Der Macau-Boom - Aktuell ASIA
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Wirtschaft der region<br />
Wirtschaft Indien / Indonesien<br />
höchste Wirtschaftswachstum.<br />
Die Reserve Bank of India (RBI) zeigt sich besorgt, dass die<br />
US-Hypothekenkrise möglicherweise zu einer Kapitalflucht<br />
führen könnte, wodurch Indiens Finanzsektor erheblichen Schaden<br />
davon tragen könnte, der durch jedwede lokale politische<br />
Instabilität noch verschlimmert werden würde. Allerdings teilen<br />
nur wenige Beobachter diese Bedenken und es gibt bislang keine<br />
Anzeichen für einen Abzug von Kapital. Ein viel näherliegendes<br />
Risiko ist vermutlich die Tatsache, dass Indien derzeit trotz höch-<br />
inDonesien<br />
Haushaltskompromiss<br />
Die Ernennung des der Oppositionspartei PDIP nahe<br />
stehenden Gouverneurs von Zentraljava, Mardiyanto,<br />
zeigt, dass Präsident Yudhoyono gewillt ist, die Streitigkeiten<br />
um das neue Wahlgesetz beizulegen.<br />
Indonesiens zwei große Volksparteien, die PDIP und Golkar,<br />
unterstützen einen Vorstoß, der sowohl die Zahl der im Parlament<br />
vertretenen Parteien als auch die Zahl der Listen bei der Präsidentschaftswahl<br />
reduzieren soll. <strong>Der</strong> Nationalist Mardiyanto wird<br />
aber auch energischer gegen Kommunalverwaltungen vorgehen,<br />
die auf der islamischen Scharia basierende Gemeindesatzungen<br />
erlassen.<br />
Die indonesische Regierung erfährt gegenwärtig starken<br />
Gegenwind bei ihren Bemühungen, den einkommensschwachen<br />
Konsumenten statt des hoch subventionierten Kerosins das günstigere<br />
Flüssiggas nahe zu legen. Bislang führten die Maßnahmen<br />
lediglich zur Verknappung von beiden Energieträgern und<br />
während des bereits laufenden islamischen Fastenmonats wird<br />
es sich die Opposition nicht nehmen lassen, ob der verpfuschten<br />
Energiepolitik die Kompetenz der Regierung in Frage zu<br />
stellen. Zu allem Überfluss ist jetzt auch noch der Preis für das<br />
propagierte Flüssiggas um 46% gestiegen, was möglicherweise<br />
zusätzliche Finanzhilfen für die ärmeren Haushalte nötig machen<br />
könnte. Die Regierung kündigte für den Haushalt 2008 bereits um<br />
12,1% höhere Ausgaben an – allein die Kosten für die Sozialhilfe<br />
werden dabei um 41,8% steigen.<br />
Es bleibt zu hoffen, dass die höheren Ausgaben der öffentlichen<br />
Hand auch dem indonesischen Bruttoinlandsprodukt<br />
ein wenig Vorschub leisten und das Wachstum auf 6,8% heben<br />
werden.<br />
Das am BIP gemessene Haushaltsdefizit steigt dabei nur<br />
marginal von 1,6% auf 1,7%. Auch andere wichtige Kennwerte<br />
zeichnen für Indonesiens Wirtschaft derzeit ein positives Bild:<br />
Die Inflationsrate sank auf 6%, die Rupie stieg gegen den US-<br />
Dollar von 9.300 auf 9.100 und der Preis für ein Barrel Öl betrug<br />
lediglich 60 US-Dollar, nachdem er in den letzten sieben Monaten<br />
bei 64,71 US-Dollar gelegen hatte. Bei der Ölproduktion<br />
wird zudem eine Steigerung der Förderleistung von 950.000 auf<br />
1.034.000 Barrel pro Tag vorausgesagt.<br />
<strong>Der</strong> geplante Haushalt wird weithin als ausgewogener Kompromiss<br />
zwischen der Schaffung von Arbeitsplätzen, Ausbau der<br />
Infrastruktur und der Unterstützung armer Familien angesehen.<br />
ster Weltmarktpreise Weizen importieren muss. Bislang kaufte<br />
das Land in diesem Jahr 1,3 Millionen Tonnen auf, wird aber<br />
vor der eigenen Ernte im April insgesamt 5 Millionen Tonnen<br />
benötigen.<br />
Die Inflation ist in den letzten sechs Monaten gefallen, könnte<br />
aber wegen höherer Nahrungsmittelpreise im nächsten Halbjahr<br />
schnell wieder steigen.<br />
von Jessica Purkhardt<br />
Von dem leichten Aufschwung seines Bruttoinlandsproduktes<br />
sollte das Land in den nächsten 18 Monaten in jedem Fall profitieren,<br />
auch wenn das neue Investment-Rating für Indonesien<br />
den Preis für Kapital nach oben treiben könnte.<br />
Bei der Binnennachfrage zeichnete sich in den letzten Quartalen<br />
wegen der kräftigen Konsumausgaben ein deutlicher Trend<br />
nach oben ab und es gibt kaum Gründe für eine Verlangsamung<br />
dieser Entwicklung.<br />
Nur Gutes auch aus dem Exportsektor. Hier stiegen die Nettogewinne<br />
um 10,3% auf 23,7 Milliarden US-Dollar.<br />
Die größte Schwäche der indonesischen Wirtschaft sind derzeit<br />
die mangelnden Investitionen in Infrastruktur und Bergbau.<br />
Von diesen beiden Sektoren einmal abgesehen betragen die<br />
Investitionen aus dem Ausland (FDI) 3,7 Milliarden US-Dollar,<br />
womit sie sich in den ersten sieben Monaten dieses Jahres bereits<br />
verdoppelt haben.<br />
von Jessica Purkhardt<br />
Seite 68 aktuell <strong>ASIA</strong> 10/2007<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Wirtschaftsdaten Indonesien<br />
6,8<br />
4,7<br />
2003<br />
* Prognose<br />
Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />
in Prozent<br />
Inflation in Prozent<br />
6,1<br />
5,1<br />
2004<br />
10,5<br />
5,7 5,5 6,4<br />
2005<br />
13,1<br />
2006<br />
6,3<br />
2007*<br />
Stand 09/2007<br />
Grafik: <strong>Aktuell</strong> Publishing