28.05.2020 Aufrufe

hinnerk Juni/Juli 2020

Seit 1993 ist hinnerk DAS (erst schwule) und heute queere Magazin für Hamburg und Norddeutschland.

Seit 1993 ist hinnerk DAS (erst schwule) und heute queere Magazin für Hamburg und Norddeutschland.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

BUCH<br />

PSYCHOLOGIE<br />

Wie denken wir?<br />

Was machen wir falsch?<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM/SOUTH_AGENCY<br />

Und was können wir Männer daran<br />

ändern und wie unser Leben womöglich<br />

verbessern? Dieses Buch<br />

kann vielleicht helfen.<br />

Fürchte dich nicht, es ist kein Stress<br />

erzeugender Selbstoptimierungs-<br />

Ratgeber. Nein, „Männerherz“ von<br />

Coach, Trainer und Dozent Dr.<br />

Richard Schneebauer – er berät<br />

übrigens auch Unternehmen in<br />

Genderfragen – ist ein Buch, das<br />

dich an die Hand nimmt und dich<br />

motiviert zu handeln. Ohne Stress.<br />

Nachgegangen wird unter anderem<br />

Fragen wie „Wie bewahrt man nach<br />

der Anfangseuphorie den Zauber<br />

in einer Beziehung?“, „Wie lassen<br />

sich die Herausforderungen einer<br />

Elternschaft meistern?“ und „Wie<br />

gestaltet man eine Trennung in<br />

Liebe?“ – gerade Queers sind ja oft<br />

noch ein Leben lang mit ihren ehemaligen<br />

Lebensabschnittsgefährten<br />

und -gefährtinnen befreundet. Das<br />

Buch ist eine durchaus lesenswerte<br />

und auch bereichernde Erkundung<br />

des maskulinen Ichs (jeder Art). *rä<br />

www.goldegg-verlag.com<br />

ROMAN<br />

Die Liebe in den Zeiten von Aids<br />

Eine Zeitreise zurück, eine Reise in eine Zeit,<br />

als alles begann aufzubrechen, Punk noch<br />

relevant, High Energy neu und die Gesellschaft<br />

gerade offen für andere Lebensformen war.<br />

Auch wenn man sich diese noch erkämpfen<br />

musste. Es gab erste schwule Aktivisten, die es ins<br />

TV schafften, Jimmy Somerville mochten (fast) alle<br />

und Władziu Valentino Liberace (großes Bild oben<br />

in der Collage) spielte doch so schön Klavier. Und<br />

war er überhaupt wirklich schwul? Oder nur camp?<br />

Damals war man sich noch nicht sicher, zu sehr<br />

pflegte er seine Heterosexualität in den Medien ...<br />

1987 starb Liberace dann an den Folgen von Aids.<br />

Das große Schwert des Damokles, das über den<br />

Köpfen der Community schwebte. Noch wusste<br />

man nicht, was es genau ist, wie man sich nun<br />

ansteckt ... In dieser Zeit spielt Rebecca Makkais<br />

Buch „Die Optimisten“.<br />

Es erzählt von Yale, einem begeisterten Kunstexperten<br />

in Chicago, der aber nicht nur der Kunst,<br />

sondern auch dem Nachtleben frönt.<br />

1985 waren schwule und schwulenfreundliche<br />

Künstler wie Andy Warhol,<br />

Madonna, Diana Ross und Elton<br />

John überall sehr präsent, es wirkte,<br />

als ob man es endlich geschafft<br />

hatte, das Rauskommen aus dem<br />

Schrank. Wäre da nicht Aids, das der<br />

Mehrheitsgesellschaft und auch der<br />

Szene Angst machte. Das große Sterben<br />

begann. In dem Buch – das übrigens auf der<br />

Bestsellerliste der New York Times und auf der<br />

Shortlist des Pulitzer Prize zu finden war und das<br />

zudem mit der Carnegie Medal ausgezeichnet<br />

wurde – erlebt auch Yale, wie die mysteriöse<br />

Krankheit in Chicagos Boystown für Trauer<br />

und Verlust sorgt. Er erlebt aber auch, wie die<br />

Szene zusammen eine Community bildet, die<br />

sich hilft. Lesenswert! *rä<br />

eisele-verlag.de<br />

FOTO: WHITTEN SABBATINI<br />

QUEER<br />

Eintauchen ins Vergnügen<br />

Ins Lesevergnügen. Auch bei den derzeitigen<br />

Temperaturen, ist es doch gar nicht so<br />

schlecht, mit einem guten Buch zu Hause<br />

zu bleiben und sich einmal aus dieser Welt<br />

zurückzuziehen.<br />

Wir haben gleich zwei für dich im Angebot,<br />

beide sind von Alexander Chee und beim Verlag<br />

ALBINO erschienen. Da wäre zum einen der<br />

ernste Roman „Edinburgh“, zum anderen die<br />

Essay-Sammlung „Wie man einen autobiografischen<br />

Roman schreibt“. In „Edinburgh“ erzählt<br />

der Autor vom zwölf Jahre alten Phi, der Opfer<br />

sexueller Übergriffe wird. Er schweigt und hat<br />

mit seinem Verhalten zu kämpfen, als später sein<br />

bester Freund ebenfalls missbraucht wird ...<br />

Wesentlich heiterer wird es bei „Wie man einen<br />

autobiografischen Roman schreibt“. Hier<br />

versammelt der New Yorker Alexander Chee auf<br />

über 380 Seiten Essays über die Liebe, das Leben<br />

in verschiedenen Gesellschaften und Ländern (der<br />

Autor ist Amerikaner mit koreanischen Wurzeln,<br />

schwul, Künstler und politischer Aktivist), das<br />

Heranwachsen und Sein. „Ich war ein Wechselbalg,<br />

ein Schelmenkind, ob durch Zufall oder Vorbestimmung.“<br />

*rä<br />

www.albino-verlag.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!