WELLNESS WORLD Business 3-4/ 2019

Kammer warnt
vor Ärztemangel
Zu wenige niedergelassene Ärztinnen
und Ärzte, vor allem Allgemeinmediziner
– die Ärztekammer
warnt seit langem vor einem Mangel
an Hausärztinnen und Hausärzten.
Dr. Christoph Reisner, MSc, Präsident
der NÖ Ärztekammer, kritisiert die aktuelle
Entwicklung: „Die Leidtragenden
sind die PatientInnen, denen die
Hausärzte abhandenkommen.“ Der
Vizepräsident und Kurienobmann der
niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte,
MR Dr. Dietmar Baumgartner, ortet
die Gründe für die mangelnde Attraktivität
des Berufes in zunehmenden
bürokratischen Belastungen und der
neuen Ausbildungsordnung, die seiner
Meinung nach das Fach der Allgemeinmedizin
benachteiligt. Darüber hinaus
droht die Situation sich durch eine anstehende
Pensionierungswelle zu verschärfen:
„46 Prozent der Allgemeinmediziner
in Niederösterreich sind
55 Jahre und älter, 26 Prozent sind
Frank Madeo und Hannes Androsch
Hannes Androsch investiert in
Gesundheits-Start-up
Gesund altern und lang leben – wer
will schon frühzeitig sterben? Das
Grazer Start-up Longevity Labs setzt
in seinen Forschungen auf den Wirkstoff
Spermidin und hat mit seiner
Entwicklung einen prominenten Investor
ins Boot geholt. Der Industrielle
Hannes Androsch investiert drei Millionen
Euro und hält somit 51 Prozent
an dem Unternehmen. Die wissenschaftliche
Arbeit und das neue Produkt
SpermidineLife®, das mit dem
Wirkstoff Spermidin die Zellalterung
verhindern und den Alterungsprozess
verlangsamen soll, hat den Investor
auch privat überzeugt: „Ich nehme das
Produkt seit 3 Monaten. Wie es bei mir
wirkt, sage ich Ihnen bei meinem 90.
Geburtstag“, so Androsch. Das Team
rund um den Grazer Molekularbiologen
Univ.-Prof. Dr. Frank Madeo ist
in seinen Studien an der Karl-Franzens-Universität
Graz zu vielversprechenden
Ergebnissen gekommen:
„Wer ausreichend Spermidin zu sich
nimmt, verlängert damit möglicherweise
seine gesunde Lebensspanne“, so
Madeo.
60 Jahre und älter. Also rund die Hälfte
der Allgemeinmediziner wird in den
kommenden zehn Jahren in Pension gehen.“
Die dringende Aufforderung der
Mediziner: eine Attraktivierung des
Berufes der Allgemeinmediziner.
Langsamer altern durch Ohrkitzeln?
Verblüffendes Ergebnis einer Studie der
University of Leeds: Durch Stimulation
des Ohres mit einer geringen Dosierung
von elektrischem Strom könnten
Auswirkungen des Alters verlangsamt
werden. Im Alter verschiebt sich die Balance
des vegetativen Nervensystems,
was sich negativ auf Blutdruck, Organe
und Herz auswirken kann. Das Forschungsteam
aus Leeds hat nun eine
neue Möglichkeit gefunden, Zugang
zum vegetativen Nervensystem zu finden:
über den Vagusnerv. Bisher waren
dazu Implantate oder aufwändige Elektroden
nötig, nun hat man einen Zugang
über das Ohr gefunden. In der aktuellen
Studie nahmen 29 Freiwillige über
55 Jahren teil. Über ein kleines Gerät
wurde der Vagusnerv im Ohr gereizt,
von der ProbandInnen wurde dies als
Kitzeln wahrgenommen. Nach wenigen
Wochen zeigten sich bei den TeilnehmerInnen
positive Auswirkungen auf
Gesundheit und Wohlbefinden.
Fotos: © Ärztekammer NÖ/ Raimo Rumpler, ROBIN CONSULT Lepsi, leeds.ac.uk
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