Tagungsband 2005 - Gesunder Babyschlaf - SIDSachsen.de
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führte auf Grund <strong>de</strong>r öffentlichen Risikowarnung<br />
vor <strong>de</strong>r Bauchlage als<br />
Schlafposition zwischen 1991 und 1992<br />
zu einem sofortigen überdurchschnittlichen<br />
Rückgang <strong>de</strong>r SID-Häufigkeit<br />
in Deutschland von 1,55 auf 1,14 pro<br />
1 000 Lebendgeburten bzw. von 1 285<br />
auf 924 SID-Fällen (= Rückgang um<br />
26,4 % innerhalb von einem Jahr in<br />
Deutschland parallel zu öffentlichen<br />
Hinweisen über die Medien über das<br />
Risiko <strong>de</strong>r Bauchlage als Schlafposition).<br />
Innerhalb von Nordrhein-Westfalen<br />
führte diese Studie von 1990 bis<br />
1992 zu einem Häufigkeitsrückgang<br />
um 40,5 %:<br />
NRW: 1990 489 Fälle = 2,45 pro 1 000<br />
Lebendgeburten<br />
1991 436 Fälle = 2,197/1 000<br />
(Nachweis <strong>de</strong>r Bauchlage als<br />
Schlafposition als SID-Risikofaktor<br />
und sofortiger öffentlicher<br />
Risikohinweis)<br />
1992 287 Fälle = 1,458/1 000.<br />
(Quelle: www.gbe-bund.<strong>de</strong>, Stand vom 2. Januar<br />
<strong>2005</strong>)<br />
3. In Sachsen wur<strong>de</strong> die SID-Häufigkeit<br />
innerhalb von zehn Jahren zwischen<br />
1992–2002 um 70,0 % reduziert (Maximum<br />
1992 mit 0,83 Fällen pro 1 000<br />
Lebendgeburten, im Jahre 2002 noch<br />
0,25 pro 1 000 Lebendgeburten). Hier<br />
überlagert sich <strong>de</strong>r Effekt <strong>de</strong>r Westfälischen<br />
Kindstodsstudie mit <strong>de</strong>m ab<br />
1994 im Regierungsbezirk Dres<strong>de</strong>n<br />
einsetzen<strong>de</strong>n sächsischen Präventionsprogramm.<br />
Innerhalb einer Interventionsstudie<br />
mit zwei Kontrollgruppen<br />
konnte gezeigt wer<strong>de</strong>n, dass die<br />
Paditz<br />
Prävention <strong>de</strong>s plötzlichen Säuglingsto<strong>de</strong>s in Deutschland<br />
Übergabe eines Informationsblattes<br />
in <strong>de</strong>n Entbindungseinrichtungen im<br />
Regierungsbezirk Dres<strong>de</strong>n zwischen<br />
1994–2001 zu einer Senkung <strong>de</strong>r Häufigkeit<br />
<strong>de</strong>s plötzlichen Kindsto<strong>de</strong>s<br />
führte, während in <strong>de</strong>n benachbarten<br />
Regierungsbezirken Leipzig und<br />
Chemnitz ohne <strong>de</strong>rartige Intervention<br />
keine Häufigkeitsverän<strong>de</strong>rungen erfolgten.<br />
Die Aus<strong>de</strong>hnung <strong>de</strong>s Programmes<br />
auf alle drei Regierungsbezirke ab<br />
2002 ergab sofort eine Vermin<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>r SID-Häufigkeit in allen drei Regierungsbezirken<br />
Sachsens (Paditz 2003).<br />
Im Regierungsbezirk Dres<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong><br />
das nie<strong>de</strong>rländische Häufigkeitsniveau<br />
von 0,11 in <strong>de</strong>n Jahren 1997,<br />
1999, 2001 und 2002 mit Häufigkeitsziffern<br />
von 0,09/ 0,08/ 0,16 bzw. 0,16<br />
erreicht bzw. unterschritten.<br />
Demzufolge konnte die Häufigkeit<br />
<strong>de</strong>s gefürchteten plötzlichen Kindsto<strong>de</strong>s<br />
als häufigste To<strong>de</strong>sursache im Kin<strong>de</strong>salter<br />
jenseits <strong>de</strong>r Neugeborenenperio<strong>de</strong><br />
nur durch Informationsübergabe und<br />
damit durch gezielte Beeinflussung <strong>de</strong>s<br />
Pflegeverhaltens von Eltern, Großeltern,<br />
Babysittern, Kin<strong>de</strong>rkrankenschwestern,<br />
Hebammen und von allen weiteren Personen,<br />
die Babies zum Schlafen legen, in<br />
Deutschland seit 1991 bis 2002 um 67 %<br />
vermin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n (weitergehen<strong>de</strong><br />
Argumentation siehe: Bajanowski und<br />
Poets 2004).<br />
Diese Zahlen zeigen eindrucksvoll,<br />
dass die Häufigkeit dieser gefürchteten<br />
To<strong>de</strong>sart durch alleinige Informationsübermittlung<br />
erheblich vermin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n<br />
kann – ohne Einsatz apparativer<br />
Medizin, ohne Operation, ohne Bestrah-<br />
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