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Melange No14

Melange No14 - Das Magazin im Süden Bayerns

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IMMOBILIEN - EXPERTENTIPPS<br />

Was bedeutet Corona für Vermieter und Mieter?<br />

Was passiert, wenn die Miete durch<br />

virusbedingte finanzielle Ausfälle<br />

nicht mehr bezahlt werden kann?<br />

Die Corona-Krise verschont kaum einen Bereich des gesellschaftlichen wie privaten Lebens.<br />

Schon stehen erste Mieterinnen und Mieter vor dem Problem, ihre Miete nicht mehr zahlen zu<br />

können. Nach geltendem Recht könnten Vermieter nach zwei ausbleibenden Monatsmieten<br />

den Vertrag kündigen.<br />

Britta<br />

KIRSTEIN-ZIETZ<br />

Politik wie auch Verbände<br />

arbeiten an Lösungen<br />

Politik und Branchenverbände sind alarmiert und suchen intensiv<br />

nach Lösungen. Der Bundestag hat inzwischen beschlossen, dass<br />

Vermieter ihren Mietern vorerst nicht kündigen dürfen, wenn sie<br />

ihre Miete wegen der Corona-Krise nicht oder nicht vollständig zahlen<br />

können. So sollen Mietrückstände aus dem Zeitraum April bis<br />

Juni 2020, die auf den Auswirkungen der Corona-Pandemie beruhen,<br />

nicht zur Begründung einer ordentlichen oder fristlosen Kündigung<br />

herangezogen werden können.<br />

Allerdings gilt zwingend: Mieter müssen glaubhaft nachweisen, dass<br />

sie wegen der Corona-Krise in Zahlungsschwierigkeiten geraten sind.<br />

Sie bleiben auch zur Zahlung der Miete unabhängig vom Ausschluss<br />

des Kündigungsrechts verpflichtet. Bis zum 30. Juni 2022 haben sie<br />

Zeit, Corona-bedingte Mietrückstände auszugleichen.<br />

Das heißt: Vermieter müssen zwar einen Zahlungsaufschub, aber keinen<br />

Einnahmeausfall hinnehmen. Wohnungseigentümer fürchten<br />

dennoch, dass die Corona-Folgen einseitig auf sie abgewälzt werden.<br />

Bedacht werden müssen immer alle Seiten. So wie zum Beispiel Freiberufler,<br />

Selbstständige oder Künstler bei der Wohnungsmiete bald<br />

in Zahlungsschwierigkeiten geraten könnten, sind auch viele Vermieterinnen<br />

und Vermieter auf regelmäßige Einkünfte angewiesen.<br />

Jetzt wichtiger denn je: miteinander<br />

reden, sich entgegenkommen<br />

Jetzt kommt es darauf an, unbürokratisch schnell wirksame Schrit-<br />

te in die Wege zu leiten. Ganz wichtig ist darüber hinaus, dass Vermietende<br />

und Mietende kooperieren. Jetzt gilt es, rechtzeitig miteinander<br />

zu reden.<br />

Der Deutsche Mieterbund (DMB) und der Bundesverband deutscher<br />

Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) fordern,<br />

dass Mieterinnen und Mieter, die aufgrund der Corona-Krise ihre<br />

Miete ganz oder teilweise nicht zahlen können, sich online an<br />

einen neu zu gründenden „Sicher-Wohnen-Fonds“ wenden können,<br />

um die Übernahme ihrer Mietzahlung zu beantragen. Der<br />

Fonds soll die Zahlung der Miete an den Vermieter übernehmen.<br />

Wenn Vermieter in finanzielle<br />

Bedrängnis geraten<br />

Ein Großteil der Mietwohnungen und -häuser sind im Besitz von<br />

Privatvermietern. Unter ihnen sind nicht wenige, die nur über geringe<br />

Einkommen verfügen. So brechen beispielsweise vielen Freiberuflern<br />

jetzt ohnehin die Einkommen weg. Entfallen auch noch<br />

die Mieteinkünfte, geraten sie schnell in eine finanzielle Schieflage.<br />

In ihrem Hilfspaket hat die Bundesregierung<br />

den Fall bedacht, dass<br />

Vermieter laufende Darlehen aufgrund<br />

ausbleibender Mietzahlungen<br />

nicht bedienen können. Für sie soll<br />

das Recht gelten, solche Kredite zu<br />

stunden.<br />

Von Britta Kirstein-Zietz,<br />

ZIETZ Immobilien in Murnau<br />

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