dei – Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie 05.2020
Die Fachzeitschrift dei - Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Weitere Themen sind Hygienic Design, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und die Verpackungstechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Nahrungs- und Genussmittelmaschinen, roboterbasierte Verpackungslösungen sowie Food Design und Getränkekonzepte.
Die Fachzeitschrift dei - Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Weitere Themen sind Hygienic Design, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und die Verpackungstechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Nahrungs- und Genussmittelmaschinen, roboterbasierte Verpackungslösungen sowie Food Design und Getränkekonzepte.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Gibt es noch weitere Prolink-Serien, <strong>die</strong> <strong>für</strong> Linearanwendungen<br />
in der <strong>Lebensmittelindustrie</strong> geeignet sind?<br />
Reinhard: Ja. Da gibt es noch <strong>die</strong> Serien 4.1 und 6.1 mit einer Teilung<br />
von 14 bzw. 50 mm. Bei allen genannten Serien hat man großen<br />
Wert auf ein hygienefreundliches Design gelegt. Sie zeichnen sich<br />
durch offene Kanäle auf der Unterseite des Bandes, selbstreinigende<br />
Scharniere und spezielle Zahnräder aus, <strong>die</strong> gut zu reinigen sind.<br />
Sie haben Bänder <strong>für</strong> Linearanwendungen vorgestellt. Gibt es auch<br />
Prolink-Serien <strong>für</strong> Kurvenanwendungen?<br />
Reinhard: Ja. Das sind zum Beispiel <strong>die</strong> Serien 5, 9 und 11. Ganz<br />
neu hinzugekommen ist <strong>die</strong> Serie 18. Die genannten Bandserien<br />
eignen sich <strong>für</strong> Kurvenbandanlagen wie es sie beispielsweise in Spiralfrostern<br />
gibt. Möglich ist auch der Einsatz als Pufferband.<br />
Und in welchen Bereichen der <strong>Lebensmittelindustrie</strong> kommen <strong>die</strong><br />
genannten Bänder zum Einsatz?<br />
Reinhard: Die Bänder besitzen allesamt EU- und FDA-Zulassungen<br />
und werden vor allem in der Fleisch-, Geflügel- und Fischindustrie<br />
sowie in der Back- und Süßwarenproduktion eingesetzt. Zu finden<br />
sind sie aber auch in kompletten Verarbeitungslinien auf Fischtrawlern<br />
oder in Erntemaschinen <strong>für</strong> Kresse.<br />
Lassen Sie uns über <strong>die</strong> Prolink-Serie 18 sprechen. Was ist das<br />
Neue an <strong>die</strong>ser Serie?<br />
Reinhard: Im Unterschied zu anderen Kurvenbändern besteht der<br />
Kupplungsstab bei <strong>die</strong>sem Band nicht aus Stahl, sondern aus dem<br />
Kunststoff Polyflex, kurz PLX. Dieser Werkstoff ist nicht hygroskopisch<br />
und zeichnet sich durch eine hohe chemische Beständigkeit<br />
aus. Ebenfalls wichtig: Das neue Verschlusssystem am Kupplungsstab<br />
kommt ohne zusätzliche Clips <strong>–</strong> das sind Kleinteile <strong>–</strong> aus, <strong>die</strong> in das<br />
Produkt fallen könnten. Das neue Prolink Band S18-44 ist also ein<br />
sehr robustes, wartungsfreundliches, sicheres und hygienisches<br />
Band, das komplett aus Kunststoff gefertigt ist. Die 44 steht <strong>für</strong> eine<br />
Durchlässigkeit von 44 %.<br />
„Das Neue an der Prolink-Serie 18 ist, dass<br />
der Kupplungsstab nicht aus Stahl, sondern<br />
aus einem speziellen Kunststoff besteht.“<br />
Und wie groß ist <strong>die</strong> Teilung?<br />
Reinhard: Sie beträgt 25,4 mm, also ein Zoll. Hinweisen möchte<br />
ich auch noch auf <strong>die</strong> hohe Quersteifigkeit bei einem relativ geringem<br />
Eigengewicht.<br />
Warum haben sich Ihre Konstrukteure <strong>für</strong> einen Kupplungsstab<br />
aus Kunststoff entschieden?<br />
Reinhard: Bei hoher Verschleißfestigkeit machen <strong>die</strong> Kunststoffstäbe<br />
<strong>die</strong> Bänder leichter. Außerdem entfallen so <strong>die</strong> Clips, <strong>die</strong> früher den<br />
Stahlstab an den Bandkanten fixierten.<br />
Mit welchen Oberflächen sind <strong>die</strong> Bänder der Serie 18 erhältlich?<br />
Reinhard: Momentan gibt es ausschließlich <strong>die</strong> Gitterstruktur mit<br />
glatter Oberfläche.<br />
Die robusten Kurvenbänder der Prolink-Serie 18 eignen sich auch <strong>für</strong> sehr<br />
kleine Produkte. Die Kunststoffmodule sind aus POM und PP gefertigt.<br />
Wird es weitere Bandausführungen geben?<br />
Reinhard: Ja, beispielsweise sogenannte guided Taps <strong>–</strong> also geführte<br />
Bänder. Sie bestehen aus Kunststoffmodulen mit Profilfüßen auf der<br />
Unterseite, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Führung des Bandes übernehmen.<br />
Aus welchen Werkstoffen bieten Sie <strong>die</strong> Modulbänder der Serie 18<br />
an?<br />
Reinhard: Standardwerkstoffe sind zunächst Polyoxymethylen, kurz<br />
POM, und Polypropylen, PP.<br />
Welche Einsatzbereiche in der <strong>Lebensmittelindustrie</strong> hatten Sie<br />
bei der Entwicklung der Modulbänder der Serie 18 im Blick?<br />
Reinhard: Einsatzmöglichkeiten <strong>für</strong> <strong>die</strong>ses hygienisch gestaltete<br />
Kurvenband sehen wir in Kühl- und Frosterlinien, in Verpackungsmaschinen<br />
und innerbetrieblichen Transportsystemen.<br />
Seit 1961 gehören <strong>die</strong> gewebebasierten Transport- und Prozessbänder<br />
der Transilon-Reihe zum Produktprogramm Ihres Unternehmens.<br />
Auch <strong>die</strong>se Produktfamilie wird nun erweitert <strong>–</strong> und<br />
zwar um <strong>die</strong> Transilon-Bänder EL 0/U2. Wo<strong>für</strong> steht <strong>die</strong> Bezeichnung<br />
EL 0/U2?<br />
Reinhard: EL steht <strong>für</strong> ein elastisches Polyester-Sondergewebe, 0 <strong>für</strong><br />
eine unbeschichtete Laufseite und U2 <strong>für</strong> eine hygienische<br />
Polyurethanbeschichtung auf der Tragseite.<br />
Warum haben Sie <strong>die</strong>se Bänder entwickelt?<br />
Reinhard: Unsere Entwickler hatten unterquadratische Anwendungen<br />
im Blick. Bei <strong>die</strong>sen ist der Abstand der Achsen kleiner als <strong>die</strong><br />
Bandbreite.<br />
Sind unterquadratische Anwendungen typisch <strong>für</strong> Fördersysteme<br />
in der <strong>Lebensmittelindustrie</strong>?<br />
Reinhard: Man findet sie vergleichsweise oft, beispielsweise in<br />
Form von Transferbändern <strong>die</strong> Anlagenkomponenten in Prozesslinien<br />
miteinander verbinden.<br />
Sie haben eingangs betont, dass <strong>die</strong> Transilon-Bänder EL 0/U2<br />
elastisch sind. In welcher Richtung sind <strong>die</strong> Bänder elastisch? Und<br />
wie erreichen Sie <strong>die</strong>se Elastizität?<br />
Reinhard: Das Band ist in Längsrichtung um bis zu 5 % dehnbar.<br />
Erreicht wird <strong>die</strong>s durch elastische Fäden, <strong>die</strong> in Kettrichtung <strong>–</strong> also<br />
<strong>dei</strong> 05-2020 27