18.05.2020 Aufrufe

Melange No14

Melange No14 - Das Magazin im Süden Bayerns

Melange No14 - Das Magazin im Süden Bayerns

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

© BG Unfallklinik Murnau<br />

© Adobe Stock<br />

„Der gute Radiologe sucht<br />

den Kontakt zu seinen Patienten“<br />

Interview mit Prof. Dr. Marcus Treitl, Chefarzt<br />

der Radiologie an der BG Unfallklinik Murnau<br />

Herr Professor Treitl, Sie haben sich vor über 30 Jahren der Medizin<br />

verschrieben, als Sie Ihr Studium der Humanmedizin in München aufnahmen.<br />

Welche Motivation hat Sie diesen Weg einschlagen lassen?<br />

MTR: Im Grunde hat sich dieser Berufswunsch schon viel früher,<br />

nämlich zu Schulzeiten, verfestigt. Schon da war klar, dass ich<br />

gerne mit Menschen arbeite, idealerweise, um ihnen zu helfen. Damals<br />

war ich allerdings noch der festen Überzeugung, Chirurg zu<br />

werden. Als ich dann jedoch ins Praktische Jahr gestartet bin, hat<br />

mich die Begeisterung für die Radiologie gepackt und nicht mehr<br />

losgelassen. Und seither verfolge ich diesen Weg.<br />

Die BG Unfallklinik Murnau gehört zur Unternehmensgruppe der BG<br />

Kliniken. Dennoch sind der regionale Bezug und unsere Expertise vor<br />

Ort nach wie vor maßgeblich erfolgsentscheidend. Wie können wir<br />

unsere Stärken gerade in der Radiologie noch weiter ausbauen?<br />

MTR: Die Unfallchirurgie der BG Unfallklinik Murnau ist weit über<br />

die bayrischen Grenzen hinweg bekannt und in seiner Ausprägung<br />

einzigartig. Diesen Standortvorteil müssen wir nutzen, wenn es um<br />

die Suche nach qualifizierten Kollegen in der Ärzteschaft und<br />

Pflege geht. Wir bieten minimalinvasive Eingriffe, erweitern unser<br />

medizinisch-pflegerisches Spektrum fortlaufend und profitieren von<br />

ausgewählten Kooperationen. Im letzten Jahr wurden sieben medizinische<br />

Einrichtungen der BG Kliniken als beste Kliniken<br />

Deutschlands ausgezeichnet – die BG Unfallklinik Murnau allen<br />

voran auf Platz 1. Davon profitieren wir auch in der Radiologie!<br />

Viele Patienten beschäftigt die Frage, ob man sich beim Röntgen<br />

oder einer Computertomographie Sorgen um Auswirkungen der<br />

Strahlenbelastung machen muss?<br />

MTR: Diese Sorge kann ich sehr gut verstehen, unsere Patienten<br />

aber gleichzeitig beruhigen, dass aus genau diesem Grund der<br />

Facharzt für Radiologie eingeführt wurde. Er setzt sich mit dieser<br />

Frage tagtäglich auseinander und muss bei jeder angeforderten<br />

Untersuchung die medizinische Sinnhaftigkeit in Relation zur erwarteten<br />

Strahlenbelastung setzen. Das nehmen wir sehr ernst!<br />

Bei sachgerechter und reflektierter Anwendung ist kein Schaden<br />

für die Patienten zu befürchten. Im Vergleich betrachtet: Die Strahlenbelastung<br />

einer Röntgenuntersuchung der Lunge ist in etwa so<br />

hoch wie bei einem Flug von München nach New York.<br />

Wie sieht es bei MR-Untersuchungen aus? Ist eine Magnet-<br />

Resonanz-Tomographie (MRT) oder Ultraschalluntersuchung<br />

„strahlenfrei“?<br />

MTR: Die beiden genannten Verfahren verwenden keine Röntgenstrahlung,<br />

das ist richtig. Die eingesetzten elektromagnetischen<br />

Wellen oder Schallwellen führen aber ebenso zu einer Energieeinstrahlung<br />

in das Körpergewebe und dieses kann sich bei diesen<br />

Verfahren minimal erwärmen, was aber von den Geräten überwacht<br />

wird. Deshalb sind bei diesen Verfahren die Risiken für den<br />

Patienten verschwindend gering und die Anwendung in den meisten<br />

Fällen bedenkenlos möglich.<br />

Was kann man gegen Platzangst im MRT unternehmen?<br />

MTR: Glücklicherweise eine ganze Menge. Zunächst sollte das<br />

Team der Radiologie möglichst einfühlsam auf den Patienten eingehen.<br />

Denn Platzangst ist sehr viel verbreiteter als man denkt und<br />

für uns ein alltägliches Problem. Vor allem muss sich dafür niemand<br />

schämen. Oft hilft ein „Probeliegen“ mit allen Mitgliedern des<br />

46

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!