Taxi Times DACH - 1. Quartal 2020
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FAHRERABRECHNUNG<br />
ABRECHNUNG<br />
AM AUTOMATEN<br />
Hale-Geschäftsführer Stefan Leitner (rechts)<br />
und <strong>Taxi</strong>unternehmer Michael Much (links)<br />
Wer Taxameter mit digitalen Abrechnungsmöglichkeiten<br />
verknüpft, braucht auch ein Produkt für die<br />
schnelle Abwicklung der Schichtabrechnungen. Hale<br />
hat dafür jetzt einen Kassenautomaten entwickelt.<br />
Die mehrmonatige Pilotphase ist<br />
vorbei, jetzt hat der Salzburger<br />
Taxameterhersteller Hale den<br />
offiziellen Verkaufsstart seines Kassenautomaten<br />
„HKA-01“ verkündet. Die Produktpräsentation<br />
fand im bayerischen Bad Tölz<br />
statt, wo Michael Much, Chef des gleichnamigen<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmens, während der<br />
letzten Monate die ersten Erfahrungen mit<br />
dem Prototypen sammelte. Nun soll der<br />
1,55 Meter hohe Apparat im gesamten <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
vertrieben werden – als „wertvolle<br />
Hilfe speziell für Mehrwagenbetriebe“, wie<br />
es Hale-Geschäftsführer Stefan Leitner bei<br />
der Gerätevorstellung betonte.<br />
Über den Hale-Key oder die NFC-Card<br />
meldet sich der Fahrer oder die Fahrerin<br />
am Automaten an. Von dort werden die<br />
Taxameterdaten an den im Gehäuse verbauten<br />
Mini-PC geschickt und ausgelesen. Der<br />
Fahrer oder die Fahrerin bekommt dann<br />
die Abrechnungssumme angezeigt, in der<br />
bereits die im Taxameter erfassten bargeldlosen<br />
Zahlungen berücksichtigt sind. Auslagen<br />
für Tankquittungen oder Fehlfahrten<br />
können manuell eingetragen werden.<br />
Die errechnete Bargeldsumme zahlt der<br />
Fahrer bzw. die Fahrerin anschließend ein.<br />
Jedes Fahrerkonto verfügt dabei über einen<br />
individuell definierbaren Rahmen für<br />
Über-/Unterzahlungen. Über den integrierten<br />
Thermodrucker, dessen Papierrolle je<br />
nach Betriebsgröße für vier bis sechs Monate<br />
reicht, wird nach jedem Einlese- bzw.<br />
Abrechnungsvorgang ein Beleg ausgegeben.<br />
KEIN GELD MEHR IN BEUTELN<br />
Für die gleichzeitige Daten- und Geldverarbeitung<br />
verfügt der Kassenautomat im<br />
Innenleben neben dem Mini-PC sowohl über<br />
ein Münzfach als auch über eine Geldscheinkassette.<br />
In der automatisierten Geldzufuhr<br />
sieht <strong>Taxi</strong>unternehmer Michael Much die<br />
größten Vorteile des Kassenautomaten.<br />
„Früher wurden die Beträge in einen Beutel<br />
gepackt und mussten vom Disponenten<br />
nachgezählt werden“, berichtet der Inhaber<br />
von zehn <strong>Taxi</strong>konzessionen. „Bisher hat<br />
unser Disponent pro Tag etwa zwei Stunden<br />
mit Geldzählen verbracht. Heute muss<br />
lediglich der Safe des Kassenautomaten<br />
geleert werden. Wir sparen uns dadurch<br />
rund 40 Arbeitsstunden pro Monat.“<br />
Im Falle eines Stundenlohns von<br />
15 Euro wären das monatlich 600 Euro. Die<br />
Anschaffungskosten des Kassenautomaten,<br />
der laut Hale 7.910 Euro netto kostet, wären<br />
somit nach rund 14 Monaten amortisiert.<br />
Die Anlieferung, der Aufbau und die Einweisung<br />
werden je nach Aufwand gesondert<br />
berechnet. Für die Aufschaltung und<br />
Wartung der Software wird quartalsweise<br />
eine Pauschale über 150 Euro fällig. Auf<br />
Anfrage sei auch ein Mietkauf möglich,<br />
berichtet Stefan Leitner.<br />
Leitner und sein Produktbetreuer<br />
Andrejs Berzajs wiesen bei der Präsentation<br />
explizit auf die Geldwechselfunktion des<br />
Kassenautomaten hin. Von Muchs Fahrern<br />
werde diese regelmäßig genutzt, wenn mal<br />
wieder während einer Schicht fast jeder<br />
Fahrgast mit großen Gelscheinen bezahlt<br />
oder die Münzen ausgehen. <br />
jh<br />
Ausführliche Produktfunktionen unter<br />
www.taxi-times.com – Stichwortsuche<br />
„Kassenautomat“<br />
ABRECHNUNG ÜBER DEN EINZAHL- AUTOMATEN „GETCASH <strong>2020</strong>“<br />
Ganz neu ist die Idee eines Kassenautomaten<br />
nicht. Schon 2013 hatte der <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
Daniel Schepers für seinen eigenen<br />
<strong>Taxi</strong>betrieb einen ersten Kassenautomaten<br />
entwickelt. Seit 2016 ist das Gerät auch<br />
deutschlandweit bei anderen <strong>Taxi</strong>betrieben<br />
im Einsatz. Es verfügt über eine FMS- und<br />
SuE-Schnittstelle und ermöglicht so nach<br />
Schichtende die Abrechnungen mit den<br />
vorliegenden Daten aus der Vermittlung.<br />
Wie auch das oben beschriebene Hale-Produkt<br />
kann der „getCash <strong>2020</strong>“ Geld<br />
wechseln und erlaubt zudem das Führen<br />
eines Kassenbuches mit DATEV-online-Export.<br />
Weiterhin kann der Einzahlautomat von Technik<br />
Schepers zudem von mehreren Firmen parallel<br />
genutzt werden.<br />
Der „getCash <strong>2020</strong>“ kostet 7.950 Euro netto<br />
(exkl. Lieferkosten). Eine Servicegebühr wird<br />
bislang nicht veranschlagt. Wie Daniel Schepers<br />
gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> versicherte, kann die<br />
Software des Kassenautomaten flexibel an die<br />
Anforderungen des Kunden angepasst werden.<br />
Auf der kommenden <strong>Taxi</strong>messe in Köln wird der<br />
„getCash <strong>2020</strong>“ auf dem Stand von SuE zu<br />
sehen sein.<br />
sg<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Schepers Technik<br />
16 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI