procontra Ausgabe 02-2020
Die zweite Ausgabe der procontra im Jahr 2020.
Die zweite Ausgabe der procontra im Jahr 2020.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
VERSICHERUNGEN BU-Kalkulation
UNTER DEM RADAR?!
Die Analyse der Leistungspraxis zeigt bei BU-Versicherern deutliche Unterschiede
und Tendenzen zur Unterkalkulation. Die Anbieter weisen die Vorwürfe von sich
und ordnen die Ergebnisse anders ein.
– TEXT: DETLEF POHL –
Die Leistungspraxis sei in der BU-Versicherung
so intransparent wie in kaum einer
anderen Sparte, sagt das Analysehaus
Franke und Bornberg. Der Marktbeobachtungsdienst
map-report, der seit 2019 zu
Franke und Bornberg gehört, hat kürzlich
das erste „Stabilitätsrating der Berufsunfähigkeits-Versicherer“
überhaupt vorgelegt.
„Erste Wahl für Kunden müsste ein
BU-Versicherer sein, der langfristig durch
auskömmliche Kalkulation und eine starke
Finanzausstattung sicherstellen kann, dass
der Zahlbeitrag und damit die Überschusssituation
konstant bleibt und trotzdem
eine faire Leistungsprüfung garantiert
ist“, erläutert Reinhard Klages vom mapreport.
In die Analyse gehen 21 Kriterien
aus den Bereichen Beitrag, Stabilität und
Finanzstärke ein. Insgesamt schafften nur
sieben BU-Versicherer eine „hervorragende“
Bewertung: Swiss Life, Allianz, AachenMünchener,
LV 1871, Ergo Vorsorge,
Nürnberger und Stuttgarter. Weitere 13 Gesellschaften
erhielten die Ratingnote „sehr
gut“ und nochmals 15 Gesellschaften die
Note „gut“. Einmal wurde „befriedigend“
vergeben (Signal Iduna). Wegen unvollständiger
Datenlieferung blieben 26 BU-Versicherer
ohne Rating, darunter Cosmos, Itzehoer,
Bayern-Versicherung, LVM, Debeka
und mehrere öffentliche Versicherer.
KALKULATION BEI VIELEN ANBIETERN
UNAUSGEREIFT
Die Beitragskalkulation der BU-Versicherer
hat der map-report in drei verschiedenen
Berufsgruppen untersucht – Bankkaufmann,
Maschinenbauingenieur und Tischler.
Als Benchmark dient das jeweilige Beitragsmittel
aller verfügbaren BU-Prämien.
Davon wichen die Beiträge in der Spitze
um 50 Prozent (brutto) beziehungsweise
30 Prozent (netto) ab. Michael Franke,
50 Illustration: Roman Kulon