WELLNESS WORLD Business 3-4/ 2019
WELLNESS WORLD Business ist das erste und führende Fachmagazin für Gesundheit, Wellness, Spa & Prävention im deutschen Sprachraum! WELLNESS WORLD Business is the first and leading magazine for health, wellness, Spa & prevention in the German speaking countries!
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Der Kreuzschmerz verursacht
extrem hohe Kosten für das
Gesundheitssystem. Eine
Studie aus Deutschland aus dem Jahr
2005 hat gezeigt, dass die Krankheitskosten
inklusive Arbeitsunfähigkeit
bei circa 50 Milliarden pro Jahr liegen.
In den letzten Jahren ist es aber zu einer
Veränderung in den Behandlungsstrategien
des akuten und chronischen
Kreuzschmerzes gekommen. Gerade in
der Behandlung des chronischen Rückenschmerzes
sind die nicht-medikamentösen
Therapien immer mehr
in den Vordergrund getreten, da Medikamente
hier oft nicht wirksam sind
und es bei Dauerbehandlung auch zu
Schäden an inneren Organen, speziell
im Magen-Darm-Trakt sowie an Leber
und Nieren kommen kann.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen
akuten, subakuten und chronischen
Kreuzschmerzen. Als akute
Kreuzschmerzen bezeichnet man
Schmerzen bis zu einer Dauer von 4
Wochen, als subakute Kreuzschmerzen
bei einer Dauer von 4 bis 12 Wochen
und als chronische ab einer Dauer
von 12 Wochen. Aber nicht nur die
Dauer des Kreuzschmerzes ist entscheidend,
ab wann ein Schmerz chronisch
wird, sondern auch der Zeitpunkt, an
dem der Schmerz seine Warnfunktion
verloren hat und somit auch die große
Gefahr besteht, dass sich das sogenannte
Schmerzgedächtnis bildet. Es
ist daher sehr wichtig, Schmerzen frühzeitig
und ausreichend zu behandeln,
damit es nicht zur Chronifizierung des
Schmerzgeschehens kommt.
Die gute Nachricht: Über 90 Prozent
der akuten Kreuzschmerzen verschwinden
relativ rasch, d. h. zumeist innerhalb
von 2 Wochen, wieder von selbst.
Wann sollte man allerdings sofort zum
Arzt gehen?
1. bei starken Schmerzen nach einem
Unfall, speziell wenn eine Osteoporose
vorliegt;
2. wenn zusätzlich zu den Kreuzschmerzen
Fieber, Schüttelfrost und
Allgemeinsymptome wie starke
Müdigkeit oder App etitlosigkeit
auftreten;
3. bei ausstrahlenden Schmerzen ins
Knie mit Gefühlsstörungen und
natürlich speziell bei Muskelschwächen
und Lähmungen;
4. wenn in der Krankengeschichte
eine Krebserkrankung vorliegt.
Hier könnten schwerwiegende Ursachen
wie Infektionen, Wirbelbrüche
oder Nervenbedrängungen durch
Bandscheibenvorfälle bestehen.
Der akute Kreuzschmerz: Typischerweise
kommt es zu einem plötzlichen
Auftreten von Schmerzen im Bereich
der Lendenwirbelsäule – meist nur auf
das „Kreuz“ beschränkt oder mit einer
Ausstrahlung an der Rückseite der
Oberschenkel, jedoch maximal bis zu
den Knien. Diese Schmerzen, die, wie
bereits erwähnt, etwa 90 Prozent der
Kreuzschmerzen ausmachen, werden in
der Fachliteratur als sogenannte unspezifische
Kreuzschmerzen bezeichnet,
d. h. man kennt die genaue Ursache
der Schmerzen nicht und kann auch
mit bildgebenden Untersuchungen wie
Röntgen und auch mit der Magnetresonanztomographie
(MRT) die Auslöser
der Schmerzen nicht sichtbar machen.
Um bei diesen Beschwerden eine Diagnose
zu stellen, ist es unerlässlich, die
Hände – unser bestes „Untersuchungsinstrument“
– zu benutzen und die zu
behandelnde Person abzutasten. Speziell
geschulte ÄrztInnen und PhysiotherapeutInnen,
die die Methoden der
Manuellen Medizin (oder auch Chirotherapie)
verwenden, können mit sehr
differenzierten Tests die genaue Ursache
herausfinden und haben so auch
die Möglichkeit, eine punktgenaue Behandlung
durchzuführen. Ein Beispiel
für eine häufige Ursache von Lendenwirbelsäulenbeschwerden
ist die sogenannte
„Blockierung“. Hier kommt es
zu einer Bewegungseinschränkung der
Gelenke zwischen zwei Wirbeln – das
Gelenk „hängt“. Zuerst wird durch eine
genaue Untersuchung festgestellt, welche
Wirbel blockiert sind und dann
wird mit speziellen Techniken wie Mobilisation
und Manipulation – wobei
hier ein Knackgeräusch entstehen kann
(aber nicht muss) – die Beweglichkeit
wiederhergestellt. Zumeist lässt der
Schmerz dann auch nach. Diese Blockierungen
sind im Röntgen und auch
im MRT nicht sichtbar und nur durch
eine genaue manuelle Untersuchung
feststellbar.
Foto: pixapay
Spezielle Techniken der Manuellen Medizin können die Beweglichkeit wiederherstellen.
Sollte man bei jedem akuten Schmerz
ein Röntgen oder MRT machen?
Sollte kein Verdacht auf eine schwerwiegende
Ursache der Schmerzen bestehen,
sind bildgebende Verfahren wie
Röntgen oder MRT in der akuten Phase
(also in den ersten 4 Wochen) nicht
sinnvoll. ÄrztInnen, die das Verfahren
der Chirotherapie einsetzen, müssen
aus Sicherheitsgründen eine Röntgenaufnahme
anfertigen lassen, bevor
sie Manipulationstechniken anwenden.
Ansonsten sind Röntgenaufnahmen
nicht aussagekräftig, weil sie zumeist
Wellness world business | 3-4/2019
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