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Die gelebte indigene Perspektive auf Entwicklung

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Einleitung<br />

Weiters scheint es zielführend zu sein, von der Existenz von zumindest zwei Welten<br />

auszugehen, die beide für sich zunächst als reine begriffliche Konstrukte dastehen: die<br />

Welt der <strong>indigene</strong>n Völker und die der Kreolen als Verkörperung der westlichen Welt in<br />

Venezuela. Es wird auch mir nicht möglich sein, eine klare Begriffsklärung, geschweige<br />

denn eine exakte Definition beider Welten vorzunehmen. Dennoch hoffe ich, mit dieser<br />

Arbeit einen Beitrag darin zu leisten, bestimmte inhaltliche Teilaspekte beider Welten<br />

näher zu beleuchten – in ihrer Gegensätzlichkeit als auch in der Notwendigkeit einer<br />

gegenseitigen Anerkennung und Vernetzung.<br />

Wie aus dem Untertitel der Diplomarbeit bereits deutlich wird, werde ich die Thematik an<br />

Hand von Beispielen aus Venezuela, wo ich eine zweimonatige Feldforschung<br />

hauptsächlich im Bundesstaat Amazonas durchgeführt habe, analysieren.<br />

1.1.1. Aufbau der Arbeit<br />

Auf Grund dessen, dass die vorliegende Diplomarbeit einerseits <strong>auf</strong> einem<br />

Literaturstudium, andererseits allerdings <strong>auf</strong> einer Feldforschung basieren, werde ich in<br />

Kapitel 2 ausführlicher <strong>auf</strong> die verwendeten Methoden und meine Arbeitsweise eingehen.<br />

Im besonderen werde ich in diesem Kapitel die durchgeführte Feldforschung vorstellen, als<br />

auch ein paar Überlegungen zum Verhältnis zwischen ForscherIn und Beobachtete/r<br />

skizzieren.<br />

Zur Klärung, welche ethnischen Gruppen als ‚<strong>indigene</strong> Völker’ bezeichnet werden, welche<br />

Kriterien für ihre Beschreibung herangezogen werden und in welchem Verhältnis Ethnie<br />

und Indianer in der anthropologischen Disziplin zueinander stehen, damit beschäftigt sich<br />

Kapitel 3.<br />

Mit einem historischen Abriss über die Situation <strong>indigene</strong>r Völker in Lateinamerika unter<br />

besonderer Berücksichtigung der Zeit nach der Unabhängigkeit der Länder von der<br />

spanischen Krone, beginnt das Kapitel 4. Im Zuge dessen werde ich ausführlicher <strong>auf</strong> die<br />

klassische Ideologie des indigenismo sowie <strong>auf</strong> die inhaltlichen Anpassungen<br />

indigenistischer Aktivitäten an das Zeitgeschehen eingehen. <strong>Die</strong> assimilatorischen<br />

Maßnahmen der Nationalstaaten zur Integration der Indígenas blieben nicht ohne Wirkung;<br />

diesen ethnoziden Politiken dennoch zum Trotz, zeichnete sich in den 70er Jahren und<br />

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