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Tagungsband 2005 - Gesunder Babyschlaf - SIDSachsen.de

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106<br />

2. bun<strong>de</strong>sweite Experten- und Fortbildungstagung<br />

Prävention <strong>de</strong>s plötzlichen Säuglingsto<strong>de</strong>s in Deutschland<br />

magnetresonanztomographischen Untersuchungen<br />

fan<strong>de</strong>n an einem Magnetom<br />

Vision 1,5 Tesla <strong>de</strong>r Firma Siemens<br />

statt. Die Untersuchung erfolgte immer<br />

sowohl in T1- als auch in T2-Wichtung.<br />

Dabei kamen Spin-Echo (se)-, Turbo-<br />

Spin-Echo (tse)- und Turbo-Inversion-<br />

Recovery (tirm)-Sequenzen zum Einsatz.<br />

Relevante Befun<strong>de</strong> dieser Schnittbilduntersuchungen<br />

lagen zur Obduktion in<br />

Bildform vor.<br />

Die Obduktion erfolgte stets nach <strong>de</strong>m<br />

Standardautopsieprotokoll <strong>de</strong>r BMFT-<br />

Studie „Plötzlicher Säuglingstod“ [1].<br />

Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Obduktion, <strong>de</strong>r feingeweblichen,<br />

toxikologischen und mikrobiologischen<br />

Untersuchungen wur<strong>de</strong>n<br />

in einer Fall<strong>de</strong>monstration mit <strong>de</strong>n<br />

Befun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Schnittbilduntersuchungen<br />

verglichen.<br />

Insgesamt wur<strong>de</strong>n bei 20 verstorbenen<br />

Säuglingen und Kleinkin<strong>de</strong>rn im<br />

Rahmen gerichtlicher Obduktionen vor<br />

<strong>de</strong>r pathologisch-anatomischen Sektion<br />

CT- und MRT- Untersuchungen durchgeführt.<br />

Es han<strong>de</strong>lte sich um 14 Jungen und<br />

sechs Mädchen, welche in einem Alter<br />

von drei Stun<strong>de</strong>n bis vier Jahren verstarben.<br />

Die Leichenliegezeit vom Zeitpunkt<br />

<strong>de</strong>r Auffindung <strong>de</strong>r Leiche bis zu <strong>de</strong>n<br />

radiologischen Untersuchungen variierte<br />

zwischen ein und vier Tagen. Neben<br />

frisch Verstorbenen wur<strong>de</strong>n auch Fälle<br />

mit einer längeren Leichenliegezeit (Aufbewahrung<br />

<strong>de</strong>r Leiche sechs Wochen in<br />

häuslicher Umgebung zur Ver<strong>de</strong>ckung<br />

einer Straftat) untersucht. Ein entsprechen<strong>de</strong>s<br />

Votum <strong>de</strong>r Ethik-Kommission<br />

<strong>de</strong>r Otto-von-Guericke-Universität an<br />

<strong>de</strong>r Medizinischen Fakultät lag unter <strong>de</strong>r<br />

Registriernummer 169/01 vor.<br />

Ergebnisse<br />

Für postmortale radiologische Befun<strong>de</strong>rhebungen<br />

von Säuglingen und Kleinkin<strong>de</strong>rn<br />

sind für CT- und MRT-Untersuchungen<br />

<strong>de</strong>utlich an<strong>de</strong>re Sequenzen<br />

notwendig als bei <strong>de</strong>r Untersuchung<br />

Leben<strong>de</strong>r. Mittels CT konnten die knöchernen<br />

Strukturen problemlos dargestellt<br />

wer<strong>de</strong>n und ein sicherer Frakturausschluss<br />

erfolgen. Mittels MRT gelang<br />

die Darstellung <strong>de</strong>r Befun<strong>de</strong> an inneren<br />

Organen, insbeson<strong>de</strong>re die Erhärtung<br />

<strong>de</strong>r Verdachtsdiagnose einer Pneumonie<br />

[3]. Nicht immer gelang die radiologisch<br />

die Feststellung kleinerer anlagebedingter<br />

Herzfehler. Ertrinkungsbefun<strong>de</strong><br />

waren gut nachweisbar. Insbeson<strong>de</strong>re<br />

hinsichtlich von Entzündungsprozessen<br />

lag eine sehr gute Korrelation zwischen<br />

<strong>de</strong>n radiologischen und <strong>de</strong>n feingeweblichen<br />

Untersuchungsbefun<strong>de</strong>n vor. Eine<br />

längere Leichenliegezeit führte zu keiner<br />

wesentlichen Einschränkung <strong>de</strong>r Befundung.<br />

Hinsichtlich mikrobiologischer<br />

und toxikologischer Befun<strong>de</strong> konnten<br />

ergaben sich bei <strong>de</strong>n radiologischen Untersuchungen<br />

keine Anhaltspunkte. Organe,<br />

die bei längerer Leichenliegezeit<br />

bereits bei <strong>de</strong>r Obduktion die Zeichen<br />

fortgeschrittener Fäulnis aufwiesen und<br />

nur eingeschränkt zu beurteilen waren,<br />

konnten mittels <strong>de</strong>r radiologischen Verfahren<br />

noch hinreichend befun<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Diskussion und<br />

Schlussfolgerungen<br />

Mittels Computertomographie und<br />

Magnetresonanztomographie konnten<br />

bereits vor <strong>de</strong>r Obduktion zahlrei-

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