Mit Lust und Laune - Osnabrücker Land
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In Quakenbrück gibt es Wintersport.<br />
Aber erst seitdem Forscher des<br />
Deutschen Bergbau-Museums<br />
in Bochum 2022 einen so genannten<br />
metallurgischen Fingerabdruck<br />
erstellen <strong>und</strong> damit<br />
die vielen F<strong>und</strong>e tatsächlich den<br />
Legionen des Varus zuordnen<br />
konnten, gibt es keinen wissenschaftlichen<br />
Zweifel mehr daran,<br />
dass hier in Kalkriese die legendäre<br />
Schlacht <strong>und</strong> damit quasi<br />
die Geburtsst<strong>und</strong>e Deutschlands<br />
stattgef<strong>und</strong>en hat.<br />
Samtgemeinde Artland<br />
Auch wenn die Bezeichnung Artland<br />
schon seit 1309 belegt ist, so<br />
war sie bis 1972 doch immer nur<br />
ein in seinen Grenzen nicht genau<br />
festgelegter Name für eine kulturhistorische<br />
Region. Erst mit der<br />
Gründung des heutigen <strong>Land</strong>kreises<br />
Osnabrück entstand die politische<br />
Einheit der Samt gemeinde<br />
Artland, zu der die Kommunen<br />
Badbergen, Mens lage, Nortrup<br />
<strong>und</strong> als größte Stadt <strong>und</strong> Sitz<br />
der Verwaltung Quakenbrück gehören.<br />
Wer durch Quakenbrück spaziert,<br />
der w<strong>und</strong>ert sich bei näherem<br />
Hinsehen über ungewöhnliche<br />
Fußabdrücke auf dem<br />
Pflaster der Altstadt <strong>und</strong> erfährt<br />
auf Nachfrage, dass es sich hier<br />
um den „Poppenpad“ handelt.<br />
Poggen-was-bitte? „Poggen“ sind<br />
im Plattdeutschen die Frösche<br />
<strong>und</strong> der „Pad“ ist nicht etwa ein<br />
Online-Tablet, sondern schlicht<br />
ein „Pfad“. <strong>Mit</strong> diesem Pfad der<br />
Frösche durch die Innenstadt<br />
spielt Quakenbrück lautmalerisch<br />
mit seinem ungewöhnlichen Namen,<br />
der wohl ursprünglich eine<br />
Brücke über das sumpfige Gelände<br />
des Hasetals bezeichnete.<br />
Während die Vermarktung der<br />
Quak-Frösche noch neueren<br />
Datums ist, hat sich ein ebenso<br />
der Phantasie entsprungenes<br />
Tier schon seit dem 17. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
seinen Platz im Artland gesichert:<br />
der „Artländer Drache“,<br />
auch „Drudemänneken“ genannt.<br />
In der bedeutenden Tradition<br />
der Artländer Möbelkultur, deren<br />
reich verzierte Truhen noch<br />
auf vielen alten Bauernhöfen zu<br />
finden sind, taucht dieser Drache<br />
ohne Flügel <strong>und</strong> Klauen als typische<br />
Verzierung auf.<br />
Und von diesen alten Bauernhöfen<br />
gibt es so viele, dass sie als<br />
Kulturschatz Artland gepflegt <strong>und</strong><br />
vermarktet werden. Typisch für<br />
die Eindachhöfe oder auch Niedersachsenhäuser,<br />
von denen mehr<br />
als 100 unter Denkmalschutz<br />
stehen, ist die geschlossene Form<br />
mit den rechtwinklig um den<br />
Innenhof angeordneten Gebäuden<br />
<strong>und</strong> den prächtig verzierten<br />
Giebeln.