Tagungsband 2005 - Gesunder Babyschlaf - SIDSachsen.de
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an, sich dies im Nachhinein gewünscht<br />
zu haben. 96,6 % (28 von 29 Befragten)<br />
sagten, dass sie ausreichend Zeit bekommen<br />
hatten, um von ihrem Kind Abschied<br />
zu nehmen.<br />
25 von 29 Befragten (86,2 %) befan<strong>de</strong>n,<br />
dass sie bei nach <strong>de</strong>m Tod <strong>de</strong>s<br />
Kin<strong>de</strong>s anfallen<strong>de</strong>n Verwaltungsformalitäten<br />
ausreichend unterstützt wor<strong>de</strong>n<br />
waren.<br />
Auffällig war, dass das Bedürfnis nach<br />
einem Gesprächspartner in <strong>de</strong>n ersten<br />
sechs Monaten nach <strong>de</strong>m Tod <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s<br />
sehr geteilt war, wobei acht <strong>de</strong>r 19<br />
Väter (42,1 %) und 21 von 31 Müttern<br />
(67,7 %) angaben, kein Bedürfnis nach<br />
einem Gesprächspartner gehabt zu haben.<br />
Im Anschluss an das erste halbe Jahr<br />
nach <strong>de</strong>m Verlust verschob sich diese<br />
Antwort etwas zugunsten <strong>de</strong>s Bedürfnisses<br />
nach einem Gesprächspartner: zehn<br />
<strong>de</strong>r 18 Väter (55,6 %) und 22 <strong>de</strong>r 30 Mütter<br />
(73,3 %) hatten jetzt <strong>de</strong>n Wunsch<br />
nach einem Gesprächspartner. Sowohl<br />
bei Müttern als auch bei Vätern wur<strong>de</strong><br />
dieser Wunsch für <strong>de</strong>n zweiten Zeitraum<br />
häufiger genannt. In fast allen Fällen wur<strong>de</strong><br />
das Bedürfnis nach einem Gesprächspartner<br />
auch erfüllt (34 von 47, 72,4 %),<br />
jedoch weniger bei <strong>de</strong>n Vätern (61,1 %)<br />
als bei <strong>de</strong>n Müttern (79,3 %). 55,0 % <strong>de</strong>r<br />
Mütter (elf von 20) und 22,2 % <strong>de</strong>r Väter<br />
(zwei von neun) gaben an, dass es bestimmte<br />
Zeitpunkte gebe, an <strong>de</strong>nen das<br />
Bedürfnis nach einem Gespräch beson<strong>de</strong>rs<br />
groß sei. Hier wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r errechnete<br />
Geburtstermin, die Jahrestage von<br />
Geburt o<strong>de</strong>r Tod <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s sowie Feste<br />
und Feiertage genannt.<br />
Die von <strong>de</strong>m Verlust betroffenen Eltern<br />
nahmen in 26 % (13 von 50 Per-<br />
Wermuth und Schulze<br />
Vergleich von Trauerreaktionen bei Eltern<br />
sonen) die Möglichkeit wahr, sich mit<br />
ähnlich betroffenen Personen auszutauschen,<br />
wobei dies 19 <strong>de</strong>r 50 (38 %) Teilnehmer<br />
gewünscht hatten, hiervon 15<br />
Mütter. Ebenso verhielt es sich mit <strong>de</strong>m<br />
Austausch in einem Netzwerk o<strong>de</strong>r einer<br />
Selbsthilfegruppe, was von 22,3 % <strong>de</strong>r<br />
Eltern (elf von 49) gewünscht wur<strong>de</strong>.<br />
Dabei gaben die Eltern an, dass nicht<br />
<strong>de</strong>r Mangel an Informationen zu diesen<br />
Gruppen o<strong>de</strong>r Institutionen ausschlaggebend<br />
für das Nichtaufsuchen war.<br />
Insgesamt fühlten sich 91,6 % <strong>de</strong>r Eltern<br />
(33 von 36) in <strong>de</strong>n ersten sechs Monaten<br />
nach <strong>de</strong>m Tod ihres Babys sowie<br />
89,6 % (43 von 48) im nachfolgen<strong>de</strong>n<br />
Zeitraum ausreichend unterstützt. Von<br />
<strong>de</strong>n 43 Personen, die die Frage bezüglich<br />
<strong>de</strong>r im Klinikum Großha<strong>de</strong>rn stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Trauerfeier beantworteten, gaben<br />
14 (32,6 %) an, dass sie an <strong>de</strong>r Trauerfeier<br />
für die verstorbenen Kin<strong>de</strong>r im<br />
Klinikum Großha<strong>de</strong>rn teilgenommen<br />
hatten. Bei <strong>de</strong>n Eltern, die nicht zu <strong>de</strong>r<br />
Trauerfeier gekommen waren, hatten<br />
vornehmlich terminliche Grün<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r<br />
eine lange Anreise eine Rolle gespielt.<br />
In einigen Fällen wur<strong>de</strong> aber auch die<br />
Konfrontation mit <strong>de</strong>r Institution Klinikum<br />
als belastend empfun<strong>de</strong>n. Mütter<br />
nahmen häufiger (37 % im Gegensatz<br />
zu 25 % <strong>de</strong>r Väter) an <strong>de</strong>r Trauerfeier<br />
teil und empfan<strong>de</strong>n diese auch eher als<br />
hilfreich (88,9 % im Gegensatz zu 75 %<br />
<strong>de</strong>r Vätern).<br />
Vier <strong>de</strong>r 31 Kin<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n anonym<br />
beerdigt, was von <strong>de</strong>n Eltern auch mit<br />
einem gewissen zeitlichen Abstand noch<br />
als richtige Entscheidung beurteilt wur<strong>de</strong>.<br />
Alle an<strong>de</strong>ren Eltern hatten ihr Kind<br />
mittels Erd- o<strong>de</strong>r Urnenbestattung beigesetzt.<br />
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