INTERNATIONAL Igor Kononov und Dmitry Komisevich im Fight RUSSLAND Eisspeedway-Einzelmeisterschaft Dmitry Komisevich Meister Dmitry Komisevich ist neuer russischer Eisspeedwaymeister. Der 34-Jährige war der Konkurrenz deutlich überlegen. In Togliatti, wo die erste Finalrunde am letzten Dezember-Wochenende stattfand, blieb der Fahrer an beiden Renntagen ungeschlagen. Nicht mal Weltmeister Daniil Ivanov und Igor Kononov, die das Oval im Anatoly-Stepanov-Stadion auswendig kennen, konnten Komisevich gefährden, obwohl er keine überragenden Starts hatte. Erst in Shadrinsk, wo die zweite Finalrunde eine Woche später über die Bühne ging, erlitt der Russe seine erste Niederlage, als er am Sonnabend hinter Dinar Valeev und Soljanikov ins Ziel kam. Das brachte jedoch Komisevich keineswegs aus dem Konzept. Als der Exweltmeister am zweiten Renntag im 30. Heat hinter Vasily Nesytych als Zweiter ins Ziel kam, konnte er nicht mehr eingeholt werden und stand schon als neuer Champion fest. Komisevich erzielte in Togliatti und Shadrinsk insgesamt fabelhafte 57 Punkte. Der Pilot holte zum zweiten Mal die Goldmedaille. Sein erster Titelgewinn liegt allerdings bereits neun Jahre zurück. In den letzten fünf Saisons musste sich Komi fünfmal mit Bronze begnügen. Igor Kononov wurde Zweiter und erkämpfte, wie zuletzt 2017, die Silbermedaille. Nach dem Rennwochenende in Togliatti lag der 32-Jährige an 4. Position, konnte sich jedoch in Shadrinsk steigern und kam auf insgesamt 48 Zähler. Daniil Ivanov wollte seinen Titel erfolgreich verteidigen, hatte aber schon nach der ersten Finalrunde 5 Punkte Rückstand auf Komisevich. Als der amtierende Weltmeister am ersten Renntag in Shadrinsk zwei weitere Punkte einbüßte, war seine Chance, Komisevich einzuholen sehr klein geworden. Zu allem Übel wurde Ivanov im 28. Lauf wegen Überfahrens der Innenlinie disqualifiziert und damit war auch der Vizemeistertitel futsch. Der 33-Jährige erzielte insgesamt 45 Zähler und kletterte auf die niedrigste Podeststufe des Championats. Zum ersten Mal seit 2015 konnte Dmitry Koltakov keine Medaille erringen. Der 29-Jährige lag nach den Rennen in Togliatti noch an 3. Stelle, aber die Bahn in Shadrinsk, wo der Fahrer seine sportliche Laufbahn startete, brachte ihm diesmal kein Glück. Im vierten Lauf führte Koltakov mit großem Abstand, stürzte jedoch in der Zielkurve und brachte auch Konstantin Kolenkin zu Fall. Statt der sicher geglaubten 3 Punkte, ging der dreifache Weltmeister leer aus. Auch der zweite Renntag begann für Koltakov mit einem Malheur. Im 23. Heat kam es in der Startkurve zu einem Gerangel mit Valeev und sein Motor ging dabei aus. Da der Schiedsrichter den Lauf nicht abbrach, konnte Koltakov wieder keine Punkte schreiben. Im Endeffekt erzielte der Fahrer in Schadrinsk jeweils 10 Zähler und hatte schließlich 2 Punkte weniger auf dem Konto als Ivanov. Konstantin Kolenkin vor Daniil Ivanov 20 BAHNSPORT AKTUELL Februar '20
Nicht weniger interessant war der Kampf um den 5. Rang und damit um die letzte Fahrkarte für die WM. Nach den Renntagen in Togliatti schien es, als ob Valeev große Probleme haben könnte, unter die Topfünf zu kommen. Der 24-Jährige lag an 7. Stelle und hatte 3 Punkte Rückstand auf Sergej Makarov. In Shadrinsk zeigte der WM-Bronzemedaillengewinner jedoch eine bessere Leistung. Er schloss den ersten Tag mit 12 Zählern ab und konnte Makarov überholen. Valeev erkämpfte insgesamt 38 Punkte und sicherte sich die WM-Teilnahme. Makarov vergeigte hingegen den zweiten Renntag total. Der Fahrer aus Lukhovitsy wurde nicht weniger als viermal wegen Überfahrens der Innenbegrenzung disqualifiziert und letztendlich Gesamtachter. Kolenkin schrieb am Sonntag respektable 12 Punkte und belegte am Ende Rang 6. Er wird dafür im März nach Lodz zur EM fahren. Endstand: 1. Dmitry Komisevich, 57 Punkte; 2. Igor Kononov, 48; 3. Daniil Ivanov, 45; 4. Dmitry Koltakov, 43; 5. Dinar Valeev, 38; 6. Konstantin Kolenkin, 36; 7. Nikita Toloknov, 30; 8. Sergej Makarov, 26; 9. Vasily Nesytych, 25; 10. Ivan Chichkov, 24,5; 11. Ivan Khuzhin, 22; 12. Dmitry Soljannikov, 21; 13. Nikita Bogdanov, 16; 14. Igor Saidullin, 15,5; 15. Evgeny Sharov, 15; 16. Nikita Tarasov, 12; 17. Vladimir Bobin, 3; 18. Eduard Krysov, 0. Ergebnisse der einzelnen Finalrunden - Togliatti - 28.12.2019: 1. Komisevich, 15 Punkte; 2. Ivanov, 14; 3. Kononov, 12; 4. Makarov, 11; 5. Koltakov, 10; 6. Kolenkin, 9; 7. Saidullin, 8,5; 8. Valeev, 8; 9. Khuzhin, 7; 10. Chichkov, 6,5; 11. Soljanikov, 5; 12. Bogdanov, 5; 13. Toloknov, 4; 14. Nesytych, 4; 15. Sharov, 1; 16. Tarasov, 0; 17. Krysov, 0; 18. Bobin, 0. Togliatti - 29.12.: 1. Komisevich, 15 Punkte; 2. Koltakov, 13; 3. Kononov, 11+3; 4. Ivanov, 11+2; 5. Kolenkin, 9; 6. Valeev, 8; 7. Chichkov, 8; 8. Makarov, 8; 9. Tarasov, 6; 10. Toloknov, 6; 11. Nesytych, 6; 12. Khuzhin, 6; 13. Bogdanov, 4; 14. Soljanikov, 3; 15. Saidullin, 3; 16. Sharov, 2. Schadrinsk - 4.1.2<strong>02</strong>0: 1. Komisevich, 15 Punkte; 2. Valeev, 12+3; 3. Kononov, 12+2; 4. Toloknov, 11; 5. Ivanov, 11; 6. Koltakov, 10; 7. Soljanikow, 8; 8. Kolenkin, 6; 9. Khuzhin, 6; 10. Makarov, 6; 11. Sharov, 5; 12. Nesytych, 5; 13. Chichkov, 4; 14. Tarasov, 3; 15. Bogdanov, 3; 16. Bobin, 2; 17. Saidullin, 2. Shadrinsk - 5.1.: 1. Komisevich, 14 Punkte; 2. Kononov, 13; 3. Kolenkin, 12; 4. Koltakov, 10; 5. Nesytych, 10; 6. Valeev, 10; 7. Toloknov, 9; 8. Ivanov, 9; 9. Sharov, 7; 10. Chichkov, 6; 11. Soljanikov, 5; 12. Bogdanov, 4; 13. Tarasov, 3; 14. Khuzhin, 3; 15. Saidullin, 2; 16. Makarov, 1; 17. Bobin, 1. Semifinals zur Einzelmeisterschaft - Ergebnisse - 14./15.12.2019 - Shadrinsk - qualifiziert für die Finalrunden in Togliatti und Shadrinsk: 1. Koltakov, 30 Punkte; 2. Komisevich, 28; 3. Valeev, 25; 4. Saidullin, 21. 5. Kolenkin, 20; 6. Nesytych, 18; 7. Sharov, 16; 8. Khuzhin, 15; Reserve 9. Krysov, 14. Ausgeschieden: 10. Dmitri Borodin, 13; 11. Juri Olejnik, 13; 12. Savelij Vedjanov, 7; 13. Vladimir Fadeev, 7; 14. Ivan Volkov, 5; 15. Andrej Stepanov, 4; 16. Kyrill Zevakov, 3. Ufa: 1. Kononov, 29 Punkte; 2. Ivanov, 28; 3. Toloknov, 22; 4. S.Makarov, 22. 5. Chichkov, 20; 6. Soljanikov, 19; 7. Tarasov, 19; 8. Bogdanov, 18; Reserve 9. Bobin, 14. Ausgeschieden: 10. Evgeni Urakov, 13; 11. German Khanmurzin, 10; 12. Elisej Vydrin, 8; 13. Nikita Panov, 6; 14. Alexej Kolganov, 5; 15. Anton Sozykin, 5; 16. Nikolaj Makarov, 1; 17. Vlas Nekrasov, 0. Siegerehrung Meisterschaft (v.l.): Igor Kononov, Dmitry Komisevich und Daniil Ivanov U21-Teampokal - Runde 1 Kamensk-Uralskij Ergebnisse - Renntag 1 - 21.12.2019: 1. CTWS-DOSAAF Kamensk-Uralskij, 21 Punkte (Khuzhin 7, Tarasov 12, Khanmurzin 2); 2. Baschkortostan Ufa, 20 (Bogdanov 10, Soljanikov 10); 3. Mega-Lada Togliatti, 15 (Fadeev 1, Vedjanov 4, Stepanov 10); 4. Progress Glazov, 12; 5. Torpedo-SchAAZ Shadrinsk, 9; 6. Belkam Motosport Ijevsk, 8. Renntag 2 - 22.12.: 1. Ufa, 22 Punkte (Bogdanov 10, Soljanikov 12); 2. Togliatti, 21 (Fadeev 7, Vedjanov 8, Stepanov 6); 3. Kamensk-Uralskij, 20 (Khuzhin 13, Tarasov 3, Khanmurzin 4); 4. Glazov, 11; 5. Schadrinsk, 8+3; 6. Ijevsk, 8+2). Landespokal - Runde 1 - Jugorsk - 11./12.1. Auftaktsieg für Toloknov In Jugorsk fand die erste Runde des russischen Landespokals statt. Bester Fahrer der Veranstaltung war Nikita Toloknov, der insgesamt auf 29 Punkte kam. Die einzige Niederlage brachte ihm Dmitry Soljanikov bei. Vor der zweiten, entscheidenden Runde des Wettbewerbes, die am zweiten Februar-Wochenende in Vjatskije Poljany durchgeführt wird, hat Toloknov einen stattlichen Vorsprung von 5 Zählern auf Vassili Nesytych und 7 auf Nikita Bogdanov. Ergebnis: 1. Nikita Toloknov, 14+15=29 Punkte; 2. Vasily Nesytych, 12+12=24; 3. Nikita Bogdanov, 14+8=22; 4. Konstantin Kolenkin, 12+7=19; 5. Igor Saidullin, 8+11=19; 6. Nikita Tarasov, 10+9=19; 7. Dmitry Soljanikov, 8+10=18; 8. Eduard Krysov, 8+10=18; 9. Evgeny Sharov, 15; 10. Vladimir Bobin, 14; 11. Ivan Khuzhin, 10; 12. Juri Olejnik, 7; 13. German Khanmurzin, 7; 14. Evgeny Urakov, 7; 15. Ivan Chichkov, 7; 16. Dmitry Borodin, 5. Eishans gewinnt in Slobodskoj Vom 9. bis 15. Dezember fand in Slobodskoj ein Trainingslager statt. Unter der Leitung des ehemaligen russischen Eisspeedwayfahrers Vladimir Lumpov trainierten überwiegend ausländische Fahrer in der Stadt an der Vjatka. Am letzten Tag wurde das Sergej-Starych-Memorial ausgetragen. Sieger des Testrennens wurde Johann Weber, der keinen Bezwinger fand und im Finale Harald Simon, Jasper Iwema und Markus Jell auf die Plätze verwies. Ergebnis: 1. Johann Weber, D, 15 Vorlaufpunkte; 2. Harald Simon, A, 13; 3. Jasper Iwema, NL, 13; 4. Markus Jell, D, 12; 5. Lukas Hutla, CZ, 11; 6. Andrej Divis, CZ, 10; 7. Jiri Wildt, CZ, 9; 8. Simon Svitek, 7; 9. Atte Suolammi, FIN, 6; 10. Mark Kurakin, 6; 11. Sergej Volodin, 6. • Foto: MFR KASACHSTAN Interne Qualifikation zur Eisspeedway-WM - Ridder - 21.12. Nekrasov siegt In Ridder, einer Bergbaustadt mit ungefähr 50.000 Einwohnern im Osten des Landes, fand am 21. Dezember die interne Qualifikation für die Eisspeedway-WM statt. An den Start gingen insgesamt elf Fahrer und das Rennen bestand aus 13 Läufen. Sieger des Turniers wurde Pavel Nekrasov. Der 40-jährige Fahrer von Sokol Almaty blieb in Ridder ungeschlagen und erzielte am Ende 12 Punkte. Den 2. Gesamtrang sicherte sich der mittlerweile 59-jährige Vladimir Cheblokov, gefolgt von Denis Slepukhin und Sergej Serov, der 2019 in Almaty mit der Wildcard fuhr. Alle drei Piloten erzielten jeweils drei Siege. Die Entscheidung fiel im neunten Heat, als sie auf Nekrasov trafen und sich geschlagen geben mussten. Andrej Shishegov aus Ufa, der seit 2018 mit kasachischer Lizenz fährt und im Vorjahr WM-Zwölfter wurde, stand zwar auf der Starterliste, war jedoch letztendlich nicht dabei. Es scheint, als ob die Zeit im kasachischen Eisspeedway stehengeblieben wäre. Nicht weniger als sechs Teilnehmer der Qualifikationen hatten auf ihren Rennwesten Hammer und Sichel, die Symbole der Sowjetunion, obwohl der kommunistische Staat seit 28 Jahren nicht mehr existiert. • Georg Dobes Andrej Savin verstorben Am 31. Dezember verstarb in St. Petersburg nach langer, schwerer Krankheit Andrej Savin. Er war Teammanager der russischen Speedway-Nationalmannschaft, Vorsitzender der MFR-<strong>Bahnsport</strong>kommission und Mitglied der FIM-Europe-<strong>Bahnsport</strong>kommission. Der Funktionär war von 1994 bis 20<strong>02</strong> Clubvorsitzender von Neva St. Petersburg. Die Speedwaymannschaft nahm einige Male an der finnischen Teammeisterschaft teil und holte im Jahre 2000 den Meistertitel. Seit 1998 war der Russe auch als Schiedsrichter tätig. Von 2005 bis 2012 war er außerdem FIM-Referee. Andrej Savin wurde 64 Jahre alt. • Texte u. Fotos: Georg Dobes Ergebnis: 1. Pavel Nekrasov, 12 Punkte; 2. Vladimir Cheblokov, 11; 3. Denis Slepukhin, 10; 4. Sergej Serov, 9; 5. Sergej Birjukov, 8; 6. Andrej Lapin, 7; 7. Vadim Khaikhanov, 4; 8. Viktor Serov, 4; 9. Maxim Proshakov, 4; 10. Alexej Strebkov, 3; 11. Augustin Belskij, 0. Februar '20 BAHNSPORT AKTUELL 21