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Tagungsband 2005 - Gesunder Babyschlaf - SIDSachsen.de

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2. bun<strong>de</strong>sweite Experten- und Fortbildungstagung<br />

Prävention <strong>de</strong>s plötzlichen Säuglingsto<strong>de</strong>s in Deutschland<br />

fluss nicht abbricht, empfiehlt es sich die<br />

Multiplikatoren immer als sehr sensible<br />

(und zumeist auch politische) Menschen<br />

zu betrachten, das heißt sie müssen die<br />

Botschaft nicht nur erhalten, sie müssen<br />

sie bewusst aufnehmen, sie müssen sie<br />

verstehen und sie müssen motiviert wer<strong>de</strong>n,<br />

Ihre Botschaft weiterzuverbreiten.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re die Presse- und Lobbyarbeit<br />

muss an dieser Stelle professionalisiert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

3.) Wenn die Botschaft bei <strong>de</strong>r Zielgruppe<br />

ankommt, passiert es immer wie<strong>de</strong>r,<br />

dass die Botschaft im Kern nicht<br />

erkannt, ihre Auswirkungen auf das eigene<br />

Leben nicht nachvollzogen und<br />

<strong>de</strong>shalb auch nicht ernst genommen<br />

wird. Hier gibt es meiner Meinung nach<br />

die größten Probleme. So erreichte die<br />

Babyhilfe nach <strong>de</strong>r großen Schlafsack-<br />

Verlosungsaktion ein Dankesschreiben<br />

eines Gewinners mit einem Foto eines<br />

Säuglings, das in bäuchlings auf einem<br />

Schafsfell schlief. Aber auch Hebammen<br />

und Krankenhauspersonal scheinen mit<br />

<strong>de</strong>r Glaubwürdigkeit von SID-Risikofaktoren<br />

mitunter ein Problem zu haben.<br />

An<strong>de</strong>rs lässt es sich wohl kaum erklären,<br />

dass je<strong>de</strong>s Jahr … SID-Fälle in Krankenhäusern<br />

zu beklagen sind, obwohl<br />

sich das medizinische Personal eigentlich<br />

über die SID-Risiken im Klaren<br />

sein müsste. Möglicherweise liegt dieser<br />

beklagenswerte Umstand an <strong>de</strong>r Tatsache,<br />

dass die Kommunikation nur selten<br />

bei <strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong>de</strong>r Zielgruppe<br />

ansetzt – sich also we<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren Umfeld<br />

und Zeitrahmen schert, noch sich bewusst<br />

<strong>de</strong>ren Sprache bedient. Im Fall<br />

<strong>de</strong>s Schlafsackgewinners hätte es möglicherweise<br />

geholfen, anstatt abstrakt von<br />

<strong>de</strong>n Risikofaktoren Überwärmung und<br />

Über<strong>de</strong>ckung zu re<strong>de</strong>n, mehr die Folgen<br />

<strong>de</strong>r Risikofaktoren in <strong>de</strong>n Mittelpunkt<br />

<strong>de</strong>r Kommunikation zu stellen. Es muss<br />

ihm klar wer<strong>de</strong>n, dass sein Baby <strong>de</strong>utlich<br />

schlechter auf Sauerstoffmangel im<br />

Blut reagiert, wenn es zu warm schläft<br />

o<strong>de</strong>r gar Kohlenmonoxid aus <strong>de</strong>r eigenen<br />

Atemluft inhalieren muss. Erst wenn<br />

er verstan<strong>de</strong>n hat, dass seine Verhaltensweisen<br />

eine lebensbedrohliche Gefahr<br />

für sein Baby darstellt dürfen, ist er auch<br />

empfänglich für weiteres Zahlenmaterial,<br />

mit <strong>de</strong>m Sie Ihre Präventionsbotschaft<br />

untermauern können.<br />

Und keine Angst vor <strong>de</strong>utlichen Worten:<br />

Im Gegensatz zu manch einem Politiker<br />

o<strong>de</strong>r Vorgesetzen, müssen Sie<br />

unangenehme Wahrheiten nicht durch<br />

wohlwollen<strong>de</strong> Worte verschleiern. Beweisen<br />

Sie Größe und wi<strong>de</strong>rstehen Sie<br />

auch <strong>de</strong>r Versuchung, Ihr Gegenüber<br />

beeindrucken zu müssen! Für <strong>de</strong>n Erfolg<br />

einer Präventionskampagne gegen <strong>de</strong>n<br />

plötzlichen Säuglingstod, gibt es nur ein<br />

einzige wichtige Motivation: Sie wollen<br />

und müssen von Ihrer Zielgruppe verstan<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Mit wem wir es zu tun haben:<br />

Multiplikatoren und Zielgruppe<br />

sind auch nur Menschen<br />

Was ist zu tun? Wir müssen zurück zu<br />

<strong>de</strong>n Wurzeln und wir müssen von <strong>de</strong>nen<br />

lernen, die tagtäglich mit vielen Millionen<br />

Menschen erfolgreich kommunizieren:<br />

von <strong>de</strong>n Journalisten zum Beispiel.<br />

Denn schließlich müssen wir genau diese<br />

Berufsgruppe als Multiplikator überzeugen,<br />

damit sie unsere Botschaften möglichst<br />

perfekt bei unserer Zielgruppe

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