Melange No14
Melange No14 - Das Magazin im Süden Bayerns
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TIERE RETTEN<br />
Problematisch wird es erst, wenn der Mensch ins Spiel kommt.<br />
Insbesondere der Bauer, dem die Wiese gehört und der sie mähen<br />
will. „Dadurch, dass heute nicht mehr wie früher Heu gemacht<br />
wird, sondern das Futter als Silo schon viel früher gemäht wird,<br />
gibt es ein Problem für die kleinen Rehkitze“, sagte Ingrid Geiersberger.<br />
Man kann sich vorstellen, was passiert, wenn so eine Wiese<br />
mit seinem großen Mähwerk gemäht wird. Da hat ein Liegenbleiber<br />
keine Chance. Überhaupt ist so eine Wiese ja ein vielfältiger<br />
Lebensraum. Nicht nur für Kitze oder Feldmäuse, sondern auch<br />
für unzählige Insekten, Heupferde, Wiesenbrüter und andere. Ein<br />
Fortschritt ist es da, dass die Wiesen laut neuem Umweltschutzgesetz<br />
nicht mehr von außen nach innen, sondern umgekehrt<br />
von der Mitte aus gemäht werden, wie Ingrid Geiersberger<br />
weiß. Das bringt schon etwas. Aber für die kleinen Rehe nützt<br />
es trotzdem nichts, denn die bleiben einfach liegen.<br />
Martin Thoma hat sich schon seit frühester Jugend für die Natur<br />
interessiert. Schon als Schüler war er oft draußen unterwegs<br />
und hat Tiere beobachtet. Tierfotografie wurde zu einem seiner<br />
Hobbys. Er wurde Naturschutzwächter im Landkreis Weilheim<br />
Schongau und machte 2005 seinen Jagdschein. „Ich weiß, dass<br />
viele das nicht verstehen, aber für mich gehören die Jagd und der<br />
Naturschutz zusammen“, sagt er. Ein großer Teil seiner Tätigkeit<br />
als Jäger besteht darin, die Tiere zu schützen und zu hegen.<br />
Und wenn er Tiere schießt, dann weiß er, dass sie schnell und<br />
ohne zu leiden sterben. Ganz anders, wenn er von einem Bauern<br />
gerufen wird, der ein totes oder verletztes Kitz in seiner<br />
Wiese entdeckt. „Da kämpft man dann schon mit den Tränen,<br />
wenn man so ein armes Tier erlösen muss.“ Auch für den Bauern<br />
ist das natürlich keine angenehme Situation, nicht nur, weil es<br />
Probleme für die Futterproduktion mit sich bringen kann. Auch<br />
gesetzlich ist der Landwirt verantwortlich. Daher hat man in<br />
der Vergangenheit vieles unternommen, um die Kitze zu retten.<br />
Man hat Plastiksäcke in den Wiesen aufgestellt oder ist mit<br />
dem Hund durchgegangen. Sinnvoll war das vor allen Dingen,<br />
wenn man wusste, dass der Bauer mähen wollte. Denn die<br />
Rehe suchen sich immer wieder andere Plätze, an denen sie<br />
ihre Kitze „ablegen“. Aber wenn eine Störung, beispielswiese<br />
der Plastiksack, der im Wind flattert, sich längere Zeit an einem<br />
Ort befindet, gewöhnen sich die Tiere schnell daran.<br />
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