Der Macau-Boom - Aktuell ASIA
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Wirtschaft Malaysia<br />
Jafza steigt aus<br />
Port Klang aus<br />
schon elf monate nach der eröffnung steckt dIe port klang<br />
free zone (pkfz) In malaysIas VetternwIrtschaft fest<br />
Als nationalem Schlüsselprojekt stellen wir der PKFZ<br />
selbstverständlich einen zinsgünstigen Kredit zur Überbrückung<br />
des Liquiditätsengpasses bereit“, erklärt Malaysias<br />
Verkehrsminister Chan Kong Choy wortkarg Ende August.<br />
Schon seit Monaten spekulierte die Lokalpresse über den<br />
sich abzeichnenden Megaskandal der 45 Autominuten von<br />
Kuala Lumpur entfernten PKFZ auf der Insel Indah, doch<br />
der große Knall kam erst im vergangenen August. Bislang<br />
war das 2,5-Mrd.-Ringgit-Finanzloch der Bumiputra Malaysia<br />
Finance Mitte der 80er Jahre der größte Finanzskandal<br />
des südostasiatischen Vielvölkerstaates, doch das<br />
derzeitige PKFZ-Fiasko ist mit über 4,6 Mrd. Ringgit fast<br />
doppelt so groß. An der Planung lag es wohl kaum, da der<br />
staatliche PKFZ-Besitzer Port Klang Authority (PKA) das<br />
Management von Malaysias erster voll integrierter industriell-kommerzieller<br />
Freizone dem Weltklasse-Betreiber Jafza<br />
(Jebel Ali Free Zone Authority) aus Dubai übertragen hatte.<br />
Nichtsdestoweniger zog nun die Habgier einiger Politiker<br />
und Geschäftsleute die moderne Free Zone in den Morast<br />
von Malaysias Vetternwirtschaft.<br />
„Keine Schuldensanierung ohne genaue Untersuchung der<br />
Gründe des 4,6-Mrd.-Ringgit-Skandals der PKFZ“, forderte<br />
Oppositionsführer Lim Kit Siang, doch das Parlament lehnte<br />
seinen Antrag Ende August mit der Begründung „Prüfung ist<br />
bei nationalen Projekten unnötig“ ab. Dabei reichen die vielfach<br />
augenfälligen Mauscheleien vom überzogenen Grundstückspreis<br />
über konstante politische Einmischungen bis zur versuchten<br />
Steuerhinterziehung, so dass die budgetierten Projektkosten von<br />
1,845 Mrd. Ringgit nach vier Jahren Bauzeit auf über 4,6 Mrd.<br />
Ringgit anschwollen. „Trotz beschworener Selbstfinanzierung<br />
ohne öffentliche Gelder müssen jetzt Staat und Volk die hoch<br />
verschuldete PKFZ aus dem Dreck ziehen“, schimpft Lim. Dazu<br />
schweigt die Regierung weitgehend, so dass vor allem die lokalen<br />
Medien weiterhin die peinliche Affäre auf ihren Frontseiten<br />
breit treten.<br />
Überzogene Grundstückspreise<br />
über konstante politische Einmischungen<br />
bis zur versuchten<br />
Steuerhinterziehung<br />
Nach ihrem Managementvertrag über 15 Jahre hatte Jafza<br />
wohl freie Hand bei der PKFZ-Leitung, doch die PKA mischte<br />
sich immer selbstherrlicher ins Management ein. Im vergangenen<br />
Frühjahr beschwerte sich Chuck Hearth, Vizepräsident International<br />
Operation von Jazfa, daher schriftlich bei Malaysias<br />
Verkehrsminister über die konstante Einmischung der PKA ins<br />
Management und den Mangel an Transparenz: „In Malaysias<br />
politischem und geschäftlichem Umfeld sind rasche Business-<br />
Entscheidungen kaum möglich, da Probleme nicht im Voraus<br />
sondern mühsam im Nachhinein gelöst werden.“ Schließlich<br />
wurde der Managementvertrag im gegenseitigen Einverständnis<br />
am 18. Juli vorzeitig aufgelöst und seither managt die PKA ihre<br />
Freizone selber.<br />
Seite 40 aktuell <strong>ASIA</strong> 10/2007<br />
Foto: jeff gynane