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emsblick-Meppen_Heft32-Juni-Juli2019

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svminteam<br />

KABINENGESPÄCHE IN DER HÄNSCH-ARENA<br />

#04<br />

Foto: Thomas Kemper<br />

„LIVE<br />

DEN LÖWEN<br />

SEHEN!“<br />

Interview und Foto: Thomas Kemper<br />

Mario Neumann ist der Co-Trainer des SV <strong>Meppen</strong>.<br />

Ein Interview über Fußball in der DDR, Berufswünsche,<br />

Reisepläne und den Dialekt der Sachsen.<br />

Mario, Du bist der Co-Trainer des SV<br />

<strong>Meppen</strong> und damit ein ganz wichtiger Teil<br />

des Trainerstabes. Die Rolle der Trainer-<br />

Assistenten wird immer wichtiger für den<br />

Erfolg. Deine Aufgaben sind dabei sehr<br />

vielschichtig, oder?<br />

Richtig. Bei uns in <strong>Meppen</strong> kommt ja<br />

auch noch hinzu, dass ich die Funktion<br />

des Teammanagers mit einnehme. Dazu<br />

gehört auch die Organisation der Auswärtsfahrten<br />

mit Bus und Hotelbuchungen.<br />

Beim SVM haben wir ein vergleichsweise<br />

kleines Trainerteam – zu dem als<br />

Foto: Frank Kruczynski 1990<br />

Videoanalyst auch Jens Robben gehört<br />

– und daher ist auch mit Vor- und Nachbereitungen<br />

von Training und Spiel viel zu<br />

tun.<br />

Du bist in Stollberg (Erzgebirge) geboren<br />

und warst selbst Fußballprofi. Als<br />

Torwart hast Du u.a. von 1988 bis 1993<br />

für den FSV Zwickau in der DDR-Oberliga<br />

– also der höchsten Spielklasse der<br />

damaligen DDR gespielt. Was sind Deine<br />

Erinnerungen daran?<br />

Ich muss da an mein erstes Spiel für Zwickau<br />

denken – es war gleich ein Derby gegen<br />

Wismut Aue, was heute ja Erzgebirge<br />

Aue heißt. Das war schon ein wahnsinniges<br />

Gefühl. Wir haben 1:1 gespielt. In<br />

der Saison gegen Spielerpersönlichkeiten<br />

wie Thomas Doll, Ulf Kirsten und Matthias<br />

Sammer anzutreten war natürlich eine<br />

coole Sache. Auch an die fünf Jahre in<br />

Jena erinnere ich mich gern. Dort war ich<br />

die Nummer 2 hinter dem großartigen<br />

Torwart Perry Bräutigam. Nach der Wende<br />

konnte ich gegen Nürnberg für Jena in der<br />

90. Minute einen Elfmeter halten und so<br />

auch den Klassenerhalt sichern. Schöne<br />

Erinnerungen, für die ich sehr dankbar bin!<br />

Gab es noch einen weiteren Berufswunsch<br />

neben dem des Fußballprofis?<br />

Ja, den gab es. Sogar zwei. In einem sogenannten<br />

Berufswunschgespräch hatte<br />

ich gesagt, dass ich gerne im Bereich<br />

Journalismus arbeiten würde. Die Antwort<br />

war ziemlich klar: Das wird wohl<br />

nicht funktionieren, weil Deine Eltern<br />

nicht in der Partei sind. Dann habe ich gesagt<br />

OK, dann würde ich gern zur Kriminalpolizei<br />

gehen, weil mich das auch sehr<br />

interessierte. Das ging dann auch nicht.<br />

Meine Eltern waren nicht politisch engagiert.<br />

So war es in dem System DDR, dass<br />

man nicht das machen konnte, was man<br />

gern wollte. Durch den Fußballverein in<br />

Zwickau, deren Hauptsponsor Sachsenring<br />

war, konnte ich dann eine Ausbildung<br />

zum Werkzeugmacher absolvieren. Auch<br />

kein schlechter Beruf.<br />

Seit 2015 bist Du beim SV <strong>Meppen</strong>. Ticken<br />

die Emsländer anders als die Sachsen?<br />

Wo siehst Du die größten Unterschiede in<br />

der Mentalität?<br />

Die Emsländer sind, wenn man sich drauf<br />

einlässt, sehr herzlich und stehen zu 100<br />

Prozent hinter Dir. Bei den Sachsen muss<br />

34 | <strong>emsblick</strong> – <strong>Juni</strong>/Juli 2019

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