Bahnsport aktuell Ausgabe 02/2020
Liebe BSA-Leser, wir begrüßen Sie herzlichst zu unserer April-Ausgabe und hoffen, dass Sie alle wohlauf sind. Bedauerlicherweise kam’s zuletzt ja anders als geplant, aber sowas von anders. Die aktuelle Corona-Situation hat nicht nur zuletzt alles auf den Kopf gestellt, sondern wird es auch noch weiterhin tun und das ist mehr als be- sorgniserregend...
Liebe BSA-Leser,
wir begrüßen Sie herzlichst zu
unserer April-Ausgabe und
hoffen, dass Sie alle wohlauf
sind.
Bedauerlicherweise kam’s
zuletzt ja anders als geplant,
aber sowas von anders. Die
aktuelle Corona-Situation hat
nicht nur zuletzt alles auf den
Kopf gestellt, sondern wird es auch
noch weiterhin tun und das ist mehr als be-
sorgniserregend...
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50. Jahrgang • D: 4,50 A: 5,00 LUX: 5,00 B: 5,00 NL: 5,00 I: 5,00 (Alle Angaben in Euro) 8,50 CHF • D 3392 E • 2198–29<strong>02</strong><br />
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10<br />
Erstes Kräftemessen der Eisgladiatoren in Örnsköldsvik/S (v.l.): Franz Zorn, Igor Kononov und Jasper Iwema<br />
• Foto: Roffe Lundstedt/www.lundstedt.tv<br />
EISSPEEDWAY<br />
WM: Qualifikationsrunde<br />
Örnsköldsvik/S 6<br />
LANGBAHNVORSCHAU<br />
Solo-Ansichten 10<br />
SPEEDWAY<br />
Fitnesscamp mit Sichtung<br />
des deutschen<br />
Nationalmannschaftskaders 16<br />
SONSTIGES<br />
People & Facts 4<br />
International 18<br />
Bazar 23<br />
Clubnotizen 24<br />
Notizen 28<br />
Vorschauen + Termine 30<br />
Impressum 31<br />
Langbahn: Wie unsere deutschen Langbahnfahrer ihre letzte Saison<br />
sowie die kommende beurteilen,erfahren Sie ab Seite 10 • Foto: Rudi Hagen<br />
INHALT & EDITORIAL<br />
Geht ja schon gut los<br />
- von Nadine Pfeiffer -<br />
Liebe BSA-Leser,<br />
herzlich willkommen zu unserer Februar-<strong>Ausgabe</strong>. Wir hoffen,<br />
Sie sind fit und munter ins Jahr gestartet. Denn die Gesundheit<br />
ist doch immer noch das Wichtigste von allem und<br />
der Rest kommt dann von alleine, mehr oder weniger. Wir jedenfalls<br />
sind gut umgezogen und auch wenn hier und da<br />
noch ein paar Kartons herumstehen, liegt der Fokus wieder<br />
voll und ganz auf dem eigentlichen <strong>Bahnsport</strong>geschehen.<br />
Und während man noch so denkt, so ein Jahr könnte ja mal ruhig<br />
und ganz geordnet nach Plan beginnen und verlaufen, nix<br />
da, vergessen Sie’s, geht es auch sogleich wieder holterdiepolter<br />
los ...<br />
Erklärung dazu und Rückblick: Wir und viele andere auch befinden<br />
uns gerade im Eismodus. Für uns ist das so was wie die<br />
fünfte Jahreszeit und wir freuen uns alljährlich ganz sackrisch<br />
(bayerisch = wie verrückt) darauf. Das Problem ist hierbei<br />
zunehmend leider auch die wärmer werdenden Winter.<br />
Denn wo kein Eis, da auch kein Eisspeedway. Das Jahr begann<br />
also sowohl u.a. in Weissenbach im schönen Tirol als<br />
auch in Finnland eislos, was somit die ersten Rennabsagen<br />
und damit natürlich Unruhen mit sich brachte. Verständlich.<br />
Ein ums andere Jahr geben Fahrer und Veranstalter alles, um<br />
diesen faszinierenden Sport betreiben zu können. Wenn<br />
dann Rennen verschoben oder gar, wie der Qualifikationslauf<br />
in Finnland, abgesagt werden müssen und Fahrer in Folge<br />
aufgrund der Komprimierung des Starterfeldes ihren bis<br />
dato gehabten Startplatz verlieren, ist das bitter. Denn wo<br />
kein Qualiplatz, da auch keine Teilnahme an der WM – wenn<br />
es denn gelungen wäre. Aber das ist nunmal das große Ziel.<br />
Glück im Unglück haben dieses Jahr die mit der permanenten<br />
Wildcard bedachten Charly Ebner und Bart Schaap. Und das<br />
sei ihnen auch gegönnt. Genau wie wir uns mit dem top genesenen<br />
Franky Zorn und Igor Kononov über deren gelungenes<br />
Comeback freuen und natürlich auch mit Hans Weber, der<br />
auch aufgrund seiner hervorragenden Vorjahresleistung feste<br />
mit dabei ist. Alles super bis dahin ..., aber dass Max Niedermaier<br />
und auch Stefan Pletschacher dabei hinten runtergefallen<br />
sind, das treibt mir nicht nur sportlich, sondern auch<br />
menschlich gesehen, fast die Tränen in die Augen. Einen Winter<br />
ohne Eis? Eine WM ohne Max und Stefan? Das liegt doch<br />
schwer im Magen. Eine Chance zu bekommen und sie leider<br />
nicht umsetzen können, das ist Sport und kann leider passieren,<br />
was ja auch schon bitter genug für die Betreffenden, wie<br />
z.B. unseren Deutschen Meister Markus Jell, ist. Aber wenn<br />
einem durch Wetter und Reglement schon die Chance überhaupt<br />
zunichte gemacht wird, worauf man sich ja auch lange<br />
Zeit vorbereitet hat, da bleibt einem nichts anderes zu sagen<br />
als Shit happens! Schöner kann man es leider nicht formulieren.<br />
Mal ganz abgesehen von der ganzen besorgniserregenden<br />
Klimaentwicklung, aber das würde an dieser Stelle zu<br />
weit führen. Dennoch müssen wir uns alle Gedanken machen<br />
und nicht nur darüber, was den Sport betrifft! Fest steht, wir<br />
sitzen alle im selben Boot und nur gemeinsam kann man etwas<br />
bewirken, egal wo, und dazu ist jeder herzlich aufgerufen,<br />
auch an dieser Stelle!<br />
Aber wir wollen nicht nur Trübsal blasen. Blicken wir doch mit<br />
Vorfreude auf das, was da kommt. Und so hoffen wir natürlich<br />
neben dem WM-Start, dass im Februar z.B. auch noch das Eisspeedway<br />
in Weissenbach gefahren werden kann. Und wir<br />
wünschen allen Fahrern „Eis frei!“ und verletzungsfrei bleiben!<br />
Und wir möchten Ihnen natürlich besonders auch das<br />
nahende Berlin ans Herz legen mit der Deutschen Meisterschaft<br />
und dem Eisspeedway der Nationen, wobei unser<br />
deutsches Team mit Sicherheit sein Bestes geben wird und<br />
auch das Zeug dazu hat.<br />
Und da auch die Sommer-Aktiven schon in den Startlöchern<br />
stehen, ist im <strong>aktuell</strong>en Heft auch unsere Langbahnvorschau<br />
inklusive. Die Langbahn lebt, besonders bei uns hierzulande,<br />
und war besonders in den letzen beiden Jahren mehr als<br />
spannend. Wir dürfen also gespannt sein, aufs Eis und auf<br />
die Langbahn-, Grasbahn- und Speedwayrennen. Das ist ja<br />
das Schöne, wir haben einfach immer Saison und wir haben<br />
auch immer (zumindest meistens :-) unsere Freude daran.<br />
Und nur mal ganz nebenbei, wir produzieren seit diesem Jahr<br />
den 50. (!) Jahrgang von <strong>Bahnsport</strong> <strong>aktuell</strong> und darauf sind<br />
wir ganz schön stolz, auch darauf, Sie an unserer Seite zu haben.<br />
Und jetzt auf los geht’s los und bis bald im Eisstadion.<br />
MfG<br />
Nadine P.<br />
Zum Titelbild: Harald Simon vor Franz Zorn in Örnsköldsvik<br />
• Foto: Roffe Lundstedt/www.lundstedt.tv<br />
Besuchen Sie uns auf
PEOPLE & FACTS<br />
Eisspeedway Weissenbach:<br />
Neuer Termin<br />
Aufgrund der milden Temperaturen musste das für den 19. Januar 2<strong>02</strong>0<br />
geplante internationale Eisspeedwayrennen im österreichischen Weissenbach<br />
abgesagt werden. Neuer Termin ist der 23. Februar 2<strong>02</strong>0. Mehr<br />
Infos gibt’s auf: www.msc-weissenbach.at oder auf facebook.<br />
Spannende Rennen sind in<br />
Weissenbach vorprogrammiert<br />
• Foto: Thorsten Horn<br />
Michael wieder in England<br />
King’s Lynn hat für die anstehende Saison einen weiteren deutschen Fahrer<br />
verpflichtet. Neben Erik Riss versucht sich Michael Härtel erstmals in<br />
der SGB Premiership, der ersten britischen Speedwayliga. Großbritannien<br />
ist für den ehrgeizigen<br />
jetzt 22-Jährigen kein Neuland.<br />
Bereits vor zwei Jahren<br />
startete er für die Ipswich Witches.<br />
Damals noch in der SGB<br />
Championship, der zweiten<br />
britischen Speedwayliga.<br />
Teammanager ist übrigens<br />
auch ein Deutscher. Es ist kein<br />
Geringerer als Peter Schroeck,<br />
den zumindest die älteren<br />
Fans in guter Erinnerung haben.<br />
Bereits mit 16 Jahren erhielt<br />
er ein Angebot von den<br />
Eastbourne Eagles. Ein schwerer<br />
Sturz seinerzeit mit dem<br />
US-Amerikaner Steve Gresham<br />
verhinderte eine größere<br />
Karriere in Großbritannien.<br />
Peter lebt schon den größten<br />
Teil seines Lebens in England,<br />
hat dort Familie und kümmerte sich intensiv um den Nachwuchs. Zu der<br />
Verpflichtung von Härtel sagte Schroeck zur britischen Presse: „Michael<br />
wollte unbedingt wieder in England fahren. Er hat sehr gute Motorräder,<br />
hat sich auf der Langbahn gut etabliert und er ist erst 21 Jahre alt. Er ist in<br />
ganz Europa gefahren und deshalb will er sich auch hier etablieren. Dass<br />
er mit Erik, Robert (Lambert) und mir, die er kennt, nach King’s Lynn<br />
kommt, bedeutet natürlich, dass er nicht lange brauchen sollte, um sich<br />
hier einzuleben.“ • Text: Andreas Fahldiek; Foto: Niklas Breu<br />
Nur noch Restkarten<br />
Am 16. Mai startet die Grand-Prix-Serie mit dem FIM Speedway Grand Prix<br />
von Polen. Ausgetragen wird dieser in einem der modernsten Stadien Europas,<br />
dem PGE Narodowy in Warschau.<br />
Der Vorverkauf , der am 10. Oktober 2019 startete, verlief enorm. Wer<br />
jetzt, immerhin noch vier Monate vor dem Start, eine Eintrittskarte haben<br />
möchte, muss sich beeilen. 53.872 Tickets wurden bereits verkauft! Lediglich<br />
128 Restkarten sind noch zu haben.<br />
Wer noch mit Partner/in oder Freunden dieses Event besuchen möchte,<br />
hat Pech. Bei diesen noch buchbaren Tickets handelt es sich ausschließlich<br />
um Einzelsitzplätze! • Andreas Fahldiek<br />
Martin Smolinski:<br />
2<strong>02</strong>0 beginnt beim Physio<br />
So einen Start wünscht sich<br />
niemand ins neue Jahr! Beim<br />
Trainingscamp mit der deutschen<br />
Speedwaynationalmannschaft<br />
in Abensberg<br />
war gleich zu Beginn des<br />
Camps zumindest für den<br />
praktischen Teil Schluss für<br />
Martin Smolinski. Gleich bei<br />
einer Aufwärmübung verletzte<br />
sich der Bayer am linken<br />
Knöchel. Diagnose: Außenband<br />
abgerissen und Knorpelschaden.<br />
„Ich habe mir bei den ersten<br />
Aufwärmübungen gleich eine<br />
Verletzung zugezogen und<br />
mir das Außenband im Knöchel<br />
abgerissen. Daher konnte<br />
ich leider nicht weiter mit<br />
der Mannschaft trainieren,<br />
was ich extrem schade fand“, so der Olchinger, der sich direkt vom Physiotherapeuten<br />
vor Ort versorgen ließ, statt auf der Matte an der Fitness<br />
zu arbeiten.<br />
Somit beginnt das Jahr für Martin Smolinski erneut mit Anwendungen<br />
beim Physiotherapeuten, während im Hintergrund die Planungen und<br />
Vorbereitungen auf die neue Saison weiterlaufen müssen. „Es gibt weiterhin<br />
genug zu tun“, so Smolinski, der sich für 2<strong>02</strong>0 wieder ehrgeizige<br />
Ziele gesetzt hat und auf der Langbahn und im Speedway erfolgreich sein<br />
möchte. • Text u. Foto: SR Speed Performance<br />
+<br />
Auch Sie können mit einer kleinen Spende auf nachfolgend<br />
genanntes Konto helfen sowie spendenbedürftige<br />
verunfallte Fahrer vorschlagen<br />
„<strong>Bahnsport</strong>-<strong>aktuell</strong>-Unfallkonto“ Raiffeisenbank Rodenbach IBAN DE28 5066 3699 0000 0495 57<br />
4 BAHNSPORT AKTUELL Februar '20
DM-Termine 2<strong>02</strong>0<br />
- Alle Termine ohne Gewähr -<br />
SPEEDWAY<br />
DMSB Ice Speedway Meisterschaft: 27.2. Berlin<br />
Deutsche Speedway-Meisterschaft: 12.9. Stralsund<br />
DMSB Speedway U21 Meisterschaft: 11.7. Olching<br />
DMSB Speedway Paar Cup: 19.7. Abensberg<br />
Deutsche Speedway-Mannschaftsmeisterschaft: noch offen<br />
LANGBAHN<br />
Deutsche Langbahn-Meisterschaft - Solo: 26.7. Schwarme<br />
DMSB Langbahn-Meisterschaft - Seitenwagen: 12.9. Vechta<br />
DMSB Langbahn-Pokal - Solo: 22.8. Hertingen<br />
DMSB Langbahn-Pokal - Seitenwagen: 15.8. Bad Hersfeld<br />
dmsj Deutsche Jugend-<strong>Bahnsport</strong>-Meisterschaft:<br />
22.8. Diedenbergen; 18.9. Cloppenburg<br />
Deutscher Speedwaymeister Martin Smolinski • Foto: Niklas Breu<br />
Roman<br />
Matousek<br />
verstorben<br />
Unerwartet verstarb am 8. Januar<br />
im Alter von nur 55 Jahren<br />
Roman Matousek, einer<br />
der talentiertesten und erfolgreichsten<br />
tschechoslowakischen<br />
und tschechischen<br />
Speedwayfahrer der 1980er<br />
und 1990er-Jahre<br />
Der Tscheche wurde am<br />
23. Mai 1964 in Slany geboren<br />
und drehte dort auf der Speed-<br />
Speedwaybahn von Bateria unter den wachsamen Augen von Ex-Fahrer<br />
Zdenek Majstr seine ersten Runden. Dass großes Potenzial in ihm steckte,<br />
bewies Roman schon im Jahre 1981, als er sich als erst 17-Jähriger fürs<br />
Junioren-EM-Finale qualifizierte und in seiner Heimatstadt Vierter wurde.<br />
Den Titel holte damals Shawn Moran. 1986 kletterte Matousek zum<br />
ersten (und wie sich später herausstellte, auch zum letzten) Mal, auf ein<br />
WM-Podium. Im Best-Pairs-WM-Finale, das in Pocking ausgetragen wurde,<br />
holte der damals 22-Jährige mit Antonin Kasper die Bronzemedaille.<br />
Der Tscheche war auch in der Einzel-WM erfolgreich. Nicht weniger als<br />
fünfmal erreichte er die Weltfinals. 1987 in Amsterdam belegte Matousek<br />
Gesamtrang 15. In der darauffolgenden Saison feierte er in seinen<br />
größten Erfolg. In Vojens erzielte der Pilot einen Laufsieg und wurde mit<br />
8 Zählern Siebter. In den nächsten drei Jahren folgten dann entsprechend<br />
die Plätze 10, 12 und 15. Zehn Jahre lang war Roman Mitglied der<br />
Nationalmannschaft, doch auch in der Team-WM gelang es ihm nicht, eine<br />
Medaille zu gewinnen. 1987 und 1990 landete die Mannschaft auf Gesamtrang<br />
4. In der Tschechoslowakei holte Roman einige Titeln. In der<br />
Einzelmeisterschaft stand er zweimal auf dem Podium. 1986 holte er hinter<br />
Kasper die Silbermedaille, aber zwei Jahre später stand er schon<br />
ganz oben auf dem Podest. In dieser Saison wurde Matousek mit Petr<br />
Vandirek Paarmeister und 1990 griff er in der Extraliga mit der Mannschaft<br />
von Ruda Hvezda (Roter Stern) Prag nach Team-Gold. Zweimal<br />
wurde der Tscheche beim prestigeträchtigen Goldhelmrennen in Pardubice<br />
Zweiter. 1988 unterlag er Per Jonsson und in der nächsten Saison<br />
kam er hinter Jeremy Doncaster ins Ziel. Der Tscheche startete von 1992<br />
bis 1994 in der polnischen 1. Liga, wobei er in der letzten Saison nur ein<br />
Rennen bestritt. 1992 trug er wesentlich dazu bei, dass Polonia Bydgoszcz<br />
zum dritten Mal den Meistertitel gewann. Matousek startete auch<br />
mehrere Jahre in den britischen Ligen. 1986 ging er für die Ipswich Witches<br />
an den Start. Von 1989 bis 1991 war der Tscheche bei den Coventry<br />
Bees unter Vertrag und von 1993 bis 1996 startete er für die Sheffield Ti-<br />
gers. Ähnlich, wie viele Fahrer damals, war Roman ein Allrounder und<br />
wagte sich immer wieder aufs Gras oder sogar aufs Eis. 1986 qualifizierte<br />
sich der Pilot fürs Grasbahn-EM-Finale, in dem er dann Fünfter wurde.<br />
Im nächsten Jahr ließ er in Nandlstadt der Konkurrenz keine Chance und<br />
wurde mit 24 Zählern Europameister. 1986 nahm Roman an der Eisspeedway-WM<br />
teil. Im Semifinale in Frankfurt belegte Matousek einen<br />
hervorragenden Gesamtrang 6 und fungierte im Finale in Stockholm als<br />
Reservist. Er absolvierte in Schweden vier Heats und kam auf 2 Punkte.<br />
Roman Matousek war ein Showman und ein Rebell, der Schwierigkeiten<br />
nie aus dem Weg ging. Das war wahrscheinlich auch die Ursache, warum<br />
ihm die größten Erfolge verwehrt blieben, aber er dafür hatte er die Herzen<br />
vieler Fans erobert, die ihn sicherlich nie vergessen werden.<br />
Ruhe in Frieden, Roman.<br />
• Text: Georg Dobes; Foto: Mike Patrick<br />
Große Trauer<br />
um Hartmut<br />
Semsch<br />
Am 7. Januar verstarb nach<br />
kurzer, schwerer Krankheit im<br />
Alter von nur 59 Jahren Hartmut<br />
Semsch, Chef und Gründer<br />
von Ortema. Der gebürtige<br />
Ludwigsburger wäre am<br />
29. April 60 Jahre alt geworden.<br />
Semsch arbeitete ab 1986 als<br />
Orthopädiemechaniker in der<br />
Orthopädischen Werkstatt der<br />
Klinik Markgröningen und legte<br />
1988 seine Meisterprüfung<br />
ab. 1989 wurde er Leiter der<br />
Werkstatt.<br />
1994 erfolgte die Gründung der Ortema GmbH als hundertprozentige<br />
Tochter der Orthopädischen Klink Markgröningen. 2019 konnte das<br />
25-jährige Jubiläum gefeiert werden, bei dem Hartmut Semsch schon fleißig<br />
für die nächsten Jahre plante. Leider kann er nun nicht mehr dabei<br />
sein, wenn diese Pläne umgesetzt werden.<br />
Hartmut Semsch hat sein ganzes Leben der Sicherheit von Sportlern verschrieben.<br />
Sein Team und die Gesundheit der Sportler waren ihm das<br />
Wichtigste überhaupt. Was er und sein Team in puncto Sicherheit im<br />
Sport geleistet haben, bedarf keiner weiteren Worte. Hartmut Semsch<br />
hinterlässt eine große Lücke.<br />
• Foto: Andrea Rothfuss<br />
Februar '20 BAHNSPORT AKTUELL 5
EISSPEEDWAY-WM Qualifikationsrunde - Örnsköldsvik/S<br />
Sieger-Selfie (v.l.): Franz Zorn,<br />
Igor Kononov und Jasper Iwema<br />
Kononov<br />
dominiert<br />
Franz Zorn meldet sich<br />
auf Platz 2 zurück<br />
Fahrer aus acht Nationen kämpften<br />
im nordschwedischen Örnsköldsvik<br />
um die sechs begehrten WM-Plätze.<br />
Mindestens neun von ihnen hatten<br />
mehr oder weniger reale Chancen,<br />
in die GP-Finalrunde zu kommen.<br />
6 BAHNSPORT AKTUELL Februar '20
Franz Zorn präsentierte sich in Topform<br />
Februar '20 BAHNSPORT AKTUELL 7
EISSPEEDWAY-WM<br />
Der Schwede Ove Ledström schaffte den Sprung in den GP<br />
Igor Kononov war der einzige Russe, der in<br />
Skandinavien an den Start ging, und er galt logischerweise<br />
als alleiniger Favorit der Qualifikation.<br />
Der zweifache Vizeweltmeister ließ seinen<br />
Gegnern auf der 322 Meter langen Bahn<br />
nicht den Hauch einer Chance und gewann das<br />
Rennen erwartungsgemäß mit Punktemaximum.<br />
Doch um die weiteren Ränge tobte ein erbitterter<br />
Kampf. Franz Zorn, der es nach seiner misslungenen,<br />
vergangenen Saison nochmal wissen<br />
wollte, war nach drei Durchgängen noch<br />
ungeschlagen, bis er in Lauf 15 auf Kononov<br />
traf. Der Saalfeldener lag hinter dem Russen<br />
an 2. Stelle, aber in der Zielkurve griff Jasper<br />
Iwema an. Der Niederländer zog innen an Zorn<br />
vorbei und wurde Zweiter. Franky verkraftete<br />
die Niederlage gut, holte in der letzten Serie<br />
seinen vierten Dreier und wurde letztendlich<br />
Gesamtzweiter. Die Performance von Jasper<br />
Iwema war sicherlich die größte Überraschung<br />
des Rennens. Der 30-Jährige hatte sich sehr<br />
solide für die Eissaison vorbereitet. Er trainierte<br />
in Russland und Schweden und machte große<br />
Fortschritte. In Örnsköldsvik verzeichnete<br />
Iwema zwei Siege und schloss die Qualirunde<br />
mit 12 Zählern als Dritter ab.<br />
Man konnte vor dem Rennen nicht so richtig<br />
einschätzen, wie Harald Simon in Schweden<br />
abschneiden würde, denn der Österreicher<br />
hatte in der vergangenen Saison wegen einer<br />
Handverletzung keine Rennen bestritten. Der<br />
Waldviertler bewies jedoch auf der Kallehov-<br />
Eisbahn, dass er immer noch zu den besten<br />
westeuropäischen Eisspeedwayfahrern gehört.<br />
Der 52-Jährige hatte vor dem letzten<br />
Durchgang 10 Punkte und konnte es sich leisten,<br />
im 20. Heat als Dritter ins Ziel zu kommen.<br />
Simon belegte letztendlich Gesamtplatz 4. Ove<br />
Ledström war mit dem Niederösterreicher<br />
punktgleich, unterlag aber ihm im direkten Duell.<br />
Der Skandinavier lag zunächst hinter Kononov<br />
an 2. Stelle, aber in der dritten Runde zog<br />
Simon an ihm vorbei.<br />
Es gab vor dem Rennen wohl keinen, der behauptet<br />
hätte, Martin Haarahiltunen würde die<br />
Qualifikation nicht schaffen. Man munkelte, er<br />
wäre der Einzige, der Kononov die Suppe versalzen<br />
könnte, doch das Weiterkommen des<br />
29-Jährigen hing an einem seidenen Faden.<br />
Der Rennanfang verlief für „Haara“ sehr verheißungsvoll.<br />
In Rennen 4 lag er über drei Runden<br />
lang vor Kononov, doch in der Zielkurve<br />
gelang es dem Russen, doch den Spieß umzudrehen<br />
und sich vor dem Skandinavier im Ziel<br />
zu melden. Als Haarahiltunen im zweiten<br />
Durchgang deutlich in Führung liegend ausfiel,<br />
Für Martin Haarahiltunen, hier vor Igor Kononov,<br />
war Örnsköldsvik eine Zitterapartie, aber am Ende wurde alles gut
Eisspeedway-WM - Qualifikationsrunde - Örnsköldsvik/S -<br />
11.1.2<strong>02</strong>0<br />
Ergebnis:<br />
Qualifiziert für die Eispeedway-GP: 1. Igor Kononov, RUS, 15<br />
Punkte; 2. Franz Zorn, A, 13; 3. Jasper Iwema, NL, 12; 4. Harald<br />
Simon, A, 11; 5. Ove Ledström, S, 11; 6. Martin Haarahiltunen,<br />
S, 10+3.<br />
Ausgeschieden: 7. Lukas Hutla, CZ, 10+2; 8. Markus Jell, D, 8;<br />
9. Vladimir Cheblokov, KAZ, 7; 10. Luca Bauer, D/I, 5; 11. Pavel<br />
Nekrasov, KAZ, 5; 12. Jiri Wildt, CZ, 4; 13. Franz Mayerbüchler,<br />
D, 3; 14. Philip Lageder, A, 3; 15. Pierre Hallén, S, 2; 16. Jussi<br />
Nyrönen, FIN, 1.<br />
Markus Jell gab alles, wurde aber nur Achter<br />
war seine Qualifikation in Gefahr. In Lauf 11<br />
fand der Schwede keinen Weg an Zorn vorbei<br />
und wurde Zweiter. Nach drei Durchgängen<br />
hatte er nur 4 Zähler und konnte sich keinen<br />
Punktverlust mehr leisten. Haarahiltunen zeigte<br />
sich in der Endphase sehr nervenstark, holte<br />
zwei Start-Ziel-Siege und erzwang so ein Stechen<br />
mit Hutla um den letzten Qualifikationsrang.<br />
Der Tscheche machte es Haarahiltunen<br />
nicht leicht. Er kam besser aus den Bändern<br />
und übernahm die Führung. Der Schwede<br />
konnte sich jedoch bald durchsetzen und vor<br />
1237 zahlenden Zuschauern in die GP-Finalrunde<br />
einziehen. Die Niederlage war für Lukas<br />
Hutla sehr bitter, denn trotz einer sehr starken<br />
Leistung in Schweden wurde er bei der Vergabe<br />
der permanenten Wildcards übergangen. Es<br />
ist sehr bedauerlich, dass bei der Entscheidung<br />
sportliche Leistungen keine Rolle spielten.<br />
Hutla erzielte in Örnsköldsvik zwei Siege<br />
und konnte unter anderem Iwema nach einem<br />
spannenden Duell niederringen.<br />
In Schweden waren drei deutsche Piloten am<br />
Start, aber keiner von ihnen konnte sich für<br />
den GP qualifizieren. Am dichtesten dran war<br />
Markus Jell. Der amtierende deutsche Meister<br />
verzeichnete einen Sieg und wurde mit 8 Zählern<br />
Achter. „Leider hat es mit der direkten<br />
WM-Qualifikation nicht geklappt. Mein Team<br />
hat alles dafür getan, dass es klappt. Jetzt<br />
bleibt nur zu hoffen, dass ich von der FIM eine<br />
permanente Wildcard erhalte. Heute ist nicht<br />
mehr gegangen. Aber ich bin motiviert und es<br />
ist noch nicht aller Tage Abend. Ich werde den<br />
Kopf nicht in den Sand stecken und daran arbeiten,<br />
dass es beim nächsten Mal klappt“,<br />
teilte der deutsche Meister auf Facebook mit.<br />
Leider erfüllte sich seine Hoffnung, vom Weltverband<br />
eine Wildcard zu bekommen, nicht.<br />
Ähnlich wie Hutla wurde der 37-Jährige übergangen.<br />
Franz Mayerbüchler verfehlte das Ziel deutlich.<br />
Der Inzeller kam in Schweden auf 3 Punkte und<br />
belegte am Ende Gesamtrang 13. Luca Bauer<br />
startete in Örnsköldsvik mit italienischer Lizenz<br />
und zunächst sah es für ihn ganz gut aus.<br />
Nach drei Durchgängen hatte der 21-Jährige<br />
5 Punkte, aber danach ging er zweimal leer aus<br />
und wurde schließlich Zehnter. Der Österreicher<br />
Philip Lageder fuhr in der Qualirunde mit<br />
Schweizer Lizenz, konnte jedoch, ähnlich wie<br />
Mayerbüchler, nicht ins Geschehen eingreifen.<br />
• Texte: Georg Dobes;<br />
Fotos: Roffe Lundstedt/www.lundstedt.tv<br />
EBNER UND SCHAAP MIT WILDCARDS<br />
Am 13. Januar gab die FIM bekannt, dass Charly<br />
Ebner und Bart Schaap permanente Wildcards<br />
für die GP-Finalrunde bekommen haben. Beide<br />
Fahrer sollten ursprünglich in der Qualifikationsrunde<br />
in Kauhajoki starten, aber nachdem<br />
das Rennen in Finnland abgesagt wurde, hatte<br />
der Weltverband Ebner und Schaap von der<br />
Starterliste gestrichen. Der Österreicher war<br />
im Vorjahr bereits GP-Teilnehmer und wurde<br />
Dreizehnter. Der 20-jährige Niederländer wird<br />
im GP als vollberechtigter Teilnehmer sein Debüt<br />
geben. Lukas Hutla und Markus Jell, die in<br />
Örnsköldsvik starke Leistungen gezeigt hatten,<br />
werden als erster bzw. zweiter Reservist fungieren.<br />
Auf der Liste sind auch Luca Bauer und<br />
Max Niedermaier zu finden, aber ihre Chancen<br />
GP-Rennen bestreiten zu können, sind recht<br />
gering.<br />
GP-Startliste<br />
Daniil Ivanov, RUS, #333<br />
Dmitry Koltakov, RUS, #106<br />
Dinar Valeev, RUS, #114<br />
Dmitry Komisevich, RUS, #919<br />
Johann Weber, D, #33<br />
Stefan Svensson, S, #58<br />
Niclas Svensson, S, #192<br />
Igor Kononov, RUS, #911<br />
Franz Zorn, A, #100<br />
Jasper Iwema, NL, #800<br />
Harald Simon, A, #50<br />
Ove Ledström, S, #97<br />
Martin Haarahiltunen, S, #199<br />
Charly Ebner, A, #665<br />
Bart Schaap, NL, #136<br />
Reservefahrer:<br />
Lukas Hutla, CZ<br />
Markus Jell, D<br />
Vladimir Cheblokov, KAZ<br />
Luca Bauer, D/I<br />
Max Niedermaier, D<br />
WETTERTURBULENZEN SORGEN<br />
IN DER EISSPEEDWAY-WM FÜR CHAOS<br />
Dass es in West- und Mitteleuropa im Winter<br />
eher milde Wetterbedingungen gibt, weiß<br />
man mittlerweile seit langem. Darum wird es<br />
immer schwieriger, Eisspeedwayrennen auf<br />
Natureis durchzuführen. Die kalten Perioden<br />
sind meistens zu kurz, um die Bahnen entsprechend<br />
und regelkonform zu präparieren.<br />
Aus diesem Grund hatte die FIM-<strong>Bahnsport</strong>kommission<br />
die WM-Qualifikationsrunden<br />
nach Skandinavien vergeben, denn im Norden<br />
des Kontinents war es in der Vergangenheit<br />
kalt genug. Wie schon im Vorjahr hatten<br />
sich die Funktionäre für Örnsköldsvik in<br />
Schweden und Kauhajoki in Finnland entschieden.<br />
Die Qualifikationsregeln waren relativ<br />
einfach. Der Titelverteidiger würde für<br />
die Finalrunde direkt gesetzt sein und von jeder<br />
Runde würden sich jeweils 6 Fahrer qualifizieren.<br />
Darüber hinaus hatte die CCP zwei<br />
permanente Wildcards für Sportler, die aus<br />
irgendeinem Grund, die Qualifikation nicht<br />
geschafft hatten, vergeben.<br />
Doch schon um Weihnachten machten Gerüchte<br />
die Runde, dass das Rennen in Kauhajoki<br />
stark gefährdet sei, weil die Organisatoren<br />
wegen milder Witterung die Eisschicht<br />
nicht dick genug aufbauen könnten. Am<br />
31. Dezember war es amtlich: Das Rennen in<br />
Finnland konnte nicht stattfinden. Man hätte<br />
einen neuen Austragungsort finden müssen,<br />
aber das war leichter gesagt, als getan. Am<br />
6. Januar gab der Weltverband bekannt, dass<br />
es nur eine Runde in Örnsköldsvik geben<br />
würde und die Qualifikationsregeln geändert<br />
werden. Man hatte beschlossen, dass Fahrer,<br />
die in der vergangenen WM-Saison die Plätze<br />
1 bis 7 belegt hatten, sich nicht mehr qualifizieren<br />
müssen und für die Finals gesetzt werden.<br />
Neben Daniil Ivanov kamen Dmitry Koltakov,<br />
Dinar Valeev, Dmitry Komisewich, Johann<br />
Weber, Stefan Svensson und Niclas<br />
Svensson in den Genuss der neuen Regelung.<br />
Die FIM-<strong>Bahnsport</strong>kommission strich danach<br />
zehn Fahrer von den Starterlisten und passte<br />
das Fahrerfeld in Schweden entsprechend<br />
an. Der DMSB verlor dadurch zwei Startplätze<br />
(einen davon hatte man vorher vom niederländischen<br />
Verband bekommen). Direkt<br />
betroffen waren Max Niedermaier und Stefan<br />
Pletschacher. Für beide Fahrer war das keine<br />
schöne Sache. Man bereitet sich monatelang<br />
für die Saison vor, sucht Sponsoren und erfährt<br />
dann fünf Tage vor den wichtigen Rennen,<br />
dass man von der Teilnehmerliste einfach<br />
ersatzlos gestrichen wurde.<br />
Die CCP sollte sich jetzt schon Gedanken machen,<br />
wie sie die Termine für die nächste Saison<br />
zusammenstellt und auch einen Plan B,<br />
oder sogar C ausarbeiten, damit dann nicht<br />
auf Kosten der Aktiven improvisiert werden<br />
muss.<br />
Februar '20 BAHNSPORT AKTUELL 9
LANGBAHNVORSCHAU 2<strong>02</strong>0<br />
SOL0-ANSICHTEN<br />
10 BAHNSPORT AKTUELL Februar '20
BSA-Mitarbeiter Rudi Hagen hörte sich in der deutschen Langbahn-Szene um, wie die Saison 2019 aus Sicht der Fahrer<br />
gelaufen ist, wie weit die Vorbereitungen auf die kommende Saison gediehen sind, wie es mit der Technik aussieht und<br />
welche Erwartungen man für die Langbahn-Saison 2<strong>02</strong>0 hat.<br />
Februar '20 BAHNSPORT AKTUELL 11
LANGBAHNVORSCHAU 2<strong>02</strong>0<br />
Martin Smolinski (35 Jahre, Olching, MSC<br />
Abensberg): Der Olchinger war 2019 sehr gut<br />
auf der Langbahn unterwegs. Einen Titel holte<br />
er allerdings nicht. „Smoli“ wurde Vizeweltmeister<br />
hinter dem Franzosen Dimitri Bergé<br />
und Dritter mit der deutschen Mannschaft in<br />
der Team-WM hinter Frankreich und Tschechien.<br />
Bei der Deutschen Meisterschaft in Berghaupten<br />
durfte er nicht starten, da sein polnischer<br />
Club auf seinen Einsatz bei einem Ligarennen<br />
bestand. Die Folgen eines Sturzes Ende<br />
August beim Speedway-GP-Challenge in Gorican<br />
(KRO) machte dem Bayern in der Folge zu<br />
schaffen.<br />
Martin Smolinski: „Langbahnjahr 2019 war ein<br />
sehr gutes Jahr für mich bis auf den Abschluss.<br />
Ich habe regelmäßig meine Punkte eingefahren,<br />
war sehr konstant und habe überall meine<br />
Leistung abrufen können. Der Knackpunkt war<br />
dann der Sturz in Gorican, wonach ich sehr<br />
stark mit Schmerzen zu kämpfen hatte. Bei jedem<br />
Rennen außer in Morizes stand ich auf dem<br />
Treppchen oder war im Finale, aber eben körperlich<br />
angeschlagen. Schade war, dass wir in<br />
Vechta nicht gewonnen haben, aber ich war einfach<br />
platt. Ich hatte im Vorfeld darum gebeten,<br />
ein oder zwei Läufe auszusetzen, weil ich meine<br />
Kraft sparen wollte, denn ich wusste, mein Körper<br />
sagt irgendwann, es ist Schluss. Und das<br />
war dann auch so. Das Schönste in der Saison<br />
war mein Sieg in Mühldorf, das war wunderschön,<br />
vor heimischen Publikum zu gewinnen.<br />
Auch Herxheim war eine wunderbare Veranstaltung,<br />
da habe ich zwar nicht gewonnen, aber es<br />
war einfach supergeil. Die schlechtesten Erinnerungen<br />
habe ich an den GP in Roden, denn da<br />
habe ich Nerven gezeigt. Ich habe in einer Extremsituation<br />
keinen klaren Kopf bewahrt, was<br />
ich eigentlich sehr oft trainiert habe. Aber es<br />
geht nicht immer und ich bin auch nur ein<br />
Mensch. Das hat mich dann den WM-Titel gekostet.<br />
Ob es Neuigkeiten in puncto Technik gibt? Ja.<br />
Nachdem Jawa letztes Jahr an die Firma Hagemann<br />
mit Herrn Gromann verkauft wurde, hat<br />
sich einiges geändert. Die Perspektiven für die<br />
kommenden Jawa-Jahre sind sehr interessant.<br />
Auf der Langbahn werde ich weiterhin eng mit<br />
Tuner Manfred Knappe zusammenarbeiten. Die<br />
ersten neuen Teile für 2<strong>02</strong>0 laufen schon. Er ist<br />
nach wie vor das Nonplusultra auf der Langbahn.<br />
Welche Erwartungen ich für die kommende Saison<br />
auf der Langbahn habe? Ich will den WM-Titel<br />
zurückholen. Das wäre auch gut für meine<br />
Sponsoren, denn ohne die könnte ich die Langbahn-WM<br />
nicht fahren. Der Wettbewerb ist sehr<br />
teuer, er muss gut vermarktet werden, da steckt<br />
ganz viel Arbeit dahinter. Selbst wenn ich einen<br />
GP gewinne, muss ich noch Geld mitbringen.<br />
Zur Vorbereitung mache ich jetzt jeden Tag wieder<br />
Fitnesstraining. Ich spüre meine Schulterverletzung<br />
von Roden noch, das Eckgelenk war<br />
beschädigt, da ist noch Metall oben drin, das<br />
muss ein Jahr lang dring bleiben. Freie Langbahnrennen<br />
werde ich auch fahren, wenn es in<br />
den Zeitplan passt.“<br />
• Foto: Niklas Breu<br />
Michael Härtel (22 Jahre, Dingolfing, MSC Dingolfing):<br />
Weil 2019 sein letztes U21-Jahr im<br />
Speedway war, hatte Michael Härtel seine gesamte<br />
Saisonplanung auf die U21-WM ausgerichtet<br />
und deswegen sogar eine Dauer-Wildcard<br />
für den Langbahn-GP abgelehnt. Aus einem<br />
bösen Sturz bei einem Speedway-Ligarennen<br />
in Polen resultierte dann aber ein äußerst<br />
schmerzhafter ausgekugelter Oberschenkel<br />
und zirka fünf Wochen Pause. Später wurde er<br />
dann aber etwas überraschend in Berghaupten<br />
Deutscher Langbahnmeister.<br />
Michael Härtel: Die Verletzungen haben meine<br />
Ziele für 2019 kaputt gemacht, die Deutsche<br />
Meisterschaft war dann nur ein kleines Trostpflaster.<br />
In puncto Langbahn 2<strong>02</strong>0 steht nur<br />
fest, dass ich am 1. Mai bei uns in Dingolfing<br />
starten werde, alles andere ist noch nicht geplant.<br />
Ich habe weder für die EM noch für die<br />
WM genannt, für die Team-WM könnte ich eventuell<br />
zur Verfügung stehen, wenn man mich<br />
braucht. Auch in Schwarme bei der DM bin ich<br />
dabei, wenn es vom Termin her passt. Für mich<br />
hat Speedway Priorität, ich habe Verträge in der<br />
ersten und zweiten Deutschen Liga, sowie in<br />
Dänemark und England.“<br />
Lukas Fienhage (20 Jahre, Lohne, AC Vechta):<br />
Gerade mal 20 Jahre alt geworden, feierte Lukas<br />
Fienhage in Roden (NL) zum Abschluss der<br />
Langbahn-WM 2019 seinen ersten Grand-Prix-<br />
Sieg. In seiner Rookie-Saison belegte der Niedersachse<br />
Platz 4 der Weltmeisterschaft und<br />
qualifizierte sich damit direkt für 2<strong>02</strong>0. Beim Finale<br />
zur Team-WM in Vechta sammelte Fienhage<br />
wie Martin Smolinski 24 Punkte. Es reichte aber<br />
am Ende nur zu Platz 3 für das deutsche Team.<br />
Bei der Deutschen Meisterschaft in Berghaupten<br />
hatte er Pech mit zwei Disqualifikationen<br />
und wurde am Ende nur Fünfter.<br />
Lukas Fienhage: „Ich hatte eine unfassbar gute<br />
erste Saison im Langbahn-Grand-Prix. Ich habe<br />
dabei meine Ziele übertroffen und konnte sogar<br />
in Roden einen GP-Sieg einfahren, was ein krönender<br />
Abschluss und gleichzeitig mein Highlight<br />
war. Negatives Highlight war für mich persönlich<br />
und das auch noch vor heimischem Publikum<br />
der 3. Platz bei der Team-WM, als wir im<br />
Semifinale ausgeschieden sind. Ich habe hart<br />
gekämpft für den WM-Sieg unseres Teams, aber<br />
es hat leider nicht gereicht. Ich baue mir jetzt<br />
ein komplett neues Fahrgestell für die Langbahn<br />
auf und werde zusätzlich eins aus der Saison<br />
2019 verwenden. Meine Motoren befinden<br />
sich momentan noch bei Robert Barth zum Service.<br />
Mein oberstes Ziel im Grand Prix ist es, unter<br />
die Topdrei zu kommen, aber ich liebäugele<br />
mit dem Titel und werde alles daran setzen, ihn<br />
zu gewinnen. Zusätzlich will ich den Titel bei der<br />
Langbahn-Team-WM gewinnen.“<br />
Bernd Diener (60 Jahre, Gengenbach, MSC<br />
Werlte, MSC Berghaupten): Nachdem sich<br />
Bernd Diener 2018 mit einem hervorragenden<br />
WM-Platz 7 direkt für die Weltmeisterschaft<br />
2019 qualifizieren konnte, belegte er hier am<br />
Ende Platz 15. Aber der mittlerweile 60-jährige<br />
Oldie zeigte Biss und Durchhaltevermögen und<br />
qualifizierte sich über den Challenge in Scheeßel<br />
wieder für den Langbahn-GP 2<strong>02</strong>0. Bei der<br />
DM auf seiner Heimbahn in Berghaupten fuhr<br />
Diener zudem auf Podestplatz 3. Gleich zu Beginn<br />
der Saison war Diener in Vries (NL) in einen<br />
Sturz verwickelt, dessen schmerzhafte Folgen<br />
ihn lange behinderten.<br />
Bernd Diener: „Die Verletzung von Vries hat mir<br />
mindestens bis Mitte der Saison arg zu schaffen<br />
gemacht, aber das ist gelaufen, jetzt ist alles<br />
wieder gut. Mit den Rennen in Rastede,<br />
Scheeßel, Berghaupten und Werlte war ich am<br />
meisten zufrieden und in der WM lief es für mich<br />
auch nicht ganz schlecht. Ehrlich gesagt, hatte<br />
ich mir gedacht, wenn ich in 2<strong>02</strong>0 keine WM<br />
mehr fahren kann, dann höre ich auf. Aber dann<br />
hat es in Scheeßel mit der Qualifikation geklappt,<br />
da kann ich doch noch nicht Schluss machen.<br />
Auf die Rennen in Herxheim, Mühldorf<br />
und in Finnland freue ich mich jetzt schon, aber<br />
über den Lauf in Polen schimpfen eigentlich alle.“<br />
12 BAHNSPORT AKTUELL Februar '20
Max Dilger (30 Jahre, Lahr-Sulz, MSC Berghaupten<br />
und MSV Herxheim): Der Schwarzwälder<br />
konnte 2019 den deutschen Vizemeistertitel<br />
auf der Langbahn erringen, sein größtes<br />
Ziel, die direkte Qualifikation für die Weltmeisterschaft<br />
2<strong>02</strong>0 verfehlte er mit Platz 9 jedoch.<br />
Eine permanente Wildcard blieb Max Dilger verwehrt,<br />
er kann sich mit Platz 3 auf der Nachrückerliste<br />
der FIM aber noch Hoffnungen auf WM-<br />
Einsätze machen.<br />
Max Dilger: „Die vergangene Saison hatte für<br />
mich Höhen und Tiefen. Ein Highlight war für<br />
mich sicherlich Platz 2 bei der Deutschen Meisterschaft<br />
in Berghaupten, aber die Weltmeisterschaft<br />
lief für mich ziemlich enttäuschend,<br />
denn in den Grand Prix hatte ich mir deutlich<br />
mehr ausgerechnet. Natürlich haben mich meine<br />
Verletzungen in meinem Leistungsvermögen<br />
behindert. Da waren einmal meine Schulterprobleme,<br />
wo ich mich nach dem Sturz in Angenrod<br />
vor kurzem noch einmal operieren lassen musste<br />
und dann ist da auch mein rechtes Knie, an<br />
dem das vordere Kreuzband gerissen ist. Meiner<br />
Schulter geht es jetzt nach vielen Reha-<br />
Maßnahmen und Physiotraining wieder besser,<br />
aber die Knieverletzung wird mich die kommende<br />
Saison über noch begleiten. Ich hoffe, dass<br />
mich die Sache nicht behindert. Ich muss mich<br />
da einfach durchbeißen. Die Knie-OP ist dann<br />
für Oktober geplant. Für die EM, hoffentlich in<br />
Bielefeld, und die WM-Qualifikation in Scheeßel<br />
habe ich mich beworben, ebenfalls bemühe<br />
ich mich um eine Wildcard in Herxheim und<br />
Mühldorf. Ich wünsche mir für die Zukunft, von<br />
weiteren Verletzungen verschont zu bleiben.<br />
Mein Ziel ist es, wieder in den Langbahn-GP zurückzukehren.“<br />
Stephan Katt (40 Jahre, Neuwittenbek, MSC<br />
Mühldorf, MSC Schwarme): Nach dem Katastrophenjahr<br />
2018, in dem Stephan Katt nach einer<br />
beispiellosen Pechserie ein halbes Jahr mit<br />
einer gebrochenen Hand unterwegs war und<br />
sich daher nicht für die WM 2019 qualifizieren<br />
konnte, zeigte seine Formkurve in der vergangenen<br />
Saison schon wieder steil nach oben. Die<br />
Krönung war der Sieg beim WM-Challenge in<br />
Scheeßel, womit er sich als Permanent-Starter<br />
für den Langbahn-GP 2<strong>02</strong>0 qualifizieren konnte.<br />
Stephan Katt: „Mit der letzten Saison bin ich<br />
sehr zufrieden, das war schon um einiges besser<br />
als die Jahre 2017 und 2018. Beim Challenge<br />
in Scheeßel konnte ich mich souverän für den<br />
Grand Prix 2<strong>02</strong>0 qualifizieren. Die WM steht<br />
jetzt ganz oben auf meiner Prioritätenliste. Ich<br />
treibe im Moment sehr viel Sport, fahre viel mit<br />
dem Fahrrad und bin oft im Fitness-Studio, also<br />
Ausdauer- und Krafttraining. Von der Technik<br />
her bleibt bei den Motorrädern alles beim Alten.<br />
Matten Kröger hilft mir wieder dabei. Als<br />
Sportler muss man sich natürlich Ziele setzen,<br />
es wäre verkehrt, es nicht zu tun. Ich will in der<br />
Langbahn-WM unter die ersten drei kommen<br />
und ich möchte natürlich auch den Titel haben.<br />
Ich bin aber nicht so vermessen zu sagen, den<br />
Titel werde ich schaffen. Aber es wäre eine große<br />
Herausforderung für mich, unter die ersten<br />
drei zu kommen. Insgesamt nehme ich mir vor,<br />
konstante Leistungen zu bringen und wünsche<br />
mir Glück zu haben. Offene Rennen fahre ich<br />
wie immer und um die Deutsche Meisterschaft<br />
will ich auch kämpfen.“<br />
Jörg Tebbe (40 Jahre, Dohren, MSC Dohren):<br />
2018 fuhr Jörg Tebbe in Scheeßel zu seinem<br />
zweiten Deutschen Meistertitel. In der Saison<br />
2019 ereilte den Dohrener Mitte Juni beim<br />
Sandbahnrennen in Hechthausen das Verletzungspech.<br />
Eine gerissene Kette führte zu einem<br />
unkontrollierten Sturz mit einer bösen Verletzung<br />
am linken Fuß. Vorher hatte er beim<br />
Auftakt zur Langbahn-WM in Herxheim einen<br />
bemerkenswerten 7. Platz eingefahren.<br />
Jörg Tebbe: „Die Saison 2019 fing für mich super<br />
an mit mehreren Podestplätzen und Siegen,<br />
aber dann kam das Rennen in Hechthausen, bei<br />
dem ich mir das Fersenbein gebrochen habe.<br />
Das war eine ganz üble Sache, denn im Prinzip<br />
habe ich mir dadurch die Saison versaut. Eine<br />
Operation hätte die Heilung nicht beschleunigt,<br />
ich war danach zwölf Wochen außer Gefecht.<br />
Ich war auf Krücken unterwegs, denn ich durfte<br />
den Fuß nicht belasten. Aber dann stand der<br />
Challenge in Scheeßel und danach die Deutsche<br />
Meisterschaft in Berghaupten an. Das ging<br />
alles gar nicht, denn ich war einfach noch nicht<br />
fit. Da mir die FIM für 2<strong>02</strong>0 keine Wildcard zugeteilt<br />
hat, sind meine Chancen für die kommende<br />
Saison weg. Es macht mich traurig, dass ich von<br />
der FIM noch nicht einmal auf der Nachrückerliste<br />
berücksichtigt wurde. Ich habe noch nicht<br />
einmal eine Absage bekommen, gar nichts. Ich<br />
fahre jetzt in der neuen Saison ganz normal offene<br />
Rennen und hoffe darauf, noch einen Platz<br />
für die WM-Qualifikation in Scheeßel zu bekommen.<br />
Und dann bemühe ich mich auch um eine<br />
Wildcard in Herxheim und Mühldorf.“<br />
Christian Hülshorst (41 Jahre, Lüdinghausen,<br />
AMSC Lüdinghausen): Der Lüdinghausener verpasste<br />
bei der DM in Berghaupten mit Platz 4 im<br />
Semifinale 2 nur knapp den Endlauf und beendete<br />
die Deutsche Meisterschaft als Achter. In<br />
Bad Hersfeld wurde er Dritter im C-Finale und<br />
beendete die Europameisterschaft auf Platz 13.<br />
Christian Hülshorst: „Die vergangene Saison<br />
war für mich nicht zufriedenstellend. Ich hatte<br />
zwar ein paar gute Rennen, zum Beispiel in Teterow<br />
und auch bei uns in Lüdinghausen, aber<br />
es war irgendwie ein Auf und Ab. So habe ich<br />
auch die EM-Qualifikation nur mit Hängen und<br />
Würgen geschafft. Gut war, dass ich von Verletzungen<br />
verschont geblieben bin. Meine Motorräder<br />
werden für die neue Saison wieder fit gemacht<br />
und körperlich bereite ich mich vor allem<br />
auf dem Fahrrad vor. Damit geht es jeden Tag<br />
zwölf Kilometer zur Arbeit und zurück und am<br />
Wochenende bin ich ab und an mit Kumpels auf<br />
längeren Touren unterwegs. Wenn das Wetter<br />
besser ist, fahre ich auch Motocross. Für die<br />
kommende Saison ist für mich wichtig, Spaß zu<br />
haben, gesund zu bleiben und die Qualifikation<br />
für die Europameisterschaft zu schaffen. In der<br />
Dutch Open in den Niederlanden bin ich auch<br />
wieder dabei, wenn die Termine stimmen.“<br />
Marcel Dachs (32 Jahre, Weingarten, MSV<br />
Herxheim, Bund Bayerischer Motorsportler):<br />
Der Schwabe fuhr bei der Deutschen Meisterschaft<br />
in Berghaupten auf Platz 7. Beim Semifinale<br />
zur EM in Bielefeld hatte er als Reservefahrer<br />
auf Platz 17 keine Chance.<br />
Marcel Dachs: „Ich hatte mir für die Saison eigentlich<br />
viel vorgenommen, aber gleich zu Anfang<br />
gab es Stürze und Verletzungen. In Neuenknick<br />
habe ich mir die Schulter arg geprellt,<br />
dann kam noch eine Muskelentzündung hinzu<br />
und in Lüdinghausen habe ich mir bei einem<br />
weiteren Sturz das rechte Knie verletzt, das Außenband<br />
war angerissen. Altrip habe ich noch<br />
in guter Erinnerung und der 7. Platz bei der DM<br />
in Berghaupten war auch okay. Körperlich bereite<br />
ich mich auf die kommende Saison mit<br />
Ausdauer- und Krafttraining vor. Robert Barth,<br />
mit dem ich sehr zufrieden bin, ist weiter für<br />
meine GM-Motoren zuständig. Ich möchte verletzungsfrei<br />
bleiben und so gut wie möglich abschneiden,<br />
wenn ich denn fahren darf, denn es<br />
gibt immer weniger Rennen.“<br />
David Pfeffer (24 Jahre, Hohberg, MSC Berghaupten):<br />
Beim EM-Semifinale in Leamington<br />
(GB) schied David Pfeffer auf Platz 13 aus. Bei<br />
der Deutschen Meisterschaft in Berghaupten<br />
wurde er Sechster.<br />
Februar '20 BAHNSPORT AKTUELL 13
LANGBAHNVORSCHAU 2<strong>02</strong>0<br />
David Pfeffer: „Mit der Saison 2019 war ich sehr<br />
zufrieden, es war meine bisher beste in der<br />
A-Lizenz. Ich konnte oftmals vorne mithalten<br />
und kam auch unfallfrei durch die Saison. Ich<br />
habe zwar manchmal ein paar Punkte verschenkt,<br />
aber im Großen und Ganzen war es eine<br />
gute Saison für mich. Enttäuschend war für<br />
mich das EM-Semifinale in England. Dort war<br />
ich nach meinem Unfall noch nicht zu 100 Prozent<br />
fit und habe dadurch den Einzug ins Finale<br />
knapp versemmelt. Aber ich konnte die großen<br />
Jungs manchmal ordentlich ärgern und ich denke,<br />
dass viele gesehen haben, dass es den Pfeffer<br />
noch gibt und dass sie ab und zu mit mir<br />
rechnen können. Die Vorbereitungen für die<br />
kommende Saison laufen seit langem, denn<br />
nach der Saison ist vor der Saison. Die Mopeds<br />
werden wieder vorbereitet und optimiert. Es<br />
gibt immer etwas, was man ändern kann, um<br />
noch besser mit dem Moped klar zu kommen.<br />
Ich denke, wir sind da auf dem richtigen Weg.<br />
Mit den Motoren meines Tuners Bernd Zapf war<br />
ich dieses Jahr so wie die letzen Jahre sehr zufrieden.<br />
Die Apparillos gehen gut. 2<strong>02</strong>0 will ich<br />
noch mehr vorne dabei sein. Ich will mich definitiv<br />
für das EM-Finale qualifizieren, die Deutsche<br />
Meisterschaft fahren und auch Spaß haben<br />
und vorne mithalten. Vielleicht habe ich ja<br />
auch den ein oder anderen GP-Einsatz. Das wäre<br />
natürlich wieder richtig geil. Ich arbeite auch<br />
über den Winter mit meinem neu ins Team gekommenen<br />
Physiotherapeuten zusammen, um<br />
mich fit zu halten und noch gezielter zu trainieren<br />
neben meinem Job als Metallbauer. Auf jeden<br />
Fall will ich unfallfrei und gesund durch die<br />
Saison 2<strong>02</strong>0 kommen, das ist eines der größten<br />
Ziele.“<br />
Jens Benneker (30, Wagenfeld, MSC Heidering<br />
Wagenfeld und AMSC Lüdinghausen): Der<br />
Westfale mit Wohnsitz in Wagenfeld fuhr bei der<br />
DM in Berghaupten auf Platz 10. Beim EM-Semifinale<br />
in Bielefeld schied er als Dritter im C-Finale<br />
aus dem Wettbewerb aus.<br />
Jens Benneker: „Die Saison 2019 lief ganz gut<br />
für mich, außer in Lüdinghausen. Ich war da<br />
auch gut unterwegs, aber dann hatte ich leider<br />
einen Gasklemmer und habe mir bei dem anschließenden<br />
Sturz die Hand angebrochen.<br />
Fast hätte ich mich in Bielefeld für das EM-Finale<br />
qualifiziert und mit Platz 4 in Melsungen war<br />
ich auch zufrieden. Als Vorbereitung auf die<br />
neue Saison habe ich ein-, zweimal Fitnesstraining<br />
pro Woche gemacht, und wenn das Wetter<br />
es zulässt, wird in Wagenfeld auf der Bahn trainiert.<br />
Gegen Ende der letzten Saison habe ich<br />
mir ein zweites Fahrgestell von Hocob zugelegt,<br />
meine Motoren betreut Friedhelm Großewächter<br />
in Spenge. Ich hoffe, dass ich 2<strong>02</strong>0 unfallfrei<br />
bleibe und Spaß an den Rennen habe und mehr<br />
Punkte als sonst einfahre. Für die EM- und die<br />
WM-Quali habe ich gemeldet, bei der Deutschen<br />
Meisterschaft in Schwarme will ich auch<br />
dabei sein.“<br />
Fabian Wachs (20 Jahre, Werlte, MSC Hümmling<br />
Werlte): Dem älteren der beiden Wachs-<br />
Brüder, Fabian, gelang 2019 auf seiner Heimbahn<br />
in Werlte das Kunststück, zum zweiten<br />
Mal in Folge den Bahnpokal zu gewinnen. Für<br />
2<strong>02</strong>0 hat er sich eine A-Lizenz genommen.<br />
Fabian Wachs: „Im Großen und Ganzen bin ich<br />
mit meiner Saison 2019 super zufrieden. Gleich<br />
zu Beginn hatte ich die Chance, mich als Reservefahrer<br />
beim Langbahn-GP in Herxheim zu beweisen<br />
und für mich zu sehen, wo ich momentan<br />
fahrerisch stehe. Mein größtes Highlight<br />
2019 war meine Titelverteidigung im Langbahnpokal<br />
auf meiner Heimbahn in Werlte, wo ich<br />
Kopf an Kopf mit meinem Bruder Timo um den<br />
Titel kämpfen musste. Das war ein ganz besonderes<br />
Gefühl. In Berghaupten hatte ich dann<br />
bei der Deutschen Langbahnmeisterschaft<br />
noch einmal die Chance, fest im Feld der A-Lizenzfahrer<br />
zu starten. Dort konnte ich auf Platz<br />
8 in der Endwertung fahren. Aber ich hatte im<br />
Verlauf der Saison auch nicht so schöne Momente,<br />
als ich zum Beispiel in Führung liegend<br />
ausfiel. Doch ich schaue immer positiv von Lauf<br />
zu Lauf und von Rennen zu Rennen. Die Vorbereitungen<br />
auf die kommende Saison laufen zur<br />
Zeit auf Hochtouren, körperlich wie auch in Bezug<br />
auf die Technik. Da ich 2<strong>02</strong>0 offiziell in der<br />
A-Lizenz starten werde, werden auch die Motorräder<br />
komplett neu zusammengestellt und die<br />
Motoren bekommen den Feinschliff von Tuner<br />
Bert van Essen. Ich werde natürlich mein Bestes<br />
geben und nach dem Aufstieg in die A-Lizenz<br />
versuchen, mit den Großen mithalten zu können.<br />
Wer weiß, vielleicht öffnet sich noch das<br />
ein oder andere Türchen für mich?“<br />
Sascha Stumpe (28, Essen, MSC Heidering Wagenfeld):<br />
Der Wagenfelder, der in Essen an der<br />
Hochschule Ruhr West an seiner Doktorarbeit<br />
schreibt und bei den dortigen Stadtwerken<br />
Energiekonzepte mitentwickelt, hat für die Saison<br />
2<strong>02</strong>0 eine A-Lizenz genommen. Beim Bahnpokal<br />
in Werlte wurde er 2019 hinter den Brüdern<br />
Fabian und Timo Wachs Dritter.<br />
Sascha Stumpe: „Mit dem Jahr 2019 waren wir<br />
sehr zufrieden. Das Wichtigste war, dass wir<br />
uns gegenüber dem vorherigen Jahr verbessern<br />
konnten. Das ist auch der Grund für den Aufstieg<br />
in die A-Lizenz. Wir wollen unsere Leistung<br />
stetig steigern und dazulernen. Highlights<br />
der Saison waren mit Sicherheit die Siege in Lüdinghausen,<br />
Bielefeld und Schwarme und der<br />
5. Platz in Lübbenau im A-Lizenz-Feld. Der Gewinn<br />
der Norddeutschen Bahnmeisterschaft<br />
B-Lizenz ist dabei nicht zu vergessen. Weniger<br />
gut verlief der diesjährige Bahnpokal mit Platz<br />
3, bei dem wir den ganzen Tag mit technischen<br />
Defekten und Pech zu kämpfen hatten. Von November<br />
bis Januar habe ich wie immer einen<br />
Masseaufbau im Fitnessstudio absolviert, begleitend<br />
mit leichten Laufeinheiten. Ab Februar<br />
drehe ich den Spieß um und steigere das Cardiotraining.<br />
Vor dem Saisonstart versuche ich<br />
dann möglichst oft, auf dem Heidering in Wagenfeld<br />
zu fahren. Das ist das beste Training für<br />
mich. Hinsichtlich der Technik ändern wir nichts<br />
Grundsätzliches, nur Kleinigkeiten. Wir fahren<br />
weiterhin GM-Motoren von Helmut Heimann.“<br />
Josef Hukelmann (60, Werlte): Josef Hukelmann<br />
ist 1. Sportleiter des MSC Hümmling Werlte,<br />
NBM-Vorsitzender, Veranstaltervertreter Langbahn<br />
im Fachausschuss <strong>Bahnsport</strong> des DMSB<br />
und Teammanager der DMSB Langbahn-Nationalmannschaft.<br />
Bei der Team-WM 2019 in Vechta<br />
wurden die Deutschen trotz sehr guter Leistungen<br />
bis zum Semifinale nur Dritte.<br />
Josef Hukelmann: „Das Highlight 2019 war das<br />
Team-Finale in Vechta, aber nur bis zum Semifinale.<br />
Was dann passiert ist, war eine Enttäuschung<br />
für uns alle. Wir haben aber alle Entscheidungen<br />
zusammen im Team getroffen.<br />
Von den Fahrern her fand ich Lukas Fienhage<br />
imponierend, so wie er sich auf der Langbahn<br />
entwickelt hat, wie er dem Druck standhält, das<br />
ist schon enorm. Und sein GP-Sieg in Roden war<br />
einfach nur toll. An ihm können sich unsere jungen<br />
Fahrer orientieren. In puncto Langbahnveranstaltungen<br />
muss jeder Club das Beste aus<br />
seinen Rennen machen. Die Rahmenbedingungen<br />
und das Ambiente sind überall anders. Am<br />
Beispiel Scheeßel kann man sehen, dass sich<br />
Dinge ändern können. Sie haben mit der Durchführung<br />
der Deutschen Meisterschaft 2018 und<br />
zuletzt mit dem WM-Challenge positive Signale<br />
gesetzt. Alles hat funktioniert, so kann es weitergehen.<br />
Ich bin auch froh, dass mit Hechthausen<br />
wieder ein Veranstalter dazugekommen ist.<br />
Die haben sich echt gemausert und machen<br />
auch was im Jugendbereich. Das liegt auch immer<br />
am Engagement einzelner Leute, wie zum<br />
Beispiel Jens Buchberger, der nicht nur selbst<br />
fährt, sondern sich zudem in der Jugendgruppe<br />
engagiert. Das ist richtig, wir müssen junge<br />
Leute motivieren, in den Clubs verantwortlich<br />
mitzumachen. Die müssen wir bei der Stange<br />
halten. Wir müssen durch Schnupperkurse junge<br />
Leute auf die Bahn bekommen. Dazu müssen<br />
wir auch in den neuen Medien, im Internet, aktiv<br />
werden.“ • Text u. Fotos: Rudi Hagen<br />
14 BAHNSPORT AKTUELL Februar '20
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SPEEDWAY<br />
Deutscher Speedwaynationalmannschaftskader Jahresauftakt 2<strong>02</strong>0<br />
Eigentlich sollte Martin Smolinski (35) als erfahrener und sehr erfolgreicher<br />
deutscher Speedway-Pilot ebenfalls am Trainingscamp teilnehmen<br />
und natürlich auch viel von seiner Erfahrung weitergeben. Daraus wurde<br />
aber leider nicht wirklich etwas, denn Smolinski verletzte sich gleich zu<br />
Beginn des Trainingscamps am Sprunggelenk und musste daraufhin<br />
passen. Trotzdem zählt er natürlich zu den Kandidaten für das große<br />
Highlight im Jahr 2<strong>02</strong>0. Am 25. April tritt das deutsche Team bei der<br />
Team-Weltmeisterschaft „ Monster Energy FIM Speedway of Nations“ in<br />
Landshut an und das Ziel lautet, sich für das Finale im Mai im britischen<br />
Manchester zu qualifizieren. „Im vergangenen Jahr waren wir Sechster,<br />
das wollen wir toppen“, so Rudolph. Der Kader steht noch nicht, „aber<br />
wir haben heute sicher Gesichter gesehen, die dann auch dabei sein<br />
werden.“<br />
Dieses Rennen in Landshut ist sicherlich der erste Meilenstein im diesjährigen<br />
Rennkalender für das deutsche Team. Angestrebt wird eine Topdrei-Platzierung,<br />
was eine erneute Qualifikation für das Finale nur wenige<br />
Tage später bedeuten würde.<br />
Stehend (v.l.): Peppi Rudolph, Dominik Möser, Valentin Grobauer, Lukas Fienhage,<br />
Jonas Wilke und Jürgen Öchsner; vorne (v.l.): Ben Ernst, Martin Smolinski,<br />
Norick Blödorn, Mario Niedermeier und Erik Bachhuber<br />
<strong>Bahnsport</strong>fans kennen den Pfingstmontag als traditionellen Speedway-<br />
Renntag in Abensberg. Doch seit einigen Jahren sind die deutschen<br />
Speedway-Cracks auch im Winter in der niederbayerischen Kleinstadt zu<br />
Gast, so auch in diesem Jahr. Grund dafür war der Jahresauftakt 2<strong>02</strong>0<br />
des deutschen Nationalmannschaftskaders. Als Partner konnte wieder<br />
der MSC Abensberg gewonnen werden, der zusammen mit der Josef-<br />
Stanglmeier-Stiftung die Örtlichkeiten zur Verfügung stellte. Die<br />
Stanglmeier-Stiftung stellte die Halle mit Kraftraum und Sauna dem Nationalkader<br />
bereits zum vierten Mal in Folge kostenlos zur Verfügung.<br />
Fitnesstrainer Jürgen Öchsner, der schon einige Sportler zu olympischen<br />
Medaillen führte, konnte ebenfalls wieder mit ins Boot geholt werden. Er<br />
legte zusammen mit Teammanager Peppi Rudolph die Grundsteine für<br />
die neue Saison, und zwar in den Bereichen Kondition, Koordination und<br />
Teambuilding.<br />
2<strong>02</strong>0 – Ein Jahr mit vielen Herausforderungen für das Team Deutschland<br />
Peppi Rudolph hatte sehr viele junge Fahrer mit nach Abensberg gebracht.<br />
Darunter war sogar der ein oder andere Weltmeister. Es kamen<br />
Norick Blödorn aus der Gegend um Kiel, Ben Ernst aus Stralsund, Lukas<br />
Fienhage und Dominik Möser, die allesamt eine weite Anreise hatten.<br />
Dazu stießen mit Valentin Grobauer, Erik Bachhuber, Mario Niedermeier<br />
und Jonas Wilke noch einige schnelle Jungs aus Bayern. Kai Huckenbeck,<br />
Erik Riss, Kevin Wölbert oder Michael Härtel waren entschuldigt.<br />
Verschnaufpause, lockeres Dehnen zwischendurch<br />
Athletiktrainer Jürgen Öchsner inmitten der Speedwaypiloten – Feedbackrunde<br />
Dominik Möser an der Langhantel<br />
16 BAHNSPORT AKTUELL Februar '20
Im U21-Bereich will man ebenfalls an alte Stärke anknüpfen. Sowohl im<br />
Teambewerb als auch in den Einzelbewerben wollen die deutschen<br />
Sportler in die Finalrunden vorstoßen. Am 6. Juni findet zudem eine<br />
U21-WM Qualifikation auf heimischem Boden in Ludwigslust statt, was<br />
für die deutschen Sportler sicherlich eine große Motivation darstellt.<br />
Die Verantwortlichen versuchten, das Fitnesscamp abwechslungsreich<br />
zu gestalten. So stand neben den typischen Übungen der ein oder andere<br />
neue Aspekt auf dem Programm. Yoga war für die meisten der Sportler<br />
sicherlich neu. Damit sollte ein möglicher Weg aufgezeigt werden, um<br />
Körper und Geist in Balance zu bringen und so wurden am Sonntagvormittag<br />
viele Sonnengrüße aus Abensberg verschickt.<br />
Christian Froschauer vom DMSB unterwies den Nationalkader zudem in<br />
Sachen FIM-Reglement und Terminen für 2<strong>02</strong>0. Die Saisonplanung hatte<br />
spätestens damit begonnen.<br />
„Wir müssen uns nicht verstecken“<br />
Am Abend des ersten Trainingstages stand vor dem gemeinsamen<br />
Abendessen noch eine zirka 45-minütige Pressekonferenz auf dem Programm.<br />
Geladen waren der Regionalsender TVA aus dem nahen Regensburg<br />
und die örtlichen Printmedien. Fahrer und Manager standen Rede<br />
und Antwort.<br />
Die Marschrichtung für das kommende Jahr wurde also in Abensberg<br />
ausgegeben.<br />
• Text u. Fotos: Bernhard Härtinger<br />
Pressekonferenz, das „Wir-Gefühl“ ist nicht zu übersehen: stehend (v.l.) Peppi<br />
Rudolph, Ben Ernst, Jonas Wilke, Lukas Fienhage, Martin Smolinski, Valentin<br />
Grobauer, Dominik Möser, Jürgen Öchsner; kniend (v.l.) Norick Blödorn, Erik<br />
Bachhuber und Mario Niedermeier<br />
Yoga: Sonnengrüße als neuer Ansatz<br />
Die Yogalehrerin heizte den Jungs ordentlich ein<br />
O-TÖNE DER AKTIVEN<br />
Erik Bachhuber: Es war ein sehr tolles und effektives Training, das wieder<br />
einmal sehr viel Spaß gemacht hat. Es war sehr gut, dass man sehen<br />
konnte, auf welchem Level man im Vergleich zu den anderen war.<br />
Ben Ernst: Es hat mir wirklich gut gefallen. Alles hatte Hand und Fuß.<br />
Es war sehr strukturiert. Immer wieder gerne. An der Stelle auch nochmal<br />
vielen Dank an die Verantwortlichen.<br />
Lukas Fienhage: Mir wurden meine Schwächen aufgezeigt, die ich bis<br />
zum Saisonstart aber ausmerzen kann, um optimal vorbereitet zu sein.<br />
Jonas Wilke: Es hat mir total Spaß gemacht. Ich habe sehr viel gelernt.<br />
Und ich habe meine Grenzen kennengelernt.<br />
Mario Niedermeier: Es war ein super Wochenende mit einer super<br />
Truppe. Man konnte Stärken und Schwächen sehen und was man noch<br />
zu verbessern hat.<br />
Valentin Grobauer: Nochmal einen riesengroßen Dank für die Möglichkeit<br />
zu trainieren. Es war vor allem schön, mit den Jungs auch außerhalb<br />
der Speedwaybahn zusammenzukommen und sich gegenseitig<br />
ans Leistungslimit zu bringen. Es war sehr lehrreich dafür, woran<br />
man arbeiten muss. Es wurde auch aufgezeigt, welche Möglichkeiten<br />
man hat, sich in den jeweiligen Disziplinen zu verbessern.<br />
Norick Blödorn: Das Training war sehr gut, da es wirklich individuell<br />
abgestimmt wurde. Das hilft natürlich enorm in der Saisonvorbereitung.<br />
Martin Smolinski: Ja, ich habe mir bei den ersten Aufwärmübungen<br />
gleich eine Verletzung zugezogen und mir das Außenband im Knöchel<br />
abgerissen. Daher konnte ich leider nicht weiter mit der Mannschaft<br />
trainieren, was ich extrem schade finde. Ich kann nur dem Physiotherapeuten<br />
danken, der sofort für mich da war. Aber die Verletzung sollte<br />
jetzt meine weitere Saisonvorbereitung nicht großartig beeinträchtigen.<br />
Bis zu den ersten Runden auf dem Motorrad Ende Februar oder<br />
Anfang März sollte ich wieder fit sein.<br />
Jürgen Öchsner, Athletiktrainer: Ich habe hier als Fitness-und Athletiktrainer<br />
eine feine und erlesene Gruppe an Sportlern. Meine Absicht<br />
war es unter anderem, immer wieder kleine Belastungsspitzen zu setzen.<br />
Auf teils technisch hohem Niveau waren alle Sportler voll dabei,<br />
beispielsweise an der Langhantel. Auch hinsichtlich der kleinen Teambuildingaufgaben<br />
will ich das Ganze als wirklich gut bewerten. Ein<br />
zweiter Termin während der Saison wäre gut, dann könnte man Fortschritte<br />
messen und überprüfen.<br />
Peppi Rudolph, Teamchef Nationalmannschaft: Für mich war es wichtig,<br />
dass wir sowohl Fahrer der A-Nationalmannschaft als auch Fahrer<br />
des U21-Teams vor Ort hatten. Zwei Meilensteine stehen heuer an.<br />
Zum einen das Speedway of Nations in Landshut am 25. April und zum<br />
anderen die Aufgabe, die U21 wieder an alte Stärke heranzuführen.<br />
Deshalb ist es schön zu sehen, dass die Sportler auch die Teambuildingmaßnahmen<br />
super nutzen. Genauso können wir es auch in Zukunft<br />
wieder schaffen, die deutsche Flagge im Speedway hochzuhalten.<br />
Februar '20 BAHNSPORT AKTUELL 17
INTERNATIONAL<br />
Premiership<br />
Fahrerkarussell<br />
Swindon und Sheffield komplettierten ihre Teams bereits im Vormonat.<br />
Nun meldeten auch Wolverhampton und King’s Lynn: „Alle Mann an<br />
Bord“. Die Wölfe nahmen mit Jacob Thorssell und Sam Masters sehr erfahrene<br />
Fahrer unter Vertrag. Mit Luke Becker verpflichtete man neben Broc<br />
Nicol einen zweiten US-Amerikaner. Bereits verpflichtet waren Ryan Douglas<br />
(AUS), Rory Schlein (AUS), Broc Nicol (USA) und Nick Morris (AUS).<br />
Neben Craig Cook und Tyron Proctor nahm King’s Lynn zwei Deutsche ins<br />
Team. Erik Riss kennt man schon aus dem Vorjahr sehr gut. Michael Härtel<br />
fuhr bereits vor zwei Jahren beim damaligen Zweitligisten Ipswich. Bereits<br />
verpflichtet waren Lewis Kerr (GB), Thomas Jörgensen (DK) und Robert<br />
Lambert (GB). Mit Jaimon Lidsey (AUS), Jye Etheridge (AUS), Dan<br />
Bewley (GB), Steve Worrall (GB) und British Champion Charles Wright (GB)<br />
komplettierte Belle Vue seine Mannschaft. Bereits verpflichtet waren Brady<br />
Kurtz (AUS) und Peter Kildemand (DK). Bei Ipswich fehlt noch ein Fahrer.<br />
Derweil unterschrieben Jake Allen (GB), Cameron Heeps (AUS), Nicolai<br />
Klindt (DK), Daniel King (GB), Daniel Ayres (GB) und Nico Covatti (ARG) bei<br />
den Hexen. Peterborough kann erst vier Fahrer vorweisen. Michael Palm<br />
Toft (DK), Bradley Wilson-Dean (NZ)und die beiden Routiniers, Chris Harris<br />
(GB) und Hans Andersen (DK).<br />
Championship<br />
Fahrerkarussell<br />
Mit Berwick, Birmigham, Eastbourne, Edinburgh, Kent, Leicester, Scunthorpe<br />
und Somerset waren acht Teams bereits im Vormonat komplett.<br />
Für Glasgow startet nun Justin Sedgmen. Bereits verpflichtet waren Broc<br />
Nicol (USA), Connor Bailey (AUS), Ricky Wells (USA), Craig Cook (GB), Ulrich<br />
Östergaard (DK) und Sam Jensen (DK). Newcastle sicherte sich die<br />
Dienste von Claus Vlissing (DK), Connor Mountain (GB), James Wright<br />
(GB), Nick Skorja (SLO) und Ondrej Smetana (CZ). Bereits verpflichtet waren<br />
Max Clegg (GB) und Matthew Wethers (AUS). Bei Redcar heißen die<br />
Neuverpflichtungen Kasper Andersen (DK), Jordan Jenkins (GB), Joe Lawlor<br />
(GB), Michael Palm Toft (DK), Charles Wright (GB). Bereits verpflichtet<br />
waren das deutsche Ass Erik Riss und Jordan Stewart (AUS). Bei Poole waren<br />
bereits verpflichtet Steve Worrall (GB), Stefan Nielsen (DK) und Daniel<br />
King (GB). Josh Macdonald (AUS) und Allrounder Adam Ellis (GB) kamen<br />
hinzu. Dennoch fehlen dem Championship-Neuling noch zwei Fahrer.<br />
• Andreas Fahldiek<br />
ENGLAND<br />
AUSTRALIEN<br />
Meisterschaft - 1. Rennen - Kurri Kurri<br />
Kontroverser Abbruch<br />
Jye Etheridge stürzte in Lauf 5. Der 24-Jährige zog sich dabei einen Schlüsselbeinbruch<br />
zu. Schiedsrichter Paul Slade brach – nach einigen Arbeiten<br />
an der Bahn – das Rennen ab, was zu kontroversen Diskussionen führte.<br />
Unter anderem sah Kurri-Kurri-Chef Peter Campton das ganz anders. Er<br />
befand das Oval definitiv als befahrbar. Dennoch, das Rennen wurde<br />
nicht gewertet und wird auch nicht nachgeholt.<br />
Meisterschaft - 2. Rennen - Albury-Wodonga<br />
Lidsey führt<br />
Jaimon Lidsey und Max Fricke waren mit je 14 Punkte Beste in den Vorläufen.<br />
Rohan Tungate verlor wegen einer Disqualifikation und eines Defektes<br />
wertvolle Punkte. Der australische Meister von 2018 konnte zwar das<br />
Finale gewinnen, liegt aber bereits 5 Punkte hinter dem führenden Jaimon<br />
Lidsey.<br />
Ergebnis: 1. Rohan Tungate, 14 Vorlaufpunkte; 2. Jaimon Lidsey, 19; 3. Max Fricke, 18; 4. Jack Holder,<br />
13; 5. Sam Masters, 12; 6. Chris Holder, 11; 7. Brady Kurtz, 10; 8. Josh Pickering, 9; 9. Rob Medson,<br />
7; 10. Jordan Stewart, 6; 11. Ryan Douglas, 6; 12. Zach Cook, 4; 13. Justin Sedgmen, 4; 14. Ben<br />
Cook, 3; 15. Jack Morrison, 2; 16. Aden Clare (Res.), 0; 17. Zane Keleher, 0.<br />
1. Halbfinale: 1: 1. Lidsey; 2. Tungate; 3. C.Holder; 4. Masters.<br />
2. Halbfinale: 1. Fricke; 2. J.Holder; 3. Pickering; 4. Kurtz.<br />
Finale: 1. Tungate; 2. Lidsey; 3. Fricke; 4. J.Holder.<br />
3. Rennen - Undera<br />
Fricke beschwingt<br />
Titelverteidiger Max Fricke kommt immer besser in Schwung. In den Vorläufen<br />
gab er nur jeweils einen Punkt an Chris Holder und an Jaimon Lidsey<br />
ab. Im Finale kam Fricke von der Innenbahn gut aus den Bändern und<br />
ließ Kurtz, Tungate und Chris Holder keine Chance. Fricke hat im Gesamtklassement<br />
nun jeweils 6 Punkte Vorsprung vor Tungate und Lidsey.<br />
Ergebnis: 1. Max Fricke, 19 Punkte; 2. Brady Kurtz, 15; 3. Rohan Tungate, 17; 4. Chris Holder, 14;<br />
5. Jaimon Lidsey, 12; 6. Jack Holder, 12; 7. Sam Masters, 9; 8. Zach Cook, 8; 9. Josh Pickering, 7;<br />
10. Ryan Douglas, 7; 11. Justin Sedgmen, 5; 12. Jordan Stewart, 5; 13. Ben Cook, 4; 14. Jack Morrison,<br />
2; 15. Rob Medson, 2; 16. Declan Knowles, 0.<br />
1 Halbfinale: 1. Fricke; 2. C.Holder; 3. Lidsey; 3. Masters.<br />
2. Halbfinale: 1. Tungate; 2. Kurtz; 3. J.Holder; 4. Z.Cook.<br />
Finale: 1. Fricke; 2. Kurtz; 3. Tungate; 4. C.Holder.<br />
Max Fricke verteidigte erfolgreich seinen Titel<br />
in der australischen Meisterschaft<br />
• Archivfoto: Daniel Sievers<br />
18 BAHNSPORT AKTUELL Februar '20
4. Rennen - Mildura<br />
Wieder Fricke<br />
Max Fricke gewann auch das vorletzte Rennen dieser Serie. Da seine ärgsten<br />
Verfolger, Tungate und Lidsey, sich nicht für den Endlauf qualifizierten,<br />
konnten Fricke seinen Vorsprung auf die beiden auf je 12 Punkte vergrößern.<br />
Dreimal musste sich der Titelverteidiger im Olympic Park geschlagen<br />
geben. Kurioserweise immer gegen einen der beiden Holder-<br />
Brüder! Der fünfmalige australische Meister Chris Holder liegt nun auf<br />
Platz 2 der Gesamtwertung, allerdings 11 Punkte hinter Fricke.<br />
Ergebnis: 1. Max Fricke, 18 Vorlaufpunkte; 2. Chris Holder, 19; 3. Jack Holder, 17; 4. Brady Kurtz, 12;<br />
5. Jaimon Lidsey, 12; 6. Rohan Tungate, 12; 7. Ryan Douglas, 9; 8. Josh Pickering, 9; 9. Sam Masters,<br />
8; 10. Rob Medson, 5; 11. Justin Sedgmen, 5; 12. Jordan Stewart, 4; 13. Ben Cook, 3; 14. Zach Cook,<br />
3; 15. Jack Morrison, 1; 16. Patrick Hamilton (Res.), 1; 17. Brayden McGuiness, 0.<br />
1. Halbfinale: 1. C.Holder; 2. Fricke; 3. Tungate; 4. Douglas.<br />
2. Halbfinale: 1. J.Holder; 2. Kurtz; 3. Lidsey; 4. Pickering.<br />
Finale: 1. Fricke; 2. C.Holder; 3. J.Holder; 4. Kurtz.<br />
5. Rennen - Gillman<br />
Titel verteidigt<br />
Jack Holder war an diesem Abend in bester Form und wurde zurecht australischer<br />
Vizemeister. Nur sein neun Jahre älterer Bruder Chris konnte<br />
ihn in seinem ersten Lauf bezwingen. Für Chris waren nach seinem Ausscheiden<br />
im Halbfinale alle Medaillenträume geplatzt. Es blieb ihm nur<br />
der undankbare 4. Platz. Max Fricke bot eine solide Leistung, konnte aber<br />
insgesamt nur zwei Läufe gewinnen. Dennoch, seine Operation Titelverteidigung<br />
ist vollends gelungen.<br />
Ergebnisse: 1. Jack Holder, 20 Vorlaufpunkte; 2. Max Fricke, 16; 3. Rohan Tungate, 16; 4. Josh Pickering,<br />
13; 5. Chris Holder, 13; 6. Jaimon Lidsey, 12; 7. Brady Kurtz, 10; 8. Sam Masters, 8; 9. Ben Cook,<br />
7; 10. Rob Medson, 6; 11. Justin Sedgmen, 5; 12. Zach Cook, 5; 13. Ryan Douglas, 4; 14. Jack Morrison,<br />
1; 15. Jordan Stewart, 1; 16. Dakota Ballantyne (Res.), 1: 17. Brayden McGuiness, 0; 18. Fraser<br />
Bowes (Res.), 0.<br />
1. Halbfinale: 1. J.Holder; 2. Pickering; 3. C.Holder; 4. Kurtz.<br />
2. Halbfinale: 1. Fricke; 2. Tungate; 3. Lidsey; 4. Masters A.<br />
Finale: 1. J.Holder; 2. Fricke; 3. Tungate; 4. Pickering.<br />
Endstand: 1. Max Fricke, 71 Punkte; 2. Jack Holder, 62; 3. Rohan Tungate, 59; 4. Chris Holder, 57;<br />
5. Jaimon Lidsey, 55; 6. Brady Kurtz, 47; 7. Josh Pickering, 38; 8. Sam Masters, 37; 9. Ryan Douglas,<br />
26; 10. Zach Cook, 20; 11. Rob Medson, 20; 12. Justin Sedgmen, 19; 13. Ben Cook, 17; 14. Jordan Stewart,<br />
16; 15. Jack Morrison, 6; 16. Patrick Hamilton, 1; 17. Dakota Ballantyne, 1; 18. Aden Clare, 0;<br />
19. Zane Keleher, 0; 20. Declan Knowles, 0; 21. Brayden McGuiness, 0; 22. Fraser Bowes, 0.<br />
Neusüdwales Meisterschaft<br />
Kurri Kurri<br />
Jack vor Chris<br />
Jack, der jüngere der beiden Holder-<br />
Brüder, dominierte diese Meisterschaft<br />
und auch zweimal den direkten<br />
Familienvergleich. Er gab nur einen<br />
Punkt gegen Josh Pickering in Lauf 16<br />
ab. • Foto: Klaus Goffelmeyer<br />
Ergebnis - Vorläufe: 1. Jack Holder, 14 Punkte;<br />
2. Chris Holder; 3. Josh Pickering, 13; 4. Zach Cook,<br />
12; 5. Jye Etheridge, 10; 6. Kye Thomson, 10; 7. Zaine<br />
Kennedy, 9; 8. Josh Macdonald, 8; 9. Jacob Hook, 6;<br />
10. Isaac Hawes, 6; 11. Mitch Cluff, 6; 12. Kane Lawrence,<br />
5; 13. Alan Macdonald, 3; 14. Aidan Clare, 1;<br />
15. Jesse Hamilton, 1; 16. Ben Cook, 0.<br />
B-Finale: 1. Z.Cook; 2. Kennedy; 3. Thomson;<br />
4. Etheridge.<br />
A-Finale: 1. J.Holder; 2. C.Holder; 3. Pickering;<br />
4. Z.Cook.<br />
Südaustralische Meisterschaft - Gillman<br />
Ben macht Ernst<br />
Der erst 16-jährige Ben Ernst fuhr nach der Oceania Championship nun in<br />
der südaustralischen Meisterschaft. Sein 1-1-2-0-0 reichte für den<br />
12. Platz. Den Titel sicherte sich Dan Bewley. Der Belle-Vue-Liebling ist der<br />
vierte Brite, der diesen Titel gewinnen konnte.<br />
Ergebnis - Vorläufe: 1. Dan Bewley, GB, 14 Punkte; 2. Justin Sedgmen, 12; 3. Robert Medson, 12;<br />
4. Brayden McGuinness, 11; 5. Zane Keleher, 11; 6. Jack Morrison, 8; 7. Jedd List, 8; 8. Dakota Ballantyne,<br />
8; 9. Kyle Bickley, GB, 8; 10. Tom Brennan, GB, 8; 11. Liam May, 7; 12. Ben Ernst, D, 4;<br />
13. Patrick Hamilton, 4; 14. Fraser Bowes, 3; 15. Roy Stout, 2; 16. Blake Ridley, 0; 17. Jake Mitchell<br />
(Res.), 0; 18. Bastian Borke, DK, (Res.).<br />
Halbfinale: 1. Keleher; 2. Morrison; 3. McGuinness; 4. List S.<br />
Finale: 1. Bewley; 2. Keleher; 3. Sedgmen; 4. Medson.<br />
John Day Classic - Perth<br />
Tai, wer sonst<br />
Ergebnis - Vorläufe: 1. Tai Woffinden, 9 Punkte; 2. Daniel Winchester, 8; 3. Drew Kemp, 5; 4. Bryan<br />
Miller, 4; 5. Frank Smart, 3; 6. Jack Smith, GB, 3; 7. Matt Marson, 2; 8. Jason Marzoli, 1; 9. Kobee Ziedas,<br />
1; 10. Leon Flint, GB, 0; 11. Drew Winchester, 0.<br />
B-Finale (3 Runden): 1. Smart; 2. Flint; 3. Marzoli; 4. Ziedas; 5. Drew Winchester.<br />
A-Finale (4 Runden): 1. Woffinden; 2. Kemp; 3. Daniel Winchester; 4. Marson; 5. Smith; 6. Miller.<br />
Rob Woffinden Classic - Perth<br />
Tai zum dritten<br />
Bereits zum zehnten Mal wurde dieses Rennen ausgetragen. Mit seinem<br />
deutlichen Sieg ist Tai Woffinden der erste Dreifach-Gewinner dieses<br />
Klassikers im Pinjar Park.<br />
Ergebnis - Vorläufe: 1. Tai Woffinden, GB, 12 Punkte; 2. Drew Kemp, GB, 11; 3. Daniel Winchester, 11;<br />
4. Jack Smith, GB, 10; 5. Doug Scoble, 9; 6. Kale Ballantyne, 9; 7. Frank Smart, 8; 8. Leon Flint, GB,<br />
8; 9. Brad Gordon, 7; 10. Kobie Ziedas, 5; 11. Declan Killean, 5; 12. Bryan Miller, 4; 13. Ryan Pope,<br />
3; 14. Jarryd Ziedas, 3; 15. Drew Winchester, 2; 16. Jason Marzoli, 2; 17. Jack Hunter, 0.<br />
B-Finale: 1. Smart; 2. Smith; 3. Scoble; 4. Ballantyne.<br />
A-Finale: 1. Woffinden; 2. Kemp; 3. Daniel Winchester; 4. Smart.<br />
Victorian U21 Championship - Albury-Wodonga<br />
Start-Ziel-Sieg<br />
Ergebnis - Vorläufe: 1. Jedd List, 15 Punkte; 2. Zach Cook, 14; 3. Jacob Hook, 12; 4. Liam May, 11;<br />
5. Mitch Cluff, 9; 6. Isaac Hawes, 9; 7. Oliver Hamilton, 8; 8. Declan Knowles, 8; 9. Jack Morrison,<br />
8; 10. Patrick Hamilton, 7; 11. Cordell Rogerson, 6; 12. Bailey Viner, 5; 13. Aden Clare, 4; 14. Isiah<br />
Hartley, 1; 15. James Crundwell, 0; 16. Matt Gillmore N.<br />
Halbfinale: 1. Cluff; 2. Hawes; 3. May.<br />
Finale: 1. Hook; 2. List; 3. Cook; 4. Cluff.<br />
Südaustralische U-16 Meisterschaft<br />
Adelaide<br />
Ergebnis - Halbfinale: 1. Harry Sadler; 2. Noah Grabham; 3. Nicholas Possingham; 4. Travis Clarke.<br />
Finale: 1. Riley Plum; 2. Ashley Jansen-Batchelor; 3. Harry Sadler; 4. Riley McCarthy.<br />
Jason Crump Classic Cup - Kurri Kurri<br />
Riss auf dem Stockerl<br />
Rohan Tungate gewann an diesem zweiten Weihnachtstag zwar die Vorläufe<br />
mit Maximum, aber im Endlauf hatte er keine Chance, denn Jack Holder<br />
hatte einen zu guten Start. Auch Erik Riss fuhr in diesem Finale gut und<br />
konnte Brady Kurtz auf Distanz halten. Bereits in den Vorläufen überzeugte<br />
er mit einem 3-3-2-1-3.<br />
Ergebnis - Vorläufe: 1. Rohan Tungate, 15 Punkte; 2. Erik Riss, D, 12; 3. Jack Holder, 12; 4. Josh Pickering,<br />
11; 5. Chris Holder, 11; 6. Brady Kurtz, 11; 7. Sam Masters, 11; 8. Justin Sedgmen, 7; 9. Jye<br />
Etheridge, 6; 10. Isaac Hawes, 6; 11. Jacob Hook, 4; 12. Dan Bewley, GB, 4; 13. Josh Macdonald, 4;<br />
14. Alan Macdonald, 4; 15. Kane Lawrence, 2; 16. Mason Campton, 0.<br />
B-Finale: 1. Kurtz; 2. C.Holder; 3. Pickering; 4. Masters A.<br />
A-Finale: 1. J.Holder; 2. Tungate; 3. Riss; 4. Kurtz.<br />
Phil Crump Trophy - Mildura<br />
Sieg für Kurtz<br />
Endlich konnte Brady Kurtz wieder einmal ein Rennen in seiner Heimat gewinnen.<br />
Und das auch ziemlich überzeugend. Bereits in den Vorläufen<br />
glänzte er mit einem Maximum.<br />
Ergebnis - Vorläufe: 1. Brady Kurtz, 15 Punkte; 2. Dan Bewley, GB, 14; 3. Jaimon Lidsey, 12; 4. Max<br />
Fricke, 11; 5. Jordan Stewart, 10; 6. Jacob Hook, 8; 7. Sam Masters, 8; 8. Rob Medson, 8; 9. Zane Kaleher,<br />
6; 10. Emil Grondal, DK, 6; 11. Justin Sedgmen, 5; 12. Dakota Ballantyne, 4; 13. Patrick Hamilton,<br />
3; 14. Tom Dixon (Res.), 3; 15. Fraser Bowes, 3; 16. Jack Morrison, 1; 17. Kane Lawrence, 0.<br />
1. Halbfinale: 1. Kurtz; 2. Lidsey; 3. Stewart S; 4. Masters S.<br />
2. Halbfinale: 1. Bewley; 2. Fricke; 3. Hook; 4. Medson.<br />
Finale: 1. Kurtz; 2. Bewley; 3. Fricke; 4. Lidsey; 5. Hook; 6. Stewart N.<br />
Jeff Gittus Sidecar Memorial - Perth<br />
Tai bei den Seitenwagen<br />
Nicht schlecht verlief der Einstand für Tai Woffinden als Beifahrer bei Trent<br />
Headland im Pinja Park. Mit 8 Punkten belegten sie den 6. Platz in den<br />
Vorläufen. Nach dem Gewinn des Hoffnungslaufs wurden sie im Finale<br />
dieses Seitenwagenklassikers Zweite hinter Darren Nash & Ash Brown. In<br />
der Soloklasse gewann der routinierte Cameron Heeps. • Andreas Fahldiek<br />
Ergebnis - Solo - B-Finale: 1. Kemp; 2. Edwards; 3. Smith; 4. Marson.<br />
A-Finale: 1. Heeps; 2. Daniel Winchester; 3. Flint; 4. Kemp.<br />
Februar '20 BAHNSPORT AKTUELL 19
INTERNATIONAL<br />
Igor Kononov und Dmitry Komisevich im Fight<br />
RUSSLAND<br />
Eisspeedway-Einzelmeisterschaft<br />
Dmitry Komisevich Meister<br />
Dmitry Komisevich ist neuer russischer Eisspeedwaymeister. Der 34-Jährige<br />
war der Konkurrenz deutlich überlegen. In Togliatti, wo die erste Finalrunde<br />
am letzten Dezember-Wochenende stattfand, blieb der Fahrer<br />
an beiden Renntagen ungeschlagen. Nicht mal Weltmeister Daniil Ivanov<br />
und Igor Kononov, die das Oval im Anatoly-Stepanov-Stadion auswendig<br />
kennen, konnten Komisevich gefährden, obwohl er keine überragenden<br />
Starts hatte.<br />
Erst in Shadrinsk, wo die zweite Finalrunde eine Woche später über die<br />
Bühne ging, erlitt der Russe seine erste Niederlage, als er am Sonnabend<br />
hinter Dinar Valeev und Soljanikov ins Ziel kam. Das brachte jedoch Komisevich<br />
keineswegs aus dem Konzept. Als der Exweltmeister am zweiten<br />
Renntag im 30. Heat hinter Vasily Nesytych als Zweiter ins Ziel kam, konnte<br />
er nicht mehr eingeholt werden und stand schon als neuer Champion<br />
fest. Komisevich erzielte in Togliatti und Shadrinsk insgesamt fabelhafte<br />
57 Punkte. Der Pilot holte zum zweiten Mal die Goldmedaille. Sein erster<br />
Titelgewinn liegt allerdings bereits neun Jahre zurück. In den letzten fünf<br />
Saisons musste sich Komi fünfmal mit Bronze begnügen.<br />
Igor Kononov wurde Zweiter und erkämpfte, wie zuletzt 2017, die Silbermedaille.<br />
Nach dem Rennwochenende in Togliatti lag der 32-Jährige an<br />
4. Position, konnte sich jedoch in Shadrinsk steigern und kam auf insgesamt<br />
48 Zähler. Daniil Ivanov wollte seinen Titel erfolgreich verteidigen,<br />
hatte aber schon nach der ersten Finalrunde 5 Punkte Rückstand auf Komisevich.<br />
Als der amtierende Weltmeister am ersten Renntag in Shadrinsk<br />
zwei weitere Punkte einbüßte, war seine Chance, Komisevich einzuholen<br />
sehr klein geworden. Zu allem Übel wurde Ivanov im 28. Lauf wegen<br />
Überfahrens der Innenlinie disqualifiziert und damit war auch der Vizemeistertitel<br />
futsch. Der 33-Jährige erzielte insgesamt 45 Zähler und<br />
kletterte auf die niedrigste Podeststufe des Championats.<br />
Zum ersten Mal seit 2015 konnte Dmitry Koltakov keine Medaille erringen.<br />
Der 29-Jährige lag nach den Rennen in Togliatti noch an 3. Stelle, aber die<br />
Bahn in Shadrinsk, wo der Fahrer seine sportliche Laufbahn startete,<br />
brachte ihm diesmal kein Glück. Im vierten Lauf führte Koltakov mit großem<br />
Abstand, stürzte jedoch in der Zielkurve und brachte auch Konstantin<br />
Kolenkin zu Fall. Statt der sicher geglaubten 3 Punkte, ging der dreifache<br />
Weltmeister leer aus. Auch der zweite Renntag begann für Koltakov<br />
mit einem Malheur. Im 23. Heat kam es in der Startkurve zu einem Gerangel<br />
mit Valeev und sein Motor ging dabei aus. Da der Schiedsrichter den<br />
Lauf nicht abbrach, konnte Koltakov wieder keine Punkte schreiben. Im<br />
Endeffekt erzielte der Fahrer in Schadrinsk jeweils 10 Zähler und hatte<br />
schließlich 2 Punkte weniger auf dem Konto als Ivanov.<br />
Konstantin Kolenkin vor Daniil Ivanov<br />
20 BAHNSPORT AKTUELL Februar '20
Nicht weniger interessant war der Kampf um den 5. Rang und damit um die<br />
letzte Fahrkarte für die WM. Nach den Renntagen in Togliatti schien es, als<br />
ob Valeev große Probleme haben könnte, unter die Topfünf zu kommen.<br />
Der 24-Jährige lag an 7. Stelle und hatte 3 Punkte Rückstand auf Sergej<br />
Makarov. In Shadrinsk zeigte der WM-Bronzemedaillengewinner jedoch<br />
eine bessere Leistung. Er schloss den ersten Tag mit 12 Zählern ab und<br />
konnte Makarov überholen. Valeev erkämpfte insgesamt 38 Punkte und<br />
sicherte sich die WM-Teilnahme. Makarov vergeigte hingegen den zweiten<br />
Renntag total. Der Fahrer aus Lukhovitsy wurde nicht weniger als viermal<br />
wegen Überfahrens der Innenbegrenzung disqualifiziert und letztendlich<br />
Gesamtachter. Kolenkin schrieb am Sonntag respektable<br />
12 Punkte und belegte am Ende Rang 6. Er wird dafür im März nach Lodz<br />
zur EM fahren.<br />
Endstand: 1. Dmitry Komisevich, 57 Punkte; 2. Igor Kononov, 48; 3. Daniil Ivanov, 45; 4. Dmitry<br />
Koltakov, 43; 5. Dinar Valeev, 38; 6. Konstantin Kolenkin, 36; 7. Nikita Toloknov, 30; 8. Sergej Makarov,<br />
26; 9. Vasily Nesytych, 25; 10. Ivan Chichkov, 24,5; 11. Ivan Khuzhin, 22; 12. Dmitry Soljannikov,<br />
21; 13. Nikita Bogdanov, 16; 14. Igor Saidullin, 15,5; 15. Evgeny Sharov, 15; 16. Nikita Tarasov,<br />
12; 17. Vladimir Bobin, 3; 18. Eduard Krysov, 0.<br />
Ergebnisse der einzelnen Finalrunden - Togliatti - 28.12.2019: 1. Komisevich, 15 Punkte; 2. Ivanov,<br />
14; 3. Kononov, 12; 4. Makarov, 11; 5. Koltakov, 10; 6. Kolenkin, 9; 7. Saidullin, 8,5; 8. Valeev, 8;<br />
9. Khuzhin, 7; 10. Chichkov, 6,5; 11. Soljanikov, 5; 12. Bogdanov, 5; 13. Toloknov, 4; 14. Nesytych,<br />
4; 15. Sharov, 1; 16. Tarasov, 0; 17. Krysov, 0; 18. Bobin, 0.<br />
Togliatti - 29.12.: 1. Komisevich, 15 Punkte; 2. Koltakov, 13; 3. Kononov, 11+3; 4. Ivanov, 11+2; 5. Kolenkin,<br />
9; 6. Valeev, 8; 7. Chichkov, 8; 8. Makarov, 8; 9. Tarasov, 6; 10. Toloknov, 6; 11. Nesytych, 6;<br />
12. Khuzhin, 6; 13. Bogdanov, 4; 14. Soljanikov, 3; 15. Saidullin, 3; 16. Sharov, 2.<br />
Schadrinsk - 4.1.2<strong>02</strong>0: 1. Komisevich, 15 Punkte; 2. Valeev, 12+3; 3. Kononov, 12+2; 4. Toloknov,<br />
11; 5. Ivanov, 11; 6. Koltakov, 10; 7. Soljanikow, 8; 8. Kolenkin, 6; 9. Khuzhin, 6; 10. Makarov, 6;<br />
11. Sharov, 5; 12. Nesytych, 5; 13. Chichkov, 4; 14. Tarasov, 3; 15. Bogdanov, 3; 16. Bobin, 2; 17. Saidullin,<br />
2.<br />
Shadrinsk - 5.1.: 1. Komisevich, 14 Punkte; 2. Kononov, 13; 3. Kolenkin, 12; 4. Koltakov, 10; 5. Nesytych,<br />
10; 6. Valeev, 10; 7. Toloknov, 9; 8. Ivanov, 9; 9. Sharov, 7; 10. Chichkov, 6; 11. Soljanikov,<br />
5; 12. Bogdanov, 4; 13. Tarasov, 3; 14. Khuzhin, 3; 15. Saidullin, 2; 16. Makarov, 1; 17. Bobin, 1.<br />
Semifinals zur Einzelmeisterschaft - Ergebnisse - 14./15.12.2019 - Shadrinsk - qualifiziert für die<br />
Finalrunden in Togliatti und Shadrinsk: 1. Koltakov, 30 Punkte; 2. Komisevich, 28; 3. Valeev, 25;<br />
4. Saidullin, 21. 5. Kolenkin, 20; 6. Nesytych, 18; 7. Sharov, 16; 8. Khuzhin, 15; Reserve 9. Krysov,<br />
14.<br />
Ausgeschieden: 10. Dmitri Borodin, 13; 11. Juri Olejnik, 13; 12. Savelij Vedjanov, 7; 13. Vladimir Fadeev,<br />
7; 14. Ivan Volkov, 5; 15. Andrej Stepanov, 4; 16. Kyrill Zevakov, 3.<br />
Ufa: 1. Kononov, 29 Punkte; 2. Ivanov, 28; 3. Toloknov, 22; 4. S.Makarov, 22. 5. Chichkov, 20;<br />
6. Soljanikov, 19; 7. Tarasov, 19; 8. Bogdanov, 18; Reserve 9. Bobin, 14.<br />
Ausgeschieden: 10. Evgeni Urakov, 13; 11. German Khanmurzin, 10; 12. Elisej Vydrin, 8; 13. Nikita<br />
Panov, 6; 14. Alexej Kolganov, 5; 15. Anton Sozykin, 5; 16. Nikolaj Makarov, 1; 17. Vlas Nekrasov, 0.<br />
Siegerehrung Meisterschaft (v.l.): Igor Kononov,<br />
Dmitry Komisevich und Daniil Ivanov<br />
U21-Teampokal - Runde 1<br />
Kamensk-Uralskij<br />
Ergebnisse - Renntag 1 - 21.12.2019: 1. CTWS-DOSAAF Kamensk-Uralskij, 21 Punkte (Khuzhin 7, Tarasov<br />
12, Khanmurzin 2); 2. Baschkortostan Ufa, 20 (Bogdanov 10, Soljanikov 10); 3. Mega-Lada<br />
Togliatti, 15 (Fadeev 1, Vedjanov 4, Stepanov 10); 4. Progress Glazov, 12; 5. Torpedo-SchAAZ Shadrinsk,<br />
9; 6. Belkam Motosport Ijevsk, 8.<br />
Renntag 2 - 22.12.: 1. Ufa, 22 Punkte (Bogdanov 10, Soljanikov 12); 2. Togliatti, 21 (Fadeev 7, Vedjanov<br />
8, Stepanov 6); 3. Kamensk-Uralskij, 20 (Khuzhin 13, Tarasov 3, Khanmurzin 4); 4. Glazov,<br />
11; 5. Schadrinsk, 8+3; 6. Ijevsk, 8+2).<br />
Landespokal - Runde 1 - Jugorsk - 11./12.1.<br />
Auftaktsieg für Toloknov<br />
In Jugorsk fand die erste Runde des russischen Landespokals statt. Bester<br />
Fahrer der Veranstaltung war Nikita Toloknov, der insgesamt auf 29 Punkte<br />
kam. Die einzige Niederlage brachte ihm Dmitry Soljanikov bei. Vor der<br />
zweiten, entscheidenden Runde des Wettbewerbes, die am zweiten Februar-Wochenende<br />
in Vjatskije Poljany durchgeführt wird, hat Toloknov<br />
einen stattlichen Vorsprung von 5 Zählern auf Vassili Nesytych und 7 auf<br />
Nikita Bogdanov.<br />
Ergebnis: 1. Nikita Toloknov, 14+15=29 Punkte; 2. Vasily Nesytych, 12+12=24; 3. Nikita Bogdanov,<br />
14+8=22; 4. Konstantin Kolenkin, 12+7=19; 5. Igor Saidullin, 8+11=19; 6. Nikita Tarasov, 10+9=19;<br />
7. Dmitry Soljanikov, 8+10=18; 8. Eduard Krysov, 8+10=18; 9. Evgeny Sharov, 15; 10. Vladimir Bobin,<br />
14; 11. Ivan Khuzhin, 10; 12. Juri Olejnik, 7; 13. German Khanmurzin, 7; 14. Evgeny Urakov, 7;<br />
15. Ivan Chichkov, 7; 16. Dmitry Borodin, 5.<br />
Eishans gewinnt in Slobodskoj<br />
Vom 9. bis 15. Dezember fand in Slobodskoj ein Trainingslager statt. Unter<br />
der Leitung des ehemaligen russischen Eisspeedwayfahrers Vladimir<br />
Lumpov trainierten überwiegend ausländische Fahrer in der Stadt an der<br />
Vjatka. Am letzten Tag wurde das Sergej-Starych-Memorial ausgetragen.<br />
Sieger des Testrennens wurde Johann Weber, der keinen Bezwinger fand<br />
und im Finale Harald Simon, Jasper Iwema und Markus Jell auf die Plätze<br />
verwies.<br />
Ergebnis: 1. Johann Weber, D, 15 Vorlaufpunkte; 2. Harald Simon, A, 13; 3. Jasper Iwema, NL, 13;<br />
4. Markus Jell, D, 12; 5. Lukas Hutla, CZ, 11; 6. Andrej Divis, CZ, 10; 7. Jiri Wildt, CZ, 9; 8. Simon Svitek,<br />
7; 9. Atte Suolammi, FIN, 6; 10. Mark Kurakin, 6; 11. Sergej Volodin, 6.<br />
• Foto: MFR<br />
KASACHSTAN<br />
Interne Qualifikation zur Eisspeedway-WM - Ridder - 21.12.<br />
Nekrasov siegt<br />
In Ridder, einer Bergbaustadt mit ungefähr 50.000 Einwohnern im Osten<br />
des Landes, fand am 21. Dezember die interne Qualifikation für die Eisspeedway-WM<br />
statt. An den Start gingen insgesamt elf Fahrer und das<br />
Rennen bestand aus 13 Läufen.<br />
Sieger des Turniers wurde Pavel Nekrasov. Der 40-jährige Fahrer von Sokol<br />
Almaty blieb in Ridder ungeschlagen und erzielte am Ende 12 Punkte.<br />
Den 2. Gesamtrang sicherte sich der mittlerweile 59-jährige Vladimir Cheblokov,<br />
gefolgt von Denis Slepukhin und Sergej Serov, der 2019 in Almaty<br />
mit der Wildcard fuhr. Alle drei Piloten erzielten jeweils drei Siege. Die<br />
Entscheidung fiel im neunten Heat, als sie auf Nekrasov trafen und sich<br />
geschlagen geben mussten. Andrej Shishegov aus Ufa, der seit 2018 mit<br />
kasachischer Lizenz fährt und im Vorjahr WM-Zwölfter wurde, stand zwar<br />
auf der Starterliste, war jedoch letztendlich nicht dabei.<br />
Es scheint, als ob die Zeit im kasachischen Eisspeedway stehengeblieben<br />
wäre. Nicht weniger als sechs Teilnehmer der Qualifikationen hatten auf<br />
ihren Rennwesten Hammer und Sichel, die Symbole der Sowjetunion, obwohl<br />
der kommunistische Staat seit 28 Jahren nicht mehr existiert.<br />
• Georg Dobes<br />
Andrej<br />
Savin<br />
verstorben<br />
Am 31. Dezember verstarb<br />
in St. Petersburg<br />
nach langer, schwerer<br />
Krankheit Andrej<br />
Savin. Er war Teammanager<br />
der russischen<br />
Speedway-Nationalmannschaft,<br />
Vorsitzender<br />
der MFR-<strong>Bahnsport</strong>kommission<br />
und<br />
Mitglied der FIM-Europe-<strong>Bahnsport</strong>kommission.<br />
Der Funktionär war von 1994 bis 20<strong>02</strong> Clubvorsitzender von Neva St. Petersburg.<br />
Die Speedwaymannschaft nahm einige Male an der finnischen<br />
Teammeisterschaft teil und holte im Jahre 2000 den Meistertitel. Seit<br />
1998 war der Russe auch als Schiedsrichter tätig. Von 2005 bis 2012 war<br />
er außerdem FIM-Referee.<br />
Andrej Savin wurde 64 Jahre alt. • Texte u. Fotos: Georg Dobes<br />
Ergebnis: 1. Pavel Nekrasov, 12 Punkte; 2. Vladimir Cheblokov, 11; 3. Denis Slepukhin, 10; 4. Sergej<br />
Serov, 9; 5. Sergej Birjukov, 8; 6. Andrej Lapin, 7; 7. Vadim Khaikhanov, 4; 8. Viktor Serov, 4; 9. Maxim<br />
Proshakov, 4; 10. Alexej Strebkov, 3; 11. Augustin Belskij, 0.<br />
Februar '20 BAHNSPORT AKTUELL 21
INTERNATIONAL<br />
Fotos: Jarek Pabijan<br />
TSCHECHIEN<br />
Vaculik ganz vorne<br />
Martin Vaculik war in der vergangenen Saison mit Abstand bester Fahrer<br />
der tschechischen Ekstraliga. Der GP-Teilnehmer ging für die Mannschaft<br />
aus Zarnovica fünfmal an den Start und erkämpfte insgesamt 72 Punkte.<br />
Lediglich zwei Fahrern gelang es, den 29-Jährigen zu bezwingen. Zu den<br />
„Auserwählten“ gehörten Eduard Krcmar und Jan Kvech, wobei Letzterer<br />
das sogar zweimal schaffte. Wie wichtig Vaculik für sein Team war, beweist<br />
die Tatsache, dass die Slowaken zwei Rennen vor Saisonende noch<br />
an der Tabellenspitze lagen. Da Martin sie danach jedoch nicht mehr unterstützen<br />
konnte, musste sich der SC Zarnovica letztendlich mit der<br />
Bronzemedaille zufrieden geben. Vaculik erzielte einen hervorragenden<br />
Average von 11,52.<br />
Weiter in der Rangliste folgen Jakub Jamrog und Eduard Krcmar. Die beiden<br />
Fahrer von AK Slany erreichten bzw. überschritten die Grenze von<br />
9 Zählern. Ihre starken Performances trugen wesentlich dazu bei, dass<br />
sich die Mannschaft aus der Kleinstadt nördlich von Prag schließlich den<br />
Vizemeistertitel holte. Krcmar erkämpfte mit 90 Zählern die meisten<br />
Punkte und war auch, zusammen mit Patrik Mikel, meistbeschäftigter Pilot<br />
des Championats. Er und der U21-Fahrer aus Pardubice bestritten jeweils<br />
40 Läufe.<br />
Vaclav Milik belegte den 4. Platz, doch der Average des 26-Jährigen war<br />
um mehr als 2 Punkte schlechter als im Vorjahr. Da ihn seine Teamkollegen<br />
in der vergangenen Saison nicht so richtig unterstützt hatten, ist es<br />
nicht verwunderlich, dass der Titelverteidiger aus Pardubice diesmal<br />
Letzter in der Ekstraliga wurde. Grzegorz Walasek wurde in der Rangliste<br />
zwar Sechster, der Pole absolvierte für die Mannschaft von Zlata Prilba<br />
aber nur vier Matches.<br />
Die Ausgeglichenheit des Teams von Marketa war der Schlüssel zum Titelgewinn.<br />
Bester Fahrer war Zdenek Holub, der mit einem Durchschnitt von<br />
8,29 zwar nur Fünfter wurde, aber nicht weniger als drei weitere Prager<br />
kamen unter die Top Ten der Rangliste. Besonders erfreulich war die Leistung<br />
von Jan Kvech. Der 18-Jährige belegte mit einem Average von 6,86<br />
Platz 8.<br />
SPEEDWAY-EXTRALIGA TOP-10<br />
Pl./Name Club R P L Ave.<br />
1. Martin Vaculik Zarnovica 5 72 25 11,52<br />
2. Jakub Jamrog Slany 6 70 30 9,33<br />
3. Eduard Krcmar Slany 8 90 40 9,00<br />
4. Vaclav Milik Pardubice 7 82 37 8,86<br />
5. Zdenek Holub Prag 3 29 14 8,29<br />
6. Grzegorz Walasek Pardubice 4 42 21 8,00<br />
7. Josef Franc Prag 7 64 33 7,76<br />
8. Jan Kvech Prag 8 60 35 6,86<br />
9. Ondrej Smetana Prag 8 56 34 6,59<br />
10. Zdenek Simota Slany 8 58 39 5,95<br />
Um klassifiziert zu werden, bedarf es mindestens 14 Heats.<br />
Insgesamt zehnmal entschloss man sich, Joker einzusetzen. Pardubice<br />
und Zarnovica machten von dieser Regelung jeweils viermal Gebrauch,<br />
während Prag und Slany jeweils einmal Joker ans Startband schickten.<br />
Milik kämpfte dreimal um die doppelte Punktzahl und schrieb so zusätzlich<br />
6 Zähler.<br />
Speedway- und Langbahn-<br />
Renntermine 2<strong>02</strong>0<br />
Teammeisterschaft - Extraliga: 14.5. Runde 1, Liberec; 26.5. Runde 2,<br />
Prag; 18.6. Runde 3 , Slany; 25.6. Runde 4, Pardubice; 8./10.9. Finale der<br />
besten Mannschaften nach vier Runden.<br />
Teammeisterschaft - 1. Liga: 20.6. Runde 1, Svitavy; 4.7. Runde 2, Meißen/D;<br />
5.7. Runde 3 , Chabarovice; 12.7. Runde 4, Koprivnice; 8.9. Runde<br />
5, Prag; 19.9. Runde 6, Zarnovica/SK.<br />
Einzelmeisterschaft: 2.5. Finale 1 , Svitavy; 2.9. Finale 2 , Pilsen.<br />
Landespokal: 18.4. Runde 1, Slany; 25.4. Runde 2 , Pilsen; 23.5. Runde 3,<br />
Chabarovice; 14.6. Runde 4, Liberec; 23.6. Runde 5, Prag; 22.7. Runde 6,<br />
Pardubice; 10.10. Runde 7 , Brezolupy.<br />
Offene Paarmeisterschaft: 28.9. Finale, Slany.<br />
Junioren-Einzelmeisterschaft (U21): 25.7. Runde 1 , Pilsen; 20.9. Runde 2,<br />
Zarnovica/SK; 22.9. Runde 3 , Prag; 11.10. Runde 4, Koprivnice.<br />
Junioren-Teammeisterschaft: 26.8. Finale, Pardubice.<br />
Offene Langbahn-Meisterschaft: 9.5. Finale, Marienbad.<br />
Offene Rennen: 19.4. Prague Open, Prag; 16.5. Antonin-Vilde-Memorial,<br />
Slany; September 51. Lubos-Tomicek-Memorial, Prag; 3.10. 46. Goldenes<br />
Band, Pardubice; 4.10. 72. Goldhelm, Pardubice; 17.10. MACEC Cup, Pardubice.<br />
Noch keine Eisspeedwayrennen<br />
in Tschechien<br />
Die milde Witterung in Europa macht auch den tschechischen Organisatoren<br />
von Eisspeedwayrennen das Leben schwer. Da alle Turniere auf Natureis<br />
ausgetragen werden sollten, konnten die Strecken aus Eismangel<br />
nicht präpariert werden und die Rennen fielen wortwörtlich ins Wasser.<br />
Das Auftaktrennen in Koprivnice fand nicht statt und man hofft, dass es<br />
am 8. Februar ausgetragen werden kann. Auch die zweite Runde der Einzelmeisterschaft<br />
in Opatovice musste abgesagt werden. • Georg Dobes<br />
POLEN<br />
Zmarzlik gewinnt<br />
Bartosz Zmarzlik wurde zum besten Sportler Polens des Jahres 2019 gekürt.<br />
In der 85. <strong>Ausgabe</strong> der traditionellen Leserwahl der Sportzeitung<br />
„Przeglad Sportowy“ verwies der Speedwayweltmeister Fußballstar Robert<br />
Lewandowski und Hammerwurf-Weltmeister Pawel Fajdek auf die<br />
Plätze. Die Bekanntgabe der Resultate der Abstimmung fand am 4. Januar<br />
in Warschau während der traditionellen Sportgala statt.<br />
22 BAHNSPORT AKTUELL Februar '20
„Als ich die Ergebnisliste gesehen habe, schoss mein Adrenalinspiegel<br />
blitzschnell in die Höhe und die Erinnerungen wurden wach, als ich in Torun<br />
den entscheidenden Lauf um den WM-Titel fuhr. Es ist für mich ein unbeschreibliches<br />
Gefühl, dass ich neben solchen Persönlichkeiten, wie<br />
z.B. Robert Lewandowski stehen darf. Ich bedanke mich bei allen, die ihre<br />
Zeit geopfert und mich gewählt haben. Mein Sieg bedeutet, dass Speedway<br />
sich weiterhin entwickelt und sein Stellenwert immer größer wird. Ich<br />
danke meinen Eltern, meiner Verlobten und allen, die mir helfen und mich<br />
unterstützen“, sagte der sichtlich gerührte Triumphator. Im Vorjahr belegte<br />
Zmarzlik in der Leserwahl Rang 6. Er ist erst der zweite Speedwayfahrer,<br />
der die prestigeträchtige Abstimmung gewinnen konnte. 1999<br />
siegte Tomasz Gollob, der damals Vizeweltmeister geworden war. Wie<br />
schon im Vorjahr genossen Leichtathleten das höchste Ansehen. Neben<br />
Fajdek platzierten sich das 4x400-Meter-Frauen-Staffel-Team (Platz 4),<br />
Stabhochspringer Piotr Lisek (8) und Mittelstreckenläufer Marcin Lewandowski<br />
(9) unter den Top Ten. Skispringer Dawid Kubacki und Kamil Stoch<br />
belegten die Ränge 5 bzw. 6.<br />
Die Leserabstimmung zum besten Sportler des Landes fand 1926 zum ersten<br />
Mal statt. Die erfolgreichste Sportlerin ist Skiläuferin Justyna Kowalczyk,<br />
die von 2009 bis 2013 fünfmal in Folge die Wahl gewinnen konnte.<br />
• Georg Dobes<br />
Speedway-Termine 2<strong>02</strong>0<br />
Einzelmeisterschaft: 29.4. Viertelfinals Lodz, Tarnow, Opole, Torun; 27.5.<br />
Halbfinals Posen, Krosno; 26.7. Finale Leszno.<br />
Paarmeisterschaft: 2.5. Finale Gdansk.<br />
Junioren-Einzelmeisterschaft: 18.6. Qualifikationsrunden Opole, Tarnow,<br />
Bydgoszcz; 25.7. Finale Zielona Gora.<br />
Junioren-Paarmeisterschaft: 20.8. Qualifikationsrunden Krosno, Rawicz,<br />
Danzig; 10.9. Finale Czestochowa.<br />
Junioren-Teammeisterschaft: 15.9. Finale 1, Austragungsort noch offen;<br />
16.9. Finale 2, Austragungsort noch offen; 17.9. Finale 3, Austragungsort<br />
noch offen.<br />
Einzelmeisterschaft der Ekstraliga: 19.7. Finale, Austragungsort noch offen.<br />
Goldhelm: 2.4. Qualifikationsrunden Opole, Rawicz, Rzeszow; 13.4. Finale<br />
Rzeszow.<br />
Silberhelm (U21): 30.4. Qualifikationsrunden Danzig, Posen, Ostrow;<br />
21.5. Finale Lodz.<br />
Bronzehelm (U19): 9.4. Qualifikationsrunden Rzeszow, Torun, Gniezno;<br />
23.4. Finale Ostrow.<br />
Einzelmeisterschaft der 1. und der 2. Liga: 15.8. Finale, Austragungsort<br />
noch offen.<br />
Ekstraliga - Hauptrunde - 1. Runde: 3.4. Wroclaw - Lublin, Czestochowa -<br />
Grudziadz; 5.4. Gorzow - Leszno, Rybnik - Zielona Gora.<br />
2. Runde: 11.4. Leszno - Wroclaw, Grudziadz - Rybnik; 12.4. Zielona Gora -<br />
Czestochowa, Lublin - Gorzow.<br />
3. Runde: 17.4. Leszno - Lublin, Zielona Gora - Grudziadz; 19.4. Rybnik -<br />
Gorzow, Czestochowa - Wroclaw.<br />
4. Runde: 1.5. Gorzow - Czestochowa, Lublin - Rybnik; 3.5. Wroclaw - Zielona<br />
Gora, Grudziadz - Leszno.<br />
5. Runde: 22.5. Wroclaw - Grudziadz, Rybnik - Leszno; 24.5. Zielona Gora<br />
- Gorzow, Czestochowa - Lublin.<br />
6. Runde: 29.5. Rybnik - Czestochowa, Lublin - Grudziadz; 31.5. Leszno -<br />
Zielona Gora, Gorzow - Wroclaw.<br />
7. Runde: 5.6. Wroclaw - Rybnik, Zielona Gora - Lublin; 7.6. Grudziadz -<br />
Gorzow, Czestochowa - Leszno.<br />
8. Runde: 19.6. Leszno - Gorzow, Zielona Gora - Rybnik; 21.6. Grudziadz -<br />
Czestochowa, Lublin - Wroclaw.<br />
9. Runde: 26.6. Rybnik - Grudziadz, Czestochowa - Zielona Gora; 28.6.<br />
Wroclaw - Leszno, Gorzow - Lublin.<br />
10. Runde: 3.7. Gorzow - Rybnik, Lublin - Leszno; 5.7. Wroclaw - Czestochowa,<br />
Grudziadz - Zielona Gora.<br />
11. Runde: 10.7. Leszno - Grudziadz, Czestochowa - Gorzow; 12.7. Zielona<br />
Gora - Wroclaw, Rybnik - Lublin.<br />
12. Runde: 31.7. Leszno - Rybnik, Lublin - Czestochowa; 2.8. Gorzow - Zielona<br />
Gora, Grudziadz - Wroclaw.<br />
13. Runde: 7.8. Grudziadz - Lublin, Czestochowa - Rybnik; 9.8. Wroclaw -<br />
Gorzow, Zielona Gora - Leszno.<br />
14. Runde: 21.8. Gorzow - Grudziadz, Rybnik - Wroclaw; 23.8. Leszno -<br />
Czestochowa, Lublin - Zielona Gora.<br />
Play-off-Runde - Runde 15 (Halbfinale): 6.9. viertplatzierte Mannschaft<br />
nach der Hauptrunde - erstplatzierte, drittplatzierte - zweitplatzierte.<br />
Runde 16 (Halbfinale): 13.9. 1. - 4., 2. - 3.<br />
Runde 17 (Finals): 20.9. erstes Finalrennen und erstes Rennen um die<br />
Bronzemedaille.<br />
Runde 18 (Finals): 27.9. zweites Finalrennen und zweites Rennen um die<br />
Bronzemedaille.<br />
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Februar '20 BAHNSPORT AKTUELL 23
CLUBNOTIZEN<br />
Die MSC Cloppenburg Fighters (v.l.): Betreuer M.Bäker,T.Meyer, J.Meyer, Heidi Stoltenberg, Lukas Fienhage, Carl Wynant, Kevin Lück, Norick Blödorn, René Deddens,<br />
Jonny Wynant, Niels Oliver Wessel, Marlon Hegener, Thore Weiner und Sportleiter Stefan Timme<br />
MSC Cloppenburg<br />
Winterfest<br />
Der MSC Cloppenburg begann sein Jubiläumsjahr anlässlich seines<br />
70-jährigen Bestehens mit dem traditionellen Winterfest im Saal Taphorn.<br />
Zirka 120 Teilnehmer, Mitglieder und Gäste von befreundeten Vereinen<br />
bedienten sich am leckeren Grünkohlbüfett und nahmen an der großen<br />
Tombolaverlosung mit vielen hochwertigen Preisen teil.<br />
Präsident Burkhard Timme erinnerte in seiner Ansprache an die Anfänge<br />
des <strong>Bahnsport</strong>s in Cloppenburg: 1950 als spontan organisierte Pauseneinlage<br />
beim damaligen Pferderennen auf dem Gelände an der Friesoyther<br />
Straße fing alles an. Danach gründete sich der Verein und entwickelte<br />
sich in Riesenschritten. Ab 1951 organisierte der MSC alljährlich große,<br />
bald auch internationale Rennen, die bis zu 20.000 Besucher ins Stadion<br />
lockten. In den 1980er-Jahren kam noch eine Speedway-Bahn hinzu,<br />
die später wieder aufgegeben werden musste, weil der inzwischen<br />
dort ebenfalls aktive Fußballverein BVC mehr Spielfläche brauchte.<br />
Aus dem gleichen Grund wurde ab 2005 der Pachtvertrag mit der Stadt<br />
Cloppenburg nicht mehr verlängert und der Club musste sich ein neues<br />
Gelände suchen – und fand es schließlich an der Boschstraße in Emstekerfeld.<br />
Hier baute der MSC eine topmoderne Speedway-Arena auf und<br />
nach dem Neustart mit dem „Back-On-Track-Rennen” 2010 und „Keep on<br />
Racing” 2011 folgte 2012 die erste der inzwischen auch schon wieder legendären<br />
„Night of the Fights”.<br />
Seit 2018 haben die Cloppenburger auch wieder eine eigene Liga-Mannschaft:<br />
die MSC „Fighters” mit Kapitän René Deddens, die gleich im Premierenjahr<br />
den Team-Cup-Meistertitel holten und 2019 Vize wurden.<br />
Neben der „NOTF“ und den Team-Cup-Heimrennen kommt im diesen Jahr<br />
noch ein drittes Event dazu: Der MSC richtete im August die Speedway-<br />
Youth-WM aus.<br />
Der Präsident sprach allen Mitgliedern und Helfern seinen herzlichen<br />
Dank für ihren Einsatz aus. „Ohne euch wäre all das nicht möglich.”<br />
Rennleiter Stefan Timme stellte in seinem Bericht noch einmal die Clubfahrer<br />
mit ihren Erfolgen vor und erinnerte auch an die große NBM-Ehrung<br />
Ende letzten Jahres.<br />
Kohlmajestäten gibt es beim Cloppenburger Winterfest nicht, dafür aber<br />
Oscar-Preisträger, die für langjährige Verdienste geehrt werden. In diesem<br />
Jahr erhielt Bahnmeister und Schriftführer Carsten Ebben diese<br />
Auszeichnung, für seine unermüdliche Arbeit auf der Bahn. Außerdem<br />
wurde auch Gertrud Lampe mit dem Club-Oscar ausgezeichnet. Sie sorgt<br />
mit ihren Clubdamen seit Jahrzehnten dafür, dass im Renn-Café alle bestens<br />
versorgt werden.<br />
Die beiden und der Vorstand eröffneten dann den Tanz und es wurde bis<br />
spät in die Nacht gefeiert.<br />
• Text u. Fotos: Ubbo Bandy<br />
And the Oscar goes to: Bahnmeister und Schriftführer Carsten Ebben und Gertrud<br />
Lampe, verantwortlich fürs Renn-Café<br />
24 BAHNSPORT AKTUELL Februar '20
DMSC Bielefeld<br />
ADAC Ostwestfalen-Lippe<br />
ehrte erfolgreiche DMSCler<br />
Im Rahmen einer feierlichen Matinee mit 250 Gästen zeichnete der ADAC<br />
Ostwestfalen-Lippe am vergangenen Sonntag erfolgreiche Motorsportlerinnen<br />
und Motorsportler sowie zahlreiche Funktionäre aus dem Ehrenamt<br />
aus. Darunter auch drei Mitglieder des DMSC Bielefeld. Jan Kempa/<br />
Sina Stickling wurden für ihre Erfolge im Motorrad-<strong>Bahnsport</strong> und Stephan<br />
Prante für seinen 2. Platz im Clubsport Trial-Pokal des ADAC Ostwestfalen-Lippe<br />
geehrt.<br />
Aus sportlicher Sicht sticht der Gewinn des DMSB Langbahnpokals Seitenwagen<br />
2019 durch die DMSC <strong>Bahnsport</strong>ler Jan Kempa und Sina Stickling<br />
hervor. Der 29-jährige selbstständige Baudienstleister aus Obernkirchen<br />
und die 23 Jahre alte angehende Diplom-Finanzwirtin aus Gütersloh<br />
sind seit gut einem Jahr für den DMSC Bielefeld am Start und<br />
konnten in der zurückliegenden Saison sowohl die Norddeutsche Seitenwagenmeisterschaft<br />
als auch die Deutsche Meisterschaft der B-Lizenz<br />
Seitenwagen gewinnen. In der internationalen niederländischen<br />
Meisterschaftsserie (Dutch Open) standen sie mit den großen Namen<br />
der Gespannszene am Startband und konnten einige Achtungserfolge<br />
erzielen. Die zwei werden in der Saison 2<strong>02</strong>0 in die internationale Lizenzklasse<br />
aufsteigen und freuen sich beim Heimspiel am 7. Juni 2<strong>02</strong>0<br />
(EM-Halbfinale Solo) auf dem Leineweberring in Bielefeld auf ein hochkarätig<br />
besetztes Seitenwagenfeld im Rahmenprogramm.<br />
Im Motorrad-Trialsport war für den DMSC Bielefeld Stephan Prante in der<br />
Saison 2019 erfolgreich. Er konnte seine Wettbewerbsklasse (Fortgeschrittene<br />
Ü40) gewinnen und in der Gesamtwertung des Motorrad-<br />
Clubsport-Pokals 2019 des ADAC Ostwestfalen-Lippe den 2. Platz belegen.<br />
Der 52-jährige Berufsschullehrer ist im DMSC darüber hinaus als<br />
Mitglied des geschäftsführenden Vorstands verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Der Trialsport hat im DMSC Bielefeld eine große Bedeutung.<br />
Hier wird auf einem eigenen Trainingsareal auf dem Gelände<br />
des Leineweberrrings an der Eckendorfer Straße eine erfolgreiche Jugendarbeit<br />
und Verkehrserziehung im Rahmen der ADAC-Jugendförderung<br />
geleistet. Von den jährlich insgesamt vier Motorsportveranstaltungen<br />
des DMSC, gehören alleine zwei Events in den Bereich Trialsport. Am<br />
21./22. März 2<strong>02</strong>0 findet auf dem Leineweberring ein Jugend- und CS-<br />
Trial statt. Am 15. August 2<strong>02</strong>0 gibt es wieder die traditionelle Doppelveranstaltung<br />
mit ADAC-Stadt Trial und dem 2-Stunden Mofa-Enduro.<br />
Akutelle Informationen zu allen Aktivitäten des DMSC Bielefelds sind unter<br />
www.dmscbielefeld.de abzurufen. • Text u. Foto: DMSC<br />
Stephan Prante, Sina Stickling und Jan Kempa (v.l.)<br />
Magdalena Dauer vom Kinderheim St. Vinzenz und Andreas Kitzhofer vom AC<br />
Landshut bei der Übergabe des Spendenschecks<br />
AC Landshut<br />
ACL überreicht Erlös<br />
der Weihnachtstombola<br />
an Kinderheim St. Vinzenz<br />
Es ist mittlerweile Tradition beim AC Landshut: Bei der alljährlichen<br />
Weihnachtsfeier findet eine große Tombola statt, bei der dank der Sponsoren<br />
des Vereins zahlreiche attraktive Preise zu gewinnen sind. In diesem<br />
Jahr waren es unter anderem zwei Fahrräder sowie eine Ballonfahrt.<br />
Zu dieser Tradition gehört es auch, dass der Erlös der Tombola an das<br />
Kinderheim St. Vinzenz gespendet wird. Noch im Dezember überreichte<br />
Andreas Kitzhofer, Mitglied des Vorstands des AC Landshut, einen<br />
Scheck über die stolze Summe von 1400 Euro an Heimleiterin Magdalena<br />
Dauer.<br />
An dieser Stelle sei nochmals ein herzliches Dankeschön an die Mitglieder<br />
des AC Landshut ausgesprochen, die mit ihren Loskäufen diese<br />
Spendenübergabe erst möglich gemacht haben. „Wir unterstützen die<br />
pädagogische Arbeit des Kinderheims sehr gerne“, so Andreas Kitzhofer.<br />
„Dabei ist die Weihnachts-Tombola nur ein Bestandteil. Ebenso Tradition<br />
ist mittlerweile auch schon unser alljährlicher Ausflug im Sommer. In<br />
diesem Jahr haben wir mit den Kindern einen Ausflug in einen Hochseilgarten<br />
gemacht, und Pläne für den nächsten Ausflug werden bereits geschmiedet.“<br />
• Text: Claudia Patzak; Foto: privat<br />
Weihnachtsfeier<br />
Die Weihnachtsfeier des AC Landshut fand im Landgasthof Hahn in Zweikirchen<br />
statt.<br />
Traditionell stand zunächst die „stade Zeit“ im Vordergrund, und so<br />
lauschten die Mitglieder, Aktiven und Gäste in der benachbarten Pfarrkirche<br />
St. Michael den Weihnachtsgeschichten von Clubmitglied Hans-<br />
Werner Kolb und den Klängen des Chors Momente aus Adlkofen.<br />
Auch Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz, der in seinen Grußworten<br />
den Zusammenhalt im Club, die zahlreichen Erfolge der Devils,<br />
die Nachwuchsarbeit sowie die Organisation von mehreren Topveranstaltungen<br />
hervorhob, und Stadtrat Thomas Haslinger waren nach Zweikirchen<br />
gekommen.<br />
Anschließend stand der Nachwuchs des Rekordmeisters im Rampenlicht.<br />
Der Heilige Nikolaus und sein Krampus ehrten im großen Saal vor<br />
rund 120 Gästen die Young Devils für ihre Erfolge in der zurückliegenden<br />
Saison. Die anwesenden Bayerncup- und Team-Cup-Fahrer Franziska Kober,<br />
Tim Riedl, Jenny Apfelbeck, Cyrill Hofmann, Manuel Thalmann, Mario<br />
Niedermeier, Leon Krusch, Max Troidl, Jonas Wilke und Sandro Was-<br />
Februar '20 BAHNSPORT AKTUELL 25
CLUBNOTIZEN<br />
Kerstin Rudolph, Gerald Simbeck, Karl Schmaderer, Hannes Gradl<br />
und Klaus Zwerschina mit den Nachwuchsfahrern des AC Landshut<br />
sermann wurden für ihre Leistungen geehrt und mit den neuen Devils-<br />
Trainingsanzügen ausgestattet.<br />
Ebenfalls wurden verdiente ADAC-Mitglieder für ihr Engagement beim AC<br />
Landshut ausgezeichnet. So erhielten Peter Hartmann, Avdulla Gashi,<br />
Ingrid Piegendorfer und Ruth Simbeck die ADAC-Ehrennadel für Besondere<br />
Verdienste; die ADAC-Ehrennadel in Silber ging an Sigi Rösch.<br />
Die Ewald-Kroth-Medaille in Bronze für besondere Verdienste in der Organisation<br />
motorsportlicher Veranstaltungen im ADAC konnten der 1.<br />
Vorsitzende Gerald Simbeck und die 2. Vorsitzende Kerstin Rudolph an<br />
Klaus Zwerschina und Andreas Kitzhofer überreichen.<br />
Den Abschluss der festlichen Weihnachtsfeier bildete die alljährliche<br />
Tombola, bei der dank der großzügigen Unterstützung von Sponsoren<br />
tolle Preise auf die glücklichen Gewinner warteten.<br />
• Text: Gerald Simbeck; Foto: Michael Eder<br />
Team-WM im April<br />
Der AC Landshut erhielt erneut die Zusage, das 1. Semifinale zum Speedway<br />
of Nations, auszurichten.<br />
„Natürlich sind wir sehr stolz, dass es uns wieder gelungen ist, eine so<br />
attraktive Veranstaltung für Fans und Zuschauer an Land zu ziehen“,<br />
kommentiert der 1. Vorsitzende des AC Landshut, Gerald Simbeck. „Das<br />
beweist uns, dass wir seit Jahren eine gute Arbeit machen. Zugleich ist<br />
es auch eine Anerkennung für unsere vielen fleißigen ehrenamtlichen<br />
Funktionäre. Wir freuen uns schon sehr auf dieses riesige Event und hoffen,<br />
dass die in Landshut vertretenen Nationen mit ihrer besten Aufstellung<br />
am Start sein werden und die Fans spannende Rennen zu sehen bekommen.<br />
Es würde uns freuen, wenn die Veranstaltung gut angenommen<br />
und damit zu einem Ausrufezeichen nicht nur für die unmittelbare<br />
Region, sondern auch für Niederbayern, ja ganz Bayern wird.“<br />
Martin Smolinski (li.)<br />
und Kai Huckenbeck
Im vergangenen Jahr konnte sich das deutsche Team mit ACL-Kapitän<br />
Martin Smolinski, Kai Huckenbeck und Michael Härtel in der Ellermühle<br />
unter dem Jubel der deutschen Fans den 3. Rang erkämpfen und sich so<br />
für das Finale in Russland qualifizieren.<br />
Und auch am 25. April will Nationalcoach Herbert Rudolph wieder auf<br />
den Heimvorteil bauen, schließlich geht es für das deutsche Team dann<br />
abermals gegen die Weltelite aus Polen, Dänemark, Slowenien, Tschechien,<br />
Frankreich und Italien.<br />
Ein besonderes „Zuckerl“ für die Fans wäre es natürlich, wenn in der<br />
OneSolar Arena dann auch die durch ihre Einsätze für den AC Landshut<br />
bekannten Publikumslieblinge Leon Madsen und Vaclav Milik für Dänemark<br />
bzw. Tschechien an den Start gehen würden. Doch noch stehen die<br />
Mannschaftsaufstellungen nicht fest; diese werden erst zu einem späteren<br />
Zeitpunkt bekanntgegeben.<br />
Die drei erstplatzierten Nationen aus dem ersten Semifinale in Landshut<br />
und dem zweiten Semifinale in Daugavpils eine Woche später qualifizieren<br />
sich wiederum fürs Finale, das Anfang Mai im englischen Manchester<br />
stattfinden wird. • Text: Claudia Patzak; Foto: Michael Eder<br />
LETZTE MELDUNGEN<br />
Bundesliga-Termine 2<strong>02</strong>0<br />
An der Speedway Bundesliga beteiligen sich in diesem Jahr die MSC<br />
Brokstedt Wikinger, die AC Landshut Devils, der MC Nordstern Stralsund<br />
und die MC Güstrow Torros. Der Mannschaftsmeister wird im Ligasystem,<br />
das aus echten Heim- und Auswärtsrennen besteht, ermittelt. Die<br />
Prädikatsbestimmungen sind auf der Homepage des DMSB (www.dmsb.<br />
de) abrufbar.<br />
Gleich beim Auftaktrennen treffen Titelverteidiger<br />
Brokstedt und Vize Landshut<br />
aufeinander • Foto: W.Radszuweit<br />
FÜR SAMMLER<br />
Hier die Termine mit den ausrichtenden Teams und der jeweiligen Gastmannschaft.<br />
Datum Heim Gast<br />
01.05.2<strong>02</strong>0 Brokstedt Landshut<br />
09.05.2<strong>02</strong>0 Güstrow Brokstedt<br />
06.06.2<strong>02</strong>0 Stralsund Brokstedt<br />
14.06.2<strong>02</strong>0 Landshut Güstrow<br />
27.06.2<strong>02</strong>0 Brokstedt Stralsund<br />
27.06.2<strong>02</strong>0 Güstrow Landshut<br />
04.07.2<strong>02</strong>0 Stralsund Güstrow<br />
24.07.2<strong>02</strong>0 Landshut Brokstedt<br />
15.08.2<strong>02</strong>0 Stralsund Landshut<br />
05.09.2<strong>02</strong>0 Güstrow Stralsund<br />
20.09.2<strong>02</strong>0 Brokstedt Güstrow<br />
10.10.2<strong>02</strong>0 Landshut Stralsund<br />
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Februar '20 BAHNSPORT AKTUELL 27
NOTIZEN<br />
Förderkader 2<strong>02</strong>0 mit Vorstand und Stiftungsrat • Fotos: ADAC Motorsport<br />
Förderkader der ADAC Stiftung Sport für die Saison 2<strong>02</strong>0 vorgestellt<br />
• Die Stiftung unterstützt 2<strong>02</strong>0 29 Talente aus neun Disziplinen<br />
• Neun Piloten sind in der Saison 2<strong>02</strong>0 neu im Förderteam<br />
• Erik Bachhuber und Norick Blödorn im Förderkader<br />
• ADAC Junior Motorsportler des Jahres 2019 Max Hesse<br />
auch in Zukunft gefördert<br />
Im Rahmen des Preview-Day der Essen Motor Show stellte die ADAC Stiftung<br />
Sport den Förderkader für die Saison 2<strong>02</strong>0 vor. Für 2<strong>02</strong>0 wurden 28<br />
Piloten und eine Pilotin aus den neun geförderten Disziplinen <strong>Bahnsport</strong>,<br />
Formel, GT, Kart, Motocross, Motorrad-Rundstrecke, Rallye, Tourenwagen<br />
und Trial in die Stiftung aufgenommen. Dank des neu entwickelten Konzepts<br />
stellt der <strong>aktuell</strong>e Kreis der Fördertalente eine große Bandbreite<br />
aus jungen aufstrebenden Nachwuchsfahrern dar, die bereits erste internationale<br />
Erfahrungen und Titel sammelten.<br />
Erik Bachhuber (li.)<br />
und Norick Blödorn<br />
Die ADAC Stiftung Sport hat für die Saison 2<strong>02</strong>0 ein neues Förderkonzept<br />
verabschiedet, in dem junge Talente bereits auf regionaler Ebene gesichtet<br />
werden. Die Unterstützung ist in der Folge bis in den internationalen<br />
Spitzensport möglich. „Wir möchten die deutschen Top-Talente früh entdecken,<br />
gezielt fördern und so auf dem Weg zu einer professionellen internationalen<br />
Motorsportkarriere unterstützen“, beschreibt Wolfgang<br />
Dürheimer, Vorsitzender des Stiftungsvorstands, die neue Förderstrategie.<br />
Über die Aufnahme in den Stiftungskader entscheidet ein Gremium:<br />
Neben dem ADAC Sportpräsidenten Hermann Tomczyk, der den Vorsitz innehat,<br />
gehören der zweifache Sportwagen-Weltmeister Timo Bernhard,<br />
die zweifache Rallye-Weltmeisterin Isolde Holderied, Motorrad-WM-<br />
Teamchef Peter Öttl und Industrieberater Dieter Seibert zum Stiftungsrat.<br />
In dem 29-köpfigen Förderkader 2<strong>02</strong>0 stehen neben 20 Talenten, die bereits<br />
2019 unterstützt wurden, auch neun Nachwuchsfahrer, die neu aufgenommen<br />
wurden oder in den Kreis der Geförderten zurückkehren. Jeremy<br />
Sydow (19) wurde in der vergangenen Saison Vizemeister im ADAC MX<br />
Youngster Cup und bereits in den Vorjahren von der Stiftung begleitet.<br />
Durch das neue Förderkonzept kann der Motocross-Pilot ab 2<strong>02</strong>0 auf die<br />
Unterstützung im internationalen Kader zählen.<br />
In den weiteren drei Zweirad-Förderkategorien vermeldet die ADAC Stiftung<br />
Sport jeweils einen Neuzugang: Auf der Motorrad-Rundstrecke stößt<br />
Phillip Tonn (14), der in diesem Jahr am Red Bull MotoGP Rookies Cup teilnahm,<br />
zum Team der Stiftungsfahrer. Im <strong>Bahnsport</strong> ist Norick Blödorn (15)<br />
neu im Kader. Auch die Trialsportler und -sportlerinnen bekommen Zuwachs.<br />
Neben dem deutschen Vizemeister Max Faude (20) und der einzigen<br />
Pilotin der Talentauswahl, Theresa Bäuml (22), ist Jonathan Heidel<br />
(15) neu in der Stiftung.<br />
Das Feld der Kartfahrer wird durch den <strong>aktuell</strong>en OK-Meister des ADAC<br />
Kart Masters, Ben Dörr (14), sowie den Vizemeister der OK-Junior-Kategorie,<br />
Daniel Gregor (14), ergänzt. Der in der Saison 2019 noch im Kartsport<br />
geförderte Tim Tramnitz (15) steigt im kommenden Jahr in den Formelsport<br />
auf. Mit Niklas Krütten (17) und Neuzugang Lirim Zendeli (20) gehören<br />
insgesamt drei Nachwuchstalente aus dieser Disziplin zu den geförderten<br />
Fahrern der kommenden Saison. Ebenfalls neu im Förderkader ist<br />
Nick Loof (18). Er wird im Jahr 2<strong>02</strong>0 im Rallyesport unterstützt. Im GT- und<br />
Tourenwagensport gehört der Vizemeister der ADAC GT4 Germany Rookiewertung<br />
2019, Luca-Sandro Trefz (17), zur Gruppe der Stiftungspiloten.<br />
Die ADAC Stiftung Sport unterstützt seit mehr als 20 Jahren deutsche<br />
Nachwuchstalente auf dem Weg in den professionellen Motorsport. Auch<br />
der viermalige Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel und Motocross-<br />
Champion Ken Roczen wurden in Nachwuchsrennserien entdeckt und von<br />
der Stiftung unterstützt. Der ehemalige Förderpilot René Rast gewann in<br />
seiner dritten kompletten DTM-Saison in diesem Jahr seinen zweiten Fahrertitel.<br />
Motocross-Star Dennis Ullrich, der zum ADAC Motorsportler des<br />
Jahres 2019 gewählt wurde, krönte sich zum fünften Mal zum Gesamtsieger<br />
des ADAC MX Masters. Der frühere Förderpilot ist damit erfolgreichster<br />
Sportler der Serie. Der Titel des ADAC Junior Motorsportler des Jahres<br />
2019 ging an den Gesamtsieger der ADAC TCR Germany, Stiftungspilot<br />
Max Hesse.<br />
Förderpiloten ab 2<strong>02</strong>0<br />
<strong>Bahnsport</strong>: Erik Bachhuber, 16 Jahre; Norick Blödorn*, 15; Ben Ernst, 16.<br />
Formel: Niklas Krütten, 17; Tim Tramnitz, 15; Lirim Zendeli*, 20.<br />
GT-Sport/Tourenwagen: Max Hesse, 18; Jan Philipp Springob, 18; Luca-<br />
Sandro Trefz*, 17; Luke Wankmüller, 18; Marius Zug, 16.<br />
Kart: Jakob Bergmeister, 14; Ben Dörr*, 14; GREGOR* Daniel Gregor*, 14;<br />
Joel Mesch, 15; Hugo Sasse, 15.<br />
Motocross: Lion Florian, 18; Valentin Kees, 14; Simon Längenfelder, 15;<br />
Constantin Piller, 16; Maximilian Spies, 15; Jeremy Sydow*, 19.<br />
Motorrad-Rundstrecke: Freddie Heinrich, 14; Lennox Lehmann, 14; Phillip<br />
Tonn*, 14; Nick Loof*, 18; Theresa Bäuml, 22; Max Faude, 20; Jonathan<br />
Heidel*, 15.<br />
28 BAHNSPORT AKTUELL Februar '20
VORSCHAUEN<br />
27.2.-1.3. BERLIN<br />
DER KREIS SCHLIESST SICH<br />
Comeback der Eisspeedway-Team-WM in Berlin<br />
am 29. Februar und 1. März<br />
Rückblende ins Jahr 2015. Nach dreijähriger WM-Pause in Berlin und der<br />
Übernahme der Kultveranstaltung durch die 2014 eigens gegründete Eisspeedwayunion<br />
Berlin wehte im Horst-Dohm-Eisstadion im Berliner Bezirk<br />
Wilmersdorf wieder Weltmeisterschaftsluft. Die Team-WM endete damals<br />
am 1. März mit dem Sieg der russischen Mannschaft. Danach folgten<br />
in der deutschen Hauptstadt vier Rennen zur Eisspeedway-Einzel-Weltmeisterschaft<br />
und in diesem Jahr wird auf den Tag genau fünf Jahre nach<br />
dem WM-Comeback wieder der Mannschaftsweltmeister gekürt.<br />
„FIM Ice Speedway Gladiators of Nations“ wird die 1979 erstmals ausgetragene<br />
Mannschafts-WM heutzutage genannt und von Beginn an von<br />
sowjetischen bzw. russischen Fahrern dominiert. Siebenunddreißig der<br />
bisher 41 WM-Titel errangen Fahrer aus dem Land von Väterchen Frost,<br />
seit 2003 sind diese sogar ungeschlagen. Neben den Schweden, die immerhin<br />
dreimal Weltmeister wurden, befindet sich lediglich noch<br />
Deutschland in diesem erlauchten Kreis. 1983 wurden Max Niedermeier,<br />
Helmut Weber und Gunter Brandt Mannschaftsweltmeister, wobei das Eis<br />
in Berlin das gute Pflaster für das Trio war.<br />
Den letzten größeren Erfolg gelang einem deutschen Team 2017, als der<br />
im letzten Jahr zurückgetretene Günther Bauer mit den Söhnen von Max<br />
Niedermeier und Helmut Weber, Max Niedermeier jun. und Johann „Hans“<br />
Weber, in Inzell die Bronzemedaille errangen.<br />
Wie sich die Mannschaftsaufstellung in diesem Jahr darstellen wird, ist<br />
derzeit noch nicht klar. Dazu erklärt der 2. Vorsitzende der wiederum gastgebenden<br />
Eisspeedwayunion Berlin, Bernd Sagert, allerdings in seiner<br />
Funktion als Teamchef des deutschen Trios beim nunmehr 47. Eisspeedway<br />
Berlin: „Die abgesagte Qualirunde im finnischen Kauhajoki und vor<br />
allem die sich daran anschließende Zusammensetzung des Grand-Prix-<br />
Feldes hat die Saison für unsere Fahrer ziemlich zerstört. Dennoch steht<br />
in meinem Kopf derzeit schon das Mannschaftsgerippe.“<br />
Deutlichere Worte zur Nicht-Nominierung weiterer Fahrer neben Hans Weber<br />
für die Anfang Februar beginnende Eisspeedway-Grand-Prix-Serie<br />
fand der 1. Vorsitzende der Eisspeedwayunion Berlin, Olaf Ehrke. Er sagte:<br />
„Die Nichtnominierungen weiterer deutscher Fahrer seitens der FIM ist<br />
bedenklich und kaum nachvollziehbar. Dadurch ist zwischen dem Weltverband<br />
und uns als Veranstalter viel Porzellan zerschlagen worden. Aber<br />
alles Schlechte hat auch was Gutes. Durch diese Situation kam es zu einem<br />
noch engeren Schulterschluss des Veranstalters in Inzell und uns.<br />
Wir haben aber einen Plan B und der beinhaltet statt Rennen nun zusätzliche<br />
Trainingslager. Ich denke, unsere Jungs sind dadurch umso motivierter.“<br />
Einfacher haben es da die Russen, deren Team bereits steht. Gemäß der<br />
Anfang Januar zu Ende gegangenen russischen Meisterschaft werden die<br />
Topdrei, also Dmitry Komisevich, Igor Kononov und der amtierende Einzelweltmeister<br />
Daniil Ivanov, abwechselnd paarweise ans Startband rollen.<br />
Auch in diesem Jahr erstreckt sich das Eisspeedway-Festival der Extraklasse<br />
über vier Tage. Los geht es am Donnerstag, 27. Februar, mit der DM<br />
mit den besten deutschen sowie internationalen Fahrern. Letztere werden<br />
allerdings nicht für die DM gewertet. Am Freitag, 28. Februar, gibt es<br />
wieder das ebenfalls öffentliche Training der WM-Piloten bzw. -Teams. Am<br />
Samstag, 29. Februar, stehen dann die ersten 21 Heats zur Team-WM auf<br />
dem Programm, und tags darauf, Sonntag 1. März, folgen weitere 21 aufregende<br />
Läufe sowie an deren Ende das Superfinale der beiden punktbesten<br />
Mannschaften um die WM-Krone 2<strong>02</strong>0. • Fotos: Thorsten Horn<br />
Weitere Infos unter: www.eisspeedwayberlin.de<br />
Termin: 27. Februar bis 1. März 2<strong>02</strong>0<br />
37. DMV-Eisspeedwayrennen Berlin/D<br />
13.-15.3. INZELL/D<br />
WM UND LEGENDENRENNEN<br />
Die DMV-Landesgruppe Südbayern präsentiert Ihnen 2<strong>02</strong>0 das Eisspeedway-Mega-Event<br />
in der Max-Aicher-Arena. Den Anfang macht am Freitag,<br />
13. März, um 18:00 Uhr das Abschiedsrennen ServuSchliff, an dem einige<br />
namhafte Eisspeedway-Legenden, wie z.B. Nikolaj Krasnikov, Per-Olov<br />
Serenius, Michael Lang, Kyrill Drogalin, Vitaly Komisevich, Erik Stenlund,<br />
Antti Aakko, Vjatcheslav Nikulin, Jarmo Hirvasoja, Ivan Ivanov, Stefan<br />
Svensson, Jouni Seppänen, Ulf Ledström und natürlich Günther Bauer,<br />
teilnehmen. Youngster im Feld ist Max Niedermaier. Und jeden Monat<br />
kommen zwei weitere Fahrer hinzu, die auf www.eisspeedway-inzell.de<br />
bekanntgegeben werden.<br />
Ablauf: Das Legenden-Training findet im Anschluss ans WM-Training<br />
(10:00 Uhr) am Freitagvormittag statt. Der Eintritt ist frei. Fahrervorstellung<br />
ist um zirka 17:30 Uhr, Rennbeginn um 18:00 Uhr. Im Anschluss an<br />
Günther Bauers Abschiedsrennen findet eine Party mit Siegerehrung und<br />
Meet&Greet mit den Eisspeedway-Legenden in der Turnhalle bei der Max-<br />
Aicher-Arena statt. Das dürfen Sie sich nicht entgehen lassen.<br />
Am Samstag und Sonntag kommt es wieder zum Schlagabtausch der<br />
Weltelite des Eisspeedwaysports beim Einzel-WM-Finale 4. Der Kartenvorkauf<br />
läuft auf vollen Touren und einige Kategorien sind bereits vergriffen.<br />
Infos zum weiteren Ablauf und Kartenvorverkauf finden Sie auf<br />
www.eisspeedway-inzell.de<br />
Termin: 13. bis 15. März 2<strong>02</strong>0<br />
Int. DMV-Eisspeedwayrennen Inzell -<br />
WM-Finale 4 + Legenden-Rennen ServuSchliff<br />
Bernd Sagert (li., 2. Vorsitzender Eisspeedwayunion Berlin und Teamchef der Eisspeedway-Nationalmannschaft)<br />
und Olaf Ehrke (1. Vorsitzender)<br />
TERMINE FEBRUAR/MÄRZ<br />
23.2. Int. Eisspeedwayrennen Weissenbach/A<br />
www.msc-weissenbach.at<br />
27.2.-1.3. 37. DMV-Eisspeedwayrennen Berlin/D<br />
Eisspeedway-Team-WM + Eisspeedway-DM (27.2.)<br />
Eisspeedway Berlin e.V., Fritz-Wildung-Str. 10, 14199 Berlin<br />
E-Mail: info@eisspeedwayberlin.de,<br />
www.eisspeedwayberlin.de<br />
13.-15.3. DMV-Eisspeedwayrennen Inzell/D<br />
Eisspeedway-WM - Finale 4/5<br />
+ Legenden-Rennen „ServuSchliff“ (13.3.)<br />
DMV-Landesgruppe Südbayern e.V., Auenstr. 13<br />
83395 Freilassing, www.eisspeedway-inzell.de<br />
30 BAHNSPORT AKTUELL Februar '20
Retro-Set<br />
für Eisspeedwayfans<br />
SCHALS SIND AUSVERKAUFT<br />
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Mütze<br />
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nur solange Vorrat reicht)<br />
Bestellungen ab 2. Januar 2<strong>02</strong>0 an:<br />
Ziegler Verlags OHG, <strong>Bahnsport</strong> <strong>aktuell</strong>, Röntgenstraße 4,<br />
63755 Alzenau, Tel. 06<strong>02</strong>3 9178286<br />
<strong>Bahnsport</strong> <strong>aktuell</strong> 3/2<strong>02</strong>0<br />
erscheint am 24. Februar 2<strong>02</strong>0<br />
IMPRESSUM<br />
Ziegler Verlags OHG<br />
- <strong>Bahnsport</strong> <strong>aktuell</strong> -<br />
Röntgenstraße 4<br />
D-63755 Alzenau<br />
Telefon: 06<strong>02</strong>3 9178286<br />
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Herausgeber:<br />
Ziegler Verlags OHG<br />
Redaktion:<br />
Gaby Gasche<br />
Layout:<br />
Ziegler Verlags OHG<br />
Mitarbeiter Inland:<br />
Ubbo Bandy, Georg Dobes,<br />
Andreas Fahldiek, Rudi Hagen,<br />
Wolfgang Radszuweit, Susi Weber<br />
Fotografen: Ubbo Bandy,<br />
Niklas Breu, Georg Dobes,<br />
Ralf Dreier, Sascha Geißler,<br />
Klaus Goffelmeyer, Rudi Hagen,<br />
Jens Körner, Wolfgang Radszuweit,<br />
Jens Schwarz, Daniel Sievers,<br />
Susi Weber<br />
Ausland:<br />
Alfred Domes/A, Jarek Pabijan/CZ<br />
Geschäftsführer: Stefan Ziegler<br />
Gesamtanzeigenleitung:<br />
Dieter Ziegler<br />
Anzeigenverkaufsleitung:<br />
Ralf Ziegler<br />
Akquisition: Nadine Pfeiffer<br />
Druck und Verarbeitung:<br />
Brühlsche Universitätsdruckerei<br />
GmbH & Co KG, Gießen<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 50/20<br />
Bei Anzeigenaufträgen aus dem<br />
Ausland Vorkasse<br />
Gerichtsstand Aschaffenburg<br />
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Österreich: € 5,00<br />
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