<br />
➜ ➜ ➜ ➜ ➜<br />
✂<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002 17
MMeeddizin<br />
18<br />
Mehr als 3.000 dieser Hilfsmittel haben Dr. Felcht<br />
und seine Kollegen seit den 90er Jahren inzwischen<br />
eingepflanzt. Das sind rund 250 pro Jahr, den Großteil<br />
davon ambulant. „Deshalb ist neben professionellem<br />
Arbeiten die Atmosphäre, die rund um die<br />
Operation der meist schwerkranken Patienten<br />
herrscht, wichtig. Dass die für den Patienten angenehm<br />
ist, darum kümmert sich das gesamte beteiligte<br />
Personal – von der chirurgischen Ambulanz, dem<br />
Aufwachraum, dem chirurgischen OP bis zur Anästhesieabteilung.“<br />
Wozu das Portsystem dient, so der Chefarzt, wissen<br />
die Patienten meist schon bevor sie sich im <strong>Marienkrankenhaus</strong><br />
operieren lassen (vgl. Artikel „Zur<br />
Sache“ auf der rechten Seite). Nicht allein aus krankenhauseigenen<br />
Abteilungen und Stationen werden<br />
ihm die Patienten zugewiesen, denen Portsysteme<br />
bei ihrer Therapie helfen sollen. Auch niedergelassene<br />
Onkologen (Krebsärzte) sowie andere Krankenhäuser<br />
nutzen die Operationserfahrung der Spezialisten<br />
am <strong>Marienkrankenhaus</strong>, indem sie ihre Patienten<br />
dafür in die Klinik an der Goethestraße schicken. Insgesamt<br />
reicht das Zuweisungsgebiet vom Münsterland<br />
bis ins Sauerland, gleich mehrere Mediziner, die<br />
ihre Patienten zum <strong>Marienkrankenhaus</strong> schicken,<br />
kommen aus dem östlichen Ruhrgebiet.<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002<br />
Medizin<br />
Venöse Portsysteme –<br />
Hilfe bei der Medikamentengabe<br />
Sie sind nur wenige Zentimeter groß, doch für viele Krebskranke sind sie lebenswichtig: Portsysteme.<br />
„Durch sie werden Patienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen, mit den Medikamenten<br />
versorgt, die intravenös gegeben werden“, erklärt Dr. med. Holger Felcht, Chefarzt der Allgemein-<br />
Chirurgie des <strong>Marienkrankenhaus</strong>es.<br />
Industriell geliefertes Portsystem<br />
Mit dem Erreichten will sich das Team um Dr. Felcht<br />
allerdings nicht zufrieden geben. Seit mehreren Jahren<br />
ist der <strong>Schwerte</strong>r Mediziner an der Organisation<br />
des nationalen Spezialkongresses zu diesem Themenbereich<br />
tätig. Der letzte fand unter dem Titel<br />
„Pumpen, Ports und Katheter“ im April 2002 in Eisenach<br />
statt. Dort trafen sich Ärzte verschiedenster<br />
Fachrichtungen, Krankenschwestern, Krankenpfleger<br />
und PorthersteIler, um sich über die Anwendung und<br />
Erfahrungen mit Portsystemen auszutauschen und<br />
neuere Entwicklungen zu erfahren. „<strong>Ein</strong> Trend ist,
Medizin<br />
dass das Portsystem nicht mehr allein dazu genutzt<br />
wird, um Medikamente zu geben. In vielen Fällen hat<br />
sich nämlich gezeigt, dass durch eine nächtliche,<br />
ambulante Ernährung durch das Portsystem dem mit<br />
der Tumorerkrankung einhergehendem Gewichtsverlust<br />
und Eiweißmangel entgegengewirkt werden<br />
kann“, sagt Dr. Felcht. Tumorkranke könnten sich<br />
dadurch schneller erholen, die Lebensdauer und<br />
-qualität werde oftmals besser beeinflusst als durch<br />
Chemotherapie.<br />
Zur Sache: Portsysteme<br />
[ Christoph Kollmann ]<br />
Wenn Medikamente wie bei vielen Krebspatienten<br />
häufig intravenös gegeben werden müssen und darüber<br />
hinaus noch stark venenreizend sind, verursachen<br />
sie in Venen an der Körperoberfläche häufig<br />
Venenentzündungen (Thrombophlebitis). Deshalb<br />
begann man vor 30 Jahren ausgehend von Experi-<br />
Schema eines Portsystems<br />
Dr. Felcht im OP<br />
Bild bei einer Portimplatation: Der Katheter ist platziert,<br />
der Port wird in die Tasche unter der Haut eingesetzt.<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong><br />
menten der amerikanischen Raumfahrtindustrie,<br />
Zugangswege zum menschlichen Venensystem zu<br />
entwickeln, die man unter die Haut implantieren<br />
kann. <strong>Ein</strong>e jederzeitige intravenöse Medikamentengabe<br />
über ein Depot, dem sogenannten Port, sollte<br />
ermöglicht werden. Der Vorteil von vollständig<br />
implantierbaren Systemen gegenüber<br />
herkömmlichen Venenkathetern,<br />
die man z. B. während einer<br />
operativen Phase oder in der lntensivmedizin<br />
benutzt, ist eine längere<br />
Haltbarkeit durch eine geringe<br />
Infektquote. Denn eine <strong>Ein</strong>trittsstelle<br />
für Keime besteht nur während<br />
der Medikamentengabe entlang der<br />
Nadel.<br />
<strong>Ein</strong> Portsystem wird mit speziellen<br />
Nadeln durch die Haut über eine<br />
Membran angestochen, das Medikament<br />
oder die Infusion fließt<br />
direkt vor das Herz in eine große<br />
Vene und wird dort sofort stark verdünnt,<br />
reizt also viel weniger.<br />
[ Dr. med. Holger Felcht ]<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002 19
MMeeddizin<br />
20<br />
<strong>Ein</strong> Künstler<br />
und sein Krankenhausaufenthalt<br />
Er war mit dem stationären Aufenthalt sehr zufrieden und schenkte Prof. Rohner einige aquarellierte Zeichnungen<br />
mit <strong>Ein</strong>drücken über seinen Aufenthalt als Patient. Es ist ersichtlich, dass es sich bei dem Frosch um den Künstler<br />
selbst handelt. Der Rollentausch auf tierische Protagonisten ist in der Kunstgeschichte häufig belegt. Tiere sind<br />
eben manchmal doch die „besseren Menschen“ heißt es immer wieder, wobei übersehen wird, dass durch einen<br />
solchen <strong>Blick</strong> durch die Brille des Animalischen ein menschliches Wunschbild und Verhalten gespiegelt wird. Was<br />
nämlich vordergründig so lustig einherkommt, erweist sich bei näherem Hinsehen rasch als vertrauter Verhaltenskanon<br />
der Gattung „Homo sapiens“: Der Patient hat Angst vor der Medizin, vor Untersuchungen, er ist erlöst<br />
von seinen Ängsten, weil er hinterher merkt, die Ängste waren gar nicht begründet.<br />
Es gilt Prof. Rohner‘s Spruch: „<strong>Ein</strong>e<br />
Untersuchung ist nur gefährlich,<br />
wenn sie zu spät gemacht wird!“<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002<br />
Der Maler und Bildhauer Frank Herzog (Köln) kam als Patient ins <strong>Marienkrankenhaus</strong> <strong>Schwerte</strong> zu<br />
seinem Freund Professor Rohner.<br />
[ Prof. Dr. Heinz-Georg Rohner ]<br />
„Notaufnahme“<br />
„Langzeit-EKG“
Medizin<br />
„Schlauchversenkung“<br />
„Warten auf die Magenspiegelung“<br />
„Entlassung mit Zigarrenproblem“<br />
Frank Herzog wurde 1949 in Bückeburg geboren.<br />
1968 - 73: Studium an der Werkkunstschule Bielefeld, Freie Graphik, Malerei.<br />
1971: Mitbegründung der Projektgruppe Kunst und Politik (KUPO).<br />
1978 - 84: Lehrauftrag an der FH Bielefeld, zeichnerische Gestaltung, Grundlagen, Aktzeichnen.<br />
2000: Arbeitsstipendium des Kunstfonds, Bonn.<br />
Er lebt in Köln.<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong><br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002 21
MMeeddizin<br />
22<br />
Operation mit dem schönsten<br />
Ergebnis der Welt –<br />
Der Kaiserschnitt<br />
Rom – 100 v. Chr.<br />
Der Name Kaiserschnitt<br />
– lateinisch „sectio caesarea“ –<br />
entstand aufgrund einer zweifelhaften<br />
Legende, nach der Julius<br />
Caesar aus dem Bauch seiner<br />
Mutter herausgeschnitten worden<br />
sei. Auch wenn sich heute nicht mehr<br />
genau klären lässt, ob die römischen Ärzte<br />
im Jahre 100 v. Chr. bereits die Schnittentbindung<br />
kannten und schon gar nicht wie erfolgreich sie<br />
dabei waren, trägt die Operation seit der Zeit den<br />
Namen des berühmten römischen Kaisers.<br />
Bis Ende des 19.<br />
Jhd. jedenfalls war<br />
der Kaiserschnitt<br />
die Schreckensvision<br />
aller werdenden<br />
Mütter. Kaum<br />
eine Frau überlebte<br />
den <strong>Ein</strong>griff. Fast<br />
alle starben an inneren<br />
Blutungen<br />
oder Infektionen.<br />
„historischer“ Kaiserschnitt<br />
Noch vor 100 Jahren<br />
lag die Sterblichkeit bei einem Kaiserschnitt, bei<br />
dem häufig die Gebärmutter mit entfernt wurde, bei<br />
etwa 50 %.<br />
Heute liegt die Sterblichkeit bei etwa 0,01 %.<br />
Die Gegenwart<br />
Der Kaiserschnitt gehört heute zum Routineprogramm<br />
aller großen geburtshilflichen Abteilungen. In<br />
der Geburtshilfe gibt es immer wieder Situationen, in<br />
denen das Kind nicht auf natürlichem Weg geboren<br />
werden kann und ein Kaiserschnitt erfolgen muss.<br />
Die Kaiserschnittrate liegt bei etwa 20%.<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002<br />
Gründe für<br />
eine Geburt<br />
per Kaiserschnitt<br />
Die Hälfte dieser Kaiserschnitte ist bereits geplant,<br />
weil sich während der Schwangerschaft Situationen<br />
ergeben, die eine normale Geburt zu risikoreich werden<br />
lassen oder sogar eine normale Geburt unmöglich<br />
machen. Grund für einen primären (geplanten)<br />
Kaiserschnitt kann eine vorausgegangene Operation<br />
an der Gebärmutter sein (z.B. Myomenukleationen).<br />
<strong>Ein</strong>e weitere Indikation sind Lageanomalien des Kindes,<br />
z.B. Querlage oder Beckenendlage sowie, Risikosituationen<br />
für Schwangere oder Kind, z.B. Herpes<br />
genitalis Infektionen. Auch bei Vorliegen des Mutterkuchens<br />
(Plazenta praevia) ist eine natürliche Geburt<br />
unmöglich.<br />
In allen anderen Fällen ergibt sich die Notwendigkeit<br />
für einen Kaiserschnitt während der Geburt. Auch bei<br />
unauffälligem unproblematischen Schwangerschaftsverlauf<br />
kann sich eine solche Situation ergeben, man<br />
spricht hier von einem sekundären Kaiserschnitt. Der<br />
Kaiserschnitt erfolgt dann nach Wehenbeginn oder<br />
nach Auftreten des Fruchtblasensprunges. Gründe<br />
für einen solchen Kaiserschnitt können sein:<br />
- drohende kindliche oder auch mütterliche Notsituationen<br />
- Geburtsstillstand bzw. mangelnder Geburtsfortschritt,<br />
oftmals bedingt durch ein Missverhältnis<br />
zwischen dem kindlichen Kopf und dem mütterlichen<br />
Becken<br />
- ferner der Nabelschnurvorfall oder aber auch eine<br />
starke Blutung unter der Geburt.
Medizin<br />
Wie läuft so ein Kaiserschnitt<br />
ab?<br />
Immer dann, wenn genügend Zeit für die Vorbereitung<br />
eines Kaiserschnittes bleibt, insbesondere also<br />
bei einem primären Kaiserschnitt, ist es möglich, diesen<br />
in örtlicher Betäubung durchzuführen. Hier kommen<br />
als Verfahren die Periduralanästhesie oder auch<br />
die Spinalanästhesie in Frage. Für beide Verfahren<br />
braucht man etwa eine halbe Stunde Vorbereitungszeit<br />
bis eine volle Wirkung der Schmerzlinderung<br />
erreicht ist.<br />
Der große Vorteil hierbei ist, dass die Frau bei vollem<br />
Bewusstsein und wach ihr Kind in Empfang nehmen<br />
kann. In der Regel ist der Vater im OP-Saal anwesend,<br />
er kann am Kopfende neben der Mutter sitzen<br />
und beide können dann gemeinsam ihr Kind in die<br />
Arme nehmen und begrüßen. Somit ist die Mutter -<br />
Kind - Beziehung kaum beeinträchtigt und die Freude<br />
über das gesunde Kind lässt den Kaiserschnitt und<br />
die damit verbundenen Prozeduren rasch vergessen.<br />
Wann immer aber eine Notsituation unter der Geburt<br />
eintritt, die ein rasches Handeln erfordert, muss aus<br />
Zeitgründen eine Vollnarkose durchgeführt werden.<br />
Auch hierbei sind die Mütter kurz nach Ende der Operation<br />
wieder wach. Auf Medikamente, die ein frühes<br />
Anlegen des Kindes verhindern würden, wird verzichtet.<br />
Auch hier wird der Vater soweit als möglich in<br />
den Geburtsablauf mit integriert, so dass der Eltern -<br />
Kind - Kontakt nicht gestört wird. Zum Glück sind<br />
aber derartige Notfälle selten, sodass auch bei einem<br />
sekundären Kaiserschnitt in der Regel so viel Zeit<br />
bleibt, diesen in örtlicher Betäubung durchzuführen.<br />
„Sanfter“ Kaiserschnitt<br />
Der Kaiserschnitt wird bei uns bereits seit mehreren<br />
Jahren als „sanfter“ Kaiserschnitt durchgeführt. Auch<br />
wir haben die in Israel entwickelte Methode nach<br />
Misgav Ladach übernommen. Es handelt sich hierbei<br />
um ein besonders gewebeschonendes Operationsverfahren,<br />
bei dem die Gewebeschichten stumpf<br />
gedehnt und auseinandergedrängt und nicht mit dem<br />
Messer oder Skalpell durchtrennt werden. Dieses<br />
schont Nerven und Blutgefäße, beschleunigt den<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong><br />
Heilungsprozess und lindert postoperative<br />
Schmerzen. Darüber<br />
hinaus ist die Operationsdauer bei<br />
dieser Methode kürzer, sodass<br />
häufig Operationszeiten von 20–25<br />
Minuten ausreichen. Bei der neuen<br />
Kaiserschnittmethode fällt es den<br />
Müttern leichter aufzustehen und das<br />
Kind selbst zu versorgen. Frühe Nahrungsaufnahme,<br />
auch am OP-Tag, ist wichtig, um die<br />
Magen-Darm-Tätigkeit schonend anzuregen. Auf<br />
Drainagen im Bauchdeckenbereich kann in der Regel<br />
verzichtet werden.<br />
Unser Familienzimmer<br />
Die junge Familie gehört für uns zusammen, und das<br />
auch nach einem Kaiserschnitt, das heißt, dass das<br />
Neugeborene nicht von der Mutter getrennt wird.<br />
Wir bieten den jungen Familien Familienzimmer an,<br />
und ermuntern die Frauen auch nach dem Kaiserschnitt<br />
ihr Kind selbst zu versorgen, wobei wir natürlich<br />
bei den täglichen Verrichtungen den Eltern gerne<br />
zur Seite stehen.<br />
„<strong>Ein</strong>mal Kaiserschnitt, immer<br />
Kaiserschnitt?“<br />
In diesem Zusammenhang sollte noch festgestellt<br />
werden, dass das Dogma „einmal Kaiserschnitt,<br />
immer Kaiserschnitt“ nicht gilt.<br />
Auch wenn das erste Kind durch<br />
Kaiserschnitt geboren wurde, können<br />
weitere Kinder auf natürliche<br />
Weise auf die Welt gebracht werden.<br />
Voraussetzung hierfür ist,<br />
dass die Geburt auf normalem<br />
Wege gewünscht wird und ein<br />
Grund für einen Kaiserschnitt, wie<br />
bei der vorausgegangenen Geburt,<br />
nicht mehr besteht.<br />
[ Dr. med. Georg Homann ]<br />
Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002 23
MMeeddizin<br />
24<br />
?<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002<br />
Was ist eigentlich eine<br />
Kernspintomographie?<br />
Kernspintomograph bei der Vorbereitung<br />
Tomographie heißt Schichtuntersuchung. Mit der<br />
Kernspintomographie oder auch Magnetresonanztomographie<br />
(MRT) werden Schichtaufnahmen aus<br />
dem Körperinneren erstellt. Es werden Körperabschnitte<br />
in Längs- oder Querschichten dargestellt.<br />
Die Bilder sehen ähnlich aus wie die der Computertomographie,<br />
jedoch ist mithilfe der Kernspintomographie<br />
eine bessere Darstellung von Weichteilen,<br />
z.B. Schädigungen an Knorpel, Bändern oder Gelenkkapseln,<br />
möglich.<br />
Bei der Kernspintomographie wird keine Radioaktivität<br />
(ionisierende Strahlen) eingesetzt, es ist kein<br />
Röntgenverfahren. Das Arbeitsprinzip der Kernspinoder<br />
Magnetresonanztomographie beruht auf einem<br />
starken Magnetfeld zusammen mit Radiowellen.<br />
Der Patient ist bei der Untersuchung in einem großen<br />
zylinderförmigen Magneten. Da der menschliche<br />
Organismus zum größten Teil aus Wasser, somit aus<br />
Wasserstoffatomen, besteht, richten sich diese unter<br />
dem Magneten alle in eine Richtung aus. Wird der<br />
Magnet bei der Untersuchung wieder abgeschaltet,<br />
so kehren die Wasserstoffatome wieder in ihre Ausgangsposition<br />
zurück. Sensible Antennen nehmen<br />
diese Bewegung der Wasserstoffatome auf und<br />
durch computergestützte Rechenverfahren werden<br />
diese so wahrgenommenen (Radio-)wellen in Bilder<br />
umgesetzt.<br />
Dr. Meyer, Radiologe in der Praxis am <strong>Marienkrankenhaus</strong><br />
„<strong>Ein</strong> Kernspintomograph ist also eine Verbindung aus<br />
einer Anlage zum Erzeugen eines starken Magnetfeldes,<br />
einer Art Antenne zum Senden und Empfangen<br />
von Radiowellen und einem Computer mit den entsprechenden<br />
Programmen zur Berechnung der Bilder.“<br />
(Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg)<br />
[ Petra Niermöller ]
Mitarbbeeiter stelllleen ihhrre Hoobbbys vorr<br />
Mitarbeiter stellen ihre Hobbys vor<br />
Mitarbeiter stellen ihre Hobbys vor:<br />
„Ich habe meine Cousine in den Rocky Mountains<br />
besucht, und da lag eine selbst gemachte Patchwork-<br />
Decke auf dem Bett“, erzählt die 59-Jährige, die im<br />
<strong>Marienkrankenhaus</strong> am Empfang der Physiotherapie<br />
arbeitet.<br />
Beim Gucken blieb es bei dem Besuch im fernen<br />
Kanada vor zwei Jahren aber nicht. Rasch waren sich<br />
die Frauen einig, dass Karin Hölmer es gleich selbst<br />
versuchen sollte. Die Besonderheit bei einer solchen<br />
Näharbeit, die in der kanadischen Bergregion vor<br />
allem während langer Winter gepflegt wird: Beide<br />
Seiten werden mit unterschiedlichen Stoffen bzw.<br />
Motiven versehen.<br />
Karin Hölmer: „So können auf der einen Seite z. B.<br />
weihnachtliche Motive sein, während die andere<br />
Seite neutral gehalten wird.“ Je nach Jahreszeit wird<br />
die Decke dann einfach umgedreht. „Deshalb macht<br />
es auch besonders viel Spaß, die Stoffe auszusuchen,<br />
sagt die erfahrene Hobby-Strickerin und -Näherin.<br />
„Und jeder der nähen kann, kann auch quilten“,<br />
fährt sie fort. Mit einer Nähmaschine, einem Schneidebrett,<br />
einem besonderen Lineal und einem Rollschneider<br />
sind ein paar Werkzeuge allerdings schon<br />
nötig. Das Zusammensetzen der verschiedenen<br />
Stoffteile, das je nach Größe der Decke von wenigen<br />
Stunden bis zu mehreren Monaten dauern kann, ist<br />
wieder Handarbeit. „Wenn sich jemand dafür interessiert,<br />
ich gebe gern Tipps“, sagt die Frau aus der<br />
Physiotherapie.<br />
Karin Hölmer<br />
Von der Lust zu quilten<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong><br />
Die erste Decke: Karin Hölmer beim Quilten in Übersee<br />
Karin Hölmer am Empfang der Physiotherapie<br />
Dafür, dass es immer wieder Neues in Sachen Quilten<br />
gibt, sorgen Päckchen aus Übersee. Der Inhalt<br />
sind Stoffmuster. Karin Hölmer: „Da drüben hat man,<br />
weil mein Hobby dort viele andere auch machen,<br />
eine größere Auswahl. In einem Laden standen z. B.<br />
rund 6.000 so genannte Bildstoffe zur Verfügung.“<br />
Neue Stoffe werden tatsächlich auch gebraucht. Als<br />
nächstes will sich Karin Hölmer nämlich einen Wandbehang<br />
quilten: zum ersten Mal.<br />
[ Christoph Kollmann ]<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002 25
+++ Kurznachrichten +++ Kurznachrichten +++ Kurznachrichten +++ Kurznachrichten +++<br />
Kurznnaacchhrriicchhten<br />
26<br />
Ethik-Kommission<br />
Aktuelles Thema in den Sitzungen der Ethik-Kommission<br />
ist die Führungsethik und die Frage des vernünftigen<br />
Umgangs miteinander (siehe auch S. 36, Seelsorge).<br />
Im Zusammenhang mit diesem Themenschwerpunkt<br />
ist für das nächste Jahr eine Informations-<br />
und Weiterbildungsveranstaltung geplant.<br />
„Brandaktuell“:<br />
Feuer im <strong>Marienkrankenhaus</strong><br />
<strong>Ein</strong> Feuer im Keller unseres Krankenhauses am<br />
19.10.2002 hat glücklicherweise keinen größeren<br />
Schaden angerichtet und insbesondere zu keiner Zeit<br />
Personen gefährdet.<br />
In diesem Fall hat das Glück sogar einen Namen:<br />
Adrian Krain, leitender MTA unserer Röntgenabteilung.<br />
Auf seinem Weg nach Hause entdeckte er offene<br />
Flammen und Rauch, der aus einem Lüftungsrohr<br />
in der Nähe der chirurgischen Ambulanz nach außen<br />
drang. Nachdem er den Geschäftsführer des Krankenhauses<br />
informiert hatte, hat er gemeinsam mit<br />
Bert Hoffmann (EKG), ausgerüstet jeweils mit einem<br />
Feuerlöscher, „Erste Hilfe“ am Brandherd im Keller<br />
geleistet. Hier war ein Wäschetrockner aufgrund<br />
eines technischen Defektes in Brand geraten. Dieses<br />
umsichtige Handeln, das auch durch die schnell vor<br />
Ort eintreffende Feuerwehr bestätigt wurde, hat<br />
sicherlich Schlimmeres verhindert.<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002<br />
Krankenpflegehilfe<br />
Für das Jahr 2003 hat das <strong>Marienkrankenhaus</strong> einen<br />
Kooperationsvertrag zur Durchführung der Krankenpflegehilfeausbildung<br />
mit dem Sozial-Pädagogischen-<br />
Bildungsring Do / Un e.V. geschlossen. Ab Ende Januar<br />
werden voraussichtlich 6 Schülerinnen zur praktischen<br />
Ausbildung auf unseren Stationen eingesetzt.<br />
Unsere „Feuerlöscher“: Bert Hoffmann (links) und<br />
Adrian Krain (rechts)<br />
Die Feuerwehr war schnell vor Ort
Kurznachrichten<br />
Kurznachrichten +++ Kurznachrichten +++ Kurznachri<br />
Die Fortbildung fand im Freischütz statt.<br />
Fortbildung<br />
Am 01.07.2002 hat das <strong>Marienkrankenhaus</strong> gemeinsam<br />
mit der Firma Convatec eine Fortbildung zum<br />
Thema: „Qualitätssicherung und gesetzliche Grundlagen<br />
in der Wundversorgung“ im Freischütz angeboten.<br />
Ca. 300 interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
aus der Kranken- und Altenpflege sowie der<br />
ambulanten Pflege nahmen an der ganztägigen Veranstaltung<br />
teil.<br />
Pflegedienst-Tagung in<br />
der Malteser-Akademie in<br />
Engelskirchen<br />
Das Thema „Führung“ stand im Mittelpunkt der<br />
2-tägigen Veranstaltung vom 14. – 15.11.02, zu dem<br />
alle Stations- und Abteilungsleitungen des Pflegedienstes<br />
eingeladen waren.<br />
Mitarbeiter- und<br />
Patientenbefragung<br />
Mit Unterstützung des Instituts von Prof. Dr. Manfred<br />
Bornewasser von der Universität Greifswald findet<br />
zurzeit eine umfassende Befragung von Patienten<br />
und Mitarbeitern statt. Mithilfe der ausgewerteten<br />
Befragungsergebnisse sollen unsere bestehenden<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen weiter ausgebaut<br />
und verfeinert werden. <strong>Ein</strong>e Ergebnispräsentation<br />
mit anschließender Diskussion ist für das 1. Quartal<br />
2003 vorgesehen.<br />
Neu: Urodynamischer<br />
Messplatz in der Gynäkologie<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong><br />
Unsere Gynäkologische Abteilung unter Leitung von<br />
Chefarzt Dr. med. Georg Homann verfügt seit Mitte<br />
Oktober 2002 über einen urodynamischen Messplatz.<br />
Dieser Messplatz ermöglicht eine mess-technische<br />
Objektivierung der Diagnose „Stressharninkontinenz“.<br />
Von „Stressharninkontinenz“ spricht man<br />
bei ungewolltem Harnabgang zum Beispiel beim<br />
Husten, Niesen, Lachen, Pressen bzw. Laufen und<br />
auch Treppensteigen. Die messtechnische Objektivierung<br />
ist vor allem dann erforderlich, wenn eine<br />
operative Behandlung vorgesehen ist, da Anamnese<br />
und klinischer Befund nicht immer eine eindeutige<br />
Zuordnung des Beschwerdebildes erlauben.<br />
Informativ, übersichtlich,<br />
interaktiv:<br />
So präsentiert sich das neu gestaltete Internet-Angebot<br />
des <strong>Marienkrankenhaus</strong>e. Unter der Adresse<br />
www.marien-kh.de können Interessierte unsere Klinik<br />
vom Computer aus entdecken. Informationen<br />
über die Geschichte des Krankenhauses finden sich<br />
ebenso wie eine ausführliche Beschreibung der<br />
unterschiedlichen Abteilungen und <strong>Ein</strong>richtungen im<br />
und am Haus. Hinweise zur Vorbereitung auf einen<br />
Klinikaufenthalt sind genauso ins weltweite Netz<br />
gestellt worden wie Angaben zu Ansprechpartnern,<br />
aktuelle Stellenangebote oder als besonderes<br />
Schmankerl der aktuelle Speiseplan. Direkt am PC<br />
können auch Anmeldungen zu Veranstaltungen vorgenommen<br />
werden bzw. seine <strong>Ein</strong>drücke über den<br />
Krankenhausbesuch beschrieben werden.<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002 27
PPerrsonal<br />
28<br />
Personalangelegenheiten<br />
Als neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
seit dem 17.06.2002 begrüßen wir:<br />
Woitynek Adam 17.06.2002 Physiotherapeut<br />
Strohecker, Dr. Thomas 01.07.2002 Oberarzt Unfall-Chirurgie<br />
Groß-Heidfeld Maike 01.07.2002 Hebamme<br />
Delere, Dr. Michael 01.07.2002 Facharzt Anästhesie<br />
Bardossek Bernd 01.07.2002 Arzt Innere Medizin<br />
Schmidt Regina 01.07.2002 Mitarbeiterin an der Pforte<br />
Goth Mareike 01.07.2002 Mitarbeiterin an der Pforte<br />
Backhaus Jütte 01.07.2002 Mitarbeiterin an der Pforte<br />
Elias Sandra 01.08.2002 Auszubildende Bürokauffrau<br />
Petrat, Dr. Sabine 01.08.2002 Ärztin Innere Medizin<br />
Bönninger André 01.08.2002 Auszubildender Koch<br />
Bertram, Dr. Martina 01.09.2002 Ärztin Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
Hülsmann Michael 15.09.2002 Oberarzt Anästhesie<br />
Jebing Petra 15.09.2002 Mitarbeiterin in der Spülküche<br />
Schulte Heike 20.09.2002 Mitarbeiterin in der Cafeteria<br />
Grimmig Birgit 01.10.2002 Mitarbeiterin in der Cafeteria<br />
Hentschel Andrea 01.10.2002 Krankenschwester EKG<br />
Naji Sharif 01.10.2002 Arzt Chirurgie<br />
Wähling, Dr. Götz 01.10.2002 Facharzt Chirurgie<br />
Risse Barbara 01.10.2002 Ärztin Innere Medizin<br />
Pianka Marion 01.10.2002 Schreibdienst Innere Medizin<br />
Bormann Carsten 01.10.2002 Krankenpflegeschüler<br />
Cayan Betül 01.10.2002 Krankenpflegeschülerin<br />
Ettler Sven 01.10.2002 Krankenpflegeschüler<br />
Fentrop Sabrina 01.10.2002 Krankenpflegeschülerin<br />
Frick Ludmilla 01.10.2002 Krankenpflegeschülerin<br />
Gaubatz Justine 01.10.2002 Krankenpflegeschülerin<br />
Klose Claudia 01.10.2002 Krankenpflegeschülerin<br />
Lategahn Stefanie 01.10.2002 Krankenpflegeschülerin<br />
Paschke Rilana 01.10.2002 Krankenpflegeschülerin<br />
Ratzer Dennis 01.10.2002 Krankenpflegeschüler<br />
Schamber Oxana 01.10.2002 Krankenpflegeschülerin<br />
Schmitz Nadine 01.10.2002 Krankenpflegeschülerin<br />
Schützler Nadine 01.10.2002 Krankenpflegeschülerin<br />
Skoluda Simone 01.10.2002 Krankenpflegeschülerin<br />
Stirnberg Anna 01.10.2002 Krankenpflegeschülerin<br />
Szalai Carina 01.10.2002 Krankenpflegeschülerin<br />
Tidona Denise 01.10.2002 Krankenpflegeschülerin<br />
Görmar Stephanie 01.11.2002 MTA/Labor<br />
Vetter Silke 01.11.2002 Krankenschwester Intensivstation<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002
Personalangelegenheiten<br />
Seit dem 15.9.2002<br />
gibt es ein neues<br />
Gesicht in unserer<br />
Anästhesieabteilung.<br />
Hiermit möchte<br />
ich mich kurz vorstellen:<br />
Michael Hülsmann<br />
Mein Name ist Michael Hülsmann und ich bin seit<br />
dem 15. September 2002 als Oberarzt der Abteilung<br />
für Anästhesie und operative Intensivmedizin am<br />
<strong>Marienkrankenhaus</strong> <strong>Schwerte</strong> tätig.<br />
Ich bin 40 Jahre alt, verheiratet und Vater zweier<br />
Mädchen im Alter von 5 und 7 Jahren.<br />
Geboren und aufgewachsen in Bochum, folgte nach<br />
dem Abitur zunächst einmal der Zivildienst im Rettungsdienst.<br />
Hier wurde zum ersten Mal das Interesse<br />
an der Medizin geweckt, es folgte das Studium<br />
der Humanmedizin an der Ruhr-Universität Bochum<br />
mit Abschluss des letzten Staatsexamens im Jahre<br />
1990.<br />
Seit dem 01.07.2002 haben wir einen neuen Oberarzt in der Unfall-Chirurgie.<br />
Hiermit möchte ich mich kurz vorstellen:<br />
Ich heiße Thomas Strohecker und bin am 2. Juni 1960 in Darmstadt geboren.<br />
Studiert habe ich in Marburg. Nach meinem Staatsexamen im Jahr 1986 habe<br />
ich mein praktisches Jahr in Kassel absolviert und anschließend bis 1999 in Kassel<br />
gelebt und dort in verschiedenen Kliniken in der Chirurgie gearbeitet. Seit<br />
1999 bin ich Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie. In den letzten drei Jahren<br />
war ich in der Klinik für Unfallchirurgie des Klinikums Wuppertal tätig, zuletzt<br />
als Funktionsoberarzt. Zurzeit wohne ich noch in Wuppertal, suche allerdings<br />
eine Bleibe im Raum <strong>Schwerte</strong>. Ich bin ledig, habe keine Kinder<br />
und zu meinen Hobbies gehört die Musik sowie das Reisen.<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong><br />
1990-1992: „Arzt im Praktikum“ an der Abteilung für<br />
Anästhesie und operative Intensivmedizin des<br />
St. Johannes-Hospitals in Dortmund.<br />
1992-1995: Ausbildung zum Facharzt für Anästhesie<br />
an oben genannter Klinik unter der Leitung von Prof.<br />
Dr. med. Reinhard Purschke. Ablegen der Facharztprüfung<br />
1995 in Münster.<br />
Seither wechselnde Tätigkeiten an der Anästhesieabteilung<br />
des St. Johannes-Hospitals Dortmund, so<br />
z. B. in der klinischen Schmerztherapie und der Cardioanaesthesie,<br />
zuletzt über 2-jährige Ausbildung<br />
zum „Intensivmediziner“, zunächst unter der Anleitung<br />
von Prof. Purschke, nach seinem <strong>Ein</strong>tritt in den<br />
Ruhestand unter der ebenso sachkundigen Anleitung<br />
von Prof. Dr. med. Michael Sydow, seinem Nachfolger<br />
als Chefarzt der Anästhesieabteilung am<br />
„JoHoDo“.<br />
Zwischenzeitlich (2001-2002) im Rahmen eines<br />
6-monatigen Facharztaustausches Tätigkeit an der<br />
Anästhesieabteilung des Marien-Hospitals Lünen<br />
(Chefarzt Dr. Albert Vollmar) mit Sammlung neuer interessanter<br />
Erfahrungen in der neurochirurgischen<br />
Anästhesie sowie in der Notfallmedizin (Teilnahme an<br />
der Luftrettung – „Christoph 8“).<br />
Thomas Strohecker<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002 29
PPerrsonal<br />
30<br />
Erfolgreich bestandene Krankenpflegeprüfungen zum 30.09.2002:<br />
Adam Henrike, übernommen als Krankenschwester auf 2b<br />
Cathrin Bottemberg<br />
Philip Camen, übernommen zum Jan.03 als Krankenpfleger Intensiv<br />
Tina Dörre, übernommen als Krankenschwester auf 4c<br />
Ivonne Dorn<br />
Christoph Lambertz<br />
Dirk Leiß<br />
Nadine Lenz<br />
Katinka Pachler, übernommen als Krankenschwester auf 4a<br />
Jessica Pruß<br />
Andrea Schmidt, übernommen als Krankenschwester auf 5b<br />
Anita Spodymek, übernommen als Krankenschwester im OP<br />
Sabine Tendera<br />
25-jähriges Dienstjubiläum im<br />
Jahr 2002:<br />
Ilka Fromme OP 01.02.02<br />
Paula van Straaten 3a 01.03.02<br />
Heidemarie Berg 2b 01.04.02<br />
Sabine Lossau Küche 01.04.02<br />
Carola Brückner Pforte 22.08.02<br />
Monika Kleff Aufwachraum 01.10.02<br />
Ursula Schött Archiv 01.10.02<br />
Allen Genannten die herzlichsten Glückwünsche<br />
und weiterhin den Mut und<br />
die Kraft, alle Aufgaben beherzt und<br />
mit Freude anzugehen.<br />
Wir gratulieren:<br />
Dr. med. Hans-Ulrich Reichert ist seit dem 20.07.2002 Facharzt für Chirurgie.<br />
Verstorben:<br />
Hedwig Czub Cafeteria 09.08.2002<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002<br />
Examen 30.09.2002<br />
Schülerinnen aus Altena:<br />
Delia Fuchs<br />
Nadine Kovacs<br />
von links nach rechts:<br />
Carola Brückner, Paula van Straaten, Ursula Schött,<br />
Heidemarie Berg, Sabine Lossau, Monika Kleff, Ilka Fromme<br />
g
en<br />
eigentlich ...?<br />
Personalangelegenheiten<br />
Wer ist eige<br />
Wer ist eigentlich ...?<br />
Wie in jedem größeren Betrieb ist auch im Krankenhaus<br />
das Telefon ein nicht wegzudenkendes Kommunikationsmittel.<br />
Untersuchungstermine müssen<br />
abgestimmt, der Transport von Patienten koordiniert<br />
werden, auch wenn zu wenig Kaffeegeschirr bei<br />
einer wichtigen Besprechung ist – wird zum Hörer<br />
Wer ist eigentlich ...?<br />
Richie Vince<br />
... und wer ist das?<br />
? ? ?<br />
Hier zeigen wir Ihnen in jeder Ausgabe Mitarbeiter, die<br />
Sie wahrscheinlich so nicht ohne weiteres erkennen.<br />
Oder doch? Die Auflösung finden Sie auf Seite 35.<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong><br />
gegriffen. So hört man im Laufe des Tages etliche<br />
Stimmen. Damit man im Kopf nicht allzu oft nach<br />
dem passenden Gesicht zu der Stimme suchen<br />
muss, die da am anderen Ende der Leitung ist, soll<br />
auch in dieser Ausgabe ein Mitarbeiter vorgestellt<br />
werden:<br />
Wer ist eige<br />
Zu Beginn der neunziger Jahre suchte Richie Vince (40) eine<br />
neue berufliche Herausforderung und begann eine Umschulung<br />
zum Physiotherapeuten. Nach dem Staatsexamen leistete er<br />
sein Anerkennungspraktikum in einer ambulanten<br />
Rehabilitationseinrichtung für geistig und körperlich<br />
behinderte Menschen ab. Seit dem 15.<br />
Juli 1996 ist er in unserer Abteilung für Physikalische<br />
Therapie tätig. Durch die Teilnahme an zertifizierten<br />
Fortbildungsmaßnahmen im Bereich der<br />
Chiropraxis und der Schlingentischtherapie trägt<br />
er zum breit angelegten Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten<br />
der Abteilung bei.<br />
? ?<br />
? ?<br />
[ Siegfried Volkert ]<br />
Wer ist eigentlich ...?<br />
?<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002<br />
31
EEiine Abteeilung stellt sicch vor<br />
32<br />
<strong>Ein</strong>e Abteilung stellt sich vor:<br />
Krankenpflegeschule<br />
Vor der Stationspraxis steht die theoretische Ausbildung<br />
Sie lernen Anatomie, Krankenbeobachtung, Psychologie,<br />
Ethik und Blutdruckmessung, werden auf Du<br />
und Du stehen mit dem künstlichen Skelett, das jetzt<br />
noch im Lehrmittelraum auf sie wartet: Am 1. Oktober<br />
hat in der Krankenpflegeschule am <strong>Marienkrankenhaus</strong><br />
die Ausbildung von 17 jungen Leuten zur<br />
Krankenschwester bzw. zum Krankenpfleger begonnen.<br />
„Am Anfang steht ein achteinhalb Wochen langer<br />
Block Theorie, damit unsere Schülerinnen und Schüler<br />
eine gute Grundlage haben, wenn sie in die Praxis,<br />
auf die Station, gehen“, erläutert der Lehrer für<br />
Pflegeberufe Hartwig Kattwinkel. Die Verbindung von<br />
Theorie und Praxis ist ein Herzstück in der dreijährigen<br />
Ausbildung an der Krankenpflegeschule. Besonders<br />
im <strong>Blick</strong> hat sie Tobias Strippel. Er ist seit fast<br />
einem dreiviertel Jahr Praxisanleiter an der Schule:<br />
„Meine Kollegen und ich begleiten die Schülerinnen<br />
und Schüler, wenn sie ihre erste Erfahrungen auf den<br />
Stationen machen.“ So können sie diese auf Fehler<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002<br />
hinweisen, die gemacht werden, sie durch Übungen<br />
korrigieren.<br />
Ihren Unterricht haben die drei Klassen der Krankenpflegeschule<br />
im Pfarrer-Stelzner-Haus. In vier Blöcken<br />
werden die Männer und Frauen zwischen 7.30<br />
und 15 Uhr unterrichtet. Neben den Unterrichtsräumen<br />
gibt es auch einen „Demo-Raum“ mit zwei Betten<br />
und einer Demonstrationspuppe. Dort wird vom<br />
Stützstrümpf anlegen über das richtige Beziehen von<br />
Betten bis zum Legen von Sonden alles praktisch<br />
geübt.<br />
Aber auch über den Unterrichtsstoff hinaus sind die<br />
Lehrer da, wenn die Schülerinnen und Schüler Sorgen<br />
haben: „Wenn z. B. eine Schülerin während der<br />
Ausbildung schwanger wird, suchen wir nach Lösungen,<br />
damit sie Ausbildung und Familie unter einen<br />
Hut bringen kann“, sagt Hartwig Kattwinkel. Mehr<br />
noch: Auch an die zukünftige Gesundheit der Schüler<br />
wurde gedacht. So wird mithilfe des Krankenhauses<br />
Im „Demo-Raum“ der Krankenpflegeschule
<strong>Ein</strong>e Abteilung stellt sich vor<br />
eine Rückenschule für Schüler angeboten. Weiß man<br />
doch, dass Krankenschwestern und -pfleger im Beruf<br />
immer wieder schwer heben.<br />
Von einer engen Zusammenarbeit von Krankenhaus<br />
und Schule weiß auch Monika Hilsmann, Pflegedienstleiterin<br />
des <strong>Marienkrankenhaus</strong>es: „Wir sind<br />
froh, dass es die Krankenpflegschule gibt. Sie hilft<br />
uns qualifizierten Nachwuchs für unser Krankenhaus<br />
zu gewinnen."<br />
Stichwort: Anfänge der Krankenpflegeschule<br />
Die Geschichte der Krankenpflegschule reicht zurück<br />
bis in die 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts.<br />
Im August 1930 nahm die Schule ihren Lehrbetrieb<br />
auf. Möglich war die dafür amtliche Genehmigung<br />
geworden, weil zu diesem Zeitpunkt die beiden<br />
ersten fest angestellten Ärzte beim Krankenhaus<br />
beschäftigt waren. Zum ersten Kurs gehörten sieben<br />
Franziskanerinnen, drei Frauen und ein Mann aus<br />
<strong>Schwerte</strong>.<br />
Stichwort: Das Team der Krankenpflegeschule<br />
Tobias Strippel, Christiane Höbig und Hartwig Kattwinkel<br />
(von links)<br />
Das Team der Krankenpflegschule besteht aus der<br />
Leitenden Unterrichtsschwester Christiane Höbig,<br />
dem Lehrer für Pflegeberufe Hartwig Kattwinkel und<br />
Praxisanleiter Tobias Strippel. Daneben macht eine<br />
Vielzahl Dozenten die Schülerinnen und Schüler mit<br />
Spezialthemen ihrer Ausbildung vertraut.<br />
Selbstständig sein und<br />
im Team arbeiten –<br />
Ausbildungsaspekte an der<br />
Krankenpflegeschule<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong><br />
„Unsere Schülerinnen und Schüler sollen Selbstständigkeit<br />
lernen“, beschreibt die Leitende Unterrichtsschwester<br />
der Krankenpflegeschule Christiane Höbig<br />
ein wichtiges Ziel der Lehreinrichtung. Daneben<br />
werde viel Wert auf Gruppenarbeit gelegt sowie alle<br />
Neuerungen auf dem Pflegegebiet so schnell wie<br />
möglich aufgenommen.<br />
So beschäftigen sich die<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
während ihrer Ausbildung<br />
z. B. mit dem Thema basale<br />
Stimulation, was die<br />
grundlegende Anregung<br />
von schwer pflegebedürftigen<br />
Menschen mithilfe<br />
von Körperkontakt etc.<br />
bedeutet.<br />
Auch Kinästhetik wird vermittelt.<br />
Kinästhetik steht<br />
für Bewegung in Harmonie,<br />
was für die künftigen<br />
Krankenschwestern und -<br />
pfleger bedeutet, dass<br />
Frau Christiane Höbig,<br />
sie Techniken erlernen, Leitende Unterrichtsschwester<br />
dass bei einem Lagewechsel<br />
des Patienten nicht gegeneinander gearbeitet<br />
wird, sondern ein so genanntes bewegliches<br />
Gleichgewicht erreicht wird.<br />
Um den Ausbildungshorizont zu verbreitern, hat es<br />
sich die Schule zur Gewohnheit gemacht, mit Schülerinnen<br />
und Schülern Konferenzen und Kongresse<br />
zu besuchen. Im späteren Verlauf der Ausbildung<br />
haben die angehenden Pfleger und Schwestern die<br />
Möglichkeit, die praktische Arbeit des Pflegepersonals<br />
in Hospiz, Reha-Zentrum, Altenheim oder Gemeindekrankenpflege<br />
kennen zu lernen. Christiane<br />
Höbig: „Ich halte es persönlich für wichtig, dass<br />
unsere Schülerinnen und Schüler die ganze Breite<br />
des Berufes erfahren können. Dafür wollen wir unseren<br />
Beitrag leisten.“<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002 33
Eiine Abteeilung sstteellt sich vor<br />
34<br />
Berufsziel: Krankenschwester/-pfleger – Beispiele<br />
17 neue Krankenpflegeschüler haben am 1. Oktober ihre Ausbildung begonnen. Jeder hat<br />
Erwartungen, Vorstellungen und Gründe, warum er diesen Beruf lernen will. <strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> hat mit<br />
drei der jungen Leute des neuen Kurses gesprochen:<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002<br />
Dennis Ratzer (18), Dortmund:<br />
Steffi Lategahn (20) aus Menden:<br />
„Dass mir Pflege Spaß macht habe ich zuletzt noch einmal gemerkt, als<br />
ich mich um mein krankes Pferd „Sternchen“ gekümmert habe. Ich<br />
arbeite gerne mit Menschen und ein Praktikum im Krankenhaus hat<br />
mich darin bestätigt, dass die Arbeit als Krankenschwester das Richtige<br />
für mich ist. In diesem Beruf habe ich feste Arbeitszeiten und trotzdem<br />
Abwechslung. Durch den Wechsel der Schichten hat man schließlich<br />
Zeit etwas zu erledigen, während andere arbeiten. Also, ich bin kein Typ<br />
für starre Bürozeiten.“<br />
„Meine Oma hat mich darauf hingewiesen, dass am <strong>Marienkrankenhaus</strong><br />
ausgebildet wird. Dann habe ich mich umgehört und mitbekommen,<br />
dass die Klinik einen sehr guten Ruf hat. Über die Tätigkeit des<br />
Krankenpflegers hat mich meine Cousine informiert, die selbst Krankenschwester<br />
ist. In ihm kann ich anderen Menschen helfen. Außerdem<br />
hat er Zukunft."<br />
Carina Szalai (19) Leipzig:<br />
„Ich habe schon früh gewusst, dass ich Krankenschwester werden<br />
wollte. Später habe ich dann ein Praktikum gemacht. In Leipzig ist es<br />
aber nicht so einfach, eine Ausbildungsstelle zu finden, deshalb habe ich<br />
mich auch in <strong>Schwerte</strong> beworben. Was die Unterbringung angeht, hatte<br />
ich Glück, ich habe ein Zimmer im Wohnheim bekommen. Um den Kontakt<br />
nach Hause nicht abreißen zu lassen, wird viel telefoniert. Daneben<br />
will ich aber auch <strong>Schwerte</strong> und seine Umgebung kennen lernen.“
Die Bilanz des Projektes war allgemein positiv<br />
Verantwortung übernehmen<br />
<strong>Ein</strong>e Abteilung stellt sich vor<br />
Schüler-Projekt<br />
Ausbildung in einem neuen Rahmen:<br />
Wie es ist, eigenständig und eigenverantwortlich<br />
Patienten zu betreuen, den Arbeitsablauf und Pflegeplanungen<br />
zu organisieren: Diese Erfahrungen konnten<br />
jetzt Krankenpflegeschülerinnen und -schüler am<br />
Ende ihres zweiten Ausbildungsjahres in einem<br />
Schülerprojekt machen.<br />
An zwei Tagen im Juli waren die angehenden Krankenschwestern<br />
und -pfleger auf Station 4c eingesetzt,<br />
einer schwerpunktmäßig internistischen Station.<br />
<strong>Ein</strong> Teil der Station wurde für das Projekt in einzelne<br />
kleine Bereiche, die bis zu sechs Patienten umfassten,<br />
eingeteilt. Jeder Schüler hatte nun in seinem<br />
Bereich eigenverantwortlich und eigenständig die<br />
Pflege am Patienten und die anfallenden organisatorischen<br />
Aufgaben zu planen und durchzuführen. Die<br />
Schülerinnen / -schüler wurden während dieser Zeit<br />
kontinuierlich durch Mitarbeiter der Krankenpflegeschule<br />
und einer examinierten Pflegekraft der Station<br />
kontrolliert und betreut. Auch der Stationsarzt stand<br />
zur Verfügung.<br />
Zu Beginn der beiden Tage merkten die Schüler<br />
schnell, was es heißt, eigenständig zu arbeiten und<br />
für die geleistete Arbeit Verantwortung zu übernehmen.<br />
So entstanden zu Beginn schon mal hier und da<br />
Schwierigkeiten in der Koordination der einzelnen<br />
Tätigkeiten, wie z. B.: „Zuerst den Blutdruck des<br />
Patienten messen, danach die Visite ausarbeiten und<br />
?<br />
?<br />
Auflösung von Seite 31<br />
(... und wer ist das?)<br />
? ? ? ?<br />
eigenständig Patienten betreuen<br />
Schüler-Projekt auf der Station 4c<br />
Werner Adrian, (Technischer Leiter)<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong><br />
anschließend das Atemtraining durchführen oder<br />
aber alles lieber doch umgekehrt machen!“<br />
Schon nach kurzer Zeit allerdings waren diese<br />
Anfangsschwierigkeiten überwunden und die Schülerinnen<br />
und Schüler begannen die Aufgaben individuell<br />
und unter Kontrolle eigenständig zu lösen.<br />
Damit erlebten die Krankenpflegeschülerinnen und<br />
-schüler bereits im Laufe ihrer Ausbildung einen Rollenwechsel,<br />
mit dem sie auf das Berufsleben nach<br />
dem Examen vorbereitet wurden.<br />
Die Bilanz des Projekts war allgemein positiv: So<br />
waren Schülerinnen und Schüler mit ihrer Arbeit als<br />
„eigenverantwortliche“ Pflegekräfte sehr zufrieden,<br />
da sie in dieser Zeit die Pflege „ihrer“ Patienten<br />
komplett planen und gestalten konnten.<br />
Auch die Patienten fühlten sich durch den engen<br />
Kontakt zu den für ihren Bereich zuständigen Pflegepersonen<br />
(Schüler) optimal versorgt und so mancher<br />
war traurig als die zwei Tage vorbei waren.<br />
Schließlich wertete auch die Krankenpflegeschule<br />
das Schüler-Projekt als Erfolg, u. a. weil die Schüler<br />
mit dieser Art des praktischen Unterrichts optimal auf<br />
ein Berufsleben nach dem „Examen“ vorbereitet<br />
werden können. Deshalb ist geplant, künftig ähnliche<br />
Projekte zu organisieren.<br />
[ Tobias Strippel ]<br />
Krankenpfleger, Praxisanleiter<br />
Berufsleben<br />
?<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002 35
SSeeeellssoorge<br />
36<br />
Seelsorge<br />
1. Die Sorge um den konkreten Menschen, besonders<br />
in Krankheit und Leid, steht nicht nur im<br />
<strong>Blick</strong>punkt eines katholischen Krankenhauses, sondern<br />
ebenso auch in der Mitte der biblischen Botschaft<br />
des Alten und Neuen Testamentes. Schon die<br />
Schöpfungserzählung am Anfang der Bibel, im Buch<br />
Genesis, zeigt das doppelte Antlitz des Menschen: Er<br />
ist unverwechselbares und letztlich unvergleichbares<br />
Individuum und zugleich zutiefst angewiesen auf den<br />
Mitmenschen, ohne den er überhaupt nicht leben<br />
könnte. Die Bibel drückt das so aus: „Gott schuf also<br />
den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes<br />
schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie.“ (Gen<br />
1,27) Daraus folgen zwei grundlegende Verhaltensweisen<br />
für unseren Umgang Miteinander und den<br />
uns anvertrauten Menschen, sowohl im Verhältnis<br />
Vorgesetzte – Untergebene, wie auch im Verhältnis<br />
Ärzte / Pfleger – Patienten.<br />
2. Die erste fundamentale Haltung in einem katholischen<br />
Krankenhaus lautet: Der Mensch ist nicht einfach<br />
„Behandlungsmaterial“, auch nicht einfach zahlender<br />
Kunde oder rechtsbewehrter Arbeitnehmer<br />
oder weisungsbefugter Arbeitgeber. Das alles ist<br />
richtig, aber vom christlichen Standpunkt aus nicht<br />
genug. Der Mensch hat nämlich nicht nur eine Funktion,<br />
sondern ist viel mehr: Person! Das Wort kommt<br />
vom griechischen Wort „prosopon“ für „Theatermaske“<br />
und meint: Der Mensch drückt mehr aus, als es<br />
zunächst den Anschein hat, durch ihn tönt immer<br />
Gottes Stimme und Wesen hindurch. Person meint:<br />
Als Ebenbild Gottes ist der Mensch mit unvergleichlicher<br />
Würde ausgestattet, unendlich kostbar und<br />
zugleich auch ein unendliches Geheimnis – so sehr,<br />
dass er sich manchmal selbst nicht versteht! Das ist<br />
wichtig für den Umgang Miteinander, unter Ärzten<br />
und Pflegepersonal, auch und gerade im Umgang mit<br />
den Patienten: Sich behandeln wie kostbare geheimnisvolle<br />
verletzliche Ebenbilder des unsichtbaren Gottes!<br />
Sich annehmen wie geheimnisvolle Botschaften<br />
aus der Welt Gottes, die nur allmählich (und wahrscheinlich<br />
nur sehr schwer innerhalb einer durchschnittlichen<br />
Verweildauer von fünf Tagen!) zu entzif-<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002<br />
Diagnose Herzerweiterung! g!<br />
Grundsätze der Führungsethik<br />
und des Umgangs Miteinander.<br />
fern sind! Ehepartner, Geschwister und Freunde wissen<br />
ein Lied davon zu singen. Das gilt aber auch im<br />
alltäglichen Umgang des Arbeitstages. Für den Christen<br />
gibt es eigentlich gar keine Arbeitsverhältnisse,<br />
sondern nur Menschenverhältnisse! Wie viel Behutsamkeit<br />
und Geduld und sanfte Energie sind nötig,<br />
wie viele Worte des Dankes und der Entschuldigung.<br />
Mühsam, gewiß! Aber mich persönlich tröstet dann<br />
immer der Gedanke, dass auch Gott selbst mit uns<br />
unendlich viel Geduld hat. Freilich auch: unendlich<br />
viel Mühe – ob er wohl manchmal über uns seufzt?<br />
Dann dürften wir es auch…<br />
3. Die zweite fundamentale Haltung in einem katholischen<br />
Krankenhaus kann so beschrieben werden:<br />
Nur gemeinsam sind wir Ebenbild Gottes! Es ist<br />
bemerkenswert, dass Adam und Eva gemeinsam als<br />
Ebenbild bezeichnet werden, allein und für sich sind<br />
sie unvollständig. Oft sind wir im Alltag und im Konkurrenzkampf<br />
geneigt, den Mitmenschen ständig als<br />
Wettbewerber oder gar lästigen Nebenbuhler anzusehen,<br />
ganz nach dem bösen Wort des englischen<br />
Philosophen Thomas Hobbes „Der Mensch ist dem<br />
Menschen ein Wolf!“ Und der französische Denker<br />
Pascal sagt es nochmals anders, aber in ähnlicher<br />
Weise: „Mein Platz an der Sonne! Damit beginnt<br />
jeder Krieg unter Menschen!“ Im Hintergrund steht<br />
ein chronisches Leiden, ja die grundlegende Erbkrankheit<br />
des Menschen überhaupt: ein schier<br />
unausrottbares Misstrauen gegenüber dem Mitmenschen,<br />
von dem wir doch zugleich und insgeheim<br />
wissen, dass wir ohne ihn nicht leben könnten. Aber<br />
vielleicht erbost uns gerade das inwendig und verleitet<br />
zu kleinen Schadloshaltungen, zu kleinen Nadelstichen<br />
und Bosheiten, zu kleinen Rachefeldzügen<br />
und Boykottaktionen? Und<br />
wiederum gilt das<br />
für den Umgang<br />
von Vorgesetzten<br />
und Untergebenen:<br />
Vor<br />
Gott gibt es<br />
keine Hierar
Seelsorge<br />
chien! Das sollte uns Mahnung sein. Wer führen soll,<br />
tut dies um des Gemeinwohles und der besseren<br />
Ausschöpfung aller Talente willen, nicht zur Befriedigung<br />
von Machtgefühlen. Wer gehorcht, tut dies in<br />
Anerkennung von Begabung und in Verantwortung<br />
für den eigenen Bereich, nicht in dumpfer Apathie.<br />
Und es gilt auch im Umgang mit Patienten: Gerade<br />
der Leidende ist vielleicht oft nicht sehr sympathisch,<br />
sondern mürrisch oder sogar abstoßend. Auch hier<br />
kann der Gedanke an Gott weiterhelfen: Christus<br />
kam nicht im Hilton-Hotel zur Welt, sondern in der<br />
stinkenden Krippe zu Betlehem. Kein gemütvolles<br />
Krippenspiel, sondern harte und auch abstoßende<br />
Realität. Es ist wahr: Gott fordert uns und unsere<br />
Geduld heraus, und er mutet uns viel zu. Aber auf<br />
Dauer bereichert uns das viel mehr, als wenn wir uns<br />
ängstlich oder brutal voneinander abkapseln und<br />
unmerklich (aber tödlich sicher) dabei verarmen und<br />
innerlich verhungern. Der Reichtum ist der Mitmensch,<br />
der uns gerade dadurch bereichert, dass er<br />
uns herausfordert.<br />
4. In jedem guten Krankenhaus werden viele Krankheiten<br />
bekämpft und behandelt und manche auch<br />
Am Samstag,<br />
dem 10. August<br />
fand um 14.30<br />
Uhr der 1. Gedenkgottesdienst<br />
in der<br />
Kapelle statt.<br />
Angeschrieben<br />
wurden diejenigen,<br />
die von<br />
Januar bis Ende<br />
Juli diesen Jahres hier im Krankenhaus einen<br />
Angehörigen verloren haben. <strong>Ein</strong> Kreis von 7 Mitarbeiterinnen<br />
hatte diesen Gottesdienst vorbereitet.<br />
Während der Feier halfen außerdem 3 Grüne<br />
Damen von der Gruppe „Sterbebegleitung“.<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong><br />
erfolgreich geheilt. Darunter sind auch viele Herzerkrankungen.<br />
Bei allem Respekt den Kardiologen<br />
gegenüber: In einem katholischen Krankenhaus dürfte<br />
niemals die geistige Herzerweiterung bekämpft<br />
werden. Schon die altchristlichen Wüstenväter<br />
erwähnen diese Haltung: Gemeint ist eine großzügige<br />
Weitherzigkeit des Verstehens und Helfens. Die<br />
„dilatatio cordis spiritualis“ (so der medizinische<br />
Fachausdruck frei nach Pschyrembel) ist nämlich ein<br />
notwendiges und notwendendes Leiden des Christen:<br />
Man leidet aneinander und daran, dass man sich<br />
so oft missversteht, und man ist fest entschlossen,<br />
lieber mit geistiger Herzerweiterung zu sterben, als<br />
an innerer vereinsamter selbstvergötzter Verödung<br />
zugrunde zu gehen!<br />
[ Dr. Peter Schallenberg ]<br />
Direktor der KOMMENDE<br />
(Sozialinstitut des Erzbistums<br />
Paderborn), Dortmund.<br />
Gedenkgottesdienst<br />
Etwa 80 der Angeschriebenen waren gekommen,<br />
manche mit ihrer ganzen Familie. Im Gottesdienst<br />
haben wir uns noch einmal an die Verstorbenen<br />
erinnert und nachdem ihre Namen genannt<br />
waren, haben die Teilnehmer während einer kurzen<br />
Musik für ihre verstorbenen Angehörigen ein<br />
Licht an der Osterkerze angezündet und auf den<br />
Altar gestellt.<br />
Es war eine bewegende Feier und die Resonanz<br />
mehrheitlich positiv. Etwa 1/3 kamen mit in die<br />
Cafeteria zum anschließenden Kaffeetrinken. Dort<br />
standen ihnen die Mitarbeiterinnen für Gespräche<br />
zur Verfügung. Der Gedenkgottesdienst soll in<br />
Zukunft zwei Mal im Jahr stattfinden.<br />
[ Theresia Kruse (Krankenhausseelsorgerin) ]<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002 37
Im <strong>Blick</strong>punkt<br />
38<br />
Patientenforum im <strong>Marienkrankenhaus</strong><br />
Leben bis zuletzt –<br />
Plädoyer für humanes Sterben<br />
im Krankenhaus<br />
„Ich würde mir wünschen, dass die Sozialbetreuung<br />
von Sterbenden und ihren Angehörigen einmal so<br />
sein wird wie bei werdenden Eltern“: Dass das von<br />
ihr genannte Ziel noch lange nicht erreicht ist, weiß<br />
Michaela Becker durchaus. Damit sich das ändert,<br />
hatte die Stationsleiterin der Station 1a zusammen<br />
mit der Anästhesistin und Oberärztin Dr. Monika<br />
Matern im September zum Patientenforum „Leben<br />
bis zuletzt – Plädoyer für ein humanes Sterben im<br />
Krankenhaus“ eingeladen.<br />
Wie wird eine Patientenverfügung verfasst? Welche<br />
Angebote für Sterbende und ihre Angehörigen gibt<br />
es im <strong>Marienkrankenhaus</strong>? Welche Möglichkeiten<br />
gibt es, Sterbenskranke tatsächlich schmerzfrei zu<br />
bekommen? <strong>Ein</strong>e Menge gab es für die Besucher in<br />
der Cafeteria im 5. Stockwerk zu erfahren.<br />
Dr. Monika Matern<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002<br />
Berichten konnten die<br />
beiden Expertinnen, dass<br />
es bereits jetzt ein umfangreiches<br />
Angebot am<br />
<strong>Marienkrankenhaus</strong> gibt,<br />
um Sterbende und Angehörige<br />
in der letzten<br />
Lebensphase nicht allein<br />
zu lassen (vgl. Zusatzinformationen<br />
auf dieser<br />
Seite). Bis Ende des Jahres<br />
sollen zusätzlich<br />
noch zwei so genannte<br />
Palliativräume entstehen.<br />
Das sind Krankenzimmer,<br />
die durch eine<br />
Michael Becker<br />
wohnlichere Ausstattung für die Sterbenden und ihre<br />
Angehörigen eine andere Atmosphäre schaffen, als<br />
die vielfach sonst empfundene Nüchternheit. Außerdem<br />
wurde mit der Fortbildung von Krankenhausmitarbeitern<br />
in diesem Bereich begonnen.<br />
Trotzdem müsse sich, so Monika Matern, noch einiges<br />
in Gesellschaft und Krankenhaus ändern: „So<br />
würde den Ärzten zurzeit während der Ausbildung<br />
lediglich vermittelt zu heilen. Folglich fällt es vielen<br />
Medizinern schwer, damit umzugehen, dass Patienten<br />
nicht mehr heilbar sind.“ Doch nicht nur Ärzte<br />
und Krankenschwestern seien gefordert. Jeder einzelne<br />
könne etwas dagegen tun, damit das Horrorszenario,<br />
dass er gegen seinen Willen durch Maschinen<br />
am Leben gehalten wird, nicht eintrifft. Matern:<br />
„Dann muss man sich aber rechtzeitig mit Sterben<br />
und Tod auseinandersetzen, an Patientenverfügung<br />
oder Betreuungsvollmacht denken. Mit diesem<br />
Appell wollten sich Matern und Becker aber nicht<br />
begnügen: Es ginge auch darum Mut zu machen,<br />
Sterbende mit nach Hause zu nehmen. Netzwerke,<br />
die die einzelnen dabei unterstützen würden, gäbe es<br />
bereits. Insgesamt gehe es um eine Umorientierung<br />
in der Gesellschaft im Hinblick aufs Sterben: Der<br />
Mensch müsse wieder im Mittelpunkt stehen.<br />
Wer sich über Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht<br />
und Betreuungsverfügung informieren will<br />
oder andere Fragen zum Thema „Sterben im Krankenhaus“<br />
hat , kann sich gerne an den Sozialdienst<br />
des <strong>Marienkrankenhaus</strong>es wenden.<br />
[ Christoph Kollmann ]
Im <strong>Blick</strong>punkt<br />
Zielsetzung der Palliativmedizin<br />
Vier fundamentale Zielsetzungen der Palliativmedizin im Zusammenhang mit dem Tod sind:<br />
1. Denen, die noch nicht sterben müssen, leben zu helfen und zwar vollständig, wie es ihnen möglich ist;<br />
Hilfsaktion für die Hochwasserkatastrophe 2002<br />
Wir bedanken uns bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich<br />
an unserer Sammelaktion mit ihren großzügigen Spenden beteiligt<br />
haben.<br />
Bei der Spendenaktion kam ein Betrag von 900 EUR zusammen,<br />
zusätzlich wurden beim Betriebsfest 140 EUR gesammelt. Der<br />
Betrag wurde von der MAV um 460 EUR aufgestockt.<br />
Die gesamte Spende beträgt somit 1.500 EUR.<br />
Das Geld wurde direkt an die „Werkstatt St. Josef“ in Dresden (Foto) überwiesen. Diese Werkstatt für körperlich<br />
und geistig behinderte Menschen wurde durch das Hochwasser vollkommen zerstört. Hier haben 205 körperlich<br />
und geistig behinderte Menschen ihren Arbeitsplatz verloren. Sie wurden in der Werkstatt betreut und<br />
angeleitet und haben ihre Arbeit mit großem Eifer gemeistert.<br />
Das Geld wird für dringend benötigte <strong>Ein</strong>richtungsgegenstände verwendet, wie z. B. in der Tischlerei für eine Telefonanlage,<br />
einen Ersatz für die Computertechnik, Büromöbel, eine Sonnenschutzvorrichtung für die Interimsarbeitsräume,<br />
in denen die Betreuten vorübergehend tätig sind, Arbeitsgeräte wie Bohrmaschinen und Schleifmaschinen.<br />
Darüber hinaus sollen therapeutisches Material und Musikinstrumente angeschafft werden. Den<br />
Behinderten soll hiermit während der Übergangsphase eine physiotherapeutische Betreuung geschaffen werden.<br />
Nochmals vielen Dank für Ihre Spende.<br />
Die Mitarbeitervertretung<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong><br />
2. denen, die nicht mehr länger leben können, zu helfen, zur rechten Zeit zu sterben, nicht zu früh und nicht zu spät;<br />
3. denen, die jetzt sterben müssen und die im Sterben liegen, zu helfen mit Würde und in Frieden zu sterben;<br />
4. denen, die nach dem Tod eines geliebten Menschen vom Verlustgefühl überwältigt werden, zu helfen, durch<br />
ihre Trauer zu gehen und loslassen zu können.<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002<br />
39
IImm BBlliickkppunkt<br />
40<br />
Rabenvater<br />
auf dem Dach<br />
<strong>Marienkrankenhaus</strong> geht bei<br />
der Taubenabwehr ungewöhnliche Wege<br />
Manche könnten den Raben, der auf dem Balkon der<br />
Krankenhaus-Cafeteria weit sichtbar, hoch über<br />
<strong>Schwerte</strong> thront, für ein neues Wahrzeichen des<br />
<strong>Marienkrankenhaus</strong>es halten. Weit gefehlt. Die<br />
Vogelfigur erfüllt einen wichtigen Dienst im Krankenhaus.<br />
Sie soll auf natürliche Art und Weise lästige<br />
Besucher, Tauben nämlich, abwehren.<br />
„Die große Taubenplage hatten wir vor rund fünf Jahren.<br />
Da waren die Tiere fast überall. Manche Patienten<br />
konnten kaum das Fenster öffnen“, erzählt der<br />
Leiter der Wirtschaftsdienste Herbert Hemmersbach.<br />
Durch unterschiedliche Maßnahmen konnte<br />
das Übel in der Zwischenzeit reduziert werden, vor<br />
ein paar Monaten wurde zum letzten Schlag ausgeholt:<br />
Hemmersbach erklärt das Abwehr-Prinzip: „Wenn<br />
Tauben die Silhouette eines Rabens sehen, wird bei<br />
ihnen eine angeborene Fluchtreaktion ausgelöst.“<br />
Gewusst habe er davon schon immer, aber die Figuren<br />
standen halt nicht zur Verfügung – bis sich Hemmersbach<br />
einmal zum Brötchen kaufen aufmachte:<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002<br />
Der „Rabenvater“ Herbert Hemmersbach<br />
„Beim Bäcker<br />
habe ich eine solche Rabenfigur gesehen. Da habe<br />
ich sofort gehandelt.“ Zuerst besorgte er sich die<br />
Adresse des Lieferanten, dann wurde zusammen mit<br />
seiner Stellvertreterin Verena Marquart an einem<br />
Schlachtplan getüftelt: Wie viele Raben werden<br />
benötigt, wo werden sie am besten aufgestellt,<br />
usw.? Verena Marquart: „Wir haben sie an Orte<br />
gesetzt, die beliebte Landeplätze der Tauben waren.“<br />
Gesagt, getan: Kurz nach der Lieferung montierte der<br />
technische Dienst des Krankenhauses zusammen<br />
mit Hemmersbach elf der kleinen Plastikvögel in<br />
schwindelnder Höhen.<br />
Offenbar waren das die richtigen Stellen. Schließlich<br />
konnte „Rabenvater“ Hemmersbach in der<br />
Zwischenzeit feststellen, dass sich der Taubenbesuch<br />
weiter reduziert hat. Doch ein Selbstläufer ist es<br />
nicht. Denn immer wieder muss er schauen, ob die<br />
schlauen Vögel sich nicht an die Abwehrattrappen<br />
gewöhnt haben. Dann müssten sie an neue Stellen<br />
versetzt werden, damit die Plastikvögel ihr Vertreibungswerk<br />
fortsetzen können. Hemmersbach: „Es<br />
ist der beste Weg Tauben schonend fernzuhalten. Im<br />
Park sollen sich die Tiere ruhig rumtreiben. In und an<br />
einem Krankenhaus haben sie aus hygienischen<br />
Gründen nichts zu suchen.“<br />
[ Christoph Kollmann ]
KKoongrresse,, VVerraanstalttungen, Aussteellungen<br />
Kongresse, Veranstaltungen, Ausstellungen<br />
Kongresse, Veranstaltungen, Ausstellungen<br />
„Mauseloch“ stellt<br />
Kinderkunstwerke aus<br />
Die Kinderstube Ergste e.V. „Mauseloch“ wird auch in diesem<br />
Jahr Kunstwerke ihrer Kinder im Krankenhausfoyer ausstellen.<br />
„Schon unsere Ausstellung im Frühjahr 2000 war für die Kinder<br />
ein großer Erfolg und zusätzlich eine Gelegenheit, unsere sozialpädagogische<br />
Arbeit in der Öffentlichkeit vorzustellen“, so einstimmig<br />
die Erzieherinnen des „Mauselochs“. Im Rahmen des<br />
Projektes „Kunst und Kultur“ wird für die Kinder der Erfahrungsbereich<br />
der Kreativität vertieft und erweitert. Den Kindern sollen<br />
so verschiedene Gestaltungstechniken nähergebracht werden<br />
sowie die Möglichkeit gegeben werden, die individuellen Fähigkeiten<br />
zu erkennen. „Durch das Repräsentieren der Kunstwerke<br />
im Krankenhaus werden diese und die Kinder anerkannt und<br />
geachtet. Das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein der<br />
Kinder wird so gestärkt.“ Das Erzieherteam freut sich daher, dass<br />
vom 07.11. - 29.11.2002 im <strong>Marienkrankenhaus</strong> die Möglichkeit<br />
besteht, die Kunstwerke vorzustellen.<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong><br />
Kongresse, Veranstaltungen, Ausstellungen<br />
Glückliches Baby – aber wie?<br />
Wenn ein neues, kleines Lebewesen das Licht der Welt erblickt, ist vieles neu. Vieles verändert sich und man<br />
muss sich erst einmal auf die neue Situation einstellen. Im Krankenhaus bekommt man die ersten wichtigen Hilfestellungen<br />
und zu Hause gibt es gute Unterstützung von der nachsorgenden Hebamme. Und danach? In einem<br />
Informationsvortrag wird die Krankengymnastin Verena Doennig-Wagener über die motorische Entwicklung<br />
im ersten Lebensjahr eines Kindes berichten. Die Veranstaltung wendet sich an werdende Eltern und welche,<br />
die es bereits sind oder einfach auch an alle Interessierte. Die Teilnehmer erhalten einen kleinen Verhaltensleitfaden<br />
und werden in die Welt der faszinierenden Entwicklung im ersten Lebensjahr eines Kindes eingeführt.<br />
Natürlich möchte jeder für sein Kind nur das Beste und versucht es, so gut es geht zu fördern. Doch manchmal<br />
ist weniger mehr. Die Referentin gibt in diesem Zusammenhang einen Überblick über die Für und Wider von Babygeräten<br />
und erläutert ihre Wirkungen.<br />
Sämtliche Informationen, die an den Informationsabenden vermittelt werden, sind in einem Skript zusammengefasst<br />
und werden anschließend unentgeltlich zur Verfügung gestellt.<br />
Der nächste Veranstaltungstermin ist:<br />
05.12.2002 (Donnerstag)<br />
um 19:30 Uhr.<br />
Der Vortrag findet in der Cafeteria (5.OG) des <strong>Marienkrankenhaus</strong>es statt. (<strong>Ein</strong>tritt frei)<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002 41
AAuffgeschnappt –– FFür Sie geelesen<br />
42<br />
Aufgeschnappt – Für Sie gelesen<br />
Engel über allem<br />
Schutz, Geborgenheit und Freude<br />
„Mensch, lerne tanzen,<br />
sonst wissen<br />
die Engel im Himmel<br />
nichts mit dir anzufangen“,<br />
sagte schon<br />
der Philosoph, Kirchenlehrer<br />
und Bischof<br />
des 4. Jahrhunderts,<br />
der Heilige<br />
Augustinus.<br />
In einem kleinen<br />
Büchlein befasst sich<br />
jetzt die Autorin und<br />
Lektorin Christine<br />
Stecher mit den im<br />
christlichen Glauben als Boten Gottes bezeichneten<br />
Mittelwesen zwischen Gott und Mensch.<br />
„Engel sind wie Sonnenstrahlen. Sie sind Boten des<br />
Lichts. Ihre Botschaft ist die Allmacht der Liebe.“:<br />
Mit diesen Worten beginnt sie ihr Buch „Engel über<br />
allem“. Nun meint sie mit diesem Titel nicht, dass sie<br />
durch ein fernes Himmelszelt schweben, sondern,<br />
dass Engel die Menschen nie verlassen, stets den<br />
göttlichen Seelenfunken in uns ansprechen.<br />
Auf allen der mehr als 100 Seiten ist die Faszination<br />
zu spüren, die die Himmelsboten auf die Autorin ausüben.<br />
Dabei gibt sich Stecher überzeugt: Nur „wir<br />
selbst können uns manchmal taub stellen, um nichts<br />
zu fühlen und ihre feine Stimme nicht zu hören.“<br />
Auch wer diese Sicht nicht auf Anhieb teilt, erfährt in<br />
dem Büchlein eine Menge Konkretes über Engel.<br />
So bemüht sich Stecher wie vor ihr schon Mystiker,<br />
Theologen und Philosophen wie Hildegard von Bingen,<br />
Thomas von Aquin oder Rudolf Steiner die<br />
„himmlische Ordnung“ zu beschreiben.<br />
Zu erfahren ist beispielsweise, dass es eine wahre<br />
Engelsschar gibt – und die sind gut organisiert: So<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002<br />
existiert z. B. für jeden Wochentag ein Engel (Sonntag:<br />
Michael, Montag: Gabriel, Dienstag: Camael,<br />
Mittwoch: Raphael, Donnerstag: Sachiel, Freitag:<br />
Anael, Samstag: Cassiel.) Ja, sogar die 24 Stunden<br />
des Tages und der Nacht sind zwischen den Engeln<br />
Michael, Gabriel, Camael, Raphael, Sachiel, Anael,<br />
Cassiel und Samael aufgeteilt.<br />
Schließlich stehen auch vier Symbole für Engel als<br />
Hüter der Elemente: das Quadrat für den Engel Uriel<br />
und das Element Erde, die Mondsichel für Gabriel<br />
und das Element Wasser, den Kreis für Raphael und<br />
das Element Luft, sowie das Dreieck für Michael und<br />
das Element Feuer.<br />
Doch Christine Stecher will eben nicht nur informieren.<br />
Sie will ihren Lesern die Engel auch auf andere<br />
Art näher bringen. Gleich mehrere Meditationen finden<br />
sich in ihrem Buch, „um mit dem Herzen (zu)<br />
sehen“ bzw. den „Engel (zu) umarmen“. Sie nennt<br />
mit Beten, Singen und Musizieren, Malen, Schreiben<br />
und Spielen (!) sogar eine Reihe einfacher Wege, um<br />
mit den Engeln Kontakt aufzunehmen.<br />
Daneben steht ihr indirekter Aufruf, ganz bewusst<br />
wie ein Engel zu handeln, wenn ein anderer Hilfe<br />
braucht. Um mit der Schriftstellerin Rose Ausländer<br />
zu sprechen, den „Engel in Dir“ zu entdecken:<br />
„Der Engel in dir freut sich über dein Licht,<br />
weint über deine Finsternis.<br />
Aus seinen Flügeln rauschen Liebesworte,<br />
Gedichte, Liebkosungen.<br />
Er bewacht deinen Weg.<br />
Lenk deinen Schritt engelwärts.“<br />
Christine Stecher in ihrem Buch „Engel über allem.<br />
Schutz, Geborgenheit und Freude“.<br />
ISBN-Nr. 3-442-16441-9
SSppaßßseitee<br />
Spaßseite<br />
Zum Schmunzeln<br />
Heute schon gelacht?<br />
Die Lehrerin der Klasse 5a ist krank, und<br />
die Klasse beschließt, sie mal zu besuchen.<br />
Ilse geht hinein, kommt nach 10<br />
Minuten wieder heraus, und sagt: „Es<br />
gibt keine Hoffnung mehr, sie kommt<br />
morgen wieder zur Schule.“<br />
Unterhalten sich zwei Knackies. Der eine<br />
fragt: „Welches ist eigentlich dein Lieblingsgericht?“<br />
Da antwortet der andere:<br />
„Ich habe keins; bis jetzt haben mich alle<br />
schuldig gesprochen!“<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong><br />
<strong>Ein</strong>stellungstest bei der Kripo: Der Prüfer zeigt dem 1.<br />
Bewerber ein Foto aus der Verbrecherkartei und fragt:<br />
„Was fällt Ihnen bei diesem Mann auf?“ Bewerber 1<br />
überlegt gründlich und ruft dann: „Ha, der hat nur ein<br />
Ohr!“ Der Prüfer sieht sich das Bild an – eine Profilaufnahme<br />
– schüttelt den Kopf und sagt: „Durchgefallen.“<br />
Bewerber 2 tritt ins Zimmer, erhält die gleiche<br />
Frage zum selben Bild, überlegt gründlich und<br />
ruft schließlich: „Ha, der hat ja nur ein Ohr!“ Kopfschütteln<br />
– Durchgefallen. Bewerber 3, das selbe<br />
Spiel. Er überlegt, überlegt und überlegt und sagt<br />
schließlich: „Dieser Mann trägt Kontaktlinsen!“<br />
Der Prüfer stutzt, schaut sich das Bild genauer an,<br />
kann nichts erkennen, ließt dann in der Personenbeschreibung<br />
nach und tatsächlich: Kontaktlinsen!<br />
Freudig erregt gratuliert er dem Bewerber:<br />
„Sagenhaft, Sie sind genau der Richtige,<br />
wie haben Sie das bloß erkannt?“ Sagt Bewerber<br />
3: „Naja, wie könnte der denn eine Brille<br />
tragen – mit nur einem Ohr!“<br />
<strong>Ein</strong> Bauer wurde zu sechzig Tagen Gefängnis verurteilt. Seine Frau schrieb ihm wütend einen Brief:<br />
„Jetzt, wo du im Loch sitzt, erwartest du wohl von mir, dass ich das Feld umgrabe und Kartoffeln<br />
pflanze? Aber nein, das werde ich nicht tun!“ Sie bekam als Antwort: „Trau dich bloss nicht, das Feld<br />
anzurühren, dort habe ich das Geld und die Gewehre versteckt!“ <strong>Ein</strong>e Woche später schreibt sie ihm<br />
erneut einen Brief: „Jemand im Gefängnis muss deinen Brief gelesen haben. Die Polizei war hier und<br />
hat das ganze Feld umgegraben, ohne etwas zu finden.“ Die Antwort ihres Mannes: „So, jetzt kannst<br />
du die Kartoffeln pflanzen!“<br />
In der Presse war zu lesen:<br />
„Speziell in Japan und China liegen die Durchschnittstemperaturen weit über den Mittelwerten.“<br />
(Aus der Berliner Zeitung)<br />
Temperaturen von 30 Grad und kein Regen. Der Naturschutzbund Deutschland gibt Tipps für den richtigen<br />
Umgang mit Wasser im Garten: Stellen Sie eine Regentonne auf. (Aus dem Hamburger Abendblatt)<br />
Sein Haushälter, der noch schlief, sah den Anwalt und seinen Mörder im Flur kämpfen. (Aus der Münchner tz)<br />
Festprogramm eines Rinderzuchtvereines:<br />
10.00 Uhr: Ankunft der Rinder<br />
11.00 Uhr: Empfang der Ehrengäste<br />
12.00 Uhr: Gemeinsames Mittagessen<br />
Endlich Hilfe für die toten Schweine (Aus dem Landshuter Wochenblatt)<br />
<strong>Ein</strong>-<strong>Blick</strong> · Nov 2002 43
Wir suchen<br />
... die mit uns gemeinsam moderne Konzepte der<br />
Krankenpflege umsetzen möchten. <strong>Ein</strong> sicher nicht<br />
immer einfacher Job. Wenn Sie bereit sind, sich den<br />
hohen Herausforderungen einer Ausbildung zur / zum<br />
Krankenschwester / Krankenpfleger zu stellen, dann<br />
sind Sie bei uns richtig.<br />
Chancen für eine sichere Zukunft...<br />
- Attraktive Ausbildungsvergütung<br />
- Wohnmöglichkeit<br />
- Beste Aussicht der Weiterbeschäftigung<br />
- Diverse Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
(z.B. OP, Intensiv, Anästhesie)<br />
- Aufbaustudiengänge (Pflegewissenschaft,<br />
-management, -pädagogik)<br />
Bewerbungen richten Sie bitte an<br />
<strong>Marienkrankenhaus</strong> <strong>Schwerte</strong> - Pflegedienstleitung -<br />
Goethestr. 19 · 58239 <strong>Schwerte</strong><br />
✆ 02304/109-217<br />
junge Leute<br />
für unser Krankenhaus...<br />
Infos: www.marien-kh.de<br />
Kolöchter WA · <strong>Schwerte</strong>