Bahnsport aktuell Ausgabe 02/2020
Liebe BSA-Leser, wir begrüßen Sie herzlichst zu unserer April-Ausgabe und hoffen, dass Sie alle wohlauf sind. Bedauerlicherweise kam’s zuletzt ja anders als geplant, aber sowas von anders. Die aktuelle Corona-Situation hat nicht nur zuletzt alles auf den Kopf gestellt, sondern wird es auch noch weiterhin tun und das ist mehr als be- sorgniserregend...
Liebe BSA-Leser,
wir begrüßen Sie herzlichst zu
unserer April-Ausgabe und
hoffen, dass Sie alle wohlauf
sind.
Bedauerlicherweise kam’s
zuletzt ja anders als geplant,
aber sowas von anders. Die
aktuelle Corona-Situation hat
nicht nur zuletzt alles auf den
Kopf gestellt, sondern wird es auch
noch weiterhin tun und das ist mehr als be-
sorgniserregend...
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Eisspeedway-WM - Qualifikationsrunde - Örnsköldsvik/S -<br />
11.1.2<strong>02</strong>0<br />
Ergebnis:<br />
Qualifiziert für die Eispeedway-GP: 1. Igor Kononov, RUS, 15<br />
Punkte; 2. Franz Zorn, A, 13; 3. Jasper Iwema, NL, 12; 4. Harald<br />
Simon, A, 11; 5. Ove Ledström, S, 11; 6. Martin Haarahiltunen,<br />
S, 10+3.<br />
Ausgeschieden: 7. Lukas Hutla, CZ, 10+2; 8. Markus Jell, D, 8;<br />
9. Vladimir Cheblokov, KAZ, 7; 10. Luca Bauer, D/I, 5; 11. Pavel<br />
Nekrasov, KAZ, 5; 12. Jiri Wildt, CZ, 4; 13. Franz Mayerbüchler,<br />
D, 3; 14. Philip Lageder, A, 3; 15. Pierre Hallén, S, 2; 16. Jussi<br />
Nyrönen, FIN, 1.<br />
Markus Jell gab alles, wurde aber nur Achter<br />
war seine Qualifikation in Gefahr. In Lauf 11<br />
fand der Schwede keinen Weg an Zorn vorbei<br />
und wurde Zweiter. Nach drei Durchgängen<br />
hatte er nur 4 Zähler und konnte sich keinen<br />
Punktverlust mehr leisten. Haarahiltunen zeigte<br />
sich in der Endphase sehr nervenstark, holte<br />
zwei Start-Ziel-Siege und erzwang so ein Stechen<br />
mit Hutla um den letzten Qualifikationsrang.<br />
Der Tscheche machte es Haarahiltunen<br />
nicht leicht. Er kam besser aus den Bändern<br />
und übernahm die Führung. Der Schwede<br />
konnte sich jedoch bald durchsetzen und vor<br />
1237 zahlenden Zuschauern in die GP-Finalrunde<br />
einziehen. Die Niederlage war für Lukas<br />
Hutla sehr bitter, denn trotz einer sehr starken<br />
Leistung in Schweden wurde er bei der Vergabe<br />
der permanenten Wildcards übergangen. Es<br />
ist sehr bedauerlich, dass bei der Entscheidung<br />
sportliche Leistungen keine Rolle spielten.<br />
Hutla erzielte in Örnsköldsvik zwei Siege<br />
und konnte unter anderem Iwema nach einem<br />
spannenden Duell niederringen.<br />
In Schweden waren drei deutsche Piloten am<br />
Start, aber keiner von ihnen konnte sich für<br />
den GP qualifizieren. Am dichtesten dran war<br />
Markus Jell. Der amtierende deutsche Meister<br />
verzeichnete einen Sieg und wurde mit 8 Zählern<br />
Achter. „Leider hat es mit der direkten<br />
WM-Qualifikation nicht geklappt. Mein Team<br />
hat alles dafür getan, dass es klappt. Jetzt<br />
bleibt nur zu hoffen, dass ich von der FIM eine<br />
permanente Wildcard erhalte. Heute ist nicht<br />
mehr gegangen. Aber ich bin motiviert und es<br />
ist noch nicht aller Tage Abend. Ich werde den<br />
Kopf nicht in den Sand stecken und daran arbeiten,<br />
dass es beim nächsten Mal klappt“,<br />
teilte der deutsche Meister auf Facebook mit.<br />
Leider erfüllte sich seine Hoffnung, vom Weltverband<br />
eine Wildcard zu bekommen, nicht.<br />
Ähnlich wie Hutla wurde der 37-Jährige übergangen.<br />
Franz Mayerbüchler verfehlte das Ziel deutlich.<br />
Der Inzeller kam in Schweden auf 3 Punkte und<br />
belegte am Ende Gesamtrang 13. Luca Bauer<br />
startete in Örnsköldsvik mit italienischer Lizenz<br />
und zunächst sah es für ihn ganz gut aus.<br />
Nach drei Durchgängen hatte der 21-Jährige<br />
5 Punkte, aber danach ging er zweimal leer aus<br />
und wurde schließlich Zehnter. Der Österreicher<br />
Philip Lageder fuhr in der Qualirunde mit<br />
Schweizer Lizenz, konnte jedoch, ähnlich wie<br />
Mayerbüchler, nicht ins Geschehen eingreifen.<br />
• Texte: Georg Dobes;<br />
Fotos: Roffe Lundstedt/www.lundstedt.tv<br />
EBNER UND SCHAAP MIT WILDCARDS<br />
Am 13. Januar gab die FIM bekannt, dass Charly<br />
Ebner und Bart Schaap permanente Wildcards<br />
für die GP-Finalrunde bekommen haben. Beide<br />
Fahrer sollten ursprünglich in der Qualifikationsrunde<br />
in Kauhajoki starten, aber nachdem<br />
das Rennen in Finnland abgesagt wurde, hatte<br />
der Weltverband Ebner und Schaap von der<br />
Starterliste gestrichen. Der Österreicher war<br />
im Vorjahr bereits GP-Teilnehmer und wurde<br />
Dreizehnter. Der 20-jährige Niederländer wird<br />
im GP als vollberechtigter Teilnehmer sein Debüt<br />
geben. Lukas Hutla und Markus Jell, die in<br />
Örnsköldsvik starke Leistungen gezeigt hatten,<br />
werden als erster bzw. zweiter Reservist fungieren.<br />
Auf der Liste sind auch Luca Bauer und<br />
Max Niedermaier zu finden, aber ihre Chancen<br />
GP-Rennen bestreiten zu können, sind recht<br />
gering.<br />
GP-Startliste<br />
Daniil Ivanov, RUS, #333<br />
Dmitry Koltakov, RUS, #106<br />
Dinar Valeev, RUS, #114<br />
Dmitry Komisevich, RUS, #919<br />
Johann Weber, D, #33<br />
Stefan Svensson, S, #58<br />
Niclas Svensson, S, #192<br />
Igor Kononov, RUS, #911<br />
Franz Zorn, A, #100<br />
Jasper Iwema, NL, #800<br />
Harald Simon, A, #50<br />
Ove Ledström, S, #97<br />
Martin Haarahiltunen, S, #199<br />
Charly Ebner, A, #665<br />
Bart Schaap, NL, #136<br />
Reservefahrer:<br />
Lukas Hutla, CZ<br />
Markus Jell, D<br />
Vladimir Cheblokov, KAZ<br />
Luca Bauer, D/I<br />
Max Niedermaier, D<br />
WETTERTURBULENZEN SORGEN<br />
IN DER EISSPEEDWAY-WM FÜR CHAOS<br />
Dass es in West- und Mitteleuropa im Winter<br />
eher milde Wetterbedingungen gibt, weiß<br />
man mittlerweile seit langem. Darum wird es<br />
immer schwieriger, Eisspeedwayrennen auf<br />
Natureis durchzuführen. Die kalten Perioden<br />
sind meistens zu kurz, um die Bahnen entsprechend<br />
und regelkonform zu präparieren.<br />
Aus diesem Grund hatte die FIM-<strong>Bahnsport</strong>kommission<br />
die WM-Qualifikationsrunden<br />
nach Skandinavien vergeben, denn im Norden<br />
des Kontinents war es in der Vergangenheit<br />
kalt genug. Wie schon im Vorjahr hatten<br />
sich die Funktionäre für Örnsköldsvik in<br />
Schweden und Kauhajoki in Finnland entschieden.<br />
Die Qualifikationsregeln waren relativ<br />
einfach. Der Titelverteidiger würde für<br />
die Finalrunde direkt gesetzt sein und von jeder<br />
Runde würden sich jeweils 6 Fahrer qualifizieren.<br />
Darüber hinaus hatte die CCP zwei<br />
permanente Wildcards für Sportler, die aus<br />
irgendeinem Grund, die Qualifikation nicht<br />
geschafft hatten, vergeben.<br />
Doch schon um Weihnachten machten Gerüchte<br />
die Runde, dass das Rennen in Kauhajoki<br />
stark gefährdet sei, weil die Organisatoren<br />
wegen milder Witterung die Eisschicht<br />
nicht dick genug aufbauen könnten. Am<br />
31. Dezember war es amtlich: Das Rennen in<br />
Finnland konnte nicht stattfinden. Man hätte<br />
einen neuen Austragungsort finden müssen,<br />
aber das war leichter gesagt, als getan. Am<br />
6. Januar gab der Weltverband bekannt, dass<br />
es nur eine Runde in Örnsköldsvik geben<br />
würde und die Qualifikationsregeln geändert<br />
werden. Man hatte beschlossen, dass Fahrer,<br />
die in der vergangenen WM-Saison die Plätze<br />
1 bis 7 belegt hatten, sich nicht mehr qualifizieren<br />
müssen und für die Finals gesetzt werden.<br />
Neben Daniil Ivanov kamen Dmitry Koltakov,<br />
Dinar Valeev, Dmitry Komisewich, Johann<br />
Weber, Stefan Svensson und Niclas<br />
Svensson in den Genuss der neuen Regelung.<br />
Die FIM-<strong>Bahnsport</strong>kommission strich danach<br />
zehn Fahrer von den Starterlisten und passte<br />
das Fahrerfeld in Schweden entsprechend<br />
an. Der DMSB verlor dadurch zwei Startplätze<br />
(einen davon hatte man vorher vom niederländischen<br />
Verband bekommen). Direkt<br />
betroffen waren Max Niedermaier und Stefan<br />
Pletschacher. Für beide Fahrer war das keine<br />
schöne Sache. Man bereitet sich monatelang<br />
für die Saison vor, sucht Sponsoren und erfährt<br />
dann fünf Tage vor den wichtigen Rennen,<br />
dass man von der Teilnehmerliste einfach<br />
ersatzlos gestrichen wurde.<br />
Die CCP sollte sich jetzt schon Gedanken machen,<br />
wie sie die Termine für die nächste Saison<br />
zusammenstellt und auch einen Plan B,<br />
oder sogar C ausarbeiten, damit dann nicht<br />
auf Kosten der Aktiven improvisiert werden<br />
muss.<br />
Februar '20 BAHNSPORT AKTUELL 9