Idee – Umsetzung BACHELORARBEIT - Lesepatenschaft Kufstein
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Zus‰tzliche Schwierigkeiten bei Sch¸lern und Sch¸lerinnen mit Migrationshintergrund 48<br />
10 ZUSƒTZLICHE SCHWIERIGKEITEN BEI SCH‹LERN UND<br />
SCH‹LERINNEN MIT MIGRATIONSHINTERGRUND<br />
Deutsch ist f¸r viele Kinder nicht die Erstsprache, das bedeutet, dass bei der Gestaltung der<br />
Leseumgebung auf die unterschiedlichen sprachlichen Voraussetzungen der Kinder<br />
geachtet wird. Kinder kˆnnen sich leichter in die Welt der Schrift begeben, wenn die ihnen<br />
vertraute Sprache zumindest darin vorkommt. Durch B¸cher, in denen die Kinder ihre<br />
Muttersprache finden, kˆnnen die Geschwister aber auch die Eltern miteinbezogen werden.<br />
Aber auch deutschsprachige Kinder kˆnnen dadurch andere Sprachwelten kennenlernen.<br />
10.1 Allgemeines<br />
Die Erstsprache der Kinder mit Migrationshintergrund ist eine entscheidende Grundlage<br />
f¸r das semantische und syntaktische Verstehen der deutschen Sprache. Manche<br />
Migrationssch¸ler beherrschen ihre Muttersprache flieflend und verf¸gen somit ¸ber eine<br />
klare semantische und syntaktische Grundlage und verstehen auf dieser Basis die<br />
spezifische Sprachstruktur des Deutschen schneller. Im vielf‰ltigen Alltagskontakt<br />
erlernen sie die Zweitsprache Deutsch in kurzer Zeit, auch das Sprachverst‰ndnis<br />
verbessert sich.<br />
Wiederum andere kˆnnen weder ihre Muttersprache noch ihre Zweitsprache Deutsch<br />
ausreichend sprechen, sie sprechen zuhause nur in ihrer Erstsprache und bewegen sich<br />
¸berwiegend in einer sprachlichen Parallelgesellschaft. Die grofle Heterogenit‰t zwischen<br />
den Sch¸lern mit Leseschw‰che erschwert die Fˆrderarbeit der Lehrkr‰fte auflerordentlich.<br />
Diese Sch¸ler/innen kˆnnen zwar in der Lesetechnik gute Ergebnisse erzielen, sie<br />
brauchen aber ein grofles Mafl an Fˆrderung im Bereich Leseverst‰ndnis.<br />
(vgl. Sigel)<br />
10.2 Mehrsprachigkeit bedeutet Zunahme der Komplexit‰t<br />
Der Spracherwerb in der Erstsprache ist deutlich zu unterscheiden vom Erwerb einer<br />
Zweitsprache. Kinder eignen sich Sprache in kommunikativen Alltagssituationen an, diese<br />
sind f¸r sie emotional von Bedeutung. Das Erlernen einer Sprache ist daher nicht auf<br />
Grammatik und Wortschatz reduziert. Es ist immer mit einem Interesse und einem<br />
konkreten Handlungshintergrund verbunden. F¸r das Aneignen einer Sprache braucht es