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procontra Ausgabe 02-2020

Die zweite Ausgabe der procontra im Jahr 2020.

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VERSICHERUNGEN Private Krankenversicherung

»Wir sehen uns als

Kostenerstatter«

Bürgerversicherung, Beitragssteigerungen, Digitalisierung – die PKV liefert viel Gesprächsstoff.

Continentale-Chef Helmut Hofmeier über die Herausforderungen in der PKV

und die Zukunft der Vermittler

– TEXT: MARTIN THALER –

procontra: Eine Studie der Bertelsmann

Stiftung lieferte Kritikern des dualen Krankenversicherungssystems

neuen Auftrieb.

Wird die Diskussion um die Einführung

einer Bürgerversicherung wieder an Fahrt

gewinnen?

Helmut Hofmeier: Die Ergebnisse der

Bertelsmann Stiftung sind ja in weiten

Teilen widerlegt worden. So wurden

beispielsweise die Mehrleistungen der

PKV im ambulanten Bereich in Höhe von

sechs Milliarden Euro vergessen. Rechnet

man diese mit ein, schrumpft die angebliche

Ersparnis von 145 Euro im Jahr auf

gerade einmal 48 Euro – das sind vier

Euro pro Monat. Bezieht man dann noch

die Mehrleistungen im stationären Bereich

von ebenfalls sechs Milliarden Euro ein,

erkennt man doch, dass ein duales System

aus GKV und PKV im Endeffekt günstiger

ist. Darum glaube ich nicht, dass die

Bertelsmann-Studie große Auswirkungen

auf eine erneute Diskussion über die Bürgerversicherung

haben wird.

procontra: Auch nicht, falls die Grünen in

einer kommenden Regierung stark vertreten

sein sollten?

Hofmeier: Das wird sicherlich wieder zu

Diskussionen führen. Dennoch: Technisch

und verfassungsrechtlich ist eine Bürgerversicherung

meiner Meinung nach nicht

umzusetzen.

procontra: Der demografische Wandel ist

ein Dauerthema in der PKV. Wie können

Makler hier dem Argument „steigende

Beiträge im Alter“ begegnen?

Hofmeier: Wenn man sich die letzten 20

Jahre anschaut, sind die PKV-Beiträge im

Schnitt um 3,2 Prozent pro Jahr gestiegen

– das zeigt ja, dass das System relativ stabil

ist. Auch für ältere Kunden. Hier zeigen

Untersuchungen, dass diese im Schnitt

500 bis 600 Euro pro Monat zahlen

müssen – das halte ich noch für bezahlbar.

In Zukunft gilt es auch Effekte wie den

gesetzlichen Zuschlag zu beachten, der bei

den heute 80-Jährigen ja noch gar keine

Rolle spielt.

42 procontra 02|20

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