Der Macau-Boom - Aktuell ASIA
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Grafik: <strong>Aktuell</strong> Publishing<br />
Grafik: <strong>Aktuell</strong> Publishing<br />
selbst für die würden dann hohe Mindestinvestitionsgrenzen gelten.<br />
Hier war von 300.000 bis zu 1,5 Millionen Yuan die Rede.<br />
Die Binnennachfrage in Hongkong erholt sich wieder ein<br />
wenig. Das unterstützt auch das solide Wirtschaftswachstum von<br />
6,0 bis 6,5% in diesem Jahr. Zwar waren es 2006 6,8% und 2005<br />
sogar 7,5%, aber die Daten zeigen, dass der private Konsum in<br />
diesem Jahr um 6,6% wächst – so schnell wie seit Mitte 2004<br />
nicht mehr. Auch die öffentlichen Ausgaben sind gestiegen und<br />
legen jetzt um 2,8% zu, was zuletzt vor 13 Quartalen zu verzeichnen<br />
war. Das Budget der ersten vier Monate des Steuerjahres<br />
ergab einen Überschuss von 4,8 Milliarden Hongkong-Dollar. Im<br />
gleichen Zeitraum des letzten Jahres musste man hier noch mit<br />
einem Minus von 9,3 Milliarden HK-Dollar kämpfen.<br />
Die Festanlagen steigen in diesem Jahr so schnell wie seit<br />
einem Jahrzehnt nicht mehr und liegen derzeit bei +11%. Auch<br />
der Aktienmarkt ist seit August in guter Verfassung und steht<br />
bei +38%. Das starke Parkett, die steigenden Löhne und stabile<br />
Preise auf dem Wohnungsmarkt haben das Wachstum des Einzelhandels<br />
im Juli um 14,2% nach oben gedrückt. Damit liegt der<br />
Sektor den zweiten Monat in Folge über 14%.<br />
Mit dazu beigetragen hat sicher auch die gestiegene Zahl der<br />
Besucher: Im Juli kamen 12,3% mehr – insgesamt 2,46 Millionen.<br />
Auch die Feierlichkeiten zum zehnten Jahrestag der Rückgabe<br />
Hongkongs an China bescherten dem Handel Aufwind.<br />
Die Inflationsrate liegt gegenwärtig bei 2,6%, wofür vor allem die<br />
gestiegenen Nahrungsmittelpreise in China verantwortlich sind. Aber<br />
inDien<br />
Nuklearvertrag<br />
Indiens Premierminister Singh drohen vorgezogene Wahlen,<br />
sollte er es nicht schaffen, die vier kommunistischen Parteien zur<br />
Zustimmung zum mit den USA im Juli ausgehandelten Nuklearvertrag<br />
zu bewegen. Die vier linken Parteien drohen ihren Austritt<br />
aus der von der UPA geführten Regierungskoalition an, sollte die<br />
Regierung an ihrem proamerikanischen Kurs festhalten.<br />
Die UPA bemüht sich gegenwärtig in zahllosen Treffen um einen<br />
Kompromiss. Sollte Singh sich entscheiden Neuwahlen abzuhalten,<br />
könnte die UPA ihre 222 im Mai 2004 gewonnenen Sitze<br />
sogar noch ausbauen. Die Oppositionspartei GJP, die seit einiger<br />
Zeit wegen interner Querelen angeschlagen ist, würde hingegen<br />
Sitze an die Kommunisten verlieren. Vorgezogene Wahlen sind<br />
also in Indien derzeit im Vergleich zu den langwierigen Verhandlungen<br />
mit den linken Parteien eine verlockende Alternative.<br />
Umfragen zeigen aber, dass die Wähler auch wirtschaftliche<br />
Angelegenheiten sorgen und 64% von ihnen sowieso noch nie<br />
etwas von dem Atomabkommen mit den USA gehört haben.<br />
Ob Indien es schaffen wird, mit der jahrzehntealten Kontrolle<br />
der Energiepreise zu brechen, wird die Entscheidung der „Empowered<br />
Group of Ministers“ (EGoM) genannten Ministerrunde im<br />
Preisdisput mit Reliance Industries zeigen.<br />
<strong>Der</strong> Kern des Konfliktes ist die Frage, ob privat gefundenes<br />
und gefördertes Erdöl zu „marktabhängigen“ oder „regulierten“<br />
Preisen verkauft werden kann beziehungsweise muss. Nachge-<br />
aktuell <strong>ASIA</strong> 10/2007<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Wirtschaft Hongkong / Indien<br />
auch die Unternehmen haben am höheren Preisniveau schwer zu kauen.<br />
Im August wies der Einkäufer-Index (PMI) bei den Betriebskosten den<br />
höchsten Wert seit Beginn der Erhebung vor neun Jahren aus.<br />
von Jessica Purkhardt<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Wirtschaftsdaten Hongkong<br />
3,2<br />
2003<br />
-2,1<br />
* Prognose<br />
Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />
in Prozent<br />
Inflation in Prozent<br />
-0,1<br />
8,6<br />
2004<br />
7,5<br />
0,9<br />
2005<br />
Wirtschaftsdaten Indien<br />
8,3<br />
2003<br />
* Prognose<br />
2006<br />
6,8 6,6<br />
2,2<br />
2,8<br />
2007*<br />
Stand 09/2007<br />
Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />
in Prozent<br />
Inflation in Prozent<br />
8,5<br />
3,7 3,8<br />
2004<br />
9,2<br />
4,7<br />
2005<br />
2006<br />
2007*<br />
ordnete Abnehmer und einige Ministerien führen das Gemeinwohl<br />
als Argument an, RIL pocht aber auf einen bestehenden<br />
Vertrag, nach dem die Regierung den Verkauf zu am Markt orientierten<br />
Preisen gestatten muss.<br />
Das Wirtschaftswachstum Indiens lag in diesem Monat wie<br />
auch in den letzten sechs Quartalen mit luftigen 9,3% wieder über<br />
9%. Damit hält der Subkontinent den Rekord für das längste und<br />
9.4<br />
8,2<br />
6,6 6,5<br />
Stand 09/2007<br />
Seite 67<br />
Wirtschaft der region