Der Macau-Boom - Aktuell ASIA
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Grafik: <strong>Aktuell</strong> Publishing<br />
JaPan<br />
Rücktritt<br />
<strong>Der</strong> Rücktritt von Premierminister Abe zu Beginn der zweimonatigen<br />
Sitzungsperiode spiegelt die Umverteilung der Kräfte<br />
im japanischen Parlament wider. Die schwindende Dominanz<br />
der LDP unter Abes Führung führte in der Vergangenheit zu<br />
einem Erstarken der Oppositionspartei DPJ, ohne dass diese<br />
großartig daran gearbeitet hätte. Diese Entwicklung mündete<br />
schließlich in die historische Niederlage der LDP bei den Wahlen<br />
zum japanischen Oberhaus im Juli dieses Jahres.<br />
Abe mag zurückgetreten sein, doch sein Nachfolger wird mit den<br />
selben Problemen konfrontiert werden: Einem von der Opposition<br />
kontrollierten Oberhaus und dem DPJ-Führer Ichiro Ozawa,<br />
der alles daran setzen wird, die Vormachtstellung der LDP im<br />
Unterhaus wo es nur geht zu torpedieren, um dann in den kommenden<br />
Wahlen auch dort die Mehrheit zu erlangen.<br />
Die Blockadetaktik kann die Arbeit der LDP-Regierung zwar<br />
hemmen aber nicht zum Erliegen bringen, denn mit einer Zweidrittelmehrheit<br />
im Unterhaus, wo die LDP gegenwärtig über 68 %<br />
der Stimmen verfügt, können die Gesetzentwürfe durchgedrückt<br />
werden, ohne dass die DPJ etwas entgegen zu setzen hätte.<br />
Abes Abgang rüttelte nur wenig an den Aktienkursen, war seine<br />
Position in den letzten Tagen seiner Amtszeit doch so jämmerlich,<br />
dass sein Rücktritt sogar mit einem leichten Plus quittiert wurde.<br />
Nachdem die DPJ erstmals seit 1955 die Mehrheit im Oberhaus<br />
gewonnen hat, wird sie wichtige Gesetzesvorlagen der nächsten<br />
Zeit blockieren. Erstes Opfer wird wohl die Verlängerung<br />
eines Gesetzes, das es japanischen Schiffen erlaubt, amerikanische<br />
Kriegsschiffe im Indischen Ozean zu betanken.<br />
Japans Wirtschaft erholte sich im zweiten Quartal mit 1,7%<br />
um 0,3% langsamer als in den ersten Monaten.<br />
<strong>Der</strong> Hauptantrieb des Wirtschaftswachstums kommt nach wie<br />
vor von den mit dem Exportgeschäft verbundenen Unternehmen.<br />
Aus dem Konsumsektor kommen dagegen nur überraschend<br />
korea<br />
Kräftige Exporte<br />
Bei den Wahlen im Dezember wird die GNP, die bislang<br />
noch die Opposition bildete, aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach an die Macht kommen und ihr Kandidat, Seouls ehemaliger<br />
Bürgermeister Lee Myung-bak, wird dann für die nächsten<br />
fünf Jahre das Präsidentenamt bekleiden. Lee müsste sich<br />
dann jedoch bis mindestens Anfang nächsten Jahres mit dem<br />
von der Uri-Partei und anderen Progressiven kontrollierten<br />
Parlament auseinandersetzen. Erst bei den Wahlen im April<br />
2008 könnten die Karten auch dort neu gemischt werden.<br />
<strong>Der</strong> lange Kampf um die Ratifizierung des Freihandelsabkommens<br />
(FTA) zwischen den USA und Korea geht weiter. Verkompliziert<br />
wird der Vorgang vor allem durch die Tatsache, dass jetzt die Demokraten<br />
im US-Kongress das Sagen haben. Und die haben sich Vereinbarungen<br />
wie eben einem Freihandelsabkommen gegenüber bislang<br />
aktuell <strong>ASIA</strong> 10/2007<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Wirtschaftsdaten Japan<br />
1,8<br />
schwache Signale. <strong>Der</strong> Export dampfte dennoch mit starkem<br />
Plus von 12,7% voraus, mit Blick auf die Aussichten für den<br />
US-Dollar und den Yen wird sich das Tempo im Gesamtjahr 2007<br />
wohl auf 11% und 2008 auf nur mehr 10% verlangsamen. <strong>Der</strong><br />
Handelsüberschuss liegt bei um die 4%, weil viele Importe wegen<br />
der schwachen Konsumnachfrage häufiger verschoben werden.<br />
Die Industrieproduktion wird in den nächsten 18 Monaten<br />
ebenfalls an Fahrt verlieren und von den +4,8%, die sie noch in<br />
2006 verzeichnete, auf 2% abgebremst werden.<br />
Die Investitionen in Anlagen und Zubehör, die im Vorjahr<br />
noch um 7,3% gewachsen waren, werden in diesem Jahr auf 7%<br />
und 5% im nächsten Jahr schrumpfen.<br />
<strong>Der</strong> abrupte Anstieg der Carry Trades mit dem Yen im August<br />
machte erneut die Sprunghaftigkeit der Finanz- und Devisenmärkte<br />
deutlich, die zusätzlich auch die Gefahr eines unkontrolliert<br />
steigenden Yen und damit auch eine Bedrohung für die so<br />
wichtige Exportwirtschaft in sich birgt.<br />
von Jessica Purkhardt<br />
Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />
in Prozent<br />
Inflation in Prozent<br />
-0,2<br />
0,0<br />
-0,3<br />
2003 2004 2005<br />
* Prognose<br />
2,6<br />
1,9<br />
2006<br />
2007*<br />
wenig gewogen gezeigt. Dazu kommt, dass mit dem koreanischen<br />
drei weitere FTAs mit Peru, Panama und Kolumbien abzunicken<br />
sind. Auf einen Schlag auch für Befürworter recht viel. Das Abkommen<br />
mit Peru wird wohl als erstes durchgehen, gefolgt von Panama<br />
– keinem allzu kritischen Kandidaten. Von dessen Schwung könnte<br />
dann auch das Anliegen der Koreaner profitieren und noch in diesem<br />
Jahr abgesegnet werden. Falls nicht, gerät das Handelsabkommen in<br />
rauere Gewässer, denn dann stehen in den USA die Wahlen an.<br />
Südkoreas Wirtschaft nimmt währenddessen leicht an Fahrt<br />
auf und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sollte das für die erste Jahreshälfte<br />
vorausgesagte Plus von 4,5% locker nehmen und so das<br />
Gesamtjahresergebnis auf stolze 5% stemmen können. Allein im<br />
zweiten Quartal dieses Jahres lag das Wachstum schon bei 5%, weil<br />
die Konsumausgaben um 4,2% und die Ausgaben der öffentlichen<br />
2,2<br />
0,3<br />
1,9<br />
0,1<br />
Stand 09/2007<br />
Seite 69<br />
Wirtschaft der region