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Melange No14

Melange No14 - Das Magazin im Süden Bayerns

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Radiologie leicht erklärt!<br />

Die Radiologie ist ein Fachbereich der Medizin, in dem bildgebende<br />

Diagnoseverfahren durchgeführt und interpretiert werden. Sie fungiert<br />

damit als Schnittstelle zu allen Fachbereichen der Medizin, wie etwa<br />

allen Teilbereichen der Unfallchirurgie oder der Neurochirurgie.<br />

Ursprung<br />

Radiologie bedeutet wörtlich übersetzt „Strahlenlehre“ und leitet sich<br />

vom latinischen Verb „radiare“ ab, was nichts anderes als „strahlen“<br />

bedeutet.<br />

Ziele und Wirkung<br />

Das Ziel eines bildgebenden diagnostischen Verfahrens ist es,<br />

einen bestimmten Bereich des Körpers darzustellen, um seinen<br />

gesundheitlichen Zustand zu untersuchen, aber auch um seine<br />

Funktionsweise besser zu verstehen. Für jede Struktur im Körper<br />

und jedes Krankheitsbild gibt es ein passendes bildgebendes Verfahren.<br />

In den letzten Jahren ist die Leistungsfähigkeit der Bildgebung<br />

immer größer geworden, was dazu führt, dass sich auch<br />

der Facharzt für Radiologie immer mehr spezialisiert. So gibt es<br />

heutzutage Experten in der Diagnostik von Verletzungen und Erkrankungen<br />

an Knochen, Muskeln und Gelenken oder Neuroradiologen<br />

für die Darstellung und Behandlung von Erkrankungen des<br />

zentralen Nervensystems.<br />

In der Radiologie arbeitet man mit ionisierender Strahlung (Röntgenstrahlen),<br />

welche den Körper überwiegend durchdringt, dabei<br />

aber geschwächt wird und entweder ein digitales Schwächungsbild<br />

(Röntgenbild) oder eine Punktematrix (Computertomographie)<br />

füllt. Auch wenn beim Ultraschall oder der Magnetresonanztomographie<br />

keine ionisierenden Strahlen zum Einsatz kommen, zählen<br />

sie dennoch zur Radiologie, da es sich hierbei gleichermaßen um<br />

bildgebende Methoden handelt. Zu den Schnittbildverfahren der<br />

Radiologie gehören Sonografie, CT, MRT und Röntgen. Als Schnittbildverfahren<br />

bezeichnet man Diagnoseverfahren, die den Körper<br />

Schicht für Schicht (ohne Überlagerungen) darstellen. Jede Einzelschicht<br />

kann im Anschluss wieder so zusammmengesetzt werden,<br />

dass das untersuchte Organ in jeder beliebigen Sichtrichtung als<br />

3D-Bild dargestellt werden kann.<br />

Seit dem 1. April 2020 gibt es im Medizinischen Versorgungszentrum<br />

(MVZ) einen Kassensitz für Radiologie, welcher die<br />

ambulante Untersuchung von Patienten, unabhängig ihres<br />

Versicherungsstatus erlaubt.<br />

Leistungen in der<br />

BG Unfallklinik Murnau<br />

Röntgendiagnostik<br />

Die konventionelle Röntgendiagnostik oder Projektionsradiographie<br />

stellt auch heute noch die Basis der medizinischen<br />

Bildgebung dar, da sie einen orientierenden Überblick über den<br />

erkrankten Körperbereich ermöglicht und eine einfache und<br />

schonende Methode für Verlaufsuntersuchungen, zum Beispiel<br />

während der Heilung von Knochenbrüchen, darstellt.<br />

Computertomographie (CT)<br />

Nach der klassischen Röntgendiagnostik stellt die Computertomographie<br />

das zweitwichtigste bildgebende Verfahren in der<br />

Radiologie dar. Es handelt sich um ein hochauflösendes<br />

Schnittbildverfahren, das den Körper in einzelnen Schichten<br />

darstellt. Bei der Versorgung von Schwerstverletzten ermöglicht<br />

sie in Sekundenschnelle die Darstellung des gesamten Körpers<br />

in Form von 3 D-Bildern, sodass in kürzester Zeit Art und<br />

Umfang von Verletzungen im Körper festgestellt werden können.<br />

Dies ist essentiell zur Festlegung des idealen Behandlungskonzepts,<br />

denn die bedrohlichste Verletzung muss<br />

immer zuerst behandelt werden.<br />

Magnetresonanztomographie (MRT)<br />

Die Magnetresonanztomographie (MRT) oder Kernspintomographie<br />

ist die aufwendigste, aber in vielen Fällen auch genaueste<br />

bildgebende Methode in der Radiologie. Anders als bei<br />

den anderen Verfahren in der Radiologie kommt hier keine<br />

Röntgenstrahlung, sondern ein starkes Magnetfeld zur Anwendung.<br />

Ihre größten Vorteile spielt sie bei der Darstellung von<br />

krankhaften Veränderungen von Muskeln, Bändern und Gelenken<br />

sowie des zentralen Nervensystems aus.<br />

Interventionelle Radiologie / Angiographie<br />

Die interventionelle Radiologie ist der therapeutische Bereich<br />

der Radiologie. Sie umfasst ein breites Spektrum an minimalinvasiven,<br />

bildgesteuerten Eingriffen, bei denen in besonders<br />

schonender Schlüssellochtechnik krankhafte Prozesse im<br />

Körper behandelt werden können. Dazu gehört z.B. die Behandlung<br />

der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, akuter<br />

embolischer Gefäßverschlüsse, des Schlaganfalls oder von<br />

Aussackungen des Gefäßsystems (Aneurysmen).<br />

Knochendichtemessung<br />

Die Osteodensitometrie oder Knochendichtemessung erlaubt<br />

die strahlungsarme und standardisierte Messung des Mineralsalzgehalts<br />

an der Lendenwirbelsäule und am Hüftgelenk.<br />

Dies sind Bereiche, die bei Stürzen älterer Menschen besonders<br />

häufig zu Verletzungen führen.

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