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pfalz-magazin Herbst 2020 Jahrgang 12 Ausg. 56

Alles erfahren aus der Pfalz, wenn es um Genuss, Wein, Kultur und Reisen geht!

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Im Gespräch<br />

aus der Serie „Spitzenköche im Gespräch“<br />

Im Gespräch<br />

mit<br />

Tristan Brandt<br />

Mehrere Jahre machte der „Jüngste 2-Sterne-Koch Deutschlands“ Furore in den oberen Etagen von E NGELHORN in Mannheim,<br />

leitete sogar als Geschäftsführer die komplette Gastro-Szene in diesen „heiligen Gourmet-Hallen“ Mannheims.<br />

Nun nabelt er sich von dort ab und führt das Heidelberger Restaurant „959“ zu neuer Höchstform.<br />

Foto: links Rita Steinmetz, rechts 2-Sterne-Koch Tristan Brandt<br />

Alle Fotos: Thomas Steinmetz<br />

Rita Steinmetz vom Pfalz-Magazin: Wie war das eigentlich bei<br />

ihnen in der Kindheit, was das Kochen anbelangt, wie hatte denn<br />

das angefangen?<br />

Tristan Brandt: Ja, das fing so an, dass ich als kleiner Junge schon bei<br />

meiner Mutter mithilfe eines Trittchens in den Topf reingeschaut<br />

habe. Mit <strong>12</strong> Jahren habe ich schon für den Geburtstag meiner<br />

Mutter gekocht, weil das doch schade wäre, wenn sie dann den<br />

ganzen Tag in der Küche steht. Wir hatten also alles vorbereitet und<br />

ich hatte gekocht, damit sie bei den Gästen sein konnte. Und nachher<br />

auch alles sauber gemacht und aufgeräumt, sehr zum Entzücken<br />

meiner Mutter.<br />

RS: Und ihre drei Geschwister, sind die auch irgendwo am<br />

Herd?<br />

TB: Nein, meine kleine Schwester ist Medizinische Fachangestellte,<br />

die andere Schwester Diplom-Literaturübersetzerin und mein<br />

Bruder ist bei der Polizei gelandet.<br />

RS: Na, das ist ja etwas ganz anderes! Aber zurück zu ihnen.<br />

Erzählen sie doch mal was Kurzes über ihren Werdegang!<br />

TB: Meine Ausbildung habe ich bei Michael Stortz im Land &<br />

Golfhotel Stromberg absolviert. Michael Stortz war übrigens maßgeblich<br />

verantwortlich für meinen Werdegang, denn er hat mich<br />

nach der Ausbildung 2004 mit Manfred Schwarz in Heidelberg<br />

vermittelt, wofür ich ihm sehr dankbar dafür bin. Dies war auch der<br />

Einstieg in die Sternegastronomie. Meine erste Station in der Sternegastronomie<br />

war also bei Manfred Schwarz hier in Heidelberg.<br />

Das war insofern ganz besonder für mich, dass ich direkt nach der<br />

Ausbildung in der Sternegastronomie zu arbeiten anfangen konnte.<br />

Nach eineinhalb Jahren, in denen ich hier gefordert, aber auch<br />

gefördert wurde, empfahl er mir, zum 3 Sternekoch Harald<br />

Wohlfahrt in den Schwarzwald zu wechseln.<br />

RS: Harald Wohlfahrt ist doch viele Jahre lang die „Nummer 1“<br />

der Köche in Deutschland gewesen?<br />

TB: Ja, genau. Von ihm erhielt ich von Beginn an das Vertrauen und<br />

war beispielsweise für das Garen des Fleisches zuständig. Nach<br />

zwei Jahren bei ihm empfand ich den Wunsch, Auslandserfahrung<br />

zu sammeln. Harald Wohlfahrt empfahl mir das Restaurant L‘<br />

Arnsbourg bei 3 Sternekoch Jean-Georges Klein in Baerenthal im Elsass.<br />

Das war für mich der ideale Einstieg, der französischen Küche<br />

näher zu kommen. Klein im 3-Sterne-Genusstempel setzte mich<br />

auf dem Fischposten ein und war dort nach kurzer Zeit der Alleinverantwortliche;<br />

danach ging ich zu Stefan Stiller nach Shanghai,<br />

2013 auf die MS Europa als Schiffskoch bei Kochlegende Dieter<br />

Müller. Im August 2013 war ich dann schon im Engelhorn.<br />

RS: Da sind sie ja viel herum gekommen, und einige dieser<br />

Stationen hatte man ja bei den Gourmet-Festivals im Engelhorn<br />

wieder gesehen. Da stammen wohl die Verbindungen her?<br />

TB: Ja, allerdings. Ich habe im Lauf der Jahre viele Verbindungen<br />

geknüpft und ein Netzwerk aufgebaut.<br />

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