Melange No14
Melange No14 - Das Magazin im Süden Bayerns
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© BG Unfallklinik Murnau<br />
© Adobe Stock<br />
„Der gute Radiologe sucht<br />
den Kontakt zu seinen Patienten“<br />
Interview mit Prof. Dr. Marcus Treitl, Chefarzt<br />
der Radiologie an der BG Unfallklinik Murnau<br />
Herr Professor Treitl, Sie haben sich vor über 30 Jahren der Medizin<br />
verschrieben, als Sie Ihr Studium der Humanmedizin in München aufnahmen.<br />
Welche Motivation hat Sie diesen Weg einschlagen lassen?<br />
MTR: Im Grunde hat sich dieser Berufswunsch schon viel früher,<br />
nämlich zu Schulzeiten, verfestigt. Schon da war klar, dass ich<br />
gerne mit Menschen arbeite, idealerweise, um ihnen zu helfen. Damals<br />
war ich allerdings noch der festen Überzeugung, Chirurg zu<br />
werden. Als ich dann jedoch ins Praktische Jahr gestartet bin, hat<br />
mich die Begeisterung für die Radiologie gepackt und nicht mehr<br />
losgelassen. Und seither verfolge ich diesen Weg.<br />
Die BG Unfallklinik Murnau gehört zur Unternehmensgruppe der BG<br />
Kliniken. Dennoch sind der regionale Bezug und unsere Expertise vor<br />
Ort nach wie vor maßgeblich erfolgsentscheidend. Wie können wir<br />
unsere Stärken gerade in der Radiologie noch weiter ausbauen?<br />
MTR: Die Unfallchirurgie der BG Unfallklinik Murnau ist weit über<br />
die bayrischen Grenzen hinweg bekannt und in seiner Ausprägung<br />
einzigartig. Diesen Standortvorteil müssen wir nutzen, wenn es um<br />
die Suche nach qualifizierten Kollegen in der Ärzteschaft und<br />
Pflege geht. Wir bieten minimalinvasive Eingriffe, erweitern unser<br />
medizinisch-pflegerisches Spektrum fortlaufend und profitieren von<br />
ausgewählten Kooperationen. Im letzten Jahr wurden sieben medizinische<br />
Einrichtungen der BG Kliniken als beste Kliniken<br />
Deutschlands ausgezeichnet – die BG Unfallklinik Murnau allen<br />
voran auf Platz 1. Davon profitieren wir auch in der Radiologie!<br />
Viele Patienten beschäftigt die Frage, ob man sich beim Röntgen<br />
oder einer Computertomographie Sorgen um Auswirkungen der<br />
Strahlenbelastung machen muss?<br />
MTR: Diese Sorge kann ich sehr gut verstehen, unsere Patienten<br />
aber gleichzeitig beruhigen, dass aus genau diesem Grund der<br />
Facharzt für Radiologie eingeführt wurde. Er setzt sich mit dieser<br />
Frage tagtäglich auseinander und muss bei jeder angeforderten<br />
Untersuchung die medizinische Sinnhaftigkeit in Relation zur erwarteten<br />
Strahlenbelastung setzen. Das nehmen wir sehr ernst!<br />
Bei sachgerechter und reflektierter Anwendung ist kein Schaden<br />
für die Patienten zu befürchten. Im Vergleich betrachtet: Die Strahlenbelastung<br />
einer Röntgenuntersuchung der Lunge ist in etwa so<br />
hoch wie bei einem Flug von München nach New York.<br />
Wie sieht es bei MR-Untersuchungen aus? Ist eine Magnet-<br />
Resonanz-Tomographie (MRT) oder Ultraschalluntersuchung<br />
„strahlenfrei“?<br />
MTR: Die beiden genannten Verfahren verwenden keine Röntgenstrahlung,<br />
das ist richtig. Die eingesetzten elektromagnetischen<br />
Wellen oder Schallwellen führen aber ebenso zu einer Energieeinstrahlung<br />
in das Körpergewebe und dieses kann sich bei diesen<br />
Verfahren minimal erwärmen, was aber von den Geräten überwacht<br />
wird. Deshalb sind bei diesen Verfahren die Risiken für den<br />
Patienten verschwindend gering und die Anwendung in den meisten<br />
Fällen bedenkenlos möglich.<br />
Was kann man gegen Platzangst im MRT unternehmen?<br />
MTR: Glücklicherweise eine ganze Menge. Zunächst sollte das<br />
Team der Radiologie möglichst einfühlsam auf den Patienten eingehen.<br />
Denn Platzangst ist sehr viel verbreiteter als man denkt und<br />
für uns ein alltägliches Problem. Vor allem muss sich dafür niemand<br />
schämen. Oft hilft ein „Probeliegen“ mit allen Mitgliedern des<br />
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