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TE KW 19

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Bildungsdirektion am Wort<br />

Oberländer Pflichtschulen unter Pandemie–Druck<br />

(IH) Die RUNDSCHAU stellt fünf Fragen an den Bildungsdirektor<br />

des Landes Tirol, Paul Gappmaier. Die Inhalte betreffen Fakten zum<br />

Verlauf der vergangenen Wochen an den Pflichtschulen im Oberland.<br />

RS: In welchem Ausmaß wurde Betreuung<br />

in den Schulen des Oberlandes<br />

angefragt?<br />

Dr. Paul Gappmaier: Die Zahl der<br />

Schüler, die zur Betreuung an die Schulen<br />

kamen, lag in der Bildungsregion<br />

West deutlich niedriger als im Rest von<br />

Tirol. Am 29. April war mit 351 von<br />

2268 Kindern die Höchstzahl erreicht.<br />

Stets waren auch die Prozentsätze der<br />

anwesenden Kinder in der Bildungsregion<br />

West geringer als jene in den anderen<br />

Bildungsregionen.<br />

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RS: Lässt sich schon beurteilen, wie<br />

effizient sich das Lernen zu Hause im<br />

Pflichtschulbereich gestaltete?<br />

Gappmaier: Das Distance Learning<br />

hat im Großen und Ganzen gut funktioniert.<br />

Dies zeigt vor allem auch die<br />

hohe Zufriedenheit der Eltern, die sowohl<br />

Ergebnis von Umfragen des Bildungsministeriums<br />

als auch des Dachverbands<br />

der Elternvereine war. Dies<br />

ist umso erfreulicher, als das Distance<br />

Learning für alle – Lehrpersonen,<br />

Schüler sowie Eltern – in dieser Dimension<br />

eine neue Erfahrung war. Da<br />

nicht alle Schüler über die gleiche digitale<br />

Ausstattung zu Hause verfügen,<br />

war die Kreativität der Lehrer gefragt.<br />

RS: Wie schätzt die Bildungsdirektion<br />

die pandemiebedingten Auswirkungen<br />

auf Tirols Pflichtschulen ein?<br />

Gappmaier: Eine zweimonatige<br />

Unterbrechung des regulären Schulbetriebes<br />

führt dazu, dass es zu einem<br />

Nachholbedarf kommt. Diesen generell<br />

einschätzen zu wollen, wäre<br />

unseriös. Deshalb wird es nach dem<br />

Hinauffahren des Schulbetriebs eine<br />

der ersten Aufgaben der Lehrpersonen<br />

sein, den Nachholbedarf an der Schule<br />

auszuloten. Da bis zum Beginn des<br />

eingeschränkten Schulbetriebes zwei<br />

Drittel des Schuljahres schon absol-<br />

Schulischen Notbetrieb mit Bedarf nach Ausweichquartieren nach Schulhausbränden<br />

gab es auch schon in der „guten alten Zeit“. Die derzeitige Lage stellt weitergehende<br />

Anforderungen. In den nächsten Wochen kehren Pflichtschulen aber<br />

schrittweise wieder zurück zum gewohnten Lehrbetrieb.<br />

RS-Repro: Bundschuh<br />

viert waren, wird es trotz der Pandemie<br />

kein „verlorenes Schuljahr“ sein.<br />

RS: Jugendarbeit ist weitgehend durch<br />

persönlichen Kontakt geprägt, Wissensvermittlung<br />

ist aber auch aus der Ferne<br />

möglich. Dazu bedarf es entsprechender<br />

technischen Gegebenheiten. Wie war es<br />

hinsichtlich dieses „Rüstzeuges“ in den<br />

Familien bestellt?<br />

Gappmaier: Auf die Frage, ob in<br />

den Familien die technische Infrastruktur<br />

für den Fernunterricht gegeben ist<br />

antworteten am 31. März 3,8 Prozent<br />

der Eltern der sechs- bis 14-Jährigen<br />

mit Nein. Daher wurde auch vom<br />

Land Tirol der „Digi-Scheck Tirol“ ins<br />

Leben gerufen, um bedürftige Familien<br />

zu unterstützen. Viele Schulen haben<br />

auch ihre Geräte an Schüler verliehen.<br />

Es gibt auch Schulen (vorwiegend<br />

Volksschulen), deren Lehrpersonen<br />

Arbeitsunterlagen auf Papier ausgearbeitet<br />

haben.<br />

RS: Wie zufriedenstellend zeigte sich<br />

der Internetzugang als „Kontakterhalter“<br />

zu den Schülern?<br />

Gappmaier: Der wichtigste und<br />

sicherste Kommunikationskanal war<br />

E-Mail. Alle Tiroler Schülerinnen und<br />

Schüler ab der Mittelschule verfügen<br />

über TSN (Tiroler Schulnetz)-E-Mail-<br />

Adressen. Es gibt auch Volksschulen,<br />

deren Schülerinnen und Schüler TSN-<br />

E-Mail-Adressen haben. Die Daten<br />

wurden nach Bildungsregionen, Bezirken,<br />

Schulformen und Schulen erfasst.<br />

Infoline<br />

05 90 90 5-1389<br />

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RUNDSCHAU Seite 22 6./7. Mai 2020

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