botenstoff 03.11 - Human.technology Styria GmbH
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paRtneR neWs<br />
20<br />
zErtiFiziErung von QualitätsmanagEmEnt- systEmEn:<br />
nun auch im lEistungsangEbot dEr pmg dEr tu graz<br />
die europaprüf- und zertifizierstelle Pmg<br />
an der tu graz kann heuer bereits auf eine<br />
35jährige geschichte zurückblicken. sie ist<br />
damit die erfahrenste und durch die einbettung<br />
in eine universität mit vielfältigstem<br />
know-how ausgestattete stelle. War die<br />
bisherige aktivität durch die Prüfung und<br />
zertifizierung von Produkten (einschließlich<br />
der software) geprägt, so ist es nun nach<br />
mehrjährigen Vorbereitungsarbeiten gelungen,<br />
auch die akkreditierung zur zertifizierung<br />
von qualitätsmanagement-systemen<br />
von herstellern zu erhalten und somit den<br />
kunden ein umfassendes service anzubieten.<br />
die zertifizierungsbefugnis umfasst<br />
qualitätsmanagementsysteme nach en iso<br />
9001 und nach en iso 13485. den medizinprodukteherstellern<br />
steht somit vor ihrer<br />
haustüre ein zertifizierer zur Verfügung, der<br />
unterstützung in allen belangen der marktzulassung<br />
von medizinprodukten gewähren<br />
kann.<br />
qualitätsmanagementsysteme spielen sowohl<br />
im bereich der zulassung von medizinprodukten<br />
als auch im bereich von<br />
zulieferanten und Vertriebsunternehmen<br />
eine immer bedeutendere rolle. einerseits<br />
durch die möglichkeit einer wirtschaftlich<br />
effizienten herstellung nach zertifiziertem<br />
qm-system, und andererseits werden qmsysteme<br />
häufig auch freiwillig zur qualitätssicherung<br />
der internen abläufe im unternehmen<br />
eingeführt und als Wettbewerbsvorteil<br />
genutzt.<br />
die zertifizierung eines qm-systems für<br />
medizinprodukte darf nur durch eine unabhängige<br />
akkreditierte stelle wie die Pmg in<br />
graz erfolgen. grundsätzlich sind nach den<br />
europäischen richtlinien für medizinprodukte<br />
zur marktzulassung und ce-kennzeichnung<br />
entweder die zertifizierung des<br />
endproduktes oder des herstellers selbst<br />
bzw. seines herstellungsprozesses und der<br />
dabei getroffenen qualitätssicherungsmaßnahmen<br />
erforderlich.<br />
im fall der zertifizierung des qm-systems<br />
kann je nach Produktklasse eines aus drei<br />
verschiedenen aufwändigen konformitätsbewertungsverfahren<br />
gewählt werden. Je<br />
nach dem gewähltem Verfahren sind in das<br />
qualitätsmanagementsystem folgende bereiche<br />
einzuschließen:<br />
- Produkt-endprüfung, also die endkontrolle<br />
des Produkts nach seiner fertigstellung<br />
(anhang V der richtlinie)<br />
- herstellung und endprüfung des Produktes,<br />
also qualitätssicherung der gesamten<br />
Produktion und endkontrolle des<br />
Produkts (anhang Vi der richtlinie) oder<br />
- entwicklung, herstellung und Produktendprüfung,<br />
also ein vollständiges<br />
qm-system, das alle herstelleraktivitäten<br />
umfasst (anhang ii der richtlinie).<br />
als grundlage für die einführung eines qmsystems<br />
für medizinprodukte ist die en iso<br />
13485 heranzuziehen. die norm definiert<br />
die organisatorischen anforderungen an<br />
die entwicklung und herstellung von medizinprodukten<br />
und basiert auf der iso 9001<br />
mit spezifischen ergänzungen. grundsätzlich<br />
kann die norm in fünf teile gegliedert<br />
werden, diese umfassen allgemeine<br />
anforderungen an das qm-system, die<br />
Verantwortung der leitung, das ressourcenmanagement,<br />
die eigentliche Produktrealisierung<br />
und die mess-, analyse- und<br />
Verbesserungsprozesse. hierbei ist zu beachten,<br />
dass je nach gewähltem Verfahren<br />
bestimmte teile der normanforderungen<br />
ausgeschlossen werden können.<br />
die Vorgangsweise bei der erst-zertifizierung<br />
von kunden durch die Pmg kann in<br />
eine antragsphase, eine Vorbereitungsphase<br />
und die Phase der auditierung unterteilt<br />
werden. das auditprogramm umfasst insgesamt<br />
ein zweistufiges erstaudit, je ein<br />
überwachungsaudit im ersten und zweiten<br />
Jahr der zertifikatslaufzeit und ein re-zertifizierungsaudit<br />
im dritten Jahr. im zuge des<br />
zweistufigen erstaudits werden in der ersten<br />
stufe die managementunterlagen (wie<br />
qm-handbuch, Verfahrens- und arbeitsan-<br />
weisungen etc.) auf einhaltung der vereinbarten<br />
normanforderungen geprüft. in stufe<br />
2 wird die umsetzung des qm-systems<br />
vor ort überprüft.<br />
als zusätzliches service räumt die europaprüf-<br />
und zertifizierstelle Pmg dem inhaber<br />
eines gültigen qm-zertifikates auch das<br />
recht ein, das geschützte cqm-zeichen<br />
der Pmg (cqm – certified quality management)<br />
für Werbezwecke zu nutzen.<br />
das leistungsangebot der europaprüfstelle<br />
Pmg (notified body nr. 0636) umfasst nun<br />
sämtliche Verfahren der konformitätsbewertung<br />
nach der medizinproduktdirektive<br />
93/42/eWg und 90/385/eg, also Produkt-<br />
und qm-zertifizierung. sie kann den kunden<br />
somit die Voraussetzungen für die ce-<br />
kennzeichnung und marktzulassung der<br />
medizinprodukte (einschließlich software)<br />
umfassend unterstützen.<br />
autoren: di dr. Jörg schröttner | univ.-Prof. dr. norbert leitgeb<br />
zertifizierung von<br />
Qualitätsmanagement- systemen an<br />
der tu graz<br />
(europaprüf- und zertifizierstelle für medizinprodukte)<br />
univ.-prof. dr. norbert leitgeb<br />
t +43 (0)316 | 873 - 7397<br />
norbert.leitgeb@tugraz.at